Seilfahrt auf Schalke - die Entwicklung unseres S04

24.09.2014 - 19:04 Uhr
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Zitat von NurderS-04

Ich habe gerade ein wenig das Internet zu News um unseren Verein abgesucht.
Das hat man mich dazu veranlasst mal ein paar Worte zu verfassen, denn ernsthafte Sorgen bereitet mir aktuell unsere schlechte Transferpoltik. Nachdem wir da im Sommer allen voran mit Rudy und Mascarell komplett, im Fall Rudy mMn sogar mit Ansage, ins Klo gegriffen haben und unser ohnehin schmales Budget erheblich geschwächt haben, bin ich von dem Klement-Gerücht schon fast schockiert.
Was bitte ist das Ziel dieser ewigen 2.Liga-Transfers von Heidel? Unser Spiel ist überspitzt gesagt schon zweitklassig genug, wieso kümmert man sich dann um so einen Transfer? Der Meldungsdichte der Medien nach, gehe ich einfach mal davon aus, dass der Name eine Rolle spielt. Und das alleine macht mich einigermaßen sprachlos.
Es scheint für mich außerdem so, als ob sich Heidel sehr schwer tut sich Fehler einzugestehen. Flops werden ewig verteidigt, anstatt wie im Fall der beiden oben Genannten einen gewissen Weiterverkaufswert zu erhalten und im nächsten Transferfenster zu reagieren. So lässt man das Transferbudget nahe null stehen und muss auf Zweitligaspieler bauen ... das kann nicht die Zukunft sein. Klar, mit Burgi hatten wir für 1 1/2 Jahren einen echten Glücksgriff, der Kerl steht was die Mentalität angeht außer jedem Zweifel, auf Dauer ist er aber kein Unterschiedsspieler. Genau so wenig wie Teuchert oder Schöpf. Bei Skrypski warten wir mal ab ...
Grundsätzliche schlagen doch die aller wenigsten Transfers aus unteren Ligen ein. Mir fallen wenn dann nur Beispiele aus England ein (Vardy und Mahrez zu Leicester oder Alli zu den Spurs) aber keine Spieler die für einen dauerhaften Mehrwert in der BuLi gesorgt haben und vorher in der 2. oder 3. Liga aktiv waren.

Klar, ein Spieler kann auch erst nach mehr als einem Jahr ein Gewinn werden. Aber da ist ein Stambouli doch eher die Ausnahme und nicht die Regel.
Bestes Beispiel für unsere gescheiterte Transferpoltik der letzten Jahre ist nicht mal der Vergleich mit dem BxB, wo sie zurecht einiges zu lachen haben, sondern der Blick auf unsere LV-Position. Wir haben drei Spieler für diese Position im Kader, aber nicht einer erreicht annährend das Niveau, das ein Club wie Schalke benötigt.
Da wird drei mal für relativ wenig Geld oder Leihgebühr zugeschlagen, statt einen "Kracher" zu holen und dann als Backup auf einen Spieler aus der eigenen Jugend (bsp. Czyborra) zu setzen. Das verstehe ich einfach nicht ubd diese Liste könnte ich ewig fortsetzen.

So viel Gutes wie Heidel in Sachen Zukunft in der Infrastruktur und Ruhe im Verein geleistet hat, muss man seine Tranfers auch kritisieren. Da muss schnellstens was besser werden.


Ich glaube dass die wenigsten Anhänger von Schalke mit den Transfers unter Heidel zu 100% zufrieden sind, die Frage die bleibt ist, wer hätte es besser und wenn wie besser gemacht ? Es gilt immer noch die alte Regel, hinterher ist man immer schlauer. Wer kann schon sagen ob Embolo, wenn er denn zu Red Bull Leipzig gewechselt wäre, sich gar nicht schwer verletzt und längst ein in der PL begehrter Jungstar geworden sein könnte. Wer weiß denn schon ob ein Timo Werner, sofern wir ihn verpflichtet hätten, bei uns genauso eingeschlagen wäre wie in Leipzig.

So schmal ist unser Budget im Übrigen gar nicht, wir haben seit Sommer 2016 über 145 Mio. € ausgegeben, da dürften wir in der "Buli" im oberen Drittel der Investitionen beheimatet sein. Über die Sinnhaftigkeit einzelner Transfers kann man in der Tat geteilter Meinung sein, dazu gehören für mich jedoch nicht die 4 Zweitligaspieler, Schöpf ist für mich ein solider Spieler für die Kaderbreite und dazu österreichischer Nationalspieler, Burgstaller ist österreichischer Nationalspieler und hat uns in den Rückrunde 2016/2017 und letzte Saison mehr als gute Dienste erwiesen. Teuchert ist U21 Nationalspieler, gilt als Talent, der hat Potential und Luft nach oben, wenn wir schon mit so einem jungen Spieler keine Geduld haben, mit wem dann sonst ? Skrzybski hat bisher 5 Bundesligaspiele absolviert, dabei 3 Tore erzielt, eines vorbereitet. Das mag einem nicht genug sein, ich finde das für einen Zweitligaspieler zumindest in Ordnung. Wenn man sieht dass Heidel mindestens 22 Spieler seit einem Amtsantritt bei Schalke verpflichtet hat, dann fallen die 4 Zweitligaspieler nicht ins Gewicht, also von ewigen Verpflichtungen bei Zweitligaspielern zu schreiben ist überspitzt. Das man nun einen Klement verpflichten könnte, da stimme ich Dir zu, würde ich derzeit nicht nachvollziehen können.

Deine Kritik bei den Linksverteidigern ist mMn. so nicht gerechtfertigt, eines ist doch klar, heute wissen wir was falsch gewesen ist, wir hätten Kolasinac nicht gehen lassen dürfen. Doch auch da muss ich sagen, hinter her ist man immer schlauer. Wenn Heidel in die Glaskugel hätte sehen können würde Kolasinac heute vielleicht noch bei uns spielen. Wir waren doch alle froh das Baba geholt wurde, heute bin ich um so mehr froh das man den Spieler nur geliehen statt für einen zweistelligen Mio-Betrag fest verpflichtet hat. Oczipka hat seine Sache im Rahmen seiner Qualitäten doch ganz gut gemacht, Mendyl ist ein Talent und Versprechen für die Zukunft, leider verletzt, da haben wir auf der linken Seite in den letzten 1,5 Jahren einiges Verletzungspech aufsummiert. Und wer wäre denn für die linke Abwehrseite der Kracher gewesen den man hätte holen sollen und auch können ? Wunsch und Wirklichkeit sind da leider oft gänzlich unterschiedliche Wirkungen. Diese Spieler auf der LV-Position sind doch begehrt, selbst der FC Bayern ist da seit längerer Zeit auf der Suche und ohne Grund hat Arsenal auch Kolasinac nicht verpflichtet.

