Boris Notzon
Geburtsdatum 26.10.1979
Alter 44
Nat. Deutschland  Deutschland
Funktion Sportdirektor
Akt. Verein Vereinslos

Boris Notzon [Sportdirektor]

22.08.2017 - 14:40 Uhr
Boris Notzon [Sportdirektor] |#151
20.12.2020 - 13:22 Uhr
Zitat von Newtrial

Ich hatte einen ewig langen post mit 15 Punkten, die Notzon im Interview anspricht, verfasst und - weil die Vorschau-Ansicht nicht funktionierte und ich da nicht mehr rausklicken konnte - das Ganze dann durch die "Seite aktualisieren"-Funktion geschrottet; kein Rückgängigmachen möglich. augen-zuhalten

Ich wiederhole das jetzt nicht mehr, finde aber, dass Notzons Aussagen eine detailliertere Diskussion hier verdient gehabt hätten; egal wie man zu ihm steht. Ich greife exemplarisch mal seine Aussage raus, dass man das Zusammenpassen von Spielern nicht antizipieren könne, solange man die Jungs noch nicht zusammen habe spielen sehen. Diese Passung herzustellen, sei in erster Linie Traineraufgabe und mit der Zuweisung von Positionen und Spielsystem verknüpft.

Also: Kann ein SD einen Kader "komponieren" oder lediglich Einzelspieler hinreichender Qualität verpflichten und muss den Rest dem Trainer überlassen?

Man hatte hier seinerzeit ja mal das Pärchen-Prinzip bei Neuverpflichtungen versucht.

Nach meinem Verständnis kann ein SD aufgrund der individuellen Skill-Profile sehr wohl die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, dass die Spieler in einem Mannschaftsgefüge zusammenpassen. Ich stimme Notzon da also nicht zu, finde es aber einen interessanten Diskussionspunkt.

Insgesamt war das Interview durchaus gehaltvoll und man hätte sich hier im Forum daran mit Gewinn reiben können. Stattdessen wird alles in Bausch und Bogen verdammt, weil Notzon halt untendurch ist. Für mich ist das so eine Schnittstelle, wo wir uns von dbb abheben könnten und müssten, anstatt den ständig gleichen Bashing-Einzeiler in die Tasten zu hauen, wie es nach dem geposteten Interview-Link schon beim nachfolgenden Beitrag wieder zu sehen war.


Da wären wir wieder beim Problem Notzon.
Ich bin mir sicher, wenn der Mann uns allen hier im Forum einen Vortrag halten würde zum Thema "Erfolgreiche Kaderplanung", würde er 90 Prozent hier sofort von sich überzeugen.

Wir reden hier aber nicht von Theorien. Ich kann nicht jahrelang Häuser bauen, die dann alle nach 6 Monaten wieder einkrachen um dann zu sagen "Hey meine Zeichnung war doch super". Ja das ist sie jedes Jahr, aber eine Zeichnung macht kein gutes Haus.

Zur Kaderplanung gehört auch ein Gefühl von Menschenkenntnis. Ein richtiges Bauchgefühl was mit wem wie harmoniert. Das können wir als Fans nicht, weil wir die Spieler nicht erleben und den Trainer beziehungsweise seine Art dazu nicht in Relation setzen können.

Deshalb sehen wir auch jedes Jahr einen Topkader. Das wäre Notzons Aufgabe. Vielleicht macht ein Regionalligaspieler mit Ambitionen in manchen Situationen mehr Sinn, als als ein Spieler der Kategorie Ritter, Biada und Co. Der ist vielleicht schlechter auf dem Papier, aber fürs Teamgefüge doppelt so wichtig.

Und ich spreche Notzon ab, das einschätzen zu können. Er behandelt Fussballer wie Statistiken. So funktioniert vielleicht Bayern, aber nicht die dritte Liga.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von DanielFranklin am 20.12.2020 um 13:24 Uhr bearbeitet
Boris Notzon [Sportdirektor] |#152
20.12.2020 - 13:24 Uhr
Zitat von Scuzzle

@Newtrial Vielen Dank für diesen Beitrag. Hier im Forum lassen sich viele von einem Bertikoks oder Betzemaster leiten. Letzterer hat sogar Großkreutz als Transferwunsch genannt (oder es war Ironie, die ich nicht verstanden habe).

Ich muss gestehen, dass ich die Kader der letzten vier Saisons immer als gut eingestuft habe, was Ausdruck meiner Ahnungslosigkeit ist.
Auch habe ich mich darüber echauffiert, dass man einen Boyamba nicht verpflichtet hat. Aber vielleicht hat man es ja versucht?

Es ist auch Immer noch unklar, welchen Anteil Notzon am Misserfolg hat/ hatte.

Kann man überhaupt jemanden im Verein bewerten? Wer kann in einem solchen Konstrukt gut arbeiten im Bezug auf Unruhen, finanzieller Probleme, Trainerwechsel usw.?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass alles besser wird unter einem neuen SD.


Ich kann mich nicht erinnern, mich zu dem Interview geäußert zu haben. Im Ergebnis ändert dieses Interview und erst recht nicht der Sieg gestern meine Auffassung, dass Notzon am besten gestern die Verantwortung für die Kaderplanung entzogen gehört.

Um den guten Punkt von @Newtrial aufzugreifen: die Sicht von Notzon, man könne es nicht beeinflussen, ob Spieler am Ende zusammen passen, ist an Schönrednerei nicht zu überbieten. So ein Satz kann nur von jemandem stammen, der professionell niemals selbst gegen den Ball getreten und sich von seinen formalen Analysen leiten lässt. Dann kann ich das wirklich nicht beeinflussen.

Es geht um Wahrscheinlichkeiten, genau dies zu erreichen. Und dafür braucht man idealerweise einen ehemaligen Profispieler. Der kann in Gesprächen losgelöst von den am Laptop gescouteten Fähigkeiten sehr wohl einschätzen, ob der Spieler "kompatibel" zur Mannschaft ist. Jedenfalls geht es hier im Softskills, die ich nicht theoretisch erlernen kann.

Das ist wie bei @Newtrial und mir im Job: wie oft haben wir schon Bewerber eingestellt, die vielleicht die schlechteren Noten hatten, aber im Paket aufgrund ihrer Mentalität und Motivation trotz formaler Schwächen viel besser ins Team passten als der formal bessere Bewerber.

Genau das kann Notzon einfach nicht. Er kann es nicht und das hat er mit dem Interview sogar noch offengelegt! Und damit haben wir auch des Rätsels Lösung, warum andere Spieler oftmals wieder aufblühen, wenn sie den FCK wieder verlassen bzw. das Fussballspielen scheinbar verlernt haben, sobald sie die Unterschrift unter den Vertrag gesetzt haben: sie passen nicht hierher! Und das hat nicht mit Wohlfühloase oder zu hohen Gehältern zu tun - die Zeiten, dass die bei uns gezahlt werden, sind lang vorbei.

Und jetzt wird auch klar, warum wir stets die Transferphasen loben. Wir können ja nur die Leistungen von Außen beurteilen. Und von Außen betrachtet hat er gute Transfers getätigt, true. Aber wie ist die nähere Beurteilung? Da muss einiges seit Jahren schieflaufen. Daher auch die Diskrepanz zwischen Lob und Ernüchterung...

Und was Großkreutz angeht: wir haben einen (!?!?) RV im Kader, und der fällt aus bis Saisonende. Er ist auf dem Markt, aufgrund seiner Vita ist es sehr wahrscheinlich, dass er in einem Klub, der sowas ähnliches bieten kann wie seine Südtribüne, funktioniert und Feuer fängt. Und er ist ein Typ. Streng leistungsbezogen bis Saisonende kann ich mir in der Tat schlimmeres vorstellen, als den Dönerwerfer im Kader zu haben. Ansonsten habe ich aber als sogar noch bessere Alternative auf den Ex-Dresdner-Kapitän verwiesen.

