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Bei einem Ausscheiden Tönnies, wird der Verein vermutlich kopflos umherirren. Ich will damit nicht sagen, dass wir Tönnies brauchen, aber wir sind in der Führungsetage eher mau aufgestellt, verglichen mit anderen Vereinen, wo sich Führungen großer Unternehmen ballen. Was mich auch gleich zum nächsten Punkt bringt.

Bei all der Kritik in der letzten Zeit, sollte sich unser Verein professionalisieren und ebenfalls von Wirtschafts- und Rechtsvertretern geführt werden, können wir erst recht nicht erwarten, dass der Verein umsichtig in Hinblick auf die soziale Verantwortung in der Region agiert.
Vereine, die vor uns sind und durchweg so aufgestellt sind, haben den heimischen Fahrdienst vermutlich schon vor 20 Jahren "outgesourced". Es tut mir fürchterlich leid für diejenigen, die nach so langer Zeit nicht wissen, was sie tun sollen, aber das ist in unserer Gesellschaft doch Gang und gebe uns das mediale Echo ist doch nur so groß, weil sich der Verein so lange mit seiner Tradition und Verantwortung bewährt hat.

Persönlich vertrete ich andere Ansichten, gesellschaftlich wie auf unseren Verein bezogen. Was zuletzt bei uns passierte und aufgebauscht wurde, ist doch aber bei den anderen 17 Vereinen seit langer Zeit Realität.
Also soll man jetzt Tönnies auf Ewigkeiten weiter rumwursteln lassen, weil er ein System erschaffen hat, was auf ihn ausgerichtet ist und ihm dann womöglich noch mehr Macht geben, indem man eine Ausgliederung zulässt, bei der auch noch Anteile erwirbt? How to Diktatur 1.0, Menschen weiß machen, dass es keine glaubhafte Alternative gibt und sie finden dich doch super.
Wenn ein 300-Millionenumsatzunternehmen, gleichzeitig eine eV, an einem Mann hängt, der so dermaßen viel Mist gebaut hat, dann läuft gehörig etwas falsch.
Im Prinzip sind wir geführt wie der schlimmste Mäzenenvereinen überhaupt, nur, dass man halt keine Geld bekommt.
Dann wird es mal unruhiger im AR zu, großer nachhaltiger Wechsel geht in den seltensten Fällen mit einem reibungslosen Übergang einher.
Wir sind doch vollkommen am Ende, moralisch ist der Verein auf das Niveau eines Scheich-Vereins gesunken, finanziell stand man kurz vorm Kollaps und sportlich läuft es so schlecht wie seit 25 Jahren nicht mehr. Ich kann durchaus verstehen, dass man Zweifel hat was eine Zeit nach Tönnies angeht, aber der aktuelle Status Quo ist ein riesengroßer Haufen Scheiße, der nicht erhalten werden darf und dringender Änderung bedarf.
Wollte mich auch nochmal kurz zum Thema "Kornelia Toporzsysek", "Tom Gawlik" und deren Aussagen äußern.

Vorab; Ich bin absolut kein Fan von Clemens Tönnies und bereits seit Jahren der Meinung, dass dieser Mann nicht mehr tragbar ist, dennoch sollten wir uns hüten, die Aussagen von Kornelia Toporzysek allzu hoch zu hängen.

Mir geht es dabei weniger um die Glaubhaftigkeit ihrer Aussagen, als um Zeitpunkt, involvierte Personen sowie die Art und Weise. Denn zum einen sollte man wissen, dass die Initiatoren des Videos schon lange als Tönnies-Gegner bekannt sind und keine Gelegenheit auslassen, negative Stimmung gegen ihn zu verbreiten. Zum anderen wirkt die gute Dame schon deutlich verbittert und lässt in ihrem Interview keine Möglichkeit aus, sich zu profilieren - Man beachte nur mal, wie häufig sie auf ihren Beruf als Richterin und ihre sonstigen Referenzen verweist. Zeitpunkt sowie Art und Weise stimmen mich auch bedenklich, denn warum holt man die ganze Chose nach einem Dreivierteljahr plötzlich wieder hoch, lustigerweise just in dem Moment, in dem Tönnies aufgrund des Corona-Ausbruchs in seinem Betrieb, ohnehin jeden Tag im Kreuzfeuer der Medien steht!? Dass die ganze Runde dieses Talks sich dann auf Tönnies einschießt und damit für noch mehr Unruhe bei uns sorgt, passt so gar nicht in das Bild, welches die involvierten Personen zu zeichnen versuchen. Denn warum muss man, in einer ohnehin maximal katastophalen Phase für den Verein, noch weitere Unruhe streuen, wenn einem dessen Wohl doch angeblich so sehr am Herzen liegt!?