Ob Mascarell und Rudy transfertechnisch der bekannte Griff in den Orkus sind, ganz ehrlich, das wäre mir nach einer Halbserie wo vieles nicht funktioniert hat, als abschließendes Fazit zu früh.

In der Winterpause sollten wir auch nicht viel Hoffnung auf große Veränderungen hegen, weder auf der Zu- noch auf der Abgangsseite, das gibt der Transfermarkt mit Blick auf die Historie belegbar nicht her. Ich würde mir wünschen das wir zunächst mehr professionelle Expertise bei den Transferentscheidungen, Scouting und Spielerfindung entwickeln könnten, so könnten wir neben guten Transfers die Heidel getätigt hat, zumindest transfertechnische "Kollateralschäden"minimieren.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von dreamliner am 27.12.2018 um 23:51 Uhr bearbeitet
Hier ist es besser aufgehoben:

Zitat von Potti61
Zitat von spassrakete
Zitat von Potti61
Zitat von spassrakete
Zitat von Potti61

Wenn man die einzelnen Kritiken an Heidel und Tedesco isoliert betrachtet, beinhalten diese ganz sicher unzählige richtige Einzelfakten und -Faktoren, egal ob es Taktik- und Wechseldiskussionen bei Tedesco oder Transferentscheidungen bei Heidel sind. An dieser Stelle möchte ich einmal einfach nicht näher darauf eingehen, da ich vielmehr vermute, dass es ein "unglückliches" Zusammenspiel dieser beiden Personen "im Team" ist.
Ich halte diese Konstellation einfach nicht für passend. Auf der einen Seite ein Manager, der bei einem maximal Mittelklasseverein der Bundesliga fraglos gute Arbeit geleistet hat, der aber vermutlich (allein) den Ansprüchen, wie sie auf Schalke herrschen (mindestens dauerhaft Top-5, eher 3.Kraft), nicht, zumindest noch nicht, gerecht werden kann.
Auf der anderen Seite ein junger, talentierter, auf Erstliga-Niveau aber völlig unerfahrener Trainer, der den Ansprüchen eines vermeintlichen Spitzenvereins (noch) nicht gerecht werden kann.
Letztlich gemeinsam verantworten sie die Transferpolitik, die - da sind sich hier ja wohl die meisten einig - in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht erfolgreich war. Woran liegt das? Neben objektiven Kriterien (Finanzen, Wunschspieler wollen einfach nicht zu Schalke) gibt es offensichtlich Scouting-Defizite und Fehleinschätzungen, was die tatsächliche Leistung bzw. "Passgenauigkeit" für die Tedesco-Vorstellungen betrifft.
Doch was sind die Lösungen? Sehe momentan nur 2-3 realistische Szenarien, befürchte aber, dass die Verantwortlichen die Variante "Augen zu und durch!" bevorzugen... - einfach in der Hoffnung, dass alles von allein gut wird...
Für mich wären eigentlich folgende Varianten sinnvoller:
1.) Man trennt sich von Heidel, holt stattdessen einen Sportdirektor (löst die wirtschaftliche Seite weitestgehend von dieser Position) möglichst mit sportlichem Background auf höchstem Niveau. Mit der höheren sportlichen Kompetenz als Heidel würde ich eine Entlastung und Ergänzung für einen unerfahreneren Trainer wie Tedesco (auch bei der Auswahl von Transferzielen) sehen.
2.) Man trennt sich von Tedesco, holt stattdessen einen erfahrenen Trainer, der mehr Verantwortung für den gesamten sportlichen Bereich (angelehnt an das englische Modell des Trainers/Managers in Personalunion) übernimmt.
3.) Man stellt das aktuelle Organigramm/die bestehenden Strukturen im sportlichen Bereich auf den Prüfstand und versucht die offensichtlich zu Tage getretenen Defizite zu beheben, indem man tatsächlich zusätzliche Kompetenz (und Entscheidungsbefugnis) installiert. Dies könnte eben ein guter Kaderplaner sein, evtl. aber auch noch mehr Kompetenz im Trainerteam (z.B. über Seppo Eichkorn hinaus) - mit klar definierten Aufgaben und Machtbefugnissen.
Aber leider bleibt es dabei, dass ich den Eindruck habe, dass Heidel keine anderen Götter neben sich haben möchte, Tedesco sich schon für einen Top-Trainer hält - und die Verantwortlichen mit Tönnies an der Spitze dem Treiben weiter mehr oder weniger tatenlos zu sehen werden...

Lassen wir Sinn oder Unsinn des Vorschlags selbst erstmal aussen vor... Ist Dir klar, dass eine Veränderung in in Richtung der vorgeschlagenen Struktur duch die Mitgliederversammlung muss? ...dass dies kaum ohne Ross und Reiter der jeweiligen Kandidaten und Fürsprecher geht und die aktuell handelnden Akteure Solches kaum lächelnd und freundlich winkend begleiten werden? Mal ganz dumm gefragt...

Ja, genau das ist mir klar, daher habe ich es 1.) so formuliert, dass es in einem ersten Schritt wohl nur über (satzungsungebundene) Varianten (Kaderplaner, der von Heidel akzeptiert wird) geht, die ja Heidel (Stand jetzt) eher ablehnt. Erst der zweite Schritt (Installierung eines Sportdirektors mit allen Kompetenzen) wäre dann einer der Satzungsänderungen erfordert. Und 2.) die kurzfristigeren Alternativen (Trennung von Heidel oder Tedesco spätestens zum Saisonende) als sinnvollere Alternativen ins Spiel gebracht.

Sind wir uns denn einig, dass Deine Zielstruktur ohne maximalen Knall und der mit an Sicherheit grenzender (u.a. fristbedingter) Wahrscheinlichkeit wochen- oder gar monatelanger Führungslosigkeit sowie eines, gezwungenermaßen darauf folgenden, neuerlichen jahrelangen Umbruchs zu realisieren sein wird?

