Suat Serdar [Hertha BSC]

wären alle gleichzeitig ausgefallen, dann hätte man wenigstens mit den anderen spielern automatismen reinbekommen. so ist es der fall, dass jeden spieltag die startelf durchgewürfelt wurde, gerade in der defensive und spieler quasi jedes spiel auf einer anderen position starten mussten (bsp. McKennie).

Das geht jetzt schon sehr weit weg von Serdar, aber noch zum Abschluss von meiner Seite. Wenn der Kader so bestellt ist, wie er es ist. Dann ist es schon schwierig einen guten Plan zu erarbeiten. Das hat in der Hinrunde, auch dann Serdar, sehr gut geklappt. Gerade Serdar ist einer der drei Schlüsselspieler, die es braucht, damit überhaupt was läuft.
Wenn dir diese Schlüsselspieler wegbrechen und darüber hinaus auch noch andere Spieler fehlen, ist es ungleich schwerer irgendwas anderes zu erarbeiten.

Plan B sehen wir gerade, der ist darauf ausgerichtet, dass Schalke nicht so früh angreift. Der Plan funktioniert bisher nicht sonderlich, was natürlich auch, aber nicht nur, mit der Verletzungsmisere zu tun hat.
Jetzt kommt deine Erwartungshaltung ins Spiel. Du verstehst, dass Plan A nicht mehr funktioniert, aus verschiedenen Gründen, ein erheblicher ist die Verletungsmisere, du erwartest aber, dass Plan B gut funktioniert und da frage ich dich, wie realistisch ist diese Erwartung.

Nicht nur müssen wir von Plan A (dem besten Plan) abweichen, wir müssen das auch mit schlechteren Spielern.
Wenn dir Wagner zu wenig Gründe nennt, dann ist das eine Sache, ich gucke keine PKs mehr, kann also nicht sagen, ob das so ist. Aber nur weil er immer Verletzungen anspricht, macht es das nicht weniger wahr, so sehr es dich auch nerven mag. Zum Problem wird das erst, wenn er das tatsächlich als einziges Problem wahrnimmt, das glaube ich aber nicht, der erzählt eben nicht alles des Pressevertretern.

Und dann kommen wir nochmal zur Erwartungshaltung. Probleme zu erkennen ist wichtig, sie zu benennen (intern) auch. Aber nicht für jedes Problem gibt es auch eine (zufriedenstellende) Lösung, wie dir die Tatsache, dass wir seit über 2 Monaten "eingesperrt" sind, im Alltag veranschaulicht wird.

Für mich ist diese Argumentation hinfällig, weil es schlicht amateurhaft ist, nur 11 Spieler auf deine Spielphilosophie einzustellen. Wenn man international spielt oder englische Wochen hat, muss auch rotiert werden.

Es muss ja nicht erwartet werden, dass wir dann so performen wie in der Hinrunde. Aber die taktische 180°-Wende, ist dadurch nicht begründet. Wie wir auftreten ist desolat und man kann mir nicht erzählen, dass das daran liegt, dass Caligiuri ausfällt (da ging das nämlich los).

Damit wären wir wieder bei EIN Grund, nicht DER Grund. Hier wird immer so getan als würde der eine Grund gar nicht zählen, solange man nicht alle anderen auch nennt.
Caesar ist nicht am ersten Dolchstoß gestorben, aber er dazu beigetragen.

Es gibt keine Begründung für den U-Turn in unserer Spielidee. Wenn es egal ist, wie Tabellenstand und Resultate aussehen, wenn die Spielidee unabhängig vom Gegner sein soll und der Fokus auf der spielerischen Entwicklung liegen soll, dann ändere ich diese Herangehensweise nicht. Ich muss mir nicht Punkte ergaunern, wenn ich mich vorher dazu bereiterkläre Misserfolge einzustecken, aber mein Team dafür in Zukunft meine Idee von Fußball erfolgreich umsetzen kann.

Selbstvertrauen kommt durch Erfolgserlebnisse im eigenen Können zurück und nicht weil ich mir Remis gegen Mainz und Hoffenheim ermauere. Das ist nämlich nicht die Art und Weise wie ich erfolgreich sein will. Wie soll da Selbstvertrauen und Selbstverständnis zurückkommen?

Wenn es nichts zu verlieren gibt, habe ich keinen Grund alles über den Haufen zu werfen.

Das ist sicher nicht ideal, da stimme ich dir zu. Nichtsdestotrotz kann es ja nicht sein, dass bei mehren Ausfällen gleich das ganze System über den Haufen geworfen werden muss. Du trainierst ja immer mit der ganzen Mannschaft, dementsprechend sollten mehr als 11 Spieler in der Lage sein, das präferierte System, respektive die angestrebte Spielidee umzusetzen.

Und wenn wir mal ehrlich sind, sind die meisten Ausfälle im Mittelfeld- und Abwehrzentrum gewesen. Das sind wohl die Mannschaftsteile, welche bei uns sowohl qualitativ als auch quantitativ überdurchschnittlich gut besetzt sind. Daher verstehe ich nicht, warum Wagner plötzlich diesen extrem destruktiven Ansatz gewählt hat und überhaupt das System verändern musste.

Dein Beitrag bringt es eigentlich auf den Punkt: Wagner ist mit dem Ziel hier angetreten, einen vom Gegner unabhängigen Spielstil zu implementieren. Um das zu gewährleisten, wurden bewusst keine Ziele angegeben bzw. niedrig gesteckt. Die Devise lautete zudem immer, dass Rückschläge einkalkuliert sind und in Kauf genommen werden, sofern eine sichtbare Entwicklung gegeben ist bzw. dass die Entwicklung eines funktionierenden Spielsystems vor dem sportlichen Erfolg steht. Ums kurz zu machen: So lange eine positive Entwicklung in Richtung eines potenziell erfolgversprechenden Spielstils erkennbar ist, nimmt man sportliche Rückschläge bis zu einem gewissen Punkt in Kauf - So der Plan. Funktionierte auch anfangs ganz wunderbar, bis man von diesem Plan abrückte und mitten in der Saison irgendwelche Experimente begann.

Du stimmst eben nicht zu. Du nimmst es zur Kenntnis und forderst, dass es keine Auswirkungen hat. Gerade der Ausfall Serdars bringt das Kartenhaus zum Einsturz. Masacarell, Serdar und Harit sind elementare Bestandteile dafür, damit das System überhaupt eine Chance hat. Wenn die verletzt oder außer Form sind, kann Schalke nicht so spielen wie in der Hinrunde. McKennie spielt die gesamte Saison schon nicht gut, was nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass der keine Sommerpause hatte, Harit kam schwach aus der Winterpause, Serdar war mehrfach verletzt und auch deshalb nicht in Topform. Gerade der ist aber unser Schlüsselspieler, derjenige der das Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff darstellt. Das kann Schöpf auch mit 100 Jahren Training nicht leisten.

Das Kartenhaus ist bereits zusammengestürzt bevor Serdar, Harit oder Mascarell ausgefallen sind. Deren Ausfälle erschweren lediglich den Wiederaufbau und bereits mit ihnen im Kader hat Wagner ein anderes Haus versucht zu bauen.

Hättest Du das Zitat nicht eingekürzt wäre das aus dem Beitrag mEn auch besser hervorgegangen.
Nicht nur die drei Spieler sind Elementar durch Wegfall in einem Spiel, sondern auch fehlende Alternativen bei Abwesenheit, fehlende Form durch Rückkehr aus Verletzung und permanente neue Paarungen durch dieses rochieren an verletzungsbedingter Wechsel.
So zumindest meine ich @Runaway verstanden zu haben