Über die kruden Verschwörungstheorien von Tom Gawlig (Gastgeber und Initiator) muss man indes erst gar nicht reden, denn wer diesen Mann kennt, der weiss, dass da unter dem Hut ein paar Synapsen fehlgeschaltet sein müssen. Allein die sehr gewagte These, dass Tönnies die ganze Geschichte um den Tod bzw. das letzte Versprechen an seinen Bruder sowie den Niedergang des Vereins geplant haben könnte, nur um sich den Verein für einen schmalen Taler unter den Nagel zu reißen, hat schon leicht schizophrene Züge. Aber wie gesagt, wer den guten Herrn kennt, dem dürfte bekannt sein, dass er seit Jahren derartigen Müll verbreitet. Solche medienwirksamen und maximal populistischen Auftritte, sind speziell in der Corona-Krise natürlich auch gute Werbung für die beiden recht durchwachsen laufenden "Trinkhallen". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Sich dann, recht durchschaubar und schön populistisch den aktuellen Themen um die entlassenen Busfahrer etc. zu widmen, erhöht die Fallhöhe für Tönnies und die sonstigen Verantwortlichen in der öffentlichen Wahrnehmung dann natürlich nochmal ganz drastisch, während man sich selbst als volksnah, bodenständig und werteorientiert verkauft. Chapeau, das ist das kleine Einmaleins des Populismus und zieht beim dummen Pöbel immer, wie wir es in der Vergangenheit immer wieder eindrucksvoll von zahlreichen Politikern bewiesen bekommen haben.

Ich möchte damit alles, nur kein Plädoyer für Clemens Tönnies und die anderen zweifelhaften "Vereinsorgane" halten. Ganz im Gegenteil, denn ich glaube durchaus, dass Tönnies über die Jahre seine Jünger um sich gescharrt hat und somit interne Strukturen geschaffen hat, welche nicht förderlich für die Entwicklung unseres Vereins sind. Mir geht es schlicht darum, dass wir jetzt nicht den nächsten (mehr als offensichtlichen) Blendern auf den Leim gehen, die uns mit ihren ach so idealistischen Werten versuchen zu beweihräuchern und eine ohnehin schwere Zeit für den Klub ausnutzen, um sich selbst ins Rampenlicht zu stellen. Leider ist dies wohl der normale Lauf der Dinge, wenn sich rund um einen am Boden liegenden Verein die Leute in Stellung bringen, um nochmal nachzutreten oder im Idealfall bei einem Neuaufbau Berücksichtigung zu finden. Dementsprechend erwarte ich speziell im Sommerloch noch den ein oder anderen extrernen Brandbeschleuniger. Mit der heutigen Demonstration an der Arena, ist der Anfang eines turbulenten Sommers ja bereits gemacht.

•     •     •

„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“

(George Orwell)

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Leonidas89 am 27.06.2020 um 18:33 Uhr bearbeitet
Schalke benötigt auf jeden Fall dringend eine kompetente Führungskraft mit Charisma, die strategisch richtige Entscheidungen trifft und den Verein nach außen vertritt. In welcher Position so jemand agiert, ist nicht so entscheidend. Ich denke zb an Assauer in dessen Glanzzeit oder an Rangnick in Leipzig oder auch an Eberl in Gladbach. Wenn das Management hochkarätig besetzt ist, kann der Aufsichtsratsvorsitzende ruhig im Hintergrund agieren. Kompetent sollte er natürlich trotzdem sein.
Zitat von Allerwelt
Zitat von Jimmy04

Zitat von Allerwelt

Zitat von Jimmy04

Zitat von Schalker04er

Kann denn jemand was zu ihm sagen ?