Nein, da sind wir uns nicht einig. Mir geht es zunächst um das rein Faktische. Dazu müßte man sich (auf kleinster Ebene wir beide für diese Diskussion) zunächst in den relevanten Gremien (Vorstand, Aufsichtsrat) bei der Analyse (natürlich incl. Ursachen) der Situation einig sein.
Wenn man zu ähnlichen Schlüssen kommt wie ich (kurz gesagt: das Team Heidel/Tedesco passt bei derzeitiger Kompetenzverteilung nicht zusammen und/oder nicht zu Schalke), geht man an die Lösung. Von wochen-, gar monatelanger Führungslosigkeit war nichts beim Wechsel von Heldt zu Heidel oder von Weinzierl zu Tedesco zu sehen. Auch Kompetenzergänzungen (siehe Dortmund bei der Installierung von Kehl und Sammer) bedeuten dies ganz und gar nicht - und wenn die Vereinbarungen so sind, dass ein Sportdirektor z.B. im Vorstand installiert werden soll, kann man die formalen Kriterien auch später noch den tatsächlichen Gegebenheiten anpassen.
Und wenn du mich fragst, womit ich mein Geld verdiene: Ich entwickele genau solche Strategien für internationale Sportvereine und -Verbände. Halte Vorträge in verschiedenen europäischen Ländern - allerdings neben den allgemeinen Ansätzen (die sich nur marginal unterscheiden) speziell in einer anderen Sportart.

Du bist bestimmt ein Supertyp und weißt ganz grundlegend kluge Dinge zu berichten. Das ist toll, doch hat niemand danach gefragt und so bleib doch bitte bei der Sache. Du zielst nach eigenem Bekunden auf ein Konstrukt ab, in dem Heidel und Tedesco abgelöst werden und eine strukturelle Änderung der Vereinsführung des FC GE S04 e.V. durch die Gremien gebracht werden soll. Dazu habe ich meine Fragen gestellt, bleib also bitte beim Thema.

Wenn ein solches Vorhaben auf der MV bestehen soll, braucht es schon im Vorfeld die Kandidaten, mit denen eine solche Struktur zum Leben erweckt werden soll. Es braucht endlose Kommunikation, da muss Stimmung ins Wahlvolk transportiert werden. Selbst wenn die Suche maximal aber komplett geräuschlos erfolgt (und zumindest ich hätte da eine andere Erwartung), so liegen spätestens mit der Einladung zu MV die Karten auf dem Tisch und spätestens dann ist allen klar, dass es mit Heidel nicht weitergeht. Ein Szenario, in dem Heidel seine Entmachtung und darüber hinaus an seiner Ablösung mitwirkt, können wir vermutlich ausschließen, oder?! Ich sag mal der packt sein Köfferchen und geht binnen Tagen. Freundlich winkend.

Nun darf sich jeder selbst ausmalen, welchen Impact eine solche Entscheidung hätte. (Hier Führungslosigkeit einfügen) In jedem Fall aber gibt es spätestens ab diesem Moment keine sportliche Leitung und ob die MV so ein Thema dann überhaupt durchwinkt ist, wohl auch eher Glücksspiel. Bist Du überhaupt Vereinsmitglied? Warst Du schonmal dabei? Hast Du dir mal so eine Versammlung gegeben? Vielleicht hätte ich das nicht voraussetzen dürfen.

Lange Rede.. es bleibt hübsche Theorie. Mehr nicht.

Und nur der Vollständigkeit halber: Selbst im Falle einer unbelasteten Umsetzung des Vorhabens, bleiben am Ende immer noch die unvermeidlichen Reibungsverluste, der nächste Umbruch. Gleich 2 bis 3 vermutlich vereinsfremde Verantwortliche, die in einer komplett neuen Struktur ohne Blaupause starten sollen. Absurd, dass grad das keine Rückschläge und Zeitverluste bedeuten soll. Und quasi als i Tüpfelchen ist es schon reichlich schräg, dass Du grad den Übergang von Heldt zu Heidel als Beispiel für einen unkomplizierten Übergang heranziehst; es war eine komplett verlorene Rückrunde.

Und nochmal, nur der Sicherheit halber: Es gibt hier kein Statement zu Sinn oder Unsinn einer Veränderung.

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"Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich ... alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft."
Jean-Paul Sartre
Meiner Meinung nach war in der Nachbetrachtung unser größter Fehler, die riesige Sehnsucht aller nach schönem Fußball. Man hat im Verein alles diesem Ziel untergeordnet. Die Frage, die sich mir heute stellt ist, warum? Atlético Madrid zeigt seit Jahren, dass man mit ekligem Fußball auch sehr erfolgreich sein kann und auch dieser eklige Fußball mit der Zeit ansehnlicher wird. Wir hätten diese Art Fußball zu spielen wie wir es letzte Saison getan haben, verfeinern und punktuell Spieler dazuholen sollen, die beides können. Holzhammer und Florett. Stattdessen haben wir einer Mannschaft, die sehr erfolgreich war mit ihrer Art Fußball zu spielen gesagt, dass das zwar super war, was sie da gemacht haben, man jetzt aber einen anderen Fußball spielen will, der schöner aussieht. Leider haben wir dazu nicht Pogba, Rakitic, de Bruyne, Khedira oder Keita geholt, sondern Serdar, Mascarell, Rudy, Uth & Co. Alles gute Fußballer, aber eben auch alles keine Unterschiedsspieler. Wenn man dann zusätzlich zu Tedesco‘s taktischer Variabilität auch noch schönen Fußball spielen und zu Saisonbeginn direkt 4 Neuzugänge in die erste Elf integrieren will, ist das schon ein sehr optimistisches Unterfangen, was in dieser Form wahrscheinlich nur einem Trainer-Neuling und einem Manager, der CL-Neuling ist und sich vom rasanten Erfolg seines Trainer-Neulings blenden ließ, passieren kann. Wir haben inklusive der Wintertransfers quasi ohne Not aufgrund von zwei wichtigen Abgängen im Sommer fast eine Kaderrunderneuerung betrieben, jegliche Hierarchien durcheinander gewirbelt und völlig den Faden verloren, wie wir eigentlich Fußball spielen wollen, dass uns im Sommer wahrscheinlich der nächste Umbruch bevorsteht. Denn genau das, was uns letzte Saison stark gemacht, ein Kader, in dem jeder das Gefühl hatte, dazuzugehören und gebraucht zu werden, ist uns diese Saison aufgrund der unzähligen Transfers völlig abhanden gekommen. Wir haben mit Sané, Caligiuri, Nastasic und mit Abstrichen Uth 4 Stammspieler, der Rest pendelt zwischen Rasen und Tribüne.
Deshalb sollten wir uns jetzt im Klaren darüber sein, wie und mit wem wir die nächste Saison spielen wollen und dieser Stammelf in den nächsten 12 Spielen die Chance geben, endlich mal ein Gerüst zu stellen, das man dann im Sommer punktuell verändern kann. Der Zeitpunkt ist erreicht, wo die meisten Fans Niederlagen oder Unentschieden nur noch mit einem Achselzucken wahrnehmen und man - ohne den Blick nach ganz unten zu verlieren - anfangen kann, die nächste Saison zu planen.
Da es etwas übergreifend ist versuche ich es einfach mal hier.
Es hat jetzt nichts mit "Seilschaft" zu tun, allerdings mit der Entwicklung unseres Vereins.

