9. Spieltag: 1.FC Kaiserslautern - SpVgg Greuther Fürth

Wie auf der Kirmes

Vor der Saison wird Dir von den Verantwortlichen noch Zuckerwatte um den Mund geschmiert und nach sieben Spieltagen dreht sich schon das Trainerkarussell. Die ersten Spiele waren einfach nur grauslich, wie in einer Geisterbahn, für die Mannschaft wie Boxautofahren, immer feste druff auf die Schnau*ze und als Fan kamst du dir vor wie im Irrgarten, irgendwie immer wieder vor den Kopf gestoßen. Dabei will ich doch bei einem Besuch auf dem Jahrmarkt einfach nur gut unterhalten werden. Das kann doch nicht so schwer sein, oder? OK, wenn die Schiffschaukelbremser in der Abwehr ständig die Hemmvorrichtung einrasten lassen, das Mittelfeld sich nur wie ein Ringelspiel im Kreis dreht, dann kann im Angriff kein Sturmschiff unterwegs sein. Irgendwann ko*tzt dann jeder. Eine Pfandmarke fürs Bierglas ist derzeit wertvoller, als das Ansehen der Schaustellertruppe, die jedes zweite Wochenende durch Deutschland tingelt, wo Steak, Dampfnudeln und Getränke nur nettes Beiwerk sind. Dass man, wie im Free Fall Tower, auf das Tabellenende zurast ist dann selbstredend. Und wie bei jedem Flug kommt man irgendwann unten an. Es braucht eben zwischendurch auch noch einen, der ab und zu den Pferdchen auf den Hintern klopft und sie führt. Letzten Montag dachte ich, es rappelt mal, wie beim Dosenwerfen, aber nix war's. Dieser Traum platzte genauso, wie ein Luftballon beim Pfeile schmeißen, das Interimspersonal bekam nach sechs Minuten schon den ersten Schaumkuss mitten ins Gesicht. Hoffen wir, dass wir mit dem neuen Trainer das große Los gezogen haben, das goldene Entchen geangelt haben, dann fahren mit ihm wie auf einer Kinderreitschule, langsam, aber gesittet. Obwohl ich gegen eine Fahrt wie in einer Achterbahn nichts einzuwenden hätte. Trotz Turbulenzen, Überschlage, Loopings, immer Spaß im Gesicht, mit dem glücklicheren Ende für unsere Mannschaft, die übrigens den Jahrmarkt (oder Wurstmarkt) in Bad Dürkheim ja nicht besuchte, wegen Training, um die überflüssigen Kalorien von kandierten Früchten abzutrainieren. Dieser Neue sollte trotzdem sorgfältig mit seiner Gesundheit umgehen, nicht dass er nach dem ersten Spiel vom vielen Schreien schon gebrannte Mandeln hat. Vielleicht erreichen wir auch wieder Höheres, wie bei einer Fahrt im Riesenrad, immer schön von oben lächeln.
Das Festzelt steht am Freitag offen und da ich das Personal nicht kenne, bitte ich um Selbstbedienung. Hoffentlich ist die Musik gut und bitte, keinen Streit ums Bier!
In diesem Sinne: gute Unterhaltung!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Devil_till_Death am 26.09.2017 um 12:57 Uhr bearbeitet