Von seiner Vita her würde er bei Bayern, dem BVB oder bei RBL wahrscheinlich maximal als Sachbearbeiter in der Rechtsabteilung arbeiten. Ich hoffe sehr, dass ich mich da täusche und User, die ihn gut einschätzen können, wiederlegen mein Vorurteil!


Leipzig hat nichtmal einen Aufsichtsratvorsitzenden und was sind genau die Besonderheiten in der Vita von Gerd Pieper und Herbert Hainer? Auch wenn das erfolgreiche Unternehmer bzw CEOs waren/sind, disqualifiziert das einen promovierten Juristen sicherlich nicht vom Amt.


z.B. dass Sie wissen, wie man erfolgreich ein großes Unternehmen führt. Fussballclubs sind heutzutage nichts anderes als das. Da sollten schon Menschen im Aufsichtsrat sitzen, die wissen wie man Erfolg hat, führen können, über ein großes politisches und/oder wirtschaftliches Netzwerk verfügen usw.
Wenn Buchta all das nicht vorweisen kann, dafür aber das Steigerlied auch nach 12 Veltins noch sauber runterträllert, ist das romantisch sehr wertvoll, viel mehr aber leider auch nicht.
Evtl. ist es kein kompletter Zufall, dass die Bayern dem Rest der Liga komplett enteilt sind. Wenn man sich deren Aufsichtsrat anschaut, sitzen darin fast ausschließlich Vorsitzende von Dax-Konzernen. Die Qualitätsdiskrepanz auf dem Rasen spiegelt auch die Zusammenstellung des Aufsichtsrats wieder.
Da muss bei uns deutlich mehr Fachkompetenz rein. Sportlich, wirtschaftlich und politisch.


Sicher. 1. ist aber Bayern eh kein Maßstab und 2. ist es sicher kein Zufall dass Hainer lange Zeit dort Vorsitzender war, wo jetzt 8% des FC Bayern gehalten werden.

Insgesamt tue ich mir einfach schwer jemanden Kompetenzen abzusprechen, gerade wenn es sich um scheinbar intelligente Menschen handelt und der Sachverhalt noch sehr frisch ist. Tönnies war sicher nicht der einzige, der sich damit auskannte Geld zu verdienen (wenn auch teilweise unmoralisch) und wenn doch, wird man diesen "Experten" womöglich noch ersetzen.

Ich jedenfalls wäre ganz froh, wenn die Beschreibung "ruhig" auf unseren neuen Vorsitzenden zutreffen würde, denn Ruhe fehlt uns ganz allgemein. Eine gewisse Expertise und Führungsqualität sollte natürlich auch dabei sein und haben Priorität, das versteht sich hoffentlich von selbst.


zu 1.) Bayern sollte aber der Maßstab sein, denn die machen es sehr eindrucksvoll vor, wie man professionell und wirtschaftlich arbeitet im Fußball.

zu 2.) Das ist auch kein Einzelfall. Alle großen Sponsoren der Bayern sitzen mit ihren CEOs oder Stellvertretern im Aufsichtsrat. Audi, Allianz, Adidas, Telekom usw.
Schau dir mal die Patienten bei uns an. Da sitzen mit wenigen Ausnahmen Otto-Normalos und sollen Kontrollgremium für ein 300 Mio Unternehmen sein. Da stimmt schon die Basis nicht.

zu 3.) „Ruhig“ finde ich ok, aber das sollte wenn möglich nicht die einzige Kernkompetenz des ARV sein...
@RGB277740 Erfolg basiert nicht auf sportlich richtige Entscheidungen alleine, spnst wäre Werder Bremen nicht so abgerutscht.

Und ich gebe @Jimmy04 Recht das Wirtschaftskompetenz vorhanden sein muss, auch wenn ich mit seiner Tonart nicht einverstanden bin-

Erfolg basiert immer auf einen Wettbewerbsvorteil - dieser Vorteil bringt Ressourcen die anschliessend ins Sportliche überetzt werden können.

