Statistiken

Die Saison 21/22 war in vielen Punkten eine sehr besondere. Leider ist sie nun vorbei. Ich habe mir in den letzten Wochen das besondere Vergnügen gegönnt mir alle Tore nochmal anzuschauen und eine erweiterte Scorerstatistik zu erstellen, in der auch die Hockeyassists einfließen. Zur kurzen Erklärung zu Hockeyassists:

Gemeint ist der Pass zum Assist, also die vorletzte Vorlage zum erzielten Tor. Ein Hockeyassist wird nicht vergeben, wenn der Torschütze selbst den vorletzten Pass zum Tor gespielt hat. Da der Gefoulte beim Elfmeter einen Assist bekommt, wird hier auch derjenige belohnt, der den „Pass zum Foul“ gespielt hat, ebenso wie derjenige, der den letzten Schuss oder die Flanke zu einem Handelfmeter gespielt hat.

Anbei die Liste aller vergebenen Hockeyassists und die Gesamtauswertung:

DFB-Pokal:

1:0 in Würzburg: Christian Günter (Flanke auf Höler, der auf Schmid ablegt)
2:2 in Osnabrück: Kevin Schade (Pass auf Höler, der auf K. Schlotterbeck flankt)
2:0 in Hoffenheim: Nico Schlotterbeck (Seine Hereingabe wird von Bebou per Hand geklärt)
3:1 in Hoffenheim: Maximilian Eggestein (Pass auf Demirovic, der für Schade vorlegt)
4:1 in Hoffenheim: Lukas Kübler (Ablage auf Höler, der für Demirovic vorlegt)
1:0 in Bochum: Lukas Kübler (Ablage auf Schade, dessen Torschuss Petersen abstaubt)
1:0 gegen Leipzig: Christian Günter (Flanke auf Sallai, der für Eggestein ablegt)

Bundesliga, Hinrunde:

2:0 gegen Dortