Michael Preetz

Der Zeitpunkt wäre glaube ich ein schlechter. Als Preetz Dardai entließ und Covic vorstellte war ich nicht nur erstaunt und empört, sondern fast schon wütend, dass ein so unnötig hohes Risiko eingegangen wurde. Im Moment glaube ich auch, dass es für den Verein besser wäre Preetz vorerst weiter machen zu lassen - zumindestens bis zum Sommer. Danach sollte er ins Büro zitiert werden, wo man sich dann "gemeinsam hinsetzt, die Situation anschaut, bewertet und zum einvernehmlichen Entschluß kommt, dass eine Veränderung und ein neuer Impuls auf dieser Position notwendig ist". In dieser Phase alles umkrempeln zu wollen könnte mehr schaden anrichten, als das es hilft. Natürlich unter der Prämisse, dass Covic in ein paar Stunden nicht mehr Trainer der Mannschaft ist.

Luhukay, der uns souverän in die erste Liga zurück führte und dort in der ersten Saison sicher hielt, als schlechte Entscheidung hinzustellen, ist aber auch nicht wirklich fair oder?
Ähnlich wie bei Covic wird jetzt hier wieder alles schlecht geredet und gute Arbeit in den letzten Jahren verkannt.
Ist vielleicht normal wenn es gerade nicht läuft, dass man nur die Misserfolge in 10 Jahren betrachtet um sein negatives Bild zu stärken.
Umgekehrt blendet man bei Erfolg ja auch gerne negative Aspekte aus.

Allgemein bin ich aber ein Befürworter von einem zweiten Mann neben Preetz, der ihn gerade in der Kommunikation nach Außen unterstützt, bzw. diese Rolle übernimmt und natürlich auch bei Kader- und Trainerentscheidungen mitwirkt.

Da du ja den Wirtschaftsmanager Vergleich gebracht hast.

Ich würde dazu gerne mal etwas sagen. In der Wirtschaft setzt man sich Jahr für Jahr exakte Zielvorgaben. Ein Manager wird dann daran gemessen, wie nahe er diesen Zielvorgaben kommt. Verfehlt er die Zielvorgaben deutlich, hat er keine Chance mehr. Verfehlt er sie knapp, wird er bei guter Begründung weitermachen können. Allerdings unter genauster Beobachtung.

Jetzt frage ich mich: was sind denn die Zielvorgaben, an denen sich ein Preetz messen lassen kann? Und noch interessanter: wer gibt die Ziele überhaupt vor?

Die Dinge die du mir beschreibst sind alles eher kleinere Details. Das ist mir ein bisschen zu wenig bei der Beurteilung. Denn bevor es um Details geht, sollte man zuerst das große Ganze analysieren.

Also nochmal die Frage: was waren die Ziele?

Ich glaube seit Wiederaufstieg waren das eigentlich immer: stabilisieren im Bundesliga Mittelfeld. Haben wir das geschafft? Ja so ziemlich. Man kann dann also gerne den nächsten Schritt erwarten.

Konnten wir diesen gehen? Nein, ganz im Gegenteil. Wir befinden uns wieder im Abstiegskampf.

Was bedeutet das für die Beurteilung der Leistung unseres Managers? Naja, ich würde bis zum Ende der Saison abwarten. Wenn es dann kein einstelliger Tabellenplatz ist würde ich zum Fazit kommen, dass Preetz seine selbst gesetzten Ziele (sofern er diese überhaupt kommuniziert) ganz klar nicht erreicht hat.

Die Folge müsste dann eigentlich eine Entlassung oder eine Umstrukturierung des Machtgefüges sein.

So wird es natürlich nicht kommen, da unser Präsidium den Verein eher vor sich hin dümpeln lässt, als konsequent zu managen.

Gebe dir bzgl. Luhukay recht, was Covic anbelangt aber nicht. Hier wird nicht einfach alles schlecht geredet, sondern schonungslos auf die schlechten Auftritte, die nunmal überwiegen, hingewiesen. Die Mannschaft muss natürlich auch in die Pflicht genommen werden. Trotzdem hat es dieser Trainer geschafft innerhalb kürzester Zeit ein Team komplett zu destabilisieren und zu einem Hühnerhaufen geformt, die plötzlich immense Konzentrationsschwächen haben. Den Fokus und die Konzentration der Spieler stets hoch zu halten, fällt auch in den Zuständigkeitsbereich eines Trainers. Die Vielzahl an Aussetzern in der Mannschaft, die normalerweise nicht so ausfielen, können kein Zufall sein. Daher wird bei Covic nicht einfach alles schlecht geredet, sondern es ist einfach zu viel schlechtes dabei.

Preetz einen weiteren Mann zur Seite zu stellen ist auch eine Möglichkeit. Weshalb aber sollte nicht versucht werden eine Person einzustellen, die beides - fußballerisches Know- How und kommunikative Stärke - vereint?

Wie gesagt, im Moment wäre es ein schlechter Zeitpunkt Preetz auf die Straße zu setzen bzw sich "einvernehmlich" zu trennen. Wenn das sinkende Schiff aber gerettet ist - also im Sommer - sollte diese Position vielleicht neu besetzt werden.

Preetz Schicksal müsste eigentlich unter normalen Umständen mit dem von Covic zusammenhängen, denn er ist für diese Situation mitverantwortlich und hat ohne Mühe und Not Dardai mit Covic ausgetauscht. Ich meine, wieviele Patronen, Kredit und Super Mario Leben hat denn der Typ ? Da wir aber Hertha BSC sind und kein normaler Verein, wo jeder andere Geschäftsführer Sport nach spätestens dem zweiten Abstieg die Segel streichen müsste, darf er wohl weitermachen und keiner wird das mit Signalwirkung hinterfragen, was wir bräuchten wäre hier ein User mit Cochones der auf der nächsten MV genau die Missstände anspricht wie hier im Forum , nur so kann was bewegt werden, sogar bei den Bayern letztes Jahr hats was gebracht

Sorry, aber souverän aufzusteigen war damals kein Erfolg sondern einfach Pflicht. Wie nachhaltig Luhukays Erfolg war, war dann in der zweiten Saison zu sehen. Generell hat Preetz, bis auf die Ära Dárdai, nie auf die Nachhaltigkeit oder den Einbau der Jugend geachtet. Erinner dich doch bitte mal zurück, wie viel Geld, dass damals richtig knapp war, in Langkamps etc. gesteckt wurde. Preetz Arbeit wurde durch die Dárdai Phase verklärt, weil der auf Jugendeinbau und Ergebnisfußball gesetzt hat. Kaum ist er weg, zeichnet sich wieder da alte Bild: Trainerwünsche werden ohne Beachtung eines Konzepts erfüllt und wir stehen wieder kurz vor der Stunde null.

Trifft aus meiner Sicht eben nicht zu, bzw. nicht auf alle.
Es gibt halt ein Unterschied zwischen Kritik (die zweifelslos berechtigt und angebracht ist) und blind drauf hauen.
Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Preetz unter Zugzwang ist.
Die Tabellenlage und das Auftreten bei den letzten zwei Auswärtsspielen sprechen dafür eine zu deutliche Sprache.

Sicherlich war es irgendwo Pflicht, aber deswegen kann ich es dem Trainer doch nicht negativ anlasten.
Und das erste Jahr Bundesliga war ja mit einem mageren Kader auch vollkommen inordnung.

Vielleicht hat Preetz enorm von einem Dardai profitiert, das mag durchaus sein.
Trotzdem ist es doch Quatsch so zu tun, als ob ihn in den letzten Jahren gerade im Bezug auf Transfers nichts gelungen wäre.
Eine fehlende Vision oder ein fehlendes langfristiges Konzept fehlt an manchen Ecken, das gebe ich zu, weswegen ich eben auch ein zweiten Mann gerne sehen würde, der den Verein nach Außen repräsentiert, während Preetz vorwiegend am Schreibtisch sitzt und Verhandlungen führt.

Meines Erachtens hängen Gegenbauer und Preetz privat über Preetzens Frau eng zusammen. Im Fachjargon nennt man das Vetternwirtschaft. So erklärt es sich auch, dass Preetz selbst nach dem 2. Abstieg weitermachen durfte. Wir sind Ausbildungsverein bis in die Führungsetage.
Ich finde, dass Preetz nicht alles schlecht macht. Aber im Hinblick auf die Trainer ist er ungeschickt und unprofessionell. Ohne Konzept. Das muss ihm Klinsmann sagen, wenn er nicht von selbst drauf kommt.
Covic ist ein Kompromisskandidat, und das zeigt nun Folgen. Er wird vom Team nicht ernst genommen. Das sieht jeder.
Preetz unterschätzt die Wichtigkeit dieser Position. Das ist einfach blauäugig und vereinsschädigend.

Wenn du das so meinst, entschuldige meinen Einwurf. Ich hatte es so verstanden, dass die Kritik Covic gegenüber zu hart wäre.