Die aktuelle Situation ist im höchsten Maße frustrierend - weder Ergebnisse noch Spielweise entsprechend annähernd dem was wir uns erhofft haben.

Die Gründe sind vielfältig: Formschwäche, Pech, Verletzungen, Kaderzusammenstellung...

In der jetzigen Situation gibt es klassisch gesehen 4 Varianten:

1. Heidel raus
2. Domenico raus
3. Beide raus
4. Mannschaft raus

Zu4: Eine nur theoretische Lösung - einzelne Spieler können ersetzt werden - ein Großteil der Mannschaft natürlich nicht.

Zu3: Trainer und Manager gleichzeitig zu feuern ist ebenfalls sehr unwahrscheinlich. Neben den dadurch entstehenden Kosten ist vor allem der Aspekt einer halbwegs kontinuierlichen Entwicklung zu beachten - Außendarstellung einmal außen vor.

Zu1: Heidel raus? In vielen Beiträgen wurde schon darauf verwiesen, das nicht alle Transfers Vollflops waren.
Der ein oder andere Zugang wurde auch hier heftig abgefeiert...
Die meißten Abgänge waren nicht zu verhindern! Die Gesamtbilanz ist nicht toll, aber auch nicht so miserabel, ich nenne es durchwachsen. Ich bin desweiteren der festen Überzeugung, das die meißten Verpflichtungen in enger Absprache/auf Wunsch vom DT getätigt wurden. Vielleicht hätte Heidel da "besser" sein müssen, ihm aber die alleinige Verantwortung zuzuschreiben halte ich für falsch. Andere Aspekte (Außendarstellung, Konsolidierung?, zukünftige Entwicklung...) sind durchaus ehr positiv zu bewerten.
In der Trainerfrage sind die Entscheidungen ehr etwas fragwürdig.
Mein Fazit: Heidel raus ist keine Lösung.

Zu2:
Trainer raus?
Auch ich habe noch vor kurzem für Geduld geworben - mache ich immer noch - trotzdem darf/muss man sich Gedanken um diese Personalie machen.
Zu Beginn haben (fast) alle den Konzepttrainer heftig gefeiert. Jung, dynamisch, kompetent...alle Vorstand, Management, Fans... waren in Aufbruchstimmung.
Dann der zweite Platz - nicht schön, aber erfolgreich - nun gut - das Feuerwerk kommt bestimmt noch!
Ist es aber nicht und viele mahnen die nicht/kaum sichtbare Weiterentwicklung an.

Was funktioniert gerade überhaupt nicht mit DT?
Da mir nichts besseres einfällt, einfach mal folgender Ansatz:
DT ist sicherlich ein hochbegabter Übungsleiter - zuzmindest in der Theorie - eine Art "Reißbretttrainer" vielleicht? Theorie 1+ Umsetzung anscheinend 5- . Alle haben seine Ausführungen als beeindruckend geschildert, dass werden Sie dann wohl auch gewesen sein sein. Vielleicht ist die Art aber einfach zu komplex, oder zu kompliziert zu vermittelnschief
Fußball ist kein Schach - da muss man manchmal einfach nen Zweikampf gewinnen.
Vielleicht feht uns nur die Geduld und dem Trainer ein wenig mehr Erfahrungschief
Ich weiß es nicht und will sehe auch einen Trainerwechsel als durchaus kritisch an.

Allerdings kann man eben auch vor der jetzigen Situation nicht völlig die Augen verschließen.
Ändert sich nichts, werden wir diese Saison im unteren Mittelfeld landen, aus dem Pokal fliegen und in der CL ne Klatsche historischen Ausmaßes bekommen. Kein wirliches Investitionsbudget, gesunkene "Strahlkraft", Frustration bei allen Beteiligten - Mittelmaß ist in Sichtweite.

Mein Fazit:
Die eh verkorkste Saison abwarten und sollte sich keine signifikante Verbesserung abzeichen, dann muß man die Personalien DT/CH auf den Prüfstand stellen.

Eine letzte Anmerkung in Sachen Praktikabilität: Wenn! der Verein zu der Überzeugung kommt, daß Trainer und/oder Manager besser gehen sollten, was sind denn dann eigentlich erstzunehmende Alternativen?

Nun denn - Wir können ja auch einfach die CL gewinnendaumen-hoch

Glück Auf

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Hier könnte etwas Sinnvolles stehen - tut es aber nicht!
Liebe Schalker,

Nachdem ich heute Abend begeistert das Spiel der Eintracht aus Frankfurt geschaut habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, hier mal Gedanken zum Ausdruck zu bringen, die mich schon länger „quälen“. Vorweg: das soll keine Tedesco-Diskussion werden.

Ich bin bewusster Schalke Fan seit ca. 2005, da war ich 10 Jahre alt. Seit ich Fußball gucke, stehe ich auf Offensivfussball, auf Spieldominanz und auf technisch starke Spieler. Ich denke, das lässt sich an meinem Username ganz gut erkennen. Mein lieblingsschalker ist bis heute Lincoln, mit dem ich mir damals auch mein erstes Trikot hab schenken lassen.

