Machs gut Flo!

Ja das sehe ich ich ähnlich wie du. Vertrag noch mal 1-2 Jahre verlängern und in Aue spielerisch/technisch etc noch zulegen (was anscheinend ganz gut möglich ist) und dann sehen wo die Reise hingeht. Allerdings bei einer U21 EM wo er eine Leistung bringen könnte die die Blicke von Scouts von Vereinen die nicht nur in Deutschland angesiedelt sind auf sich zieht kann sonst was passieren.

Das stimmt durchaus, dass er dann nochmal mehr in den internationalen Fokus rutscht. Aber man muss bei dem Kader auch schauen wieviel Einsatzzeit er erhält.

Es sind auch erstmal nur drei Spiele. Sollte man weiter kommen, wird nochmal neu nominiert. Dafür muss er sich dann auch über die Gruppenphase empfehlen.

Bei seinem letzten Interview im MDR sprach Krüger ziemlich offen über die nächsten Karriereschritte und da fiel kein Halbsatz, dass er sich vorstellen könne in Aue zu bleiben oder dass die Zeit nicht drängen würde. Die EM ist die perfekte Bühne für die Bundesliga und mit nunmehr 17 Scorern entwächst er dem FCE und der Zweitklassigkeit zunehmend.

Was man nicht vergessen darf, ist, dass Krüger im Sommer '21 ablösefrei hätte wechseln können. Er hätte die EM abwarten können und hätte sich den nächsten Arbeitgeber regelrecht frei aussuchen können, samt fürstlichen Gehalt und samt einer nicht unerheblichen Handgeld-Zahlung. Stattdesen hat er seinen Vertrag überraschend bis 2023 verlängert.

Es wäre für mich schon sehr ungewöhnlich, wenn er und vor allem seine Berateragentur alle Trümpfe aus der Hand geben und die weitere Karriereplanung der nächsten zwei Jahre Aue ohne eine Hintertür überlässen. In einem Geschäft, indem unser Präsident gerne mal von "Zeitsoldaten" spricht, in der kaum ein Spieler über einen längeren Zeitraum bei einem Verein bleibt, ist kein Platz für Altruismus. Vor allem nicht in dem Maße. Denn seien wir mal ehrlich. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum der Verein seinen besten Stürmer, seine elementare Stütze, sein Aushängeschild in einer Zeit verticken sollte, in der der Transfermarkt am Boden ist und man keinerlei Alternative hat.

Die Bundesligisten haben bereits im Sommer nach 3-5 Monaten Corona ihr Ausgaben enorm zurückgefahren, dieses Jahr ist noch immer kein Ende der Pandemie in Sicht. Da zweifel ich stark daran, dass viel Kapital zirkulieren wird. Krüger ist zweifelsohne eines der größten Talente in der 2. Liga und hat das Zeug für die Bundesliga. Aber der nächste Schritt dürfte wohl eher nach Köln, Augsburg, Freiburg, oder Stuttgart führen und dort wird ohne die europäischen Wettbewerbe noch aufs Geld geachtet.

Ob wir wirklich 4-5 Mio. da eintreiben können und dabei auch noch Krügers Favoriten dabei haben, wage ich zu bezweifeln. Krügers Aussagen lassen nicht darauf schließen, dass er es Aue und dem höchsten Bieter überlässt, wohin die Reise geht. Viel eher realistisch wäre für mich, dass man sich im letzten Herbst zusammen gesetzt hat und nach einer WIN-WIN-Situation gesucht hat.

Die könnte(!) wie folgt lauten:
Krüger unterschreibt bis 2023, damit geht der Verein bei einem Abgang im Sommer 21 nach einer starken Saison nicht leer aus. Aue garantiert Krüger keine Steine in den Weg zu legen und akzeptiert dann auch deutlich geringere Ablösesummen (0,5-2Mio.), die jeder für Krüger interessante Verein auch trotz Corona zahlen kann. Im Gegenzug erhält der FCE eine Weiterverkaufsbeteiligung (vielleicht 10-20%) oder Einsatzprämie sollte Krüger für seinen nächsten Verein auch zu gut werden. Damit hätte Krüger im Sommer potenziell die freie Wahl und Aue kommt über lange Sicht gesehen auch zu seinem Geld.

Der Sommer wird uns Antworten liefern, nur von meiner Warte aus, sehe ich nicht, dass wir in der kommenden Saison mit Krüger im Kader oder einen Batzen Geld in der Hand da stehen werden. Es sei denn, ein Team im europäischen Wettbewerb hat ein Auge auf Krüger geworfen und ist bereit ihn auch irgendwo (nicht in Aue) zwischenzuparken.

Wenn wir bei Sylvestr etwa 1,7 Millionen und für Köpke 2 Millionen verlangt bzw. bekommen haben, werden wir uns bei Krüger nicht mit weniger zufrieden geben.
Im Gegenzug haben wir uns bisher nicht an Weiterverkäufen beteiligen lassen oder auf Prämien gesetzt. Zumindest ist mir davon nichts bekannt. Lustigerweise hätten wir damit bisher auch kaum etwas verdient.
Möglicherweise gibt es eine fixe Ablösesumme im Vertrag, die eventuell auch an einen bestimmten Verein gekoppelt ist. Möglicherweise war das Gehalt auch deutlich höher. Wer kann das sagen?

Kann man Prämien und Beteiligungen, die von einem zukünftigen Verein an uns gezahlt werden müssen, überhaupt in Krügers Vertrag mit uns schreiben? Ist das überhaupt ein Bestandteil davon?

Letzteres geht tatsächlich und ist ein sehr probates Mittel, um viel Geld zu kassieren.
Prämien sind es nicht, sondern zusätzliche Ablösesummen, die an Klauseln gekoppelt sind. Bspw. 20 Einsätze/Nationalspieler/Erreichen eines Ziels (Klassenerhalt/Europa League/etc.)
Bei uns war das schon zweimal Thema Flamur Kastrati hatte einen solchen Vertrag als er von Twente nach Duisburg wechselte und diese Klausel musste beim verfrühten Abgang irgendwie überbrückt werden, da er ja Duisburg ablösefrei verließ.
Sylvestr hatte ebenfalls eine solche Klausel, die einen Prozentsatz der Ablöse an Zagreb abgab und dessen Ausstiegsklausel an Tore gekoppelt war. Pro Tor (50.000 oder so) wurde die Ausstiegsklausel auf eine Basisablöse addiert erhöht.
Bei Krüger wäre dies absolut probat, obwohl wir aufgrund der Ausbildungsentschädigung sowieso schon abkassieren werden.
Dass er seinen Vertrag verlängert hat, war folgerichtig und ich glaube nicht, dass er noch ein Jahr bei uns bleibt. Er sollte auch bitte nicht den Fehler machen, noch ein Jahr in Liga 2 bei einem finanzkräftigeren Verein zu spielen ala Sylvestr. Er muss jetzt bei der Quote in die Bundesliga und die U21-EM wird sicher seiner Entwicklung förderlich sein.
Dass wir irgendein Gesamtvolumen unter 4 Mio annehmen, halte ich für ausgeschlossen, genauso dass er nur ein-zwei Teams hat, die ihn wollen.
Wenn sich Krüger irgendwie bei der U21 empfehlen kann, dann gibts dort ein Wettbieten der Bundesligisten und ganz ehrlich der Junge ist 22 und hat 17 Scorerpunkte nach 26 Spielen in Liga 2, welcher Bundesligist ab Platz 7 lässt sich so einen Spieler entgehen?
Köpke hat es (noch) nicht geschafft, aber auch keine glückliche Teamwahl. Sylvestr hat mMn den falschen Weg eingeschlagen. Vom Konterteam Aue zu nem Ballbesitzteam, wie es Nürnberg in Liga 2 damals war.
Krüger wird sicher und das auch völlig zurecht und verdient in die Bundesliga wechseln und wir werden mit viel Geld dastehen! Das muss dann genutzt werden, um wieder - wie nach Köpke - zwei Stürmer zu verpflichten, einen Erfahrenen aus Liga 2 (Behrens Vertrag läuft aus) und dazu noch einen jüngeren U21-Spieler, den man wieder aufbauen kann (Shuranov hat mir relativ gut gefallen).
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Kapvero am 22.03.2021 um 18:27 Uhr bearbeitet

Erinnerst du dich ob diese Klauseln Bestandteile der alten Verträge mit den alten Vereinen waren, also Sylvestr mit Zagreb und Kastrati mit Twente oder Bestandteile der neuen Verträge mit Aue bzw. Duisburg?

Kastrati war der Vertrag zwischen Twente und Duisburg entscheidend, bei Sylvestr der zwischen Zagreb und Aue.

Ok und ist davon auszugehen, dass dies der übliche Weg ist?
Mir erschien es (siehe FCE_Highlander) nicht ganz sicher, dass wir in Krügers Verlängerung eine niedrigere Ausstiegsklausel verankern können und darüber hinaus noch Klauseln, die erst im Vertragsverhältnis mit einem anderen Verein aktiviert werden um weitere Einnahmen zu generieren.
Wenn das genannte Modell möglich ist, hab ich nichts gesagt. Aber wenn nicht, hätten wir ja keinen Vorteil einer so niedrigen Ausstiegsklausel zuzustimmen.
Von fixen Ausstiegsklauseln in Verbindung mit Beteiligung bei Weiterverkauf oder Einsatzboni hab noch nichts gehört. Aber kann mich auch irren.

Ich unke mir nur was zusammen

Es ist zumindest im gehobeneren Profifußball gängige Praxis geworden Ausgaben aus einem Jahr in die Bilanz des nächsten Jahres zu schieben. Da wird nicht mehr direkt gekauft, sondern der Spieler wird mit einer Kaufpflicht verliehen, die quasi sofort greift. Die Transfersumme wird dann im kommenden Jahr bezahlt.

Da ich es für absolut unrealistisch halte, dass gleich mehrere Bundesligisten 4-5 Mio. in Krisenzeiten auf den Tisch legen können, habe ich gemutmaßt, dass alle Parteien Interesse daran haben könnten die Investition in Krüger breiter zu fächern.

Also entweder man vereinbart eine Sockelablöse und Aue kassiert innerhalb der nächsten 3 Jahre entsprechende Prämien nach Krügers Leistung, und/oder aber Aue wird bei einem weiteren Transfer signifikant beteiligt. Ergänzend zu @Kapvero s Ausführungen haben wir soweit ich weiß auch an den KSC noch etwas gezahlt, als Köpke von Aue zur Hertha ging. Also solche Klauseln und Prämien sind meines Wissens nach mehr Standard als Ausnahme...

Dass wir wirklich ein Gesamtpaket von 4 Mio. € oder mehr erhalten, würde ich nicht unterschreiben. Es sind Krisenzeiten und Aue sitzt mMn. hier nicht am längsten Hebel. Mit dem höchsten fußballromantischen Gefühl könnte man noch sagen, dass Krüger seinen Vertrag verlängert hat, damit Aue eine gewisse Entschädigung erhält. Aber mich würde es extrem wundern, wenn er und sein Berater da alle Zügel aus der Hand gegeben haben. Dafür gäbe es keinen Grund und auch keinen Druck.
Die Ausbildungsentschädigungen sind da leider absolut marginal.