Gruß

•     •     •

Ich begreife bis heute nicht, warum Niederlagen und Abstiegsgespenster in K'lautern stets vom wissenden Nicken der Experten begleitet werden, während sensationelle Wiedergeburten und irrationale Gewinne der Deutschen Meisterschaft zunächst geleugnet, solange sie noch vermieden werden können, angezweifelt, irgendwann mit fadenscheinigen Erklärungen abgetan und schließlich, kaum dass sie Wirklichkeit geworden sind, wieder vergessen werden. (Björn Schmidt; Das Leben ist ein Fussballspiel)

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Betzemaster am 20.12.2020 um 13:40 Uhr bearbeitet
Boris Notzon [Sportdirektor] |#153
20.12.2020 - 14:35 Uhr
Wie gesagt, es ging mir erstmal um das Niveau der Debatte hier, die gerne über ein "Notzon Raus!" hinausreichen darf. Das ist auch keine "Überakademisierung", vielmehr erlaubt es, sinnvolle Kriterien für eine Neubesetzung aus Fansicht zu diskutieren. Das ist ja gerade auch schon passiert, etwa in der Forderung, der Neue sollte schon mal selbst auf angemessenem Niveau gegen den Ball getreten haben, um ein Gespür für die Passung potenzieller Neuzugänge in das Mannschaftsganze mitzubringen.

Auch wäre die Erklärung, dass auch wir im Vorhinein Notzons Kader mehrheitlich eher positiv bewertet haben, mal mit Blick auf unsere künftigen Analysen und Prognosen anzuwenden: Müssten wir in unsere Bewertungen dann nicht auch stärker das Pro und Contra einbeziehen, inwiefern ein potenzieller Neuzugang in die Mannschaft passt? Da werden ja auch hier häufig nur die Stats bemüht, ggf. ergänzt durch spekulative und teilweise ehrabschneidende Äußerungen zum vermeintlichen "Charakter" des Spielers (s. Pourie).

Da gab es viele weitere Ansatzpunkte im Interview, über die man mit ähnlichem Ertrag diskutieren könnte. Zum Beispiel die Schnittstelle Spielphilosophie/ Spielsystem: Für Notzon liegt das alles alleine in der Verantwortung des Trainers. Natürlich muss der Trainer alleine entscheiden dürfen, ob er jetzt meinetwegen ein 4-1-4-1 oder ein 4-3-3 auf den Platz bringt. Aber muss es nicht auch Vorgaben geben, in welche Richtung er die Mannschaft zu entwickeln hat? Notzon scheint sich da eher als Dienstleister, denn als Vorgesetzter des Trainers zu verstehen und will dessen Wünsche erfüllen. Ich denke, damit steht er in seiner Profession auch nicht alleine da - Vereine, die da Vorgaben machen, sind vielleicht sogar eher in der Minderheit.

Kurzum: Mir fehlt eine Diskussion, was wir eigentlich von einem Sportdirektor erwarten und wo wir die tätigkeitsbezogenen Schnittstellen zu einem GF Sport und zum Trainerteam sehen. Wenn wir nämlich wieder mit demselben Profil suchen, kriegen wir möglicherweise auch wieder dasselbe Ergebnis - nur mit anderem Namen.

Das wird hier alles nie richtig diskutiert, sondern immer nur auf die "Unfähigkeit" der jeweiligen Person abgehoben. Warum ist denn ein Uwe Stöver hier krachend gescheitert? Ist der auch "unfähig"?

Denkt doch mal über Bashing und Namedropping hinaus! Wir haben m. E. doch ganz offenkundig ein Problem in der Struktur und in der Verantwortungsaufteilung, so dass man nicht weiß, wer eigentlich wofür zuständig ist und im Zweifelsfall auch den Kopf hinzuhalten hat. Auch das zeigt die causa Notzon doch ganz deutlich, wo Jahre lang darüber philosophiert wurde, was er eigentlich zu sagen hat. Ich habe ihn hier schon kritisiert, als alle noch "guter Mann", "toller Fachmann" geschwafelt haben - ganz ähnlich wie bei Michael Klatt. Dann ist das irgendwann umgeschlagen und jetzt ist er plötzlich hier der Alleinschuldige. Und jeder hat es angeblich schon immer gewusst.

Das ist mir dann auch einfach zu wenig.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Newtrial am 20.12.2020 um 14:38 Uhr bearbeitet
Boris Notzon [Sportdirektor] |#154
20.12.2020 - 17:15 Uhr
Ich greife den Punkt von @Newtrial mal auf zum Thema Strukturproblem. Dafür muss ich jetzt natürlich etwas weiter ausholen, bevor ich wieder zum Thema Notzon komme. Könnte also durchaus ein längerer Roman werden. zwinker

Grundsätzlich sehe ich seit 2016, genauer gesagt nach dem Abgang von Kuntz, ein absolutes Machtvakuum im sportlichen Bereich. Soweit ich mich erinnern kann, wurde bei der damaligen Vorstellung von Gries und Klatt noch deutlich von Riesenkampff betont, dass neben den neuen Vorständen Marketing und Finanzen definitv noch ein Sportvorstand gesucht wird und man zeitnah diesen Posten bestzen wolle. Tja, darauf warten wir im Prinzip heute noch. Den Vorstandsvorsitzenden mussten erst Gries und danach Klatt machen, obwohl beide mehrfach betont hatten, von Fußball keine Ahnung zu haben. Ergo mussten sie sich rein auf Stöver verlassen, was den sportlichen Bereich anging.

Und jetzt kommen wir zu dem entscheidenden Punkt: Was ist, wenn auch Stöver sich damals schlicht darauf verlassen hat, dass dieser Sportvorstand noch kommt und sich deshalb nur auf die kurzfristigen Ziele konzentriert hat, weil er halt auch dafür eigentlich primär geholt wurde? Ich kann mich nämlich dran erinnern, dass es kritische Stimmen auch hier im Forum gab, wonach Stöver bspw. ziemlich das NLZ vernachlässigt haben soll und lieber mit geliehenem Geld auf Shoppingtour gegangen ist (Mujdza, Stieber, Zoua).
Vielleicht war es ja der ursprüngliche Plan, dass sich eben der neue Sportvorstand den Themen Vereinsphilosophie bzw. Konzept widmet und der Sportdirektor eher dem Tagesgeschäft. Zumindest würde es dann erklären, wieso es da auch relativ schnell zu Unstimmigkeiten kam. Da muss man schlichtweg sagen, dass hier der damalige AR übel gepennt hat.

Aber ich will nochmal deutlich sagen, dass das nur Vermutungen meinerseits sind. Wer tatsächlich für was verantwortlich war, kann wohl niemand sagen, der nicht wirkliche Insiderinfos bekommen hat.

Kommen wir nach der Übergangslösung Notzon von 2017 bis Anfang 2018 zu Bader. Jo, laut Stellenbeschreibung der neue Sportvorstand, aber mal ehrlich: Was hat man so wirklich davon gemerkt? Bader konnte in erster Linie zwei Dinge: Labern und sich selbst gut verkaufen. Der hat damals direkt bei seiner Antrittsrede mal was von Vereinsphilosophie und Neuausrichtung im NLZ gerdet. Das klang natürlich erst mal gut. Aber auf Ersteres wartet man bis heute immer noch und was Zweiteres angeht heißt die U23 heute halt U21 und das wars.
Von den ganzen Verstrickungen rund um Banf und Becca, Trainer- und Transferflops und das ständige Verweisen auf irgendwelche Pläne, die ja angeblich genau so geplant waren, wie bspw. die ganzen jungen Spieler wie Grill, Sickinger, Pick und Kühlwetter in der ersten Mannschaft einbauen, obwohl wirklich absolut jeder gewusst hat, dass man das aus purer Verzweiflung machen musste, weil alle die ach so angepriesenen externen Neuzugänge des Herrn Bader alle gefloppt sind, will ich gar nicht erst anfangen. Also insgesamt der nächste Kandidat, der das Vakuum nicht füllen konnte.

So, und jetzt kommen wir zurück zu Boris Notzon. Ich habe das Interview komplett gesehen und bei mir blieb ganz klar der Eindruck hängen: Der Mann sieht sich eher als Zuarbeiter, der sich auf seine Dinge konzentriert, aber das ist für meine Begriffe keiner, der als Alleinverantwortlicher für den sportlichen Bereich glänzen kann. Blöd nur, dass er aktuell eben genau das ist, weil sonst keiner im adminstrativen Bereich sitzt, der primär mit dem, was auf dem Platz passiert, zu tun hat.

Mit seiner Aussage, dass man ja im Vorraus nicht wissen kann, ob ein Kader gut zusammenpasst, kann ich ehrlicherweise nix anfangen, tut mir leid. Wie machen das denn die anderen Vereine, die mit weniger Kohle regelmäßig besser als wir performen? Will uns Notzon allen Ernstes unterschwellig verklickern, dass das einfach nur mit purem Glück zu tun hat? Nee Freunde, das ist dann MIR zu einfach.
Das hat auch in meinen Augen primär mit fehlenden Softskills zu tun. Es gibt eben einfach Dinge, die kann ich nicht aus meiner Datenbank vom Laptop ablesen, da braucht man ein Gespür für und genau da fehlt es gewaltig. Selten redet jemand davon, dass die letzten Jahre hier nur fußballerische Gurken verpflichtet wurden. Aber es passt einfach seit Jahren hinten und vorne nicht und das hängt vor allem mit fehlenden Mannschaftshierachien und Führungsspielern zusammen.

Weiterer Punkt: Notzon sieht beim Thema Spielphilosophie primär die Trainer in der Pflicht. Ich sage: Jein. Natürlich muss letztlich ein Trainer in seiner tagtäglichen Arbeit bewerten, was für ein System er spielen lässt und auf welche Art Fußball er setzt.
ABER: Damit man eben sagen kann, dass der Trainer mehrheitlich alles machen soll, braucht es eben auch einen starken Trainer. Vor allem einen meinungsstarken, am Besten schon mit einiger Erfahrung im Profibereich, der dann eben zum Sportdirektor geht und diesem ganz genau erzählt, welchen Spielertyp er für welche Position braucht und dann auch im gleichen Atemzug sagt: "Vertraut mir, der bringt uns auf ein neues Level."

Nur mal im Ernst: Zu welchem der letzten Trainer auf dem Berg passen all diese Attribute? Mir fällt keiner ein und dann kommt man eben zu dem Punkt, dass in so einem Fall der Verein bzw. die sportliche Leitung die Philosophie vorgeben muss und danach der Trainer ausgesucht wird, der sich dann primär auf die kurzfristige Performance konzentriert.
Was dabei rauskommt, wenn man bei allem so nix halbes und nix ganzes macht, hat man die letzten Jahre gesehen. Ständig kommen Trainer mit unterschiedlichsten Charakteren und Spielideen, die aber alle vor dem gleichen Problem der schlecht zusammengestellten Kader ohne Führungsspieler stehen, erst mal alle mit dem vorhandenen Spielermaterial herumdoktern und experementieren müssen, bis es so halbwegs mal funktioniert, um aber festzustellen, dass spätestens nach einem Jahr trotzdem wieder alles gefühlt umsonst war.

Wie gesagt: Notzon redet in diesem Interview meiner Meinung nach einfach nicht wie ein Sportchef, sondern wie ein Puzzleteil eines ganzen Apparates, der sich auf sein Metier konzentriert und sich jetzt aber halt irgendwie erklären muss, weil er eben offiziell alleiniger sportlicher Verantwortlicher ist. Oder kurz gesagt: Da redet jemand, der jahrelang Scout war und sich primär scheinbar immer noch so sieht bzw. so denkt.

