Jan Schlaudraff
Geburtsdatum 18.07.1983
Alter 40
Nat. Deutschland  Deutschland
Funktion Geschäftsführer Sport
Akt. Verein SKN St. Pölten

Jan Schlaudraff [beurlaubt]

15.04.2019 - 17:54 Uhr
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#171
03.09.2019 - 14:43 Uhr
Zitat von Walloschke_B
Stell dir vor, du bildest da in Hannover 15 Leute aus. Die bekommen 5000€ pro Monat. Pro Jahr 1 Mio Gehaltskosten. Geht auf dem Transfermarkt locker mal weg, eine Mio. Dazu Reisekosten. Rechne nochmal ne Mio und du bist erst bei 2 Mio. Sollte man aufwenden können, oder? Wenn man sieht, wie das Geld oft für zweifelhafte Transfers verprasst wird.

Unabhängig davon, welches Konzept am Ende verfolgt, hat die Vergangenheit doch bei uns eins gezeigt: Nichts ist so teuer, wie schlechte Leistungen und mangelhafte Strukturen. Eins der Ziele muss sein, dass wir uns in den Bereichen Scouting, Leistungsanalytik & Co. deutlich steigern und zukunftsfähig aufstellen. Man darf dabei bspw. gerne mal nach Bremen gucken: Dort wurde Pavlenka auch via statistischem Scouting entdeckt, "real" gescoutet und dann verpflichtet. Ein Name, den sonst niemand so kannte. Und alleine mit diesem einen Transfer hat Bremen mutmaßlich die gesamte Scouting-Abteilung finanziell für ein komplettes Jahr gerechtfertigt.
Schlaudraff ist da auf einem guten Weg und hat schon ein paar Dinge in dem Bereich angeschoben. Die jetzige Transferperiode war vermutlich die schwierigste, die hier ein Sportdirektor der letzten Jahre je bewältigen musste. Deshalb fällt man (verfrühtes) Fazit auch umso positiver aus. Wie ich aber im Quo-Vadis Thread schon anmerkte, fängt jetzt die Arbeit erst an. Wir haben den Umbruch insofern hinter uns, als dass wir die meisten teuren Altlasten loswerden konnten und den Kader kostengünstig ergänzt und verstärkt haben. Wir dürfen gespannt sein, was uns noch so erwartet.
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#172
03.09.2019 - 14:43 Uhr
Zitat von Walloschke_B
Schlaudraff hat jetzt verdammt viel Arbeit vor sich. Ein funktionierendes Scouting-System ist ein Muss. Ein weltweites. Anscheinend verwendet man nun modernes statistisches Scouting? Ist eher eine Vermutung. Es wurde ja irgendwo mal erwähnt, das Schlaudraff sich fortgebildet hätte. Hoffentlich in diesem Bereich. Da würde ich jedoch ein paar Leute einstellen, denn man sollte weltweit schon alle relevanten Ligen abdecken.


Kann man so machen, wäre aber ein ziemlich veraltetes System.

Viel wichtiger wäre sich in eine der großen Scouting-Datenbanken einzukaufen. Diese erfassen schon Weltweit fast alle Fußballer (umfangreicher als wir mit 15 Scouts je machen könnten).

Dazu 1-2 Analysten und 2-3 Scouts die sich dann die interessantesten Spieler anschauen, reicht für uns völlig aus.

Und dann hätte ich auch lieber 5 Mitarbeiter die ein Millionen-Budget auch verdienen (und es auch Wert sind) als 15.
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#173
03.09.2019 - 14:54 Uhr
Dass man ein Scouting braucht, wird niemand bestreiten. Dass man dafür aber vor allem die richtigen und nicht bloß viele Scouts braucht, wird in der Theorie oft vergessen.
Es ist mittlerweile so, dass vor den Spieler überhaupt erstmal die passenden Scouts gescoutet werden. Also das ist schon seit Jahren so, findet nur herzlich wenig Beachtung.
https://www.zeit.de/2014/02/fussball-scouts/seite-2

Und einfach so "ausbilden" kann man die auch nicht. Man kann ja auch nicht jeden Fußballer durch 20 Jahre Training zum Ronaldo "ausbilden". Richtig gute Leute sind halt rar, egal in welcher Funktion.

Ich wäre vollkommen zufrieden, wenn wir hier mittelfristig 2-3 gute Scouts haben. Das klingt für manch einen vermeintlich wenig. Aber wenn die dafür Ahnung/Netzwerk/Quellen haben, bringen die wesentlich mehr Ertrag.
Ein Duksch bringt ja vermutlich auch mehr als drei Woods.

Jan hat da eine spannende Aufgabe vor sich, wenn man denn diesen Weg gehen will. Aber das ist viel, viel Aufbauarbeit und weiß Gott mehr, als einfach bloß Mitarbeiter einstellen.
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#174
03.09.2019 - 15:13 Uhr
Zitat von TA-Crusher
Zitat von Walloschke_B

Schlaudraff hat jetzt verdammt viel Arbeit vor sich. Ein funktionierendes Scouting-System ist ein Muss. Ein weltweites. Anscheinend verwendet man nun modernes statistisches Scouting? Ist eher eine Vermutung. Es wurde ja irgendwo mal erwähnt, das Schlaudraff sich fortgebildet hätte. Hoffentlich in diesem Bereich. Da würde ich jedoch ein paar Leute einstellen, denn man sollte weltweit schon alle relevanten Ligen abdecken.


