Ich begrüße euch ganz herzlich zum Spieltagthread der Partie Hamburger SV gegen SV Darmstadt 98!
Diese Auswärtspartie dürfte, eigentlich wie immer, selbst an diesen verregnet-stürmischen Tagen die Reise von über 500 Kilometern wert sein. Daher wird auch mit einer tatkräftigen Unterstützung seitens unserer Fans mit Sicherheit zu rechnen sein, hoffentlich mit viel Rückenwind. Den ersten Schub holten wir uns gegen den nordischen Rivalen Holstein Kiel ab, der für viele überraschend, am Bölle mit 3:2 geschlagen wurde.
Aber auch der HSV kommt mit viel Rückenwind, nach dem gelungenen Derbysieg auf Pauli und zwei Siegen in Folge. In 12 Heimspielen gelang es dem Dino 24 Punkte aufs Konto zu bringen, bei einer dafür mageren Tordifferenz von +1. Daheim kam man schließlich auch bereits ordentlich unter die Räder (0:3 gegen Holstein Kiel und ein 0:5 gegen Jahn Regensburg). Sicherlich kein Zufall, dass diese Niederlagen durch die konter und pressingstarken Regensburger und Kieler zustande gekommen sind. Diese Niederlagen sind allerdings noch unter Ex-Trainer Christian Titz aufgekommen, der hier in Darmstadt als Nachfolger von Dirk Schuster gehandelt wurde und seinen Fokus auf einen ballsicheren und mit der Abwehrkette hochstehenden Fußball legte. Diese für den deutschen Zweitligafußball eher untypische Spieltaktik nahmen die Verantwortlichen am vorübergehenden Resultat gemessen, dem 5. Tabellenplatz nach dem 10. Spieltag, nicht länger hin - und so wurde traditionell der Trainer gewechselt und mit Hannes Wolf ein junger Übungsleiter verpflichtet, der bereits Aufstiegserfahrungen mit dem VfB Stuttgart in der Saison 2016/2017 mitnimmt. Die Bilanz von Wolf liest sich mit einem Punkteschnitt von 2,13 nicht schlecht, ist aber aufgrund des Etats und der allgemeinen Voraussetzungen des nordischen Klubs wahrlich keine Sensation.
Vor heimischer Kulisse ging es, mit Ausnahme der schon erwähnten Heimklatschen und dem am 3. Spieltag besiegelten 3:0-Sieg gegen die Arminia, immer knapp zu vom Ergebnis her. Von hoher Souveränität sind also noch Distanzen anzumerken.
Der Kader riecht zweifelsohne nach Bundesliga. Namen wie Papadopoulos, Holtby, Lasogga oder Hunt sind deutschen Fußballfans einfach ein Begriff. Spielmacher und Kapitän Aaron Hunt wird wohlgemerkt verletzungsbedingt ausfallen, aufgrund eines Faszienrisses im rechten hinteren Oberschenkel.
Eine offene Frage dürfte die Spielformation der Hamburger Mannschaft sein. Bisher vertraute man zwar dem 4-1-4-1. Nach dem geschichtsträchtigen Auswärtssieg auf Pauli unter einem 4-2-2-2 bzw. 4-2-3-1 (?Hamburger User können sich hier gerne bei der Frage einklinken, da hier unterschiedliche Informationen der Fußballseiten vorliegen) wäre der Erhalt des neuen Systems denkbar.
Bei uns wird es hingegen auf das bewährte 4-2-3-1 hinauslaufen, es sei denn Trainer Dimitrios Grammozis plant etwas ganz besonderes gegen eine wohl kommende Bundesligatruppe. Die einzig mögliche Veränderung dürfte sich auf Sören Bertram für Joevin Jones beschränken. Ansonsten besteht dann tatsächlich mal die Hoffnung, dass sich eine feste Startelf findet, die diese Saison zu einem gutem Endstand führt. Eine gewisse Euphorie lässt sich nicht leugnen. Schon während der Partie gegen Kiel ging im Stadion ein Gefühl herum, das uns länger fehlte - diese Magie, die zwischen Fans und Spieler im Stadion einhergehen. Dazu kommt, dass Marvin Mehlem den nächsten Schritt seiner Karriere vollzieht und durch seinen bockstarken Auftritt gegen Kiel nun die Herzen des auch letzten Heiners gewann. Folglich Standing Ovation bei seiner Auswechslung.
Insgesamt versucht die Mannschaft nun auch den Spielaufbau ruhiger zu gestalten von hinten heraus, während im vorderen Drittel die Gänge hochgeschaltet werden. Dass wir uns in einer Arbeitsphase befinden, ist unbestritten. Und sicherlich war Holstein auch überrascht von unserem Auftritt. Doch diese jetzt schon zu erkennende Entwicklung kann Mut machen. Ob dieser Fortschritt nun für den HSV reicht, steht auf einem anderen Blatt. Zumindest hält man sich in Sachen Selbstbewusstsein nicht zurück und ist nicht abgeneigt sogar von einem möglichen Auswärtsdreier zu sprechen, unter Spielern und Trainerteam. Unter Vorbehalt steht, dass unsere Lilien gerade mal einen 3er in der Fremde verbuchen konnten und statistisch weniger gut mit folgenden Daten dasteht: 12 Spiele; 1 Sieg; 3 Unentschieden; 8 Niederlagen; 13:28 Tore/Gegentore;- 15 Tordifferenz; 6 Punkte - Damit stehen wir auf dem letzten Tabellenplatz der Auswärtstabelle.
Weiterhin werden freilich fleißig Punkte gegen den Abstieg gesammelt. Die gefährlichen Zonen hält man weiterhin auf die nötige Distanz. Die 8 Punkte Abstand zum Religationsplatz scheinen auf der einen Seite noch beruhigend, auf der anderen Seite ist mit dem Restprogramm, worunter der HSV, Union Berlin und der 1. FC Köln fallen, eine knackige Aufgabe immanent.
Bleiben wir aber beim Positiven und wünschen unseren auswärtigen Fans eine gute Reise in die norddeutsche Hafenstadt, sowie unserer Mannschaft alles Gute bei einem gefühlten Bundesligaspiel!
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