Das alleine reicht aber nicht aus und deshalb bleibe ich dabei: Es muss dringend ein Geschäftsführer Sport her, der diesem Namen auch gerecht wird. Jemand, der ein Gespür für Situationen hat, der weiß, wann es an der Zeit ist mal Tacheles zu reden und wann man auch mal Trainer und Co. in Schutz nimmt, egal ob vor der Presse oder dem Umfeld. Aber vor allem muss er ein Konzept im Kopf haben.
Das schließt natürlich nicht aus, weiterhin einen Sportdirektor zu beschäftigen, dem man dann eben vorwiegend Kompetenzen bezüglich der kurzfristigen Kaderplanung gibt. Natürlich aber im Einklang mit dem vorgegebenen Konzept. Denn wenn ich sowas wie eine Philosophie vorgebe, müssen sich zwingend alle dran halten und dem unterordnen, sonst kannst du es vergessen. Wobei ich auch hier, aus weiter oben genannten Gründen, Notzon nicht für den geeigneten Mann halte.

Es liegt hier einfach in der Verantwortung des AR um Merk hier mal tätig zu werden. Jetzt aktuell hat das nämlich was von den Strukturen unter Riesenkampff und wie "gut" das damals funktioniert hat, habe ich ja schon eingangs erwähnt.
Voigt ist in meinen Augen als Finanzfachmann ein sehr wichtiger Baustein, aber das ist genauso wenig ein Mann für die erste Reihe in einem Fußballverein, der sich den sportlichen Fragen stellt, wie es einst Gries und Klatt waren. In Braunschweig hatte ich jahrelang zumindest nie was von Voigt gehört. Sportlich hat man da immer nur was vom Duo Arnold/Lieberknecht vernommen. Aber genau so ein Power-Duo oder einzelner starker Mann, der auch nach außen hin eine Art Gesicht des Vereins ist, fehlt hier seit vier Jahren komplett.

Man kann es auch abkürzen: Willst du sportlich erfolgreich sein, dann brauchst du auch viel sportliche Kompetenz auf allen Ebenen und da muss der FCK ansetzen. Alles andere ist momentan Kokolores.

•     •     •

Die Breite an der Spitze ist dichter geworden. (Berti Vogts)
Boris Notzon [Sportdirektor] |#155
20.01.2021 - 18:02 Uhr
Sollte an der beabsichtigten Rückholaktion von Thiele etwas wahres dran sein, ist das (leider mal wieder) die totale Bankrotterklärung für Notzon. und das gleich aus mehrerer Hinsicht:

  • Wird Thiele zurückgeholt impliziert dies, dass ein Verkauf im vergangenen Sommer einzig und allein der persönlichen Antipathie Schommers' ihm gegenüber begründet war. So etwas darf ein Sportdirektor erst gar nicht zulassen und muss andere Wege finden so etwas zu lösen. Schon allein da er ein größeres Gesamtbild im Blick behalten muss, als dass er sich von den Meinungen einzelner, auch wenn dies der Trainer ist, Transfertätigkeiten diktieren lassen darf.
  • Notzons viel gelobte Vernetztheit und breites Spielerregister (ich bezweifle den tatsächlichen Wahrheitsgehalt dessen sowieso schon seit Jahren) wird durch eine Rückholaktion eines im Sommer ausgebooteten Spieler völlig ad absurdum geführt. Fällt einem denn wirklich nichts besseres ein als Thiele, der schon vorher zumindest unter den Fans nicht unumstritten war.
  • Dadurch wird ein absoluter Mangel an Durchblick im Bereich der mittel- und langfristigen Kaderplanung deutlich. Man gibt Thiele im Sommer ab, nachdem man bereits seine zwei anderen Topscorer ziehen ließ, mit der Begründung, man wolle sich offensiv deutlich verstärken, nur um ihn ein halbes Jahr später zurückzuholen, lachhafterweise mit der Begründung: Man will sich offensiv verstärken. Gegen einen solchen Mangel an Durchblick waren selbst Wieschemann und Friedrich trotz eigener Medienwirksamer Bekundungen Planungsgenies. Hat Notzon überhaupt einen Plan in welche Richtung er die Mannschaft entwickeln will?
  • Schon vor Sommer 2020 war hin und wieder durchgeklungen, Thiele sei nach der Aussortierung von Hemlein und Co. in der Mannschaft isoliert gewesen. Glaubt man etwa mit einem halben Jahr Abstand, in weiten Teilen aber der gleichen Mannschaft wäre das nun anders? Geht man auf zwischenmenschliche Komponenten bei der Zusammenstellung der Mannschaft überhaupt ein oder agiert man frei nach dem Fußballmanagerprinzip?


