Alfred Schreuder [Ehemaliger]

Ich erinnere mich noch an rege Diskussionen, als Bayern gegen Atlético spielte und Simeone unten an der Seitenlinie den Zampano spielte.

Natürlich darf man über derlei Auftreten/Benehmen geteilter Meinung sein und ich würde den Einfluss auf das Spielgeschehen auch definitiv nicht überbewerten, aber ich denke schon, dass ein Trainer, der Zuversicht ausstrahlt und das Team noch einmal anpeitscht, zumindest für einen kleinen Motivationsschub sorgt.

Die Reaktionen unserer Jungs nach dem 2-3 waren wirklich gruselig. DAZN hat kurzzeitig Skov eingeblendet und dessen Gesichtsausdruck strahlte eher Wut und Frust aus, anstatt Zuversicht und Freude.



Ich ergänze mal weitere Fragen:

Ist Schreuders Taktik vielleicht physisch oder psychisch zu anspruchsvoll, sodass unsere Spieler es über 90 Minuten gar nicht umsetzen können? Oder vermittelt er seine Taktik zu kompliziert, sodass unsere Spieler sie nicht (vollständig) verstehen? Oder kann es vielleicht sein, dass Schreuder nicht der nette, sympathische Typ ist, als der er sich ausgibt und es dswegen einen Bruch zwischen ihm und dem Team gibt und sich unsere Jungs auch entsprechend nicht den A*sch aufreißen, sondern womöglich darauf hoffen, "erlöst" zu werden?

Ich würde jedenfalls nichts ausschließen.

Da wir tabellarisch noch relativ vernünftig dastehen und (im schlimmsten Falle) 21 Punkte zur Winterpause keine komplette Vollkatastrophe wären, würde ich AS noch die beiden Spiele gegen Union und den BVB geben. Als letzte Chance(n) quasi. Wenn er die nicht nutzt, wenn wieder kaum offensive Spielideen erkennbar sind, die Defensive wacklig steht und die Ergebnisse entsprechend aussehen, sollte man das Experiment AS in der Winterpause beenden.

Ich hätte nie gedacht, diesen Satz jemals zu schreiben, aber zur Not nimmt man eben jemanden wie Labbadia bis zum Sommer. Seine 1-1,5 Jahre hat der eigentlich immer "funktioniert". Im Sommer werden dann die Karten neu gemischt.

Siehe in diesem Zusammenhang auch den Post von @Patinator in der Halbzeit:


Aufstellung, Taktik, Spielsystem - da ist das eine.

Aber wenn man auch nur ein wenig Gespür für gewisse Situationen, Körpersprache und das Auftreten von Menschen hat, dann merkt man, dass es hier aktuell an irgendwas Grundlegendem hapert, das man auch nicht lapidar mit "Verunsicherung" nach den letzten Spielen erklären kann.

Da geht es um Dinge wie Teamgeist, Zusammenhalt, gemeinsame Ziele, Wille - aber auch um Spaß, Lockerheit und richtig Bock auf das alles hier.

Für mein Empfinden steht da momentan keine Mannschaft auf dem Platz, die gemeinsam (mit dem Trainer) etwas erreichen will ! Das sind momentan nicht mehr "unsere Jungs", da ist irgendwas abhanden gekommen ...

Und das fühlt sich sehr unangenehm an ...

Also, fassen wir das mal kurz zusammen:
- Noch kein einziges wirklich überzeugendes Spiel in dieser Saison. Häufiger mal überzeugende 30min (z. B. gegen Gladbach, Paderborn), aber das reicht auf Dauer einfach nicht.
- Viele hohe Heimniederlagen gegen eigentlich schlagbare Gegner (Mainz, Freiburg, Augsburg).
- Ideenloses, schläfriges Offensivspiel, das Hauptsächlich von der individuellen Qualität der Protagonisten lebt.
- Die zu Anfang der Saison gewonnene defensive Stabilität (insbesondere im Bereich Konterabsicherung) ist in den letzten Spielen komplett den Bach heruntergegangen. Inzwischen hagelt es trotz defensiverer Spielweise eher noch mehr Gegentore.
- Spieler werden mit unverständlichen Positionen/taktischen Vorgaben eingesetzt (oder gar nicht).
- Fragwürdige Außendarstellung mit schöngefärbten Interviews.
- Punktausbeute nur dank einer Siegesserie gut, die von vielen hauptsächlich auf eine Menge Spielglück zurückgeführt wird.
- Die abgegebenen Spieler reißen in ihren neuen Vereinen keine Bäume aus. Umgekehrt sind mit Skov und Locadia Neue gekommen, deren Bilanz sich durchaus sehen lassen kann (und mit Bebou und Samassékou Spieler, aus denen man vermutlich noch viel mehr herausholen könnte). So schlimm kann der Qualitätsverlust also nicht sein.

Puh. Ich bin ja kein Freund voreiliger Trainerentlassungen, aber im Moment sehe ich fast nichts, was für Schreuder spricht. Das einzige, was sich meines Erachtens deutlich verbessert hat, sind die Standardsituationen.

