22. Spieltag: Würzburger Kickers - Hamburger SV

Ich gehe ja idR auch recht hart mit unseren Jungs ins Gericht und spare nicht mit Kritik, aber ernsthaft in Frage zu stellen, ob wir gegen Aue und Fürth wirklich das bessere Team waren, ist Schmarrn. Ich hasse Schönrednerei und bin empfindlich, wenn man vor Offensichtlichem die Augen verschließt, aber ich habe gegen Aue bis zum 3:2 unser bestes Saisonspiel gesehen. Aue wusste doch nicht selbst nicht, wie sie hier einen Punkt mitnehmen konnten. Die musst du (und DAS kritisiere ich!) schon zur HZ killen. Dir fehlen cm zum 4:1 und kassierst im Gegenzug durch einen saublöden, individuellen Patzer den Anschluss. Und dann fängt's an, in der Birne zu rattern. Kann passieren, war aber maximal unnötig.
Gegen Fürth haben sich beide Teams quasi 45 min beschnuppert, was aufgrund der Tabellensituation und Offensivstärke beider Teams absolut legitim war. Trotzdem habe ich uns auch vor dem Platzverweis vorne gesehen. Danach ist es eine Mischung aus Unvermögen und Pech. Wann verballert T-Rod denn mal 3 dicke Dinger? Selten genug. Shit happens. Wir haben das in Überzahl genau richtig gemacht, sind nicht blind angelaufen und haben uns Fürth schön zurechtgelegt. Ärgerlicherweise hat das Tor gefehlt. Chancen waren da, zu genüge.
Würzburg ist eine ganz andere Nummer. Das war der alte HSV, der überheblich auftritt, den Gegner im Kopf wohl schon vor Spielbeginn geschlagen hat und dementsprechend unkonzentriert und nicht mit letzter Konsequenz agiert. Und als man das (zu spät) bemerkt, schlottern die Knie.
Ich hab's bereits an anderer Stelle erwähnt, Überheblichkeit und Angst sind eine miese Kombi. Aber genau das ist es, was wir schnellstmöglich abschütteln müssen!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von El_Mosquito am 22.02.2021 um 19:51 Uhr bearbeitet

Unter "anständig verlieren" verstehe ich eine Niderlage bei der man sich bis zu letzt mit allen Mitteln und großem Engagement gegen die Niederlage wehrt. Bei der man ein Spiel über weite Strecken offen gestaltet und bei der man es vor allem nicht an der Einstellung mangeln lässt.

Den Kicker Artikel habe ich gar nicht erst gelesen, weil ich vermute zu Wissen was ich lesen würde. Meine Lesearte ist folgende:

1. Nach 3:0 Führung in Aue nur 3:3 Unentschieden gespielt. Nach eienr guten 1. HZ folgte eine schlechte 2. HZ aufgrund mangelnder Einstellung

2. In Fürth nicht über ein 0:0 hinausgekommen, obwohl man am Ende auch noch 30 min in Überzahl gespielt hat. Offensichtlich fehtle die letzte Überzeugung.

3. 3:2 in Würzburg verloren, nach - wenn wir gutmütig sind - bemühten Beginn und ohne jegliche Einstellung.

Ich denke es nützt auch nichts die Augen zu verschließen, dass wir hier 7 Punkte wegen Einstellungsproblemen haben liegen lassen. Da hilft auch die STatisk von 11 nicht verlorenen Spielen vor Würzburg wenig. Wir hatten so eine Phase auch in der Hinrunde. Damals kam man stärker zurück. Nun geht es gegen Pauli, die sind danke Guido auf Wolke Sieben und gegen den HSV in den letzten Jahren als Underdog Einstellungstechnisch immer Überlegen gewesen. Können halt mehr gewinnen als Verlieren. Beim HSV ist es gerade umgekehrt. Da kann man nur hoffen, dass die Jungs in den Rothosen einfach rausgehen und Fußball spielen.