Spätestens wenn dieses Gerücht der Realität entsprechen sollte muss die Personalie Notzon vom Tisch. Das ist einfach unvermittelbar, was der hier seit Jahren abliefert.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von AxiomVerge am 20.01.2021 um 18:04 Uhr bearbeitet
Boris Notzon [Sportdirektor] |#156
20.01.2021 - 22:25 Uhr
Stand heute Platz 17 - Abstiegsplatz. Wenn ich dann noch lese, was sich beim FCK transfertechnisch tut, dass man ernsthaft an eine Rückkehr von TimmyThiele denkt, dann muss man feststellen, dass Her Notzon in seiner Funktion als SD komplett versagt hat. Vielleicht passt auch der Trainer nicht zur Qualitätsmannschaft - dann hat er den falschen Trainer verpflichtet. Jetzt aber die Transferpolitik des Sommers im Winter zu revidieren, bedeutet eine endgültige Bankrotterklärung. Wie konnte Notzon dann zulassen, dass sein Buddy Boris Schommers Thiele wegekelt? Wie kann es sein, dass ein Trainer mit dem halben Kader nicht klar kommt und der SD schaut zu?
Ich habe absolut kein Verständnis, dass der Verein die wichtigste Position im Verein endlich mit Kompetenz besetzt. So stehen die Zeichen leider auf Abstieg und endgültigem K.O. des FCK.

•     •     •

Mitglied-Nr. 11323
Pro Gerry!
Boris Notzon [Sportdirektor] |#157
20.01.2021 - 22:33 Uhr
Jungs, nur so'n Tipp. Ihr könnt ja machen und vor allem schreiben, was ihr wollt. Aber vielleicht wartet ihr erst mal ab, ob an dem Transfergerücht mit Timmy Thiele überhaupt irgendetwas dran ist, bevor ihr es Herrn Notzon um die Ohren haut. Denn es wirkt ein bisschen seltsam, wenn ihr ihn mit harten Worten für etwas abstraft, was er vielleicht gar nicht getan hat und vielleicht nie vorhatte.

Ich habe Verständnis dafür, dass ihr von ihm genervt seid und ihn nicht mehr sehen könnt. Aber Unterstellungen werden dadurch trotzdem nicht zu Tatsachen.

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"And what can I tell you, my brother, my killer?
What can I possibly say?
I guess that I'll miss you. I guess, I'll forgive you.
I'm glad you stood in my way.
If you ever come by here for Jane or for me -
Well, your enemy's sleeping. And his woman is free.
Yes, and thanks for the trouble you took from her eyes.
I thought it was there for good - so I never tried."
(Leonard Cohen)

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Vic Dorn am 20.01.2021 um 22:35 Uhr bearbeitet
Boris Notzon [Sportdirektor] |#158
20.01.2021 - 23:23 Uhr
Meiner Meinung, das Problem ist nicht die Transfers an sich. Neue Spieler holt Notzon sicher nicht, weil ihm der Spieler gefällt, sondern es geht eher auf Wünsche des Trainers. Und hier macht mM gute Arbeit, wenn man die Namen der Spieler anschaut. Nicht umsonst hört man immer wieder Neidausbrüche von der Konkurrenz. Die Aufgabe ein Team daraus zu bilden ist einem Trainer überlassen. Ich sehe das Problem viel eher, dass er bis jetzt immer einen neuen Trainer geholt hat, der zum vorhandenen Kader gar nicht gepasst hat. Dazu natürlich zu langes Festhalten an verbrannten Trainer und das Schlimmste, mit einem erfolgslosen Trainer in die neue Saison zu gehen.