In all den Jahren gab es in der BuLi über kurze oder auch längere Zeit Teams, die attraktiven Offensivfussball geboten haben. Ein paar Vereine die mir gerade beim Schreiben einfallen sind Bremen, Leverkusen, Hoffenheim, Dortmund, Wolfsburg und eben momentan Frankfurt. Mannschaften, die öfters mal 3-4 Tore in einem Spiel schießen (oder damals geschossen haben) & sich zahlreiche Torchancen spielerisch erarbeiten. In all den Jahren habe ich das bei meinem S04 nicht so wirklich erlebt. Unsere Ergebnisse heißen seit jeher eher 2:1, 1:0 als 3:0 oder 4:1. Wir haben in der Zeit unzählige Trainer gehabt und bis auf die Ralf Rangnick Zeit hatte ich nie so richtig das Gefühl, dass die Mannschaft offensiv eine Handschrift hat & dass wir wirklich mal einen Gegner in Grund und Boden spielen können, so wie die oben genannten Teams das in bestimmten Phasen gemacht haben.. Sicherlich ist das auch immer vom vorhandenen spielermaterial abhängig, aber selbst als wir gleichzeitig Farfan, Raúl, Huntelaar und Jurado (ich glaube draxler war zu der Zeit auch bereits dabei) im Kader hatten, haben wir selten wirklich berauschenden Fußball geboten. Natürlich sah es da besser aus als momentan, aber dieser wirkliche Offensivfussball war auch da nicht vorhanden. Damals ging fast alles über individuelle Klasse.

Mittlerweile bin ich an dem Punkt, wo ich mich ernsthaft hinterfrage, warum das so ist. Liegt es wirklich daran, dass wir nie einen Trainer hatten (Ausnahme RR) der für Offensivfussball steht? Hatten wir einfach nie die richtigen Spieler dafür? Liegt es am Rasen? Ist das Spielfeld zu klein? Da ist jetzt etwas Ironie dabei, aber vielleicht geht es dem ein oder anderen genauso. Ist so ein Fußball auf Schalke einfach nicht gewünscht? Ich denke nicht, denn jeder von uns schwärmt doch heute noch von Lincoln, Raúl, Farfan ..

Mich würde es freuen, wenn einfach ein paar User ihre Meinung dazu abgeben. Sehen das manche von euch ähnlich? Sehe ich das viel zu negativ weil es der „eigene“ Verein ist und man grundsätzlich andere immer besser sieht als sich selbst?

BWG

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FC Barcelona & Schalke 04

„Der einfache Fußball ist der schönste. Aber einfacher Fußball ist zugleich auch am schwersten.“

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Totaalvoetbal am 21.02.2019 um 23:14 Uhr bearbeitet
Zitat von oblok
Zitat von jleon

Erstaunlich dass Heidel hier von Vielen zerrissen wird für seine angeblich katastrophale Bilanz und auf der anderen Seite in diesem Thread Konsens herrscht, dass man an der Mannschaft nicht viel verändern muss!?

Auch ich stimme da vollkomen zu. Ich glaube, dass wir in genau der gleichen Konstellation mit Manager, Trainer und Kader nächstes Jahr wieder enorm erfolgreich sein können! Die Mannschaft kann aus diesem Seuchenjahr gestärkt und frisch hervorgehen und DT hat gezeigt, dass er durch seine akribische Trainingsarbeit gerade in einer Saison ohne Doppelbelastung viel herausholen kann! Sollte uns dann das Verletzungspech etwas mehr verschonen sehe ich ein sehr starkes Gerüst:
Also liegts an der Doppelbelastung, dass man in der Liga nichts erreicht? Übrigens kann ich das mit den Verletzten nicht gelten lassen. Als die Verletzten da waren, spielte man nämlich genauso einen Murks zusammen. Ich sehe kein Indiz dafür, dass man nächstes Jahr enorm erfolgreich sein könne.


Aus der Kaderanalyse.

Vielleicht liegt es tatsächlich an der Doppel-/Dreifachbelastung. Vieles deutet darauf hin:
In unserer Saison 2011 war es ähnlich. Schlecht in der Liga, dafür CL Halbfinale, DfB-Pokal gewonnen.
Auch 2016 unter Weinzierl war man in den Liga am Ende auf Platz 10 und in den Pokalen jeweils im Viertelfinale.
Parallelen zu anderen Vereinen, die an der Dreifachbelastung scheiterten:
Frankfurt 13/14 (nach langer Zeit wieder international, Trainer: Armin Veh). Platz 13 in der Liga, Aus in der 2. Runde der Euro League, Aus im Viertel im DfB.
Augsburg 15/16 (erstmals international, Trainer: Markus Weinzierl). Platz 12 in der Liga, Aus in der Zwischenrunde und Aus im DfB im Achtel. Und das nach einer zuvor sehr guten Saison.
Hoffenheim (17/18 erstmals international, Trainer: Julian Nagelsmann) zwar in der Liga auf Platz 3, aber dafür in einer sehr schwachen Gruppe in der Euro-League nicht weiter gekommen.
Leipzig 17/18 (erstmals international, Trainer: Ralf Hasenhüttl).

Lediglich Adi Hütter zeigt gerade, dass eine Mannschaft die (gefühlt) das erste mal wieder einer Dreifachbelastung ausgesetzt ist, dieser auch standhalten kann. Dies mag aber evtl. daran liegen, dass Hütter diese Situation schon kennt. Im Gegensatz zu Weinzierl bei Augsburg, Nagelsmann, Hasenhüttl und nun auch Tedesco (Veh hat lange Zeit bevor er bei Frankfurt war mit WOB in der CL gespielt) viel Erfahrung, was die Dreifachbelastung angeht, mit RB Salzburg und den Young Boys hat er regelmäßig international gespielt.

Ich denke, dass eine Mannschaft es genau so gewohnt sein muss, wie ein Trainer. Man sieht immer öfter, dass die Überraschungsmannschaften, die sich unerwartet für den internationalen Wettbewerb qualifizieren, in der folgenden Saison weit abstürzen oder international nichts auf die Kette kriegen. Selten konnte ein internationaler Newcomer seine Saison bestätigen.

