1.Spieltag: BVB Dortmund vs. RB Leipzig – Die Karten werden neu gemischt

Egal bei welchem Kartenspiel. Ob beim Poker, beim Black Jack, beim Mau Mau oder beim Knack. Die Karten werden bei jeder neuen Runde frisch gemischt.

Genauso verhält es sich im Fußball. Dank Sommerpause, neuen Erkenntnissen und ordentlich Geld auf der Kante mischen die Mannschaften ihre Karten neu durch, in der Hoffnung für die kommende Saison das bestmögliche Blatt zu haben und nicht auf der Rommé-Liste ganz unten zu stehen.

Okay. Man mischt das eigene Blatt und nicht der Kartengeber, so dass die Deutsche Meisterschaft eher weniger etwas mit klassischem Skat zu tun hat, als viel mehr mit jugendlichen Card-Games wie Yu-Gi-Oh oder Magic.

Auch bringen Siege in einer Eins gegen Eins Partie mehr Punkte, als in einem Spiel sämtliche Quartetts raus zuhauen und sich beim Rest ständig die schwarze Nase anmalen zu müssen.

Zur Beruhigung: Ganz so schlimm war die letzte Saison der Borussen aus Dortmund nun doch nicht und eine Definition dieser die den Tenor „Die Saison der schwarzen Peter“ hat, wäre übertrieben. Immerhin erreichte man das minimale Ziel und qualifizierte sich für die Champions League. Es war jedoch das Minimalziel und nicht befriedigend für einen Verein mit hohen Ansprüchen.

Dementsprechend erneuerte man sein Deck, um dieses mal nicht seitwärts, sondern nach vorne zuschauen. Maßgeblich für dieses Unterfangen ist der Aufbau um die Main-Card, die jeden Angriff abwehren kann, nach vorne agieren und dem Gegenüber mit Kopfzerbrechen zusetzt. Es ist: Der blauäugige Drache...Tschuldigung...Lucien Favre.

Favre, der entgegen seiner emotionalen Vorgänger, wie ein analytischer Stoiker wirkt, soll die vergangene Saison vergessen machen und die unbeliebte Karte den Anderen zuschieben. Es scheint, dass Stabilität das Kredo ist und so wurden mit Delaney aus Bremen und dem 3. Platzierten der WM, Axel Witsel, zwei Erfahrene für das Zentrale Mittelfeld verpflichtet. Für den notwendigen Witz im Spiel sollen der von der Eintracht aus Frankfurt abgeworbene Außenspieler Marius Wolf und der junge Innenverteidiger Diallo sorgen. Einzig der Platz auf der 9 scheint derzeit keinen Stich zu sehen. Trotzdem sollte man bei dieser Zusammenstellung nie die Trümpfe von der Bank vergessen.

Die Roten Bullen hatten eigentlich ähnliche Grundvoraussetzungen, wie das Team aus dem Ruhrpott. Ziel erreicht, Trainer weg, Blick nach vorn. Der Umgang damit wirkte jedoch weniger, wie kontrolliertes Zweihand-Mischen, ggf. mit coolem Kartentrick, sondern viel mehr wie alle Karten auf den Tisch legen und ordentlich mit zwei Pranken durchmixen.

Nachdem sich der Trainer für alle Seiten überraschend verabschiedete, brauchte man bis zur ersten Kartenaufnahme eh man den Neuen, den man den Glauben ans Herz der Karten zutraut, vorstellt. Ja, so neu ist er nicht und in so mancher Pokerrunde wird er wohl mit seiner Erfahrung den Royal Flush zu einem Doppel-Paar mit zu vernachlässigenden Zusatz runter verhandeln. Ralf Rangnick wird sich nach dem Sommer allerdings auch neu beweisen müssen.

Wenig vorteilhaft dabei, die Tatsache, dass man bereits nur wenige Tage nach dem Trainingsauftakt in den Wettkampfmodus schalten musste. Immerhin konnten bis dahin sämtliche Neuzugänge integriert werden. Fraglich dennoch die 8 und die Verpflichtung von Lookman als Joker, damit man den Weg in der kommenden Runde mit einer perfekten Straße angehen kann.

Für beide geht es nun am Sonntag, 18.00 Uhr in das erste Duell.

Die Generalprobe lief bei den Dortmundern eher schleppend und nach 120 Minuten am Dienstag, könnten die Beine etwas schwer werden. Magic Magier Favre kann jedoch alle Karten auf den Tisch legen.

Mehr als 120 Minuten stehen auf der Leipziger Seite und schon jetzt wirken auf Grund der kurzen Sommerpause einige Blätter abgegriffen. Werner ist nicht zu 100% fit, Augustin macht mit, Kampl fällt wohl aus sowie auch Sabitzer, der sich aber wieder reinbeißen könnte. Hoffnungsträger wie Upamecano, Klostermann und Mukiele scheinen noch nicht in Form zu sein. Andere hingegen scheinen schon voll im Saft zu stehen. Wie ein Saracchi, Diego Demme oder Yussuf Poulsen.

Mögliche Aufstellungen:

BVB:

Bürki-Piszczek, Diallo, Akanji, Schmelzer-Delaney- Götze, Witsel- Pulisic, Reuß, Wolf

RBL:

Gulasci-Laimer, Orban, Konate, Saracchi- Demme, Ilsanker – Forsberg, Bruma – Cunha, Poulsen

Fazit:

Wirklich eingespielt können die gelb-schwarzen noch nicht sein. Hier liegt der Vorteil eindeutig bei RB, auch wenn denen einige gute Hände gnadenlos weggecheckt wurden. Trotz Variabilität des Dortmunder Blattes, liegt die Hoffnung darin, sich von einer Falschen Neun nicht einfach so bluffen zulassen.

Tipp:

2:1 Sieg RBL
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Rumpelstilzchen am 24.08.2018 um 10:38 Uhr bearbeitet