Edit merkt noch an: Wenn es schlecht läuft sind wir nächstes Wochenende 4. mit 3 Punkten auf den Spitzenreiter.... das wäre zu dem Zeitpunkt der Saison zum Glück kein Beinbruch. Der Druck ist da, aber überschaubar.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von JAY am 23.02.2021 um 10:39 Uhr bearbeitet

Ich denke auch, dass man dachte, man schont sich in diesem Spiel etwas, weil man ja in den nächsten 3 Spielen volle Pulle geben muss.
Das ist ordentlich misslungen.
Ich glaube jedoch, dass das ein Schuss in die Gebeine zur rechten Zeit war.
Ich vermute, dass die Spieler selbst erschrocken waren, ob ihrer Leistung. Denn sie haben ja zum Schluss hin gemerkt, dass das in die falsche Richtung geht und nochmal was versucht. Reichte nicht.
Aber die Sinne dürften sehr geschärft sein.
Man darf nur den Fehler nicht wiederholen und St. Pauli 4:0 aus dem Stadion schießen und sich anschließend gedanklich auf das Sofa setzen.

Auch wenn es uns natürlich nicht gefallen hat, aber ich glaube, dass es genau richtig so war.

Warum sollte ich das mit dem Regen so sagen, Stimmungsaufheller.

Ich denke, deine Argumentation und auch weitere verfangenen sich an dem Wort "Prognose". Dieses im Bereich Fussball einzusetzen ist zwar absolut legitim, aber in diesem Punkt mangelt es an Durchschlgskraft.

Ich habe nicht prognostiziert (was bei jeder noch nicht bewiesenen Tatsache so wäre), sondern Vergleiche geballt mit Magengefühl, Erfahrung, Tendenzen, Wissenswertes und der von mir beurteilten Form und Spielweise, bewertet.

Es ging mir nicht um recht behalten oder kreigen, es ging hier darum, dass der Abwärtstrend bereits vor Wochen eingeleitet wurde.

Das kann jeder anders sehen, aber für mich fehlen seit Wochen genau die Attribute, welche in der 2. Liga gefordert und auch durch Trainer und Co immer wieder hervorgehoben sind.

Kampfgeist, Power, über die Grenzen gehen, harte Zweikampfführung - es würde mich freuen, wenn ich mich geirrt hätte, aber darum ging es ja bei der anfänglichen Schreiberei auch nicht.

Das Team wirkte bereits seit Aue spätestens verunsichert. Das hat mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun, und dieses konnte ich erkennen. Da nutzen auch keine Unentschieden gegen Düsseldorf und Fürth etwas, man hat gestern eigentlich genau das gesehen, was so häufig passiert. Kiel hätte eigentlich gewinnen müssen, da sie es nicht konnten, hat es halt Fürth gemacht.

Ich erwarte kein 5:0 gegen Pauli oder Kiel oder Regensburg, aber mal ein souveränes Spiel, da wo man sich auch mal bei 2:0 in der 75. Minute ruhig zurücklehnen kann und genießen. Das verkörpert die Mannschaft seit langen nicht mehr.

Und um weiter zu schließen, wir waren zwar ewig unbesiegt, dafür konnten wir uns nichts kaufen, weil andere Teams immer versuchen zu gewinnen und lieber einmal verlieren und dafür 4 wieder gewinnen, macht mehr als 4 von 10 Spielen Unentschieden zu spielen.
Das letzte Mal das der HSV Ergebnisse verwalten konnte, war unter Stevens.

Wolf fehlte einfach ein Co Trainer -- einen guten 2. Mann, daran scheiterte er. Die Ideen waren besser als beim Beamten DH.

Die Frage ist doch:, da der HSV immer zur selben Zeit anfängt zu schwächeln, warum werden die Prognosen, Tendenzen oder was auch immer, nicht erkannt?
Denn wäre es nur ein verlorenes Spiel, würden die Fans und auch Mutzel und Co, nicht so empfindlich reagieren.
Also sind die Entwicklungen bekannt, aber anscheinend noch nicht verinnerlicht wurden.

Was genau soll man denn "erkennen"? Du vermutest doch in den letzten beiden Jahren unterschiedliche Ursachen. Glaubst Du wirklich, damit des Pudels Kern getroffen zu haben? Bist Du Dir sicher, dass die von Dir erkannte Tendenz nicht vielleicht erkannt und ihr entgegen gewirkt wurde, aber nicht andere, neue Ursachen den Erfolg verhinderten?
Letzte Saison dachte ich auch vor der Pause, dass die Leistungstendenz negativ war. Nach dem Restart muss man eigentlich gegen Fürth und Bielefeld gewinnen und hatte sich gegen den VfB einen Punkt verdient, die Leistungen waren gut, zwei last minute Gegentore, fünf verlorene Punkte, weil die Gegner Glück hatten, eine neue Ursache für die folgenden Leistungen.