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1. FC Kaiserslautern 1900 e.V.
Boris Notzon [Sportdirektor] |#159
28.01.2021 - 15:41 Uhr
Zitat von Hegermeister

Als es mit der Verpflichtung nicht geklappt hat, gab es keinen Plan B.
Auch wenn diese Spieler selten sind: wenn wir einen solchen dringend brauchen, dann muss ein anderer gefunden/verpflichtet werden.
Gleiches gilt für den Spielertyp Boyd.

Jetzt bleibt aber mal auch ein bisschen fair! Wir waren PLEITE...und es gab eine Gehaltsdeckelung plus eine recht ungewisse Zukunft, ob es den FCK überhaupt noch für diese Saison geben wird... UND dazu ist ein Jurist noch Amok gelaufen...das Bild war so daneben von uns, dass es ein Wunder ist, das überhaupt einer gekommen ist.

Außerdem wurden gute Leute geholt. Winkler und Kleinsorge waren gute Transfers! Dito Pourie...Redondo...jetzt Zimmmer (wobei der nur gekommen ist, weil er hier groß geworden ist) ...

...also bei aller Kritik, er konnte nix dafür, dass WInkler und Kleinsorge, sicherlich 2 Stammspieler, sich gleich mal verletzt haben. Sessa habe ich noch vergessen, der offensichtlicht nicht wirklich belastbar ist. An sich aber ein guter Transfer...konnte man ja nicht ahnen, dass er sich im 1. Training schwer verletzt rolleyes ...und sich dann ständig die Muskeln zerrt...offensichtlich ernährt er sich auch falsch. Aber anderes Thema.

Die Transfers waren - ob der Situation - sogar sehr gut. Würde ich sagen!

•     •     •

Kralle - Toure, Tomiak, Elvedi - NEU1_LV, Kaloc, Redondo, Neu2_6er, Zolinski - Ache, Hanslik

"Wenn wir schon nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt" (R.Rüssmann)

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Gutgolf am 28.01.2021 um 15:46 Uhr bearbeitet
Boris Notzon [Sportdirektor] |#160
28.01.2021 - 19:45 Uhr
Leute das sind doch Ausreden! Wir haben Zuhause nur als gegen Duisburg einen Gegner gehabt, der davor wochenlang englische Wochen spielen musste und auf dem Zahnfleisch ging. Die haben da nur Niederlagen eingefahren und gewinnen fast gegen uns. Nur der Tatsache, dass die nach 60 Minuten platt waren ,war es geschuldet , dass wir da noch ein Unentschieden holen konnten. Eine Woche später fährst du nach Haching, wieder ein Gegner, der davor eine schlechte Serie hingelegt hat und es wird eine unterirdische Leistung gezeigt.
Spiele in Meppen, Türkgücü und Halbzeiten wie in Wehen und gegen Mannheim tun ihr Übriges. Dazu kommen Heimspiele wie gegen Lübeck, Köln, Türkgücü und 1860, die allesamt megalangweilig oder noch schlechter waren. Wir stehen völlig verdient im hinteren Teil der Tabelle und ich bin mir sicher, dass Saibene das Ruder nicht mehr rumreißt, denn ich finde immer noch, das dieser Kader eigentlich nicht nur bessere Ergebnisse, sondern vor allem bessere Leistungen erzielen müsste!
Dazu muss man auch noch zusätzlich ergänzen, dass wir eine der wenigen Mannschaften sind, die bislang von Corona verschont blieben!

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Unsere Gespräche haben ohne ein konstruktives Angebot von Ihnen, den Verantwortlichen und handelnden Personen, ein Ende gefunden. Leider nicht so, wie sich dies der Großteil unserer Fans, die Menschen in der Region, regionale Unternehmer und überregionale Investoren gewünscht und erhofft haben. Zitat Markus Merk vom 03.04.2016 in der Rheinpfalz
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