Bei uns ist das diese Saison leider auch so. Aus den früheren CL Zeiten ist kaum mehr ein Spieler da. Auch der Trainer, ja sogar der Manager, ist das internationale Geschäft nicht gewohnt. Kaum einer kann da mit Erfahrung strotzen. Gerade unter diesem Aspekt tun die Abgänge von Benny und Naldo schon weh, auch wenn es nicht ausschließlich daran liegt.

Ich denke es wird im Großen und Ganzen eine Mischung aus allem sein. Gerade weil Mannschaft und Trainer so unerfahren sind, würde ich ihnen noch mehr Zeit einräumen. Wir bekommen die Kurve sicherlich noch, daran zweifle ich kaum. Allerdings bin ich auch so weit, dass ich sage: Wenn nächste Saison wieder weniger erfolgreich abläuft, dann muss man handeln.
Zitat von LeonGOATretzka

Zitat von Totaalvoetbal

Mittlerweile bin ich an dem Punkt, wo ich mich ernsthaft hinterfrage, warum das so ist. Liegt es wirklich daran, dass wir nie einen Trainer hatten (Ausnahme RR) der für Offensivfussball steht? Hatten wir einfach nie die richtigen Spieler dafür? Liegt es am Rasen? Ist das Spielfeld zu klein? Da ist jetzt etwas Ironie dabei, aber vielleicht geht es dem ein oder anderen genauso. Ist so ein Fußball auf Schalke einfach nicht gewünscht? Ich denke nicht, denn jeder von uns schwärmt doch heute noch von Lincoln, Raúl, Farfan ..
BWG


die "fans" wollen eine mannschaft die kämpft und nicht eine, die in schönheit stirbt
guck dir doch das spiel gegen ddorf an, man hat 3-0 geführt und lies ddorf für 10-15 minuten laufen und was haben die fans gemacht? die haben gepfiffen und sich dann gewundert, das die spieler dadurch verunsichert wurden und ein gegentor bekommen haben
das ist bei jedem trainer das gleiche, diese übertriebene erwartungshaltung der fans gegenüber den spielern und dem trainer, diese selbstgefälligkeit das "die millionäre" das ja aushalten müssten und so weiter
und dann wundert man sich, warum die mannschaft unter egal welchem trainer so verdammt unbeständig ist
kein anderer verein hat solche selbstgefälligen, fordernden und egoistischen fans wie wir


Was du da von dir gibst, vonwegen "selbstgefälligen, fordernden und egoistischen Fans" ist sowas von dumm, ich halt´s kaum aus.

Wir haben wirklich gute, sehr sehr gute Fans. Klar wollen sie auch Erfolge sehen, was man bei einem zusammengekauften Kader von über 150 Mio. in 3 Jahren vllt. auch mal erwarten darf. Aber ich bin überzeugt, dass unsere Fans keine Meisterschaft (bei starken Bauern und Zecken) oder ein dauerhaftes erreichen der CL erwarten. NUR: wenn man einen solch teuren Kader zusammenstellt, ist es doch völlig normal, dass irgendwie Erwartungen steigen. Und diese Erwartungen haben nicht nur die Fans, denn sicher auch der Vorstand, Trainer und Manager.

Wenn wir, angenommen wir müssten stark sparen, TopLeute verkaufen und nen Umbruch mit der Mannschaft starten und wir aus diesem Grund eine Mannschaft hätten, die überwiegend aus No-Names und Jugendspielern besteht, würden uns die Fans selbst als Tabellen-15. frenetisch anfeuern und, wenn der Kampf stimmt, auch feiern. Das glaube ich wirklich.

Unsere Fans wollen die Mannschaft kämpfen und fighten sehen. Wenn wir jedes 2. Jahr international dabei sind, denke ich, dass sie schon zufrieden wären. Ich denke, unsere Fans kann man schon recht einfach zufriedenstellen. Aber der Einsatz muss stimmen, und es muss erkennbar sein, dass sich bei der Mannschaft etwas entwickelt. Und genau das ist derzeit überhaupt nicht der Fall. Unsere Mannschaft stagniert seit 2 Jahren komplett, wenn sie fußballerisch nicht sogar manchmal schwächer zu werden scheint.

Kommt ein junger Spieler wie Kutucu und zerreißt sich, wird dieser doch gefeiert und von den Fans geliebt. Das liegt nicht daran, weil die Fans fordernd oder selbstgefällig denken, "der schießt uns jetzt in die CL", sondern weil sie es lieben, wenn sich jemand in unserem Trikot zerreißt, bis er kotzt.

Ich wette mit dir, dass nach dem 5. Spieltag, mit der Ausbeute unserer Mannschaft Anfang dieser Saison, bei vielen anderen Vereinen schon der Baum gebrannt hätte. Und für 5 Niederlagen zu Saisonbeginn war es doch relativ ruhig bei uns. Es sind sogar "einiges an Fans", die ja nach deinen Angaben so selbstgefällig sind, am 6. Spieltag mit nach Mainz gefahren und haben unser Team angefeuert.

Unsere Fans haben sicher bei Stande von 2:1 gg. ManCity nicht diese grandiose Stimmung gemacht, weil sie dachten, jetzt kicken wir die raus. Ich denke, den meisten war trotzdem klar, dass wir selbst bei einem Sieg im Rückspiel ausscheiden werden. Aber sie haben dieses kämpferische Element in der Mannschaft wiedererkannt und sich einfach an 1997 erinnert. Das hat Spaß gemacht zuzuschauen. Das hat die Hütte beben lassen. Nicht die Hoffnung, nun ManCity rauszukicken und weiterzukommen. Unsere Fans sind in meinen Augen sehr realistisch.

Derzeit fallen mir nur wenige Veriene in der BuLi ein, die ähnlich gute Fans haben. Vllt. Frankfurt gerade, aber wer weiß, wie diese Fans in zwei Jahren reagieren, wenn sie 13. in der Tabelle sind?

Unsere Fans, so meine Meinung, wollen entweder mit einem teuren Kader auch irgendwann eine spielerische Entwicklung und dadurch natürlich auch positive Spiele sehen oder aber einen "günstigeren" Kader, bei dem es überwiegend über Kampf geht und dieser auch gezeigt wird. Beide Varianten, so meine Meinung, würde unseren Fans völlig genügen. Aber so wie es derzeit ist, ein sehr teuerer Kader und größteils Grottenkicks, dass, mein lieber Freund, will kein Fan der Welt sehen. Wie weit soll denn deine Geduld mit einem solchen Kader gehen? Naja, Abstieg, aber dann sofort Wiederaufstieg? Oder Wiederaufstieg im 2. Jahr? Wann wärst du soweit, unzufrieden werden zu dürfen?

Für die derzeitige "Ungeduld" darf man unsere Fans nicht verurteilen. Nicht bei dem Kader im Verhältnis zur seit mind. 2 Jahren geziegten Leisdtung.

Ein Schalke-Fan
Dieser Beitrag wurde zuletzt von LibudaStan am 22.02.2019 um 23:48 Uhr bearbeitet
Die "derzeitige Ungeduld" also die letzten 20 Jahre sind für mich nicht derzeitig, vermutlich auch noch mehr, kann ich mich nur nicht dran erinnern. Natürlich ist die Erwartungshaltung abstrus und es wird immer genau das erwartet, was nicht da ist. Spielt man einen guten Fußball, kommen recht schnell die ersten, die einem das als Schönwetterfußball verkaufen und die Spieler kämpfen dann nicht.
Muss man sich ja nur mal die Reaktion auf Spieler wie Neustädter, Rudy oder Matip in den letzten Jahren angucken. Spieler auf den Positionen, die was mit Augen und Technik machen? So was geht doch nicht. Dann muss man die eben auspfeifen oder raunen, wenn man in einem engen Spiel bei 2:1 Führung doch tatsächlich mal einen Rückpass spielt. Einige nicht gerade kleine Gruppe an Schalke Fans liebt es einfach sich zu echauffieren und über alles aufzuregen und das färbt auch auf die Mannschaft ab. Wie viele gegnerische Trainer haben schon in Spieltagpressekonferenzen gesagt, dass man auf Schalke erstmal abwarten wolle bis die Zuschauer nervös werden und es klappt immer wieder. Es läuft schon was grundsätzlich falsch, wenn die Mannschaft keinen 3 Meterpass hinbekommt und aus den Rängen dann "Wir wollen euch känpfen sehen" kommt.
Ich möchte den Fans nicht vorschreiben, wie sie ihr Fansein ausleben wollen und ihnen auch nichts absprechen, aber, dass diese ständige vollkommen maßlose Erwartungshaltungen den Verein nachhaltig schaden, ist ja nun wirklich kein Geheimnis. Woher kommt diese Haltung? Steckt man sich selber hohe Erwartungen, damit man dann im Nachhinein nörgeln kann.

"Wir brauchen mehr Identifikation und Spieler aus der Jugend" "Dieser Spieler aus der eigenen Jugend werden hier zu sehr verwöhnt, die entwickeln sich" "Wir brauchen externe Neuzugänge" "Wieso holen wir nur Spieler aus der Bundesliga" "Wieso brauchen die Spieler aus anderen Ligen Eingewöhnungszeit"
Der Satz "Wenn der Schalker nicht nörgelt, ist er entweder tot oder Meister" passt schon extrem.

Die Emotionalität im Verein ist extrem wichtig und wir sollen auch weiß Gott kein rein national denkender Plastikclub werden, aber ein bisschen Rationalität in allen Ebenen würde dem Verein schon gut tun.

Solange bei uns weiter der Populismus über den Verstand herrscht, wird sich eh nichts signifikant verbessern und das zieht sich durch alle Bereiche. Dass man dann jetzt wohl den einzigen leitenden Mitarbeiter, der noch nicht unter diesen Populismusticks leidet, vorschnell feuert, passt nur wieder allzu gut ins Bild. Auf einen neuen Mann, der die abstrusen Erwartungen wieder nicht erfüllen kann und in 2-3 Jahren geht das Spiel wieder von vorne los.

Warum man seit Ewigkeiten keine sportliche Identität hat? Weil alle 2-3 Jahren die Verantwortlichen ausgetauscht werden und nicht nur die Personen, sondern auch die gesamten Ansätze. Auf einen Trainer, der für modernen Fußball steht, kommt dann eben ein alter Hase. Wenn Magath zwei gute Jahre hat, muss man den natürlich holen. Wenn Jugendtrainer bei anderen Vereinen durchstarten, dann kann Jens Keller das bestimmt auch. Wenn Kaderplaner dann der neue hippe Scheiß ist, ja dann muss man Heidel halt auch jemanden ungewollt vor die Nase setzen. Warte ja noch auf den externen Berater ala Sammer, weil es bei Dortmund jetzt läuft. So kann sich einfach kein Verein sportlich und dann natürlich auch wirtschaftlich weiterentwickeln. Alle Besetzungen auf der Trainer und Manager Position sind seit Jahren einfach nach Copy&Paste Prinzip gewählt worden. Wenn das bei anderen klappt, klappt das bei uns bestimmt auch. Tut es aber nicht, jeder Verein ist verschieden. Man muss endlich mal seinen eigenen Weg finden und den findet man nicht, wenn man immer wieder Leute feuert. Der muss sich entwickeln und nicht über 1-2 Jahre, sondern über 4-5 Jahre minimum.
Zitat von Sosal
Zitat von MrSatan2

Wenn Kaderplaner dann der neue hippe Scheiß ist, ja dann muss man Heidel halt auch jemanden ungewollt vor die Nase setzen.


Der „neue hippe Scheiß“ ist ein Kaderplaner nun wirklich nicht mehr. Das war eher vor 5/6 Jahren ein Trend.
Aber wenn ich ehrlich bin, dann fände ich einen weiteren Mann gar nicht für schlecht. Dennoch nicht jemanden der wirklich einen Kaderplaner ist und somit Heidel in seinen Bereichen „einschnürt“.
Einfach jemanden der Kontroversen in die Überlegungen bei dem Thema Kader mit einbringt, aber nichts zu entscheiden hat. Man könnte es als Berater sehen, aber ich einen Berater eher als eine Person die nur Tipps gibt und sich wenig für seine Überzeugungen einsetzt.
Im Endeffekt waren früher diese Kontroversentypen der Sportdirektor bzw./ und der Trainer. Allerdings empfinde ich es bei uns eher so, dass Tedesco, Heidel und Schuster zu sehr auf einer Wellenlänge sind und zu wenige konträre Meinungen haben.
Überlegungen sich beispielsweise deshalb von Schuster zu trennen halte ich für komplett verkehrt, da die Abstimmung in den Arbeitsbereichen wirklich tadellos erscheint.

Auch im täglichen Leben gibt es immer mehr solcher Systeme. Ich beispielsweise bin jetzt seit 3 Jahren eine „beratende“ Funktion in meinem Unternehmen. Dabei besteht meine Hauptaufgabe meine Akzente gegen die bisherigen Abläufe zu stellen, was immer wieder in anstrengenden Diskussion mit den „alten Hasen“ endet. Ich gebe Ihnen Kontroverse Impulse und sie versuchen selbstverständlich ihr System zu verteidigen und decken dabei ungewollt Fehler auf die sie so nicht erkannten. Diese Erkenntnis der Fehler sind für uns enorm wertvoll, da sie somit auch behoben werden konnten.
Da diese Arbeit für uns Früchte trug, wollte man mich in diese Riege integrieren was ich dankend ablehnte. Hauptgrund dafür war für mich, dass wir einfach nicht Zusammenarbeiten können und somit nur Müll produzieren würden...
(Jetzt werde ich mehr oder minder in das neu gebaute Werk abgeschoben um hier die Leitung in diesem Bereich zu übernehmen. Ob das so schlau ist sei mal dahingestellt, da ich meine Fähigkeiten eher irgendwo anderst sehe als im ausführen...

Das ist aber dann etwas, das von Heidel ausgehen muss. Genauso wie man das Trainerteam um Eichkorn erweiterte. Der ist ein Fachmann, der ist ein ganz anderer Trainertyp als Tedesco, aber er wurde von Tedesco ausgewählt. Wenn Heidel der Meinung ist, dass er Unterstützung braucht, dann soll er sich welche suchen. Es kann aber nicht sein, dass der Aufsichtsrat eine Stelle schafft, die Heidel direkt beeinflusst. Dann muss man Heidel austauschen und zwei neue Leute einstellen.
Ich bin da aber voll bei Satan, wenn er sagt, dass Schalke dazu neigt erfolgreiche Modelle zu kopieren, nur eben in schlecht und das muss aufhören.
Schalke muss seinen eigenen Weg finden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die kommende Saison für Schalke deutlich besser laufen wird. Wenn wir jetzt die sportliche Leitung austauschen, dann unterliegt man aber dem Fehler und glaubt, dass der sportliche Aufschwung darauf zurückzuführen ist. Das ist ebenfalls klassisch Schalke. Rutten enttäuscht mit einem Kader, der gegenüber Slomkas Kader mit Farfan verstärkt wurde und Magath kommt. Der wird 2. und alle staunen, dabei hat man Rutten entlassen, weil er eben nicht 2. wurde. Magath hat also nur erreicht, was man von Rutten erwartet hat. Dann geht es unter Magath in der Liga abwärts, der muss gehen, Rangnick kommt und Stevens setzt auf dessen Arbeit auf. Schalke spielt wieder oben mit und alle staunen. Im Jahr drauf enttäuscht die Mannschaft unter Stevens...
Zuletzt musste Weinzierl gehen, weil er nur 10. wurde und das zu wenig war. Dann wird Schalke mit Tedesco 2. und alle sind erstaunt, jetzt soll Tedesco weg, Rose kommt, Schalke erreicht die CL und alle sind erstaunt.

Wie kann man denn enttäuscht sein und im Jahr drauf erstaunt? Was genau ist denn die Erwartung alles was besser als Platz 4 ist, ist eine Überraschung, alles was schlechter als Platz 5 ist, ist eine Enttäuschung?

•     •     •

Lass die Leute redn und lächle einfach mit,
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der BILD.
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht,
aus: Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht!
Ich habe das schon an anderer Stelle geschrieben und wiederhole mich hier:

Scheiß die Wand an! Ich habe gar keine Lust auf irgendwen sauer zu sein, mir ist auch völlig Wurscht, wer da jetzt "schuld" hat... Ich finde das so ***** ing ernüchternd, dass hier gerade ein Projekt an die Wand fährt, dass so viele gute Vorzeichen hatte, dass so viel Hoffnung verdient hatte... S'Lebe gehd weida, tut trotzdem weh...


Ich möchte aber noch eines ergänzen, was mich bei allem Auf und Ab, bei allen Streitereien über Taktik, Aufstellung und Personal und vor allem bei den ständigen benennen von "Schuldigen" ganz besonders erschreckt und besorgt: ich sehe Diskussionen und Kommentare die sich für mich wirklich nur mit folgendem leicht abgewandelten Zitat erklären lassen:


"Einige Fans wollen ihr Schalke einfach nur brennen sehen."


Manchem geht es offenbar wirklich nur ums zündeln. Manchen sogar um ihr "Recht" zündeln zu dürfen - aber es geht ihnen nicht um Lösungen, um Perspektive, um "das große Ganze". Sondern um persönliche Triebbefriedigung.

Viele von uns (manchmal auch ich) haben sich ins Fäustchen gelacht, wenn der HSV mal wieder dieses und jenes getan hat. Viele haben gsagt, die müssten doch einfach mal einfach nur jenes oder dieses stattdessen tun. Von außen war das witzig.


Aber jetzt sitzen wir mit im Boot.

Möge jeder für sich die Konsequenz ziehen. Igh bleibe dabei: das Gemeckere, die Unfähigkeit mit der eigenen Frustration umzugehen, die ständige narzisstische n Reflexe, man müsse seine eigenes Unbehagen mit jeder noch so kleinen Kleinigkeit direkt ungefiltert in den Äther jagen durchziehen diesen Verein in jeder Ebene - vom Vorstand bis zum TM-Mitglied.

Damit mache ich übrigens nicht "die Fans" zum Schuldigen. Damit möchte ich jeden auffordern, seinen eigenen kleinen Teil an Verantwortung zu übernehmen, anstatt dass von anderen zu fordern.

Ich fange bei mir damit an zu hinterfragen, ob ich zu naiv war.

•     •     •

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"51. [...] TOR! Das dritte! 3:2! Rauuuuuuuuuuuuu...

52.
...uuuuuuuuuuuuuuul! Hoffentlich merkt der niemals, dass er nicht mehr für Real spielt."

Oh und wie er gemerkt hat, wo er da spielt!! Muchas Gracias und kommet Se bald wieder ;)
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