Ich verstehe immer noch nicht, warum man sich vor der Saison nicht intensiv um Peter Stöger bemüht hat.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Beck_Weltstar am 14.12.2019 um 17:31 Uhr bearbeitet

Stöger wäre nach JN hier wohl wirklich kaum vermittelbar gewesen, auch weil er bei Köln, so erfolgreich die Arbeit lange Zeit war, nicht zwingend durch hochattraktiven Fußball aufgefallen ist. Ob er hier besser gearbeitet hätte als Schreuder aktuell, ist natürlich pure Spekulation.

Nun stecken wir in einem ziemlichen Dilemma. Entweder wir arbeiten mit Schreuder weiter, in der Hoffnung, dass in der Rückrunde sein System greift oder aber wir sehen uns anderweitig (Alternative siehe oben) um und drohen wieder so ein wenig zu einem Club mit Schleudersitz zu mutieren.

Ich bin ehrlich: Ich habe wenig bis keine Hoffnung, dass das unter Schreuder kurz- und vor allem langfristig etwas wird. Der Mann ist nun seit dem 01.07. hier, also fast 6 Monate. Er kannte den Verein, er kannte den Kader. Er durfte bei der Planung von Anfang an mitwirken. Das sind quasi die bestmöglichen Bedingungen, unter denen ein Trainer in seine Amtszeit starten kann. Dafür ist das Resultat einfach unbefriedigend. Aktuell (noch!!) nicht tabellarisch, aber spielerisch.

Es macht sehr großen Spass, den Spielen der U17 zuzuschauen. Sie erinnern mich sehr an die Spiele unter Nagelsmann. Dort spielen auch wirkliche Hochkaräter in der Offensive. Wie weit der Trainer dabei eine Rolle spielt, kann ich nicht bentworten.

Auch wenn die U19 ähnlich erfolgreich spielt, sind die Spiele bei weitem nicht so schön azusehen. Die U23 spielt weder übermäßig erfolgreich noch sind die Spiele schön anzuschauen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich die U19 und U23 seit Oktober nicht mehr habe spielen sehen.

"„Wenn früher Lothar Matthäus auf dem Platz war, haben sich die deutschen Spieler sicherer gefühlt, das hat Benni auch in sich.“

"Bei Union hat man schon gesehen, wie die Stimmung die Mannschaft mitreißen kann - wegen solchen Partien spielen wir alle Fußball."

"Aber wir müssen jedes Spiel angehen, um es zu gewinnen. Diese Überzeugung und diese Ausstrahlung musst du als Trainer haben."

„Wenn wir so offensiv spielen wollen, dann müssen wir auch in der Verteidigung besser stehen. Vier Gegentore daheim, das darf eigentlich nicht passieren. Aber das Spiel ist abgehakt.“

„Skov spielt als Linksverteidiger sehr gut. Er strahlt aktuell auf dieser Position sehr viel Gefahr aus. Er kommt oft nach vorne und schlägt gefährliche Flanken. Das wollen wir im Moment nicht ändern.“

Bei allen heute getätigten Aussagen, stellt sich mir nur eine Frage: Ist er überhaupt noch zurechnungsfähig?

Leute, ich verstehe ja dass ihr in Anbetracht der sportlichen Misere frustriert seid, ich bin es auch. Aber können wir die Polemik ein bisschen zurückfahren? Bringt es uns weiter zu diskutieren ob Schreuder Drogen nimmt? Auch wenn's sicher mit einem Augenzwinkern gemeint ist wird mir das etwas viel im Moment.

Neues Jahrzehnt und immernoch die gleiche Geschichte. Drittes Spiel in diesem Jahr und alle drei verloren ...

Ich erkenne keine Weiterentwicklung unserer Spieler. Eher erschreckende Rückschritte z.B. Dennis Geiger oder Florian Grilltisch.

Genauso wenig Weiterentwicklung sehe ich in unserer Spielkultur. Was mich massiv ärgert ist dieses effektivlose Ballgeschiebe bei Ballbesitz. Kreativität ist da absolut keine vorhanden. Heute gab es nur so ungenaue Flanken aus dem Halbfeld direkt auf Kevin Trapp und das fällt mir auch nicht erst seit heute auf.

Da muss man doch seitens der Trainerschaft eingreifen und dem Team andere Ideen vermitteln, wie man zum erfolgreichen Torabschluss kommt?!

Wie lange kann oder will man sich das noch anschauen ...?

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, D.Hopp oder auch ein A. Rosen solchen Fußball sehen möchten. A. Schreuder hatte jetzt über ein halbes Jahr Zeit seinen Fußball zu implementieren und die Spieler weiterzuentwickeln. Leider sieht das aber immer noch wie beim ersten Spiel aus. Der Fußball ist auf Zufall gemünzt. Es gibt keine Spielzüge, nur Zufallsgekicke. Stand heute hoffe ich, dass man spätestens zum Ende der Saison die Reissleine zieht.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Gladi am 18.01.2020 um 18:06 Uhr bearbeitet

kann mir mal einer erklären warum wir seit dem ersten Spieltag immer das gleiche Tempo immer das gleiche quer Geschiebe spielen ob Führung oder Rückstand , jede Mannschaft die nach Hoffe kommt muss ja nur auf nen Fehler warten der immer kommt um in Führung zu gehen

dann geht das Geschiebe weiter und es klappert meist nochmal