Was ist denn die aktuelle Tendenz? Ich habe eine sehr starke Leistung gegen Aue gesehen, bis zum 3:2. Dann Verunsicherung, 3:3, dann hat man sich aber gefangen und hat zumindest nichts mehr zugelassen.
Gegen Fürth, ja nur gegen 10 Mann, war ja leicht sich da die vielen Chancen rauszuspielen und nichts mehr zuzulassen.
https://www.transfermarkt.de/spielbericht/index/spielbericht/3413210
https://www.transfermarkt.de/spielbericht/index/spielbericht/3413214
https://www.transfermarkt.de/spielbericht/index/spielbericht/3413281
https://www.transfermarkt.de/spielbericht/index/spielbericht/3413441
Gegen 10, klar, da ist es so leicht...
Außerdem, Chancen nicht genutzt, kein Wille das Tor zu erzwingen. Ist bei Terodde der perfekte Vorwurf

Schau Dir das Spiel noch mal an, wie Fürth an die Wand gespielt wurde, die Zweikämpfe geführt und die Chancen herausgespielt wurden.
Zwei Unentschieden sind für mich keine negative Tendenz, wenn die Leistung grundsätzlich stimmt.

Wenn jetzt nach dem schlechten Spiel die nächsten auch mies sind, gut, dann... Aber die Leistung, nicht die Ergebnisse. Und da ist nicht nur überragend gerade mal gut. So wie der HSV bis zum 3:2 gegen Aue spielte, das spielt keine Mannschaft in Liga 2 besser und keine schafft das 90 Minuten. Und der HSV spielte da nicht gegen eine Thekenmannschaft. Man muss dann auch mal überlegen, welchen Maßstab man anlegt.

Dann haben wir ja eigentlich nur eine Ergebniskriese deiner Meinung nach.
Genau die gleiche Argumentation war auch nach dem 14 ST bei DH zu hören. Auch bei Wolf wurde bis zu letzt von Ergebnissen gesprochen.

Du als alter Hase merkst aber schon den Unterschied zwischen es fängt an zu krieseln und es läuft besser denn je, aber .......

Man spricht ja nicht selten von erzwingen des Erfolges oder mit aller Macht.
Ich behaupte und die Unentschieden bestätigen dieses auch zum großen Teil, es ging primär um das nicht verlieren um jeden Preis, als um das gewinnen um jeden Preis.

Vielleicht habe ich einen kleinen Mann im Ohr, der mich falsch unterrichtet.

Ich habe das Gefühl bei vielen spielt da einfach die Angst und die Erfahrungen aus vergangenen Spielzeiten mit rein, so tickt der Mensch nunmal...

Bis vor dem Spiel gegen Würzburg gab es leistungstechnisch absolut keinen Grund zur Beunruhigung, das war in den Spielen davor teilweise höchstes Zweitliganiveau.
Deswegen einfach mal ruhig bleiben, es gibt keinen Teufel der uns jedes Jahr zum Saisonende den Aufstieg versaut. Genauso wie es keinen Fußballgott gab, der uns auf magische Art und Weise in der 1. Liga gehalten hat.
Wenn wir weiterhin unsere Leistung abrufen, dann werden wir zu einem hohen (aber eben nicht 100%-igen) Prozentsatz aufsteigen, und wenn es nicht klappt dann ist das halt so. So etwas kann auch einem eigentlich hoch überlegenen Team passieren, ergebnistechnische Ungerechtigkeiten gleichen sich nicht innerhalb einer Saison aus.

In dem Sinne, Nur der HSV

Als alter Hase kenne ich noch viel mehr kluge Sprüche vom Fußballstammtisch. Wollen wir da jetzt einen regen Austausch betreiben oder über Dinge schreiben, die nicht diesen berühmt berüchtigten stechenden Phrasenkopfschmerz verursachen? Ich mein, sonst könnte man auch Udo Lattek auferstehen lassen, ihm zehn Weißbier reinzwirbeln, uns zurücklehnen und ihm die Show überlassen.