Warum waren die ganzen Ruhrpottklubs bis in den 80er stark vertreten in der Liga? Weil die Zuschauereinahmen das wichtigste Wettbewerbsvorteil war, das Teams aus grossen Städte bevorzugte. Schalke, Hamburg, Köln, Stuttgart, München mit dem neuen Olypiastadion in den frühen 70er waren alle Standorte die davon profitiert haben.

Schalke hatte unter Assauer ein solches Projekt - die Arena - richtiges Timing um die Jahrtausendwende, man ging nicht nur mit der Liga als Hamburg, Frankfurt, München, Dortmund grösstenteils neu bauten und Zusatzeinnahmen über Logen, Business Seats, Hospitality etc generieren konnten, nein man ging einen Schritt weiter und hat bis heute einen einmaligen Standort das auch einen Biathlon GP beheimaten kann.

Anfang der 2000er fingen Verein an die Profiabteilung abzuspalten und sich im Markt zu kapitalisieren. Hier hat Schlake komplett verschlafen bezw mittelalterliche Strukturen konserviert. Nicht nur das andere durch den Verkauf kleiner Häppchen immer wieder frisches Geld reinbekamen (Bayern hatten es mehrfach praktiziert), strategsiche Sponsoren auch mit guten Zahlen und Dividenden an sich gebunden ( seit dem Einstieg von Adidas bei den Bayern sind die andere Bundesligisten aus Sicht von Adidas Kunden der "ferner liefern" Kategorie), sondern auch Aufsichtsräte mit hohem wirtschaftlichen Verstand und in Funktion eines bezahlten Managers und nicht eines Unternehmers der nach Gutsherren Art regiert.

Eine Aktion wie die von Tönnies -Magath vor einem Jahrzehnt hätte Tönnies in der Mitte eines wirtschftlich klar denkenden Aufsichtsrates nicht genehmigt bekommen bezw nicht überlebt. Aber auf einer Mitgliederversammlung der Kategorie Kleingärtner mit wehender Fahne kann man solche Pläne populistisch unters Volk bringen.

Du kannst keinen 300 Mio Laden so führen wie einen Dorfplatzverein. Und sportliches Management funktioniert auch nur wenn die eigene Ausrichtung mit den eigenen Ressourcen und einer realistischen Einschätzung des Marktes im Einklang sind.

Warum bringt Schalke so viele gute junge Spielr hervor und verliert sie gleichzeitg am Ende ihres ersten Profivertrages? Liegt es eventuell an der eingenen Selbstüberschätzung als Verein?
Der neue Aufsichtsratschef Jens Buchta gibt Einblicke in den geplanten Strukturwandel bei Schalke 04.

"Wir sind Schalke 04 und der Ehrgeiz, nach diesen Veränderungen wieder oben mitzuspielen, ist nach wie vor groß."
Puh, ob man sich mit so einen Aussagen einen gefallen tut? Ich weiß ja nicht.

Ansonsten einige ganz interessante Aussagen im Artikel dabei:
1. das internationale Geschäft kann nicht Ziel sein, dies sei aber kein Bekenntnis zm Mittelmaß
(Ich persönlich wäre über Mittelmaß nächste Saison froh, aber erstmal abwarten wie sich der Kader so entwickelt.)

2. der AR sei bislang zu weit weg gewesen vom Geschehen im Verein
(Buchta war ja im Team Tönnies, die Aussage verwundert trotzdem etwas, wenn man bedenkt, dass die wichtigen Entscheidungen von CT getroffen wurden. Der AR will jetzt aber scheinbar auch näher an den täglichen Abläufen sein, Beispiele waren hier die Härtefallregelung und dass der AR keine Antwort auf die Frage bekommen hätte, was mit der Mannschaft in der Corona Pause passiert sei. Dies verwundert mich erneut ein wenig, da es doch extra diese große Analyse gab, bei der der AR doch sicherlich involviert war?)

3. Der Sportausschuss des ARs (u.a. mit Stevens) trifft sich nun regelmäßig mit Schneider, Reschke und ggf. Wagner
(Und was hat der Ausschuss vorher gemacht?)