Kann man so machen, wäre aber ein ziemlich veraltetes System.

Viel wichtiger wäre sich in eine der großen Scouting-Datenbanken einzukaufen. Diese erfassen schon Weltweit fast alle Fußballer (umfangreicher als wir mit 15 Scouts je machen könnten).

Dazu 1-2 Analysten und 2-3 Scouts die sich dann die interessantesten Spieler anschauen, reicht für uns völlig aus.

Und dann hätte ich auch lieber 5 Mitarbeiter die ein Millionen-Budget auch verdienen (und es auch Wert sind) als 15.


Mit statistischem Scouting meinte ich eben diese Datenbanken. Das ist die Grundlage von allem. Du musst allerdings genug Analysten haben, um da nen Überblick zu haben.

Und dann glaube ich schon, dass es einen Unterschied macht, wenn du ein paar mehr Scouts hast und die auch der Sprache mächtig sind. Du musst alles abchecken, nicht nur statistische Daten. Umfeld, Verhalten, alles. Wenn du zwei Scouts hast, von denen auch keiner Spanisch spricht, wirst du beispielsweise kaum einen Mexikaner holen. Da glaube ich nicht dran. Dann konzentrierst du dich am Ende doch nur auf ein paar Märkte.

Was glaubst, warum Eintracht Frankfurt nun Portugiesen und letzten Sommer nen brasilianischen Jugendspieler (Tuta) geholt hat? Helena Costa. Ich würde solche Faktoren nicht unterschätzen.
Schon Kommunikation alleine. Nicht jeder Spieler wird auch super Englisch können.

Datenbanken plus zwei Scouts stellt dich nicht in der Welt gut auf. Daran glaube ich nicht. Ein bißchen mehr braucht es schon. Auch, um überzeugend zu sein.

Ist aber meine Meinung, dass man weltweit aktiv sein sollte. Die Meinung muss man ja nicht teilen.
Wenn man weltweit aktiv ist, benötigt man zusätzlich zur Analyse der Person und des Umfeldes jedes potentiellen Neuzugangs zudem auch nen Integrationsbeauftragten vor Ort in Hannover. Haben andere Clubs auch.

Es hat ganz sicher schon seinen Grund, warum etwa Leverkusen über lange Zeit aus Südamerika Transfers hinbekommen hat und Vereine wie der HSV (Cleber Reis, Alex Silva, Thiago Neves, Walace) nur sehr selten. Vorher richtig hingucken und dann auch richtig helfen. Das geht nicht alles von alleine.

Mein Vorschlag mit 15 billigen Scouts mag zu extrem sein. Deiner ist es jedoch auch, sage ich. Datenbanken und Analysten sind heutzutage die Grundlage. Es geht dann aber nicht alles von selbst.

•     •     •

"Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert."

96. KSV. St. Pauli. Passt nicht zusammen? Mir egal.
Starke Sympathien für: Freiburg, Werder, Union, IFK Göteborg, Örebro SK. Blågult.
Am meisten jedoch: Fan der deutschen Nationalmannschaft.
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#175
03.09.2019 - 15:25 Uhr
Zitat von SergioPinto96
Zitat von Walloschke_B

Stell dir vor, du bildest da in Hannover 15 Leute aus. Die bekommen 5000€ pro Monat. Pro Jahr 1 Mio Gehaltskosten. Geht auf dem Transfermarkt locker mal weg, eine Mio. Dazu Reisekosten. Rechne nochmal ne Mio und du bist erst bei 2 Mio. Sollte man aufwenden können, oder? Wenn man sieht, wie das Geld oft für zweifelhafte Transfers verprasst wird.

Unabhängig davon, welches Konzept am Ende verfolgt, hat die Vergangenheit doch bei uns eins gezeigt: Nichts ist so teuer, wie schlechte Leistungen und mangelhafte Strukturen. Eins der Ziele muss sein, dass wir uns in den Bereichen Scouting, Leistungsanalytik & Co. deutlich steigern und zukunftsfähig aufstellen. Man darf dabei bspw. gerne mal nach Bremen gucken: Dort wurde Pavlenka auch via statistischem Scouting entdeckt, "real" gescoutet und dann verpflichtet. Ein Name, den sonst niemand so kannte. Und alleine mit diesem einen Transfer hat Bremen mutmaßlich die gesamte Scouting-Abteilung finanziell für ein komplettes Jahr gerechtfertigt.
Schlaudraff ist da auf einem guten Weg und hat schon ein paar Dinge in dem Bereich angeschoben. Die jetzige Transferperiode war vermutlich die schwierigste, die hier ein Sportdirektor der letzten Jahre je bewältigen musste. Deshalb fällt man (verfrühtes) Fazit auch umso positiver aus. Wie ich aber im Quo-Vadis Thread schon anmerkte, fängt jetzt die Arbeit erst an. Wir haben den Umbruch insofern hinter uns, als dass wir die meisten teuren Altlasten loswerden konnten und den Kader kostengünstig ergänzt und verstärkt haben. Wir dürfen gespannt sein, was uns noch so erwartet.


