Internationaler Fußball

Als Fußballromantiker würdest du aber wohl nur noch Amatuerfußball schauen, denn mit Romantik hat das nicht mehr viel zu tun und international schon gar nicht. Vielleicht verstehen wir den Begriff auch nicht gleich, aber das mit Romantik ist doch lächerlich. Vielleicht noch bei Totti, aber der bekommt dafür auch gutes Geld. Vermarktung und Romantik passen für mich nur mäßig zusammen.
Das Ziel ist ja stetiger Wachstum und nicht das erhalten eines Wertes. Ich bin gespannt, wie sich das ganze noch entwickelt. Das war sicherlich noch nicht die Spitze. Vielleicht kommt in de nächsten Jahren noch ein unerwarteter Markt dazu. Die USA und Russland versuchen ja ebenfalls vermehrt am Weltmarkt teil zu haben.

Also aus sportlicher Sicht absolut unverständlich. Ich wette niemand von euch kennt mehr als 5 Mannschaften aus China, wenn überhaupt, da kann man mMn hingehen, wenn man 34 ist und 3 Jahre lang noch mal ordentlich verdienen will. Aber ein junger Spieler wie Teixeira, der in der Nationalmannschaft spielen möchte, wechselt dahin... Mit Fußballromantik verbinde ich persönlich traditionelle oder schöne Sachen, spontan fällt mir Anfield mit YNWA ein. Und für die Südamerikaner macht es sehr wohl einen Unterschied, ob er in Asien oder Europa spielt... Europa ist nun mal der Fußball- Kontinent, Neymar ist jetzt schon ein Gott in Brasilien. Oder wieso wechseln alle guten Fußballer Brasiliens/ Argentiniens usw. nach Europa? Dann könnten sie ja auch in ihren Heimatländern oder von Beginn an in China kicken... Bisher war es ja auch meistens so, dass ältere Spieler (Xavi, Beckham..) nach Katar oder in die USA gewechselt sind. Dass seit neuestem sogar junge, ambitionierte Spieler diesem Ruf folgen, find ich sehr schade...

Ich persönlich halte es mit Tomminho und finde diese Ansicht arrogant und ebenso kurzsichtig. Die Gründe dafür, dass insbesondere viele südamerikanische Spieler nach Europa wechseln sind vielschichtig. Die finanziellen Möglichkeiten der europäischen Top-Ligen waren natürlich nicht selten ausschlaggebend. Nunmehr werden aber auch in anderen Erdteilen vergleichbare Gehälter gezahlt. Der Spieler hat also die Möglichkeit, sich nach eigenem Belieben seinen Arbeitsplatz auszusuchen. Und nun ja China hat bekanntermaßen viel zu bieten, weit mehr als nur die finanziellen Ressourcen.

Dass ein Spieler Geld verdienen will, ist klar. Dass Ligen versuchen in Konkurrenz mit den etablierten zu treten, ist ebenso klar.

Dennoch sollte ein Sportler in erster Linie auch den sportlichen Ehrgeiz haben. Und da ist es wesentlich interessanter in der PL und EL/CL zu spielen. Geld verdienen kann man mittlerweile auch in Brasilien, da müsste man gar nicht zwingend wechseln, in England verdient man so gut, da ist es dann wirklich unverständlich, warum man nach China geht. In Europa profitieren viele Südamerikaner dann auch noch von der Spielweise, was sie für ihre Nationalmannschaften noch interessanter macht.

Mag sein, dass China irgendwann der Fußballmarkt schlechthin wird und alle Topspieler nur noch dorthin wollen. Derzeit ist der sportliche Wettbewerb in Europa aber deutlich reizvoller als der in Asien. Wenn ein junger Spieler jetzt nach China geht, obwohl er in England spielen kann, dann ist Geld seine einzige Motivation Fußball zu spielen. Und somit kein Sportler.

Das hat auch nichts mit falscher Romantik zu tun. Jeder Fußballer, der den Sport zum Beruf macht, will natürlich auch Geld verdienen. Aber wie schon gesagt, bei dem, was man in England verdienen kann, hat man eh ausgesorgt.

Aus meiner Sicht hast du eine falsche Grundannahme: Profifußballer sind in erster Linie Profis und in zweiter Linie Sportler.

Mal ganz abgesehen davon sind sie auch Menschen, die mal Feierabend haben. Da würde ich auch lieber in China, als in Liverpool leben!
Sicher nicht für ewig, aber darum geht es hier ja auch nicht.

Weil man in Liverpool keinen Feierabend hat? Weil man als Profi keinen sportlichen Anreiz braucht?

Sorry, aber bei dem, was man in einem Jahr in der PL verdient, muss man sich um seine Zukunft keine Sorgen mehr machen. Wenn man nicht ganz blöd ist, dann hat Vermögen nun mal die Eigenschaft, sich selbst zu vermehren. Wenn ich dann zu diesem Zeitpunkt trotzdem nach China gehe, dann will ich ohne große Anstrengung das Geld mitnehmen. Dann interessiert mich der Sport nicht, den ich zu meinem Job gemacht habe. Dann entscheide ich nur, wo ich für weniger Aufwand mehr Ertrag habe.