4. Der neue Finanzvorstand muss nicht unbedingt aus dem Fußball kommen
(Volle Zustimmung! Ich würde mich extrem über Kompetenz von Außen freuen und hoffe, dass der Vorstandsposten nicht irgendwie über Vetternwirtschaft besetzt wird. Ich glaube, dass hier von jemandem der viel Erfahrung in der Wirtschaft gesammelt hat, extrem gute Impulse kommen könnten.)
Dieser Beitrag wurde zuletzt von GelsenHandy am 23.07.2020 um 09:33 Uhr bearbeitet
Zitat von Brahman
Ich kenne mich in solchen Strukturen nicht so gut aus und habe daher mal eine (doofe) Frage: Wieso haben wir eigentlich keinen Präsidenten? Ist das so gewollt und bewusst entschieden worden?

Der Vorstand leitet das Tagesgeschäft und der Aufsichtsrat "überwacht" den Vorstand, der Präsident agiert eher unabhängig, solange er den Verein positiv repräsentiert, oder?

Ich frage mich schon lange, wieso wir seit (20?) Jahren keinen Präsidenten mehr haben, vielleicht kann mich ja jemand aufklären. Unschuldig


Eine 100% Antwort, warum Schalke so aufgestellt ist, wie es ist, kann ich dir leider nicht geben.
Ich versuche es trotzdem mal zu umreissen.

Schalke professionalisierte sich 1994. Bis dahin wurden sowohl der Präsident als auch der Vorstand (!) von der Mitgliederversammlung gewählt. Bis dahin war der Präsident auch tatsächlich der mächtigste Mann im Verein. Im Februar 1994 wurde Bernd Tönnies zum Präsidenten gewählt, verstarb aber im Juli plötzlich. Im Verein gab es da dann viele, die für eine Professionalisierung waren. Die Wahl zum neuen Präsidenten gewann trotzdem Ex-Profi Kremers, der gegen eine Satzungsänderung war. Kremers setzte sich mit dem legendären Satz "Wenn wir früher gegen Dortmund gespielt haben, haben wir uns dafür nicht mal umgezogen.“ durch, fun fact am Rande.
Mit Kremers an der Spitze versank der Verein im Chaos und Ende des Jahres trat er dann auch zurück. Auf ihn folgte Rehberg und die Satzungsänderung wurde endlich beschlossen. Dadurch wurde der Vorstand nun vom Aufsichtsrat bestellt und eben nicht mehr direkt gewählt. Dadurch war der Aufsichtsratvorsitzende nun als Vorsitzender des "mächtigsten" Gremiums (nach der MV natürlich) der entscheidende Mann im Verein, der Präsident hatte fortan mehr repräsentative Aufgaben. Rehberg war neben dem Status als Präsident allerdings auch Vorstandsmitglied und Vorstandsvorsitzender, hatte also durchaus "was zu sagen".
Es kehrte dann fast so etwas wie Ruhe auf Schalke ein. Assauer als starker Manager, Stevens als langjähriger Trainer, Rehberg bis 2007 Präsident. Ab 2001 war Clemens Tönnies übrigens AR-Vorsitzender, seit 1994 Mitglied im AR.
Diese Ruhe endete dann mit dem Abgang Assauers. Er trat 2006 von allen Ämtern zurück, warum genau - darüber kann man bis heute streiten. Mit Assauer fehlte dann das Gesicht des Vereins.
Rehberg trat 2007 auf eigenen Wunsch mit 71 Jahren zurück. Er wurde direkt (?) in die Ehrenkabine aufgenommen und zum Ehrenpräsidenten.
Sein Nachfolger wurde Schusenberg, der dann Finanzvorstand, Vorstandsvorsitzender und eben Präsident war. Clemens Tönnies entmachtete Schnusenberg 2010. Das Finanzressort fiel an Peter Peters, die Rolle als Vorstandsvorsitzender (oder so ähnlich, wird ja meine ich bei uns so auch nicht mehr benannt) wurde an Felix Magath vergeben. Schnusenberg blieb bis zum Ablauf seiner Amtszeit Präsident, durfte allerdings nur noch den "Grüß-August" spielen (eine ähnliche Rolle war übrigens auch für Assauer angedacht zwischenzeitlich, das wollte Rudi aber natürlich überhaupt nicht).

Nach Schnusenberg wurde kein neuer Präsident mehr gewählt. Repräsentative Aufgaben übernimmt seitdem unser Ehrenvorsitzende Rehberg.

Soweit zur Historie. Ich glaube man kann durchaus drüber streiten, ob es ab 1994 überhaupt noch einen Präsidenten gab, laut Satzung glaube ich eigentlich nicht. Der Titel wurde dennoch von der Presse für Rehberg (offiziell als Vorstandsvorsitzender der "Vereinsvorsitzende") benutzt, deshalb habe ich das so übernommen.
Einen Präsidenten, der unabhängig vom Vorstand agiert, hatten wir so nie. Über einen Grüß August - Präsidenten könnte man jetzt, wo man mit CT eine polarisierende Persönlichkeit verloren hat, vielleicht nachdenken, richtig sinnvoll erscheint mir das allerdings nicht. Anders könnte es nach einer Ausgliederung aussehen, nach der der Präsident dann bspw. Vorsitzender des e.V. sein könnte und die Interessen der Mitglieder ggü. Investoren o.ä. sichern müsste. Das ist aber nur ein Gedankenspiel von mir und Zukunftsmusik.


(Anm.: Vieles vom Geschriebenen kenne ich nur aus Erzählungen und dem Internet, aus Altergründen war ich in den 90ern noch nicht so am Start zwinker Von daher gerne korrigieren und ergänzen, speziell die älteren User können vielleicht etwas näher berichten.)
Zitat von Kirito

Also statt auf echte Fachmänner zu setzten, die sich längst bewiesen haben setzt man auf Schalker.Riether Naldo Büskens in unserer jetzigen Situation sicher ne ganz tolle Idee.


Wer wäre denn ein solch bewiesener Fachmann, wo kriegt man ihn her und warum sollte er sich Schalke antun?

Das ist mir hier oft sehr theoretisch.

Auch mit den studierten Sportmanagementlern. Wir haben bzw. hatten doch auch in der sportlichen Führung - Riether mal ausgeklammert - nur noch studierte Fachleute. Schneider hat eine Ausbildung zum Bankkaufmann, danach BWL studiert und wurde anschließend als Ziehsohn von Rolf Rüssmann ins Bundesligageschäft eingeführt. Neben Stuttgart hat er langjährige Erfahrung bei RB Leipzig, die ja nicht gerade für ihre schlechte Organisation und Professionalität bekannt sind. Sehr erfolgreich und ein bewiesener Fachmann sollte man doch meinen.

Reschke hat an der Sporthochschule Köln (mehr geht doch gar nicht) studiert und anschließend sehr erfolgreich beim FC Bayern und Bayer Leverkusen gearbeitet, klammern wir seine Zeit bei Stuttgart mal aus, ist er ebenfalls ein sehr erfolgreicher, echter und bewiesener Fachmann.

Trotzdem klappt es nicht bei uns.

Ich bete, dass wir nicht einen Fachmann von der Uni mit einem erneuten Fachmann von der Uni ersetzen. Auch wenn Vereine vielleicht wie große Konzerne gelenkt werden, sollte man sie zumindest aus dem sportlichen Bereich raushalten.

Paradebeispiele sind doch Borussia Dortmund und Bayern München. Beim BVB mischt Watzke als Unternehmer im operativen Geschäft mit, ohne irgendeinen Bezug zum Sportmanagement. Daneben steht aber mit Zorc ein langjähriger Spieler des Vereins, der bei sportlichen Entscheidungen wohl die Oberhand hat. Bei den Bayern MUSS man gefühlt eine erfolgreiche Spielerkarriere hingelegt haben, um ins Management einsteigen zu können.

Beide sind vielleicht nicht unsere Kragenweite, aber auch Bayer Leverkusen, Gladbach, Bremen und Frankfurt kommen mir sofort in den Sinn, wenn ich durchspiele welche Vereine einen ehemaligen Spieler auf dem Stuhl der sportlichen Führung haben.