Absolute Zustimmung. Midtjylland & co haben es vorgemacht, darüber gibt es ja genügend Information. Statistisches Scouting ist die absolute Grundlage. Ich hoffe, ich habe Martin Kinds Aussagen da mal korrekt interpretiert und Schlaudraff war in dieser Richtung unterwegs. Es wäre das einzig Logische. Wenn ja ist das super und man ist bereits auf dem richtigen Weg, braucht nur etwas Zeit.

Ich bin da auch gespannt.

•     •     •

"Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert."

96. KSV. St. Pauli. Passt nicht zusammen? Mir egal.
Starke Sympathien für: Freiburg, Werder, Union, IFK Göteborg, Örebro SK. Blågult.
Am meisten jedoch: Fan der deutschen Nationalmannschaft.
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#176
03.09.2019 - 15:28 Uhr
Zitat von Walloschke_B

Zitat von TA-Crusher

Zitat von Walloschke_B

Schlaudraff hat jetzt verdammt viel Arbeit vor sich. Ein funktionierendes Scouting-System ist ein Muss. Ein weltweites. Anscheinend verwendet man nun modernes statistisches Scouting? Ist eher eine Vermutung. Es wurde ja irgendwo mal erwähnt, das Schlaudraff sich fortgebildet hätte. Hoffentlich in diesem Bereich. Da würde ich jedoch ein paar Leute einstellen, denn man sollte weltweit schon alle relevanten Ligen abdecken.


Kann man so machen, wäre aber ein ziemlich veraltetes System.

Viel wichtiger wäre sich in eine der großen Scouting-Datenbanken einzukaufen. Diese erfassen schon Weltweit fast alle Fußballer (umfangreicher als wir mit 15 Scouts je machen könnten).

Dazu 1-2 Analysten und 2-3 Scouts die sich dann die interessantesten Spieler anschauen, reicht für uns völlig aus.

Und dann hätte ich auch lieber 5 Mitarbeiter die ein Millionen-Budget auch verdienen (und es auch Wert sind) als 15.


Mit statistischem Scouting meinte ich eben diese Datenbanken. Das ist die Grundlage von allem. Du musst allerdings genug Analysten haben, um da nen Überblick zu haben.

Und dann glaube ich schon, dass es einen Unterschied macht, wenn du ein paar mehr Scouts hast und die auch der Sprache mächtig sind. Du musst alles abchecken, nicht nur statistische Daten. Umfeld, Verhalten, alles. Wenn du zwei Scouts hast, von denen auch keiner Spanisch spricht, wirst du beispielsweise kaum einen Mexikaner holen. Da glaube ich nicht dran. Dann konzentrierst du dich am Ende doch nur auf ein paar Märkte.

Was glaubst, warum Eintracht Frankfurt nun Portugiesen und letzten Sommer nen brasilianischen Jugendspieler (Tuta) geholt hat? Helena Costa. Ich würde solche Faktoren nicht unterschätzen.
Schon Kommunikation alleine. Nicht jeder Spieler wird auch super Englisch können.

Datenbanken plus zwei Scouts stellt dich nicht in der Welt gut auf. Daran glaube ich nicht. Ein bißchen mehr braucht es schon. Auch, um überzeugend zu sein.

Ist aber meine Meinung, dass man weltweit aktiv sein sollte. Die Meinung muss man ja nicht teilen.
Wenn man weltweit aktiv ist, benötigt man zusätzlich zur Analyse der Person und des Umfeldes jedes potentiellen Neuzugangs zudem auch nen Integrationsbeauftragten vor Ort in Hannover. Haben andere Clubs auch.

Es hat ganz sicher schon seinen Grund, warum etwa Leverkusen über lange Zeit aus Südamerika Transfers hinbekommen hat und Vereine wie der HSV (Cleber Reis, Alex Silva, Thiago Neves, Walace) nur sehr selten. Vorher richtig hingucken und dann auch richtig helfen. Das geht nicht alles von alleine.

Mein Vorschlag mit 15 billigen Scouts mag zu extrem sein. Deiner ist es jedoch auch, sage ich. Datenbanken und Analysten sind heutzutage die Grundlage. Es geht dann aber nicht alles von selbst.



Ich glaube gerade, du vermutest hier eher stramm, anstatt es sicher zu wissen.

Leverkusen hatte ganz genau "einen" Chefscout. Der hat Thom, Kirsten, Lucio, Ze Roberto, Emerson etc. entdeckt. Und Sammer auch auf dem Schirm gehabt.
Natürlich hat der seine Mitarbeiter, jedoch sind es keine 15.

Hier mal ein Auszug aus einem Interview aus 11Freunde:
https://www.11freunde.de/interview/leverkusens-headscout-im-interview


***
Frage: Wie viele Mitarbeiter haben Sie?

Antwort: Wir haben sieben Festangestellte und einige Honorarkräfte, die ich je nach Nachfrage beauftrage. Willibald Kremer z.B. beobachtet Spiele für uns.

Frage: Ein Club wie Chelsea beschäftigt heute mehrere Dutzend Scouts, während manche Bundesligisten teilweise noch gar kein Scouting-System besitzen. Hinkt die Bundesliga der internationalen Entwicklung hinterher?

Antwort: Für mich ist nicht entscheidend, wie viele Scouts ein Klub beschäftigt, sondern die Struktur, die dahinter steckt. Man muss Tendenzen feststellen und in den richtigen Regionen vor Ort sein. Das kann man auch mit einem recht kleinen Mitarbeiterstab. Statt jeweils einen Scout für die Niederlande, Belgien und Luxemburg zuzuteilen, lasse ich lieber einen alle drei Länder plus Frankreich beobachten. Die wenigen Leute, die für mich arbeiten, sollen meine Philosophie kennen, aber natürlich auch ihre eigenen Wege gehen. Es gehört auch zum Scouting, neue Leute zu finden, die meine Philosophie umsetzen können. So, wie das bei uns läuft, bin ich sehr zufrieden.
***


Du sagtest ja, es ist deine "Meinung", dass man viele Scouts und für jeden Markt einen (oder sogar zwei) haben muss. Wenngleich du danach ein bisschen darauf pochst, dass sie richtig ist.
Wirklich Lean ist das nicht. Und Norbert Ziegler erklrät meiner Meinung nach ganz gut, wie es richtig funktionieren kann.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Misiek29328 am 03.09.2019 um 15:29 Uhr bearbeitet
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#177
03.09.2019 - 16:04 Uhr
Zitat von Misiek29328
Zitat von Walloschke_B

Zitat von TA-Crusher

Zitat von Walloschke_B

Schlaudraff hat jetzt verdammt viel Arbeit vor sich. Ein funktionierendes Scouting-System ist ein Muss. Ein weltweites. Anscheinend verwendet man nun modernes statistisches Scouting? Ist eher eine Vermutung. Es wurde ja irgendwo mal erwähnt, das Schlaudraff sich fortgebildet hätte. Hoffentlich in diesem Bereich. Da würde ich jedoch ein paar Leute einstellen, denn man sollte weltweit schon alle relevanten Ligen abdecken.


Kann man so machen, wäre aber ein ziemlich veraltetes System.

Viel wichtiger wäre sich in eine der großen Scouting-Datenbanken einzukaufen. Diese erfassen schon Weltweit fast alle Fußballer (umfangreicher als wir mit 15 Scouts je machen könnten).

Dazu 1-2 Analysten und 2-3 Scouts die sich dann die interessantesten Spieler anschauen, reicht für uns völlig aus.

Und dann hätte ich auch lieber 5 Mitarbeiter die ein Millionen-Budget auch verdienen (und es auch Wert sind) als 15.


Mit statistischem Scouting meinte ich eben diese Datenbanken. Das ist die Grundlage von allem. Du musst allerdings genug Analysten haben, um da nen Überblick zu haben.

Und dann glaube ich schon, dass es einen Unterschied macht, wenn du ein paar mehr Scouts hast und die auch der Sprache mächtig sind. Du musst alles abchecken, nicht nur statistische Daten. Umfeld, Verhalten, alles. Wenn du zwei Scouts hast, von denen auch keiner Spanisch spricht, wirst du beispielsweise kaum einen Mexikaner holen. Da glaube ich nicht dran. Dann konzentrierst du dich am Ende doch nur auf ein paar Märkte.

Was glaubst, warum Eintracht Frankfurt nun Portugiesen und letzten Sommer nen brasilianischen Jugendspieler (Tuta) geholt hat? Helena Costa. Ich würde solche Faktoren nicht unterschätzen.
Schon Kommunikation alleine. Nicht jeder Spieler wird auch super Englisch können.

Datenbanken plus zwei Scouts stellt dich nicht in der Welt gut auf. Daran glaube ich nicht. Ein bißchen mehr braucht es schon. Auch, um überzeugend zu sein.

Ist aber meine Meinung, dass man weltweit aktiv sein sollte. Die Meinung muss man ja nicht teilen.
Wenn man weltweit aktiv ist, benötigt man zusätzlich zur Analyse der Person und des Umfeldes jedes potentiellen Neuzugangs zudem auch nen Integrationsbeauftragten vor Ort in Hannover. Haben andere Clubs auch.

Es hat ganz sicher schon seinen Grund, warum etwa Leverkusen über lange Zeit aus Südamerika Transfers hinbekommen hat und Vereine wie der HSV (Cleber Reis, Alex Silva, Thiago Neves, Walace) nur sehr selten. Vorher richtig hingucken und dann auch richtig helfen. Das geht nicht alles von alleine.

Mein Vorschlag mit 15 billigen Scouts mag zu extrem sein. Deiner ist es jedoch auch, sage ich. Datenbanken und Analysten sind heutzutage die Grundlage. Es geht dann aber nicht alles von selbst.



Ich glaube gerade, du vermutest hier eher stramm, anstatt es sicher zu wissen.

Leverkusen hatte ganz genau "einen" Chefscout. Der hat Thom, Kirsten, Lucio, Ze Roberto, Emerson etc. entdeckt. Und Sammer auch auf dem Schirm gehabt.
Natürlich hat der seine Mitarbeiter, jedoch sind es keine 15.

Hier mal ein Auszug aus einem Interview aus 11Freunde:
https://www.11freunde.de/interview/leverkusens-headscout-im-interview


***
Frage: Wie viele Mitarbeiter haben Sie?

Antwort: Wir haben sieben Festangestellte und einige Honorarkräfte, die ich je nach Nachfrage beauftrage. Willibald Kremer z.B. beobachtet Spiele für uns.

Frage: Ein Club wie Chelsea beschäftigt heute mehrere Dutzend Scouts, während manche Bundesligisten teilweise noch gar kein Scouting-System besitzen. Hinkt die Bundesliga der internationalen Entwicklung hinterher?

Antwort: Für mich ist nicht entscheidend, wie viele Scouts ein Klub beschäftigt, sondern die Struktur, die dahinter steckt. Man muss Tendenzen feststellen und in den richtigen Regionen vor Ort sein. Das kann man auch mit einem recht kleinen Mitarbeiterstab. Statt jeweils einen Scout für die Niederlande, Belgien und Luxemburg zuzuteilen, lasse ich lieber einen alle drei Länder plus Frankreich beobachten. Die wenigen Leute, die für mich arbeiten, sollen meine Philosophie kennen, aber natürlich auch ihre eigenen Wege gehen. Es gehört auch zum Scouting, neue Leute zu finden, die meine Philosophie umsetzen können. So, wie das bei uns läuft, bin ich sehr zufrieden.
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Du sagtest ja, es ist deine "Meinung", dass man viele Scouts und für jeden Markt einen (oder sogar zwei) haben muss. Wenngleich du danach ein bisschen darauf pochst, dass sie richtig ist.
Wirklich Lean ist das nicht. Und Norbert Ziegler erklrät meiner Meinung nach ganz gut, wie es richtig funktionieren kann.


Dazu sollte man aber noch anmerken, dass das Interview knapp 7 Jahre alt ist. Das sind im heutigen Fußball-Zeitalter Welten bezogen auf das Scouting-Konzept.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Leverkusen heute immer noch so gehandhabt wird
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#178
03.09.2019 - 16:30 Uhr
Zitat von Misiek29328
Zitat von Walloschke_B

Zitat von TA-Crusher

Zitat von Walloschke_B

Schlaudraff hat jetzt verdammt viel Arbeit vor sich. Ein funktionierendes Scouting-System ist ein Muss. Ein weltweites. Anscheinend verwendet man nun modernes statistisches Scouting? Ist eher eine Vermutung. Es wurde ja irgendwo mal erwähnt, das Schlaudraff sich fortgebildet hätte. Hoffentlich in diesem Bereich. Da würde ich jedoch ein paar Leute einstellen, denn man sollte weltweit schon alle relevanten Ligen abdecken.


Kann man so machen, wäre aber ein ziemlich veraltetes System.

Viel wichtiger wäre sich in eine der großen Scouting-Datenbanken einzukaufen. Diese erfassen schon Weltweit fast alle Fußballer (umfangreicher als wir mit 15 Scouts je machen könnten).

Dazu 1-2 Analysten und 2-3 Scouts die sich dann die interessantesten Spieler anschauen, reicht für uns völlig aus.

Und dann hätte ich auch lieber 5 Mitarbeiter die ein Millionen-Budget auch verdienen (und es auch Wert sind) als 15.


Mit statistischem Scouting meinte ich eben diese Datenbanken. Das ist die Grundlage von allem. Du musst allerdings genug Analysten haben, um da nen Überblick zu haben.

Und dann glaube ich schon, dass es einen Unterschied macht, wenn du ein paar mehr Scouts hast und die auch der Sprache mächtig sind. Du musst alles abchecken, nicht nur statistische Daten. Umfeld, Verhalten, alles. Wenn du zwei Scouts hast, von denen auch keiner Spanisch spricht, wirst du beispielsweise kaum einen Mexikaner holen. Da glaube ich nicht dran. Dann konzentrierst du dich am Ende doch nur auf ein paar Märkte.

Was glaubst, warum Eintracht Frankfurt nun Portugiesen und letzten Sommer nen brasilianischen Jugendspieler (Tuta) geholt hat? Helena Costa. Ich würde solche Faktoren nicht unterschätzen.
Schon Kommunikation alleine. Nicht jeder Spieler wird auch super Englisch können.

Datenbanken plus zwei Scouts stellt dich nicht in der Welt gut auf. Daran glaube ich nicht. Ein bißchen mehr braucht es schon. Auch, um überzeugend zu sein.

Ist aber meine Meinung, dass man weltweit aktiv sein sollte. Die Meinung muss man ja nicht teilen.
Wenn man weltweit aktiv ist, benötigt man zusätzlich zur Analyse der Person und des Umfeldes jedes potentiellen Neuzugangs zudem auch nen Integrationsbeauftragten vor Ort in Hannover. Haben andere Clubs auch.

Es hat ganz sicher schon seinen Grund, warum etwa Leverkusen über lange Zeit aus Südamerika Transfers hinbekommen hat und Vereine wie der HSV (Cleber Reis, Alex Silva, Thiago Neves, Walace) nur sehr selten. Vorher richtig hingucken und dann auch richtig helfen. Das geht nicht alles von alleine.

Mein Vorschlag mit 15 billigen Scouts mag zu extrem sein. Deiner ist es jedoch auch, sage ich. Datenbanken und Analysten sind heutzutage die Grundlage. Es geht dann aber nicht alles von selbst.



Ich glaube gerade, du vermutest hier eher stramm, anstatt es sicher zu wissen.

Leverkusen hatte ganz genau "einen" Chefscout. Der hat Thom, Kirsten, Lucio, Ze Roberto, Emerson etc. entdeckt. Und Sammer auch auf dem Schirm gehabt.
Natürlich hat der seine Mitarbeiter, jedoch sind es keine 15.

Hier mal ein Auszug aus einem Interview aus 11Freunde:
https://www.11freunde.de/interview/leverkusens-headscout-im-interview


***
Frage: Wie viele Mitarbeiter haben Sie?

Antwort: Wir haben sieben Festangestellte und einige Honorarkräfte, die ich je nach Nachfrage beauftrage. Willibald Kremer z.B. beobachtet Spiele für uns.

Frage: Ein Club wie Chelsea beschäftigt heute mehrere Dutzend Scouts, während manche Bundesligisten teilweise noch gar kein Scouting-System besitzen. Hinkt die Bundesliga der internationalen Entwicklung hinterher?

Antwort: Für mich ist nicht entscheidend, wie viele Scouts ein Klub beschäftigt, sondern die Struktur, die dahinter steckt. Man muss Tendenzen feststellen und in den richtigen Regionen vor Ort sein. Das kann man auch mit einem recht kleinen Mitarbeiterstab. Statt jeweils einen Scout für die Niederlande, Belgien und Luxemburg zuzuteilen, lasse ich lieber einen alle drei Länder plus Frankreich beobachten. Die wenigen Leute, die für mich arbeiten, sollen meine Philosophie kennen, aber natürlich auch ihre eigenen Wege gehen. Es gehört auch zum Scouting, neue Leute zu finden, die meine Philosophie umsetzen können. So, wie das bei uns läuft, bin ich sehr zufrieden.
***


Du sagtest ja, es ist deine "Meinung", dass man viele Scouts und für jeden Markt einen (oder sogar zwei) haben muss. Wenngleich du danach ein bisschen darauf pochst, dass sie richtig ist.
Wirklich Lean ist das nicht. Und Norbert Ziegler erklrät meiner Meinung nach ganz gut, wie es richtig funktionieren kann.


Also nochmal, nachdem ich das eben schon relativiert habe. Das war eine Idee und 15 ist sicher zu viel.
Wenn du aber weltweit aktiv sein willst brauchst du mehr Leute. Ziegler sagt einen Scout für Frankreich und Benelux, insgesamt 7 + Honorarkräfte. Das klingt doch schon mal super. Und ganz sicher schaden da auch Sprachkenntnisse nicht.

Natürlich ist das Wichtigste eine gute Zusammenarbeit, nicht die Menge der Scouts. Ohne Zweifel.

Jetzt vergiss meine Zahl 15, okay? Ich habe gar nichts vermutet. Und auch nicht auf irgendwas gepocht. Es war eine Idee. Also lass es als solche stehen. Ich sehe selber ein, dass das extrem war. Damit können wir das beenden. 7 + Honorarkräfte ist doch super. Das ist schon ne ganze Menge. Und ganz sicher hilft es, wenn da auch sprachliche und kulturelle Kompetenzen mit dabei sind.

Wenn du nur 2 oder 3 Leute hast, musst du dich zwangsläufig limitieren. Kommt natürlich auch auf die Profile der Scouts an. Hast du ein paar polyglotte Leute, kann es auch mit wenigeren funktionieren.
Ohne holst du ganz sicher nicht einen Tuta (Frankfurt) oder Evander (Midtjylland) oder nen Mexikaner. Das solltest du dir ohne entsprechende Kompetenzen einfach nicht zutrauen. Ein Ben Manga oder Jonas Boldt z.B. sprechen Spanisch, Helena Costa ist Portugiesin. Das sind Faktoren, die wichtig sind um richtigen Kontakt zu machen.

Siehe auch hier: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/sport/eintracht-frankfurt/eintracht-kaderplaner-ich-sehe-mehr-als-andere-14613779.html

Wenn du mal in Südamerika unterwegs warst weisst du, dass Englisch da nicht ausreicht. Auch für Frankreich brauchst du jemanden, der die Sprache beherrscht. Ist immer ein Vorteil. Gerade, wenn du dich mit den Spielern austauschen willst, die Lage abchecken willst.

Weniger Personal, dafür sehr kompetent - bin ich absolut dafür. Nur nicht zu wenig. Und Skills wie Sprachen und kulturelle Kenntnisse nicht unterschätzen.

•     •     •

"Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert."

96. KSV. St. Pauli. Passt nicht zusammen? Mir egal.
Starke Sympathien für: Freiburg, Werder, Union, IFK Göteborg, Örebro SK. Blågult.
Am meisten jedoch: Fan der deutschen Nationalmannschaft.
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#179
03.09.2019 - 16:49 Uhr
Zitat von Red_Nax
Zitat von Misiek29328

Zitat von Walloschke_B

Zitat von TA-Crusher

Zitat von Walloschke_B

Schlaudraff hat jetzt verdammt viel Arbeit vor sich. Ein funktionierendes Scouting-System ist ein Muss. Ein weltweites. Anscheinend verwendet man nun modernes statistisches Scouting? Ist eher eine Vermutung. Es wurde ja irgendwo mal erwähnt, das Schlaudraff sich fortgebildet hätte. Hoffentlich in diesem Bereich. Da würde ich jedoch ein paar Leute einstellen, denn man sollte weltweit schon alle relevanten Ligen abdecken.


Kann man so machen, wäre aber ein ziemlich veraltetes System.

Viel wichtiger wäre sich in eine der großen Scouting-Datenbanken einzukaufen. Diese erfassen schon Weltweit fast alle Fußballer (umfangreicher als wir mit 15 Scouts je machen könnten).

Dazu 1-2 Analysten und 2-3 Scouts die sich dann die interessantesten Spieler anschauen, reicht für uns völlig aus.

Und dann hätte ich auch lieber 5 Mitarbeiter die ein Millionen-Budget auch verdienen (und es auch Wert sind) als 15.


Mit statistischem Scouting meinte ich eben diese Datenbanken. Das ist die Grundlage von allem. Du musst allerdings genug Analysten haben, um da nen Überblick zu haben.

Und dann glaube ich schon, dass es einen Unterschied macht, wenn du ein paar mehr Scouts hast und die auch der Sprache mächtig sind. Du musst alles abchecken, nicht nur statistische Daten. Umfeld, Verhalten, alles. Wenn du zwei Scouts hast, von denen auch keiner Spanisch spricht, wirst du beispielsweise kaum einen Mexikaner holen. Da glaube ich nicht dran. Dann konzentrierst du dich am Ende doch nur auf ein paar Märkte.

Was glaubst, warum Eintracht Frankfurt nun Portugiesen und letzten Sommer nen brasilianischen Jugendspieler (Tuta) geholt hat? Helena Costa. Ich würde solche Faktoren nicht unterschätzen.
Schon Kommunikation alleine. Nicht jeder Spieler wird auch super Englisch können.

Datenbanken plus zwei Scouts stellt dich nicht in der Welt gut auf. Daran glaube ich nicht. Ein bißchen mehr braucht es schon. Auch, um überzeugend zu sein.

Ist aber meine Meinung, dass man weltweit aktiv sein sollte. Die Meinung muss man ja nicht teilen.
Wenn man weltweit aktiv ist, benötigt man zusätzlich zur Analyse der Person und des Umfeldes jedes potentiellen Neuzugangs zudem auch nen Integrationsbeauftragten vor Ort in Hannover. Haben andere Clubs auch.

Es hat ganz sicher schon seinen Grund, warum etwa Leverkusen über lange Zeit aus Südamerika Transfers hinbekommen hat und Vereine wie der HSV (Cleber Reis, Alex Silva, Thiago Neves, Walace) nur sehr selten. Vorher richtig hingucken und dann auch richtig helfen. Das geht nicht alles von alleine.

Mein Vorschlag mit 15 billigen Scouts mag zu extrem sein. Deiner ist es jedoch auch, sage ich. Datenbanken und Analysten sind heutzutage die Grundlage. Es geht dann aber nicht alles von selbst.



Ich glaube gerade, du vermutest hier eher stramm, anstatt es sicher zu wissen.

Leverkusen hatte ganz genau "einen" Chefscout. Der hat Thom, Kirsten, Lucio, Ze Roberto, Emerson etc. entdeckt. Und Sammer auch auf dem Schirm gehabt.
Natürlich hat der seine Mitarbeiter, jedoch sind es keine 15.

Hier mal ein Auszug aus einem Interview aus 11Freunde:
https://www.11freunde.de/interview/leverkusens-headscout-im-interview


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Frage: Wie viele Mitarbeiter haben Sie?

Antwort: Wir haben sieben Festangestellte und einige Honorarkräfte, die ich je nach Nachfrage beauftrage. Willibald Kremer z.B. beobachtet Spiele für uns.

Frage: Ein Club wie Chelsea beschäftigt heute mehrere Dutzend Scouts, während manche Bundesligisten teilweise noch gar kein Scouting-System besitzen. Hinkt die Bundesliga der internationalen Entwicklung hinterher?

Antwort: Für mich ist nicht entscheidend, wie viele Scouts ein Klub beschäftigt, sondern die Struktur, die dahinter steckt. Man muss Tendenzen feststellen und in den richtigen Regionen vor Ort sein. Das kann man auch mit einem recht kleinen Mitarbeiterstab. Statt jeweils einen Scout für die Niederlande, Belgien und Luxemburg zuzuteilen, lasse ich lieber einen alle drei Länder plus Frankreich beobachten. Die wenigen Leute, die für mich arbeiten, sollen meine Philosophie kennen, aber natürlich auch ihre eigenen Wege gehen. Es gehört auch zum Scouting, neue Leute zu finden, die meine Philosophie umsetzen können. So, wie das bei uns läuft, bin ich sehr zufrieden.
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Du sagtest ja, es ist deine "Meinung", dass man viele Scouts und für jeden Markt einen (oder sogar zwei) haben muss. Wenngleich du danach ein bisschen darauf pochst, dass sie richtig ist.
Wirklich Lean ist das nicht. Und Norbert Ziegler erklrät meiner Meinung nach ganz gut, wie es richtig funktionieren kann.


Dazu sollte man aber noch anmerken, dass das Interview knapp 7 Jahre alt ist. Das sind im heutigen Fußball-Zeitalter Welten bezogen auf das Scouting-Konzept.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Leverkusen heute immer noch so gehandhabt wird


Natürlich werden Datenbanken da mehr in den Fokus gerückt sein. Alles andere wäre Dummheit.
Sicher werden jedoch weiterhin Scouts mit Sprachkenntnissen und lokalen Kenntnissen unterwegs sein.

Ich glaube kaum, dass das alles weggebrochen ist. Für erfolgreiche Transfers gerade aus Südamerika musst du doch viele Faktoren berücksichtigen.

Ein interessanter Link von vor 11 Jahren hier, zum Thema Brasilien-Transfers:
http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/0812/Artikel/leverkusen-scouting-brasilien-vier-saeulen-calmund-ziegler-renato-augusto.html

Den Teil mit dem Finden von Talenten kann man komplett weglassen. Hat sich alles verändert. Der Teil hier aber ist äußerst interessant, wie ich finde:

"Alle Spieler werden dabei in verschiedenen Kategorien von null bis zehn Punkten bewertet. Neben den sportlichen Aspekten fließen in diese Beurteilung auch Charaktereigenschaften und soziale Gesichtspunkte ein. "Wer bei Willensstärke schlechter als 8,5 abschneidet, der wird es in Europa schwer haben", erklärt Ziegler.

Und weiter: "Es können Kleinigkeiten bis hin zur Körpersprache sein, die entscheiden, ob der Spieler nach Europa passt. Was drüben toll ist, kann hier schiefgehen."

Viele Gespräche und Integration
Damit es in Deutschland eben nicht schief geht, hat Leverkusen eine vierte Säule etabliert. In Gesprächen mit den Spielern, deren Klubs und Umfeld baut Bayer ein Vertrauensverhältnis auf und versucht zu ergründen, wie die Spieler ticken.

Entscheidender Faktor war dabei jahrelang Heinz Prellwitz, der vor Ort an allen Gesprächen beteiligt war und nach einem erfolgreichen Transfer mit nach Deutschland kam, um sich rund um die Uhr um die Spieler und deren Familien zu kümmern.

"Er kannte beide Mentalitäten und war dadurch für die Integration enorm wichtig", sagt Calmund. "Prellwitz hat die Rolle des Großvaters oder des Onkels der Familie eingenommen. Das ging sogar soweit, dass er mit den Frauen bis in den Kreißsaal gegangen ist."

Nach Prellwitz' Tod haben in Leverkusen mit Jonas Boldt und Frank Ditgens gleich zwei Leute dessen Aufgaben übernommen. "Brasilianer machen nur aus zwei Gründen Schwierigkeiten: Wenn sie nicht spielen oder wenn sie keine Geborgenheit verspüren", sagt Ziegler.


Sprachliche und kulturelle Kompetenz sind denke ich schon wichtiger Faktoren auch beim Scouting in gewissen Ländern. Charaktereigenschaften und soziale Gesichtspunkte sollten aber natürlich immer eine Rolle spielen.

Na ja, ein weites Feld. Jan Schlaudraff hat da eine sehr interessante Aufgabe vor sich. Datenbanken sind die notwendige Basis. Es gehört dann aber mehr dazu. Mal sehen, wie viel man über die Entwicklungen in dem Bereich in den kommenden Monaten erfahren wird.

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"Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert."

96. KSV. St. Pauli. Passt nicht zusammen? Mir egal.
Starke Sympathien für: Freiburg, Werder, Union, IFK Göteborg, Örebro SK. Blågult.
Am meisten jedoch: Fan der deutschen Nationalmannschaft.
Jan Schlaudraff [beurlaubt] |#180
03.09.2019 - 17:18 Uhr
Hier zwei interessante Links:

https://www.11freunde.de/artikel/midtjyllands-revolution/page/3

https://spielverlagerung.com/2018/03/05/there-is-something-right-in-the-state-of-denmark-interview-with-midtjyllands-former-head-of-scouting-lars-hallengreen/

Sowas meine ich, etwas in der Richtung würde ich mir wünschen.
Einen Chefscout, Analysten und Scouts unterwegs, ideal mit sprachlichen, kulturellen und sozialen Kompetenzen. Und fußballerischen, selbstverständlich zwinker

Dazu gerne nen Integrationsbeauftragten. Was macht eigentlich Jan Rosenthal? Der wäre doch ideal für sowas.

Das ist ne große Aufgabe. Wenn Schlaudraff was in die RIchtung macht, ist das super, ein Schritt in die richtige Richtung. Sowas wird natürlich nicht von heute auf morgen fertig sein.

Ich hoffe jedoch, dass er zumindest in die Richtung aktiv ist.

Horst Heldt kann wohl kaum in dieser Richtung aktiv gewesen sein. Niemals hätte irgendein seriöses Scouting Jonathas ausgespuckt. Nicht bei dem Preis und Gehalt. In Russland war der schon richtig. Danach wären China oder Türkei (bei geringer Ablöse) logischere Schritte gewesen. Dort landen gewöhnlich Spieler in dem Alter und mit dem Gehalt, welche eine gewisse Qualität haben.

Ich würde äußerst gerne in einem halben Jahr mal ein Interview mit Schlaudraff zu den eingeleiteten Veränderungen sehen. Das wäre sehr aufschlussreich.

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"Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert."

96. KSV. St. Pauli. Passt nicht zusammen? Mir egal.
Starke Sympathien für: Freiburg, Werder, Union, IFK Göteborg, Örebro SK. Blågult.
Am meisten jedoch: Fan der deutschen Nationalmannschaft.

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Walloschke_B am 03.09.2019 um 17:39 Uhr bearbeitet
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