Wenn Menschen solche Einstellungen haben, dann sollen sie. Als Fußballer sind sie mir dann aber herzlich egal.

edit: In dem hier besprochenen Fall geht es ja auch um einen Spieler, der nicht am Hungertuch nagen würde, wenn er in Liverpool unterschriebe. Das Argument Profi vor Sportler kann hier nicht zählen.

Und ich betone nochmals, dass man von seinem Beruf auch leben können soll. Und natürlich haben Sportler nur eine begrenzte Zeit. Je mehr man mitnehmen kann, um entweder vollständig abgesichert zu sein oder zumindest einen Puffer zu haben, um nach der Karriere nicht vor der Pleite zu stehen, um so besser.
Und die meisten Fußballer haben - wie viele andere Profisportler auch - eben nicht bis zur Rente ausgesorgt.
Es gibt aber auch Gehälter, da ist es dann schon nicht mehr relevant, ob man im Jahr noch ne Million mehr verdient oder nicht.

Ich gebe zu, hätte ich nicht die Möglichkeit in einer sportlich interessante(re)n Liga zu spielen und bekäme eine Millionofferte aus Katar, Indien oder China - ich würde das Geld für die 1-3 Jahre auch mitnehmen. Und dann wahrscheinlich wieder zurückwechseln. Denn Brasilien oder Argentinien sind sportlich dann doch deutlich reizvoller.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von espadin am 05.02.2016 um 13:35 Uhr bearbeitet

"Profi" und "Sportler" beißen sind in den allermeisten Fällen im Fußball nicht. In der absolut Mehrzahl der Fälle wechselt man mit der Liga das Gehalt und andersrum - wenn ich zu einem anspruchsvolleren (erfolgreicherem) Verein wechsle, steigt im Normalfall auch das Geld.

Es gibt einige Ausnahmen - Katar, China, die MLS oder die Leipziger Konzernfiliale sind Beispiele. Hier guckt man ausnahmslos aufs Geld und nicht auf den Sport - oder warum spielt/trainiert man mit/gegen Spieler, die massiv schlechter sind als man selbst? Vielleicht ganz gut fürs Ego ;-)

China selber sehe ich eher skeptisch - einen Fußballboom (das ist der Plan denke ich) löst man nicht aus, indem man ein Paar Stars holt sondern indem man den Mannschaftssport im Volk etabliert.

Ich muss sagen, dass mich die Nominierungen von Jogi zur EM schon etwas gewundert haben, umso mehr, freut es mich wie sich verdiente Spieler in den Ligen wieder zu alter Stärke gefunden haben. Bis auf Basti Schweinsteiger scheint das Ausland allen gut zu tun. Kroos und Özil fallen mehr durch überragende Leistungen, als durch Medienauftritte auf und können zur EM in Weltklasseform sein. Aber auch Gomez, Podolski und vor allem Sami Khedira entwickeln sich wieder zu festen Größen. Auch Kevin Trapp scheint den nächsten Schritt gemacht zu haben. Rüdiger und Mustafi kann ich schwer einschätzen. Spielen regelmäßig, aber die Teams sind nicht immer sicher inten. Besonders gespannt bin ich auf Emre Can, der mit Kloppo sicher einen Trainer hat, der ihn bis zur EM zu einer Granate entwickeln könnte.

Habe ich noch jemanden vergessen? Insgesamt scheint der Schritt ins Ausland ja bei vielen was zu bringen?! Ein Mittelfeld mit Kroos-Khedira- Özil-Can könnte mir gefallen. Wobei das "Sorgenkind" wohl die Abwehr sein wird.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Sinti am 14.02.2016 um 13:15 Uhr bearbeitet

Robert Huth sollte aufgrund seiner Leistungen wieder ein heißer Kandidat sein. Er spielt eine enorm starke Saison auf der Insel.
Jedoch ist Herr Löw nicht derjenige, der seine Entscheidungen revidiert. Leider. Ein Bulle wie Robert täte der Abwehr gut.

http://www.eurosport.de/fussball/premier-league/2015-2016/robert-huth-spielt-bei-leicester-city-die-saison-seines-lebens_sto5170990/story.shtml
Dieser Beitrag wurde zuletzt von hansainrbg am 14.02.2016 um 13:46 Uhr bearbeitet

Huth hätte man schon vor ein paar Jahren als Ersatz immer mitnehmen können. Rüdiger ist fester Stamm bei der Roma, die sportlich auch seid dem Trainerwechsel wieder einen Höhenflug erlebt. Fit ist auch er sicher ein Kandidat bei Jogi.

Gomez wird wohl auch wieder bei der NM zu sehen sein, da die Alternativen Meier, Kießling und Selke heißen. Die ersten beiden will Löw nicht haben und Selke hat sich mit seinem Wechsel nach Leipzig gar keinen Gefallen getan. Fester Stamm bei Bremen und jetzt Ersatz in Liga 2. Zuletzt wurde sogar Quaschner ihm vorgezogen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von kogge94 am 14.02.2016 um 13:58 Uhr bearbeitet