Für mich macht es absolut keinen Sinn, wieder studierte Fachmänner ohne irgendeinen Bezug zu Schalke an die Spitze zu setzen. Dann endet das alles wie jetzt und wir drehen uns im Kreis.

Schalke braucht eine DNA und Leute die vorweg gehen. Mit Büskens ist das schon mal gar nicht schlecht, der ist nämlich kein 0-8-15 Angestellter der im Grunde nur sein eigenes Wohlbefinden im Blick hat und nicht den Verein. Was haben Schneider, Reschke, Jobst mit Schalke zu tun? Sie sind normale Angestellte, wenn es klappt schön, wenn nicht, dann sind sie halt wieder weg.

In meinen Augen klappt das nicht. Und es gibt genug Beispiele die zeigen, gerade auch bei kleinen Vereinen, dass ein Typ an der Spitze, für den der Verein eben mehr ist als ein Arbeitgeber, viel mehr ausmacht als irgendwelche studierten Fachleute.

Für mich ist Höwedes eine super tolle Lösung, nicht direkt als Sportvorstand, da ist vielleicht eine erfahrene Unternehmerpersönlichkeit die nächsten Jahre noch eher geeignet, aber die sportliche Kompetenz kann man ihm schon geben und dann mal in Ruhe drüber reden, wo man in den nächsten Jahren hin will und wie man das schaffen will und dass man vielleicht von vermeidlichen Zauberern a la Harit und Bentaleb die Finger lässt. Denn hätte man das Geld, diese Millionen über Millionen, die man in den letzten Jahren versucht hat in "Zauberer" zu stecken, in Spieler investiert die vielleicht einen Meter mehr machen als der Gegner, dann sähe die Lage jetzt nicht so miserabel aus - aber das ist ein anderes Thema.

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Einmal Schalke - Immer Schalke

Schalke ... leider geil !

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Homann_junior am 25.11.2020 um 18:01 Uhr bearbeitet
Ich bin ja nun bekanntermaßen kein großer Fan von Teilen der Ultras, die sich in meinen Augen oft viel zu wichtig nehmen. Aber sie und ihre oft tollen Aktionen sind auch ein wichtiger Teil des Vereins.
Als ich die Mail geöffnet habe, ist mir fast der Kaffee aus der Hand gefallen. Dieser Vorstand hat nichts, aber rein gar nichts von dem verstanden, was Schalke ausmacht. Langsam aber sicher wird es immer offensichtlicher, dass sie hier ein RB 2.0 installieren wollen. Kommerz auf Teufel komm raus. Die Traditionen sind noch ein toller Marketinggag. Aber die Mitglieder sollen doch bitte aufhören ihr Recht auf Meinung und Teilhabe am Verein einzufordern. Unterirdische Leistung auf dem Feld, eine Katastrophale Außendarstellung wie zu Eichbergs Zeiten und und und. Aber der Vorstand bereitet eine Ausgliederung vor, die er als alternativlos darstellen will, ohne dazu überhaupt von den Mitgliedern legitimiert worden zu sein.

"Mit Blick auf die dynamische Entwicklung der Corona-Pandemie befürchten wir jedoch, dass dies noch einige Zeit dauern kann. Da wir natürlich gemerkt haben, wie sehr der vorher so selbstverständliche Kontakt über Kabinengespräche, Fanklubbesuche oder Treffen mit Fangruppierungen nun fehlt, werden wir in der nächsten Zeit verstärkt virtuellen Austausch anbieten."

Wow, welch demütige Geste. Die haben doch mal was gemerkt? Dann war der Protest ja doch für etwas gut. Corona gibt es ja auch erst seit gestern. Aber schön, dass sie in der nächsten Zeit mal was virtuelles anbieten möchten. Was ein herrlich dehnbares Zeitfenster. Und wenn dann doch mal einer der geladenen Gäste quer schießt, kann man einfach den Stecker ziehen.

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Kai Pröger - Es gibt sie noch - Die Straßenfußballer, die nie ein NLZ durchlebt haben - Vom Bolzplatz in die Bundesliga.

Stolzer Träger des Ehren-Ährwin fürs schreiben von STT und des großen Ährwins als Neuuser.2019
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