Es geht hier um Fußball. Da habe ich noch keine Mannschaft gesehen, die, gemessen an ihrem Level, immer gut gespielt hat. Ich habe auch noch keine Mannschaft gesehen, die immer gewonnen hat. Beim Fußball ist es normal, wenn Chancen nicht genutzt werden. Ständig und überall verursachen individuelle Patzer Tore. Deswegen halte ich es für schlicht normal, wenn etwas Selbstverständliches auch dem HSV passiert. Und ich komme damit klar, wenn die Emotion des Spiels mich langsam verlässt.
Krisen, ich kann sie nicht im Vorwege riechen. Wenn Du das kannst, schön für Dich, wenn Du davon überzeugt bist, dass sich der HSV schon mitten in einer Krise befindet und nicht aufsteigen wird, auch gar kein Problem. Aber bitte, verschone mich mit Phrasen, die schon 1986 im Buch der platten Stammtischparolen standen und nur noch bei Kicker, Sky und dem Boulevard als fachliche Einschätzung betrachtet wird. Da krieg ich Plaque! Aktuell sehe ich zwei Alternativen. Entweder die Mannschaft findet sofort zurück zum Niveau, das sie diese Saison bisher in 20 Spielen zeigte, dann wird es eine geile Saison, weil man dann ziemlich sicher aufsteigt. Oder die Mannschaft rutscht ab und es wird eine Drama-Saison wie die letzten beiden Jahre. Ich hab keine Ahnung. Aber eigentlich bin ich von der ersten Alternative überzeugt. Ob man diese Saison ein Szenario wie nach dem Restart letzte Saison wegstecken könnte. Wenn in den entscheidenden Situationen aber vielleicht nicht wieder der Gegner Glück hat, kommt es hoffentlich gar nicht erst zu dieser Nagelprobe.

@Hope

Was hast du vom HSV in den letzten Jahren gesehen? Die von dir beschriebene Variante A) wo eine Saison konstant gut fertig gespielt wird (wobei es auch sehr fragwürdig ist ob wir 20 gute Spiele hatten - aber gut, da darf man kreativ sein) oder die ebenfalls von dir skizzierte Variante B) dass man jede Konstanz vermissen lässt, die Konzentration nachlässt und teilweise vollkommen kapituliert.

Um was geht's denn jetzt genau? Ist es nicht heldenhaft genug, wenn man als Fan pessimistisch ist? Ja, vielleicht. Aber bitte manipulieren wir uns doch nicht selbst indem wir sagen, dass diese Sorgen total unberechtigt sind.

Wir können uns gerne darauf einigen, dass die Saison im Großen und Ganzen positiv verlaufen ist. Aber 20 gute Spiele habe ich sicher nicht gesehen.

Wir hatten übrigens in der letzten Saison zu diesem Zeitpunkt einen Punkt weniger, dafür ein besseres Torverhältnis und mit Sicherheit härtere Konkurrenz (witzig, Spieltag 23 war dann eine Heimniederlage gegen St. Pauli).

Vor zwei Jahren hatten wir übrigens 2 Punkte mehr und waren ebenfalls Tabellenführer.

In beiden Jahren waren wir offensiv bei weitem nicht so von einem Spieler abhängig, wie in diesem Jahr.

Aber wie du schon richtig konstatieren konntest: wir verwechseln unseren Pessimismus nur mit pseudo-Realismus. Ich persönlich dachte eigentlich nie einmal selbst einer dieser Verschwörungstheoretiker zu sein.

Ich sehe jetzt nicht das es diese Saison einfacher ist als letztes Jahr.

Wir spielen gegen gefestigte Mannschaften. Wo der Trainer auch schon länger da ist.
Fürth, Bochum, Kiel, Heidenheim, Düsseldorf, Paderborn oder auch der KSC und Hannover.

Diese Mannschaften sind insgesamt weiter. In den ganzen Abläufen.

Deshalb wäre es ja so wichtig Mal mit einem Trainer mehr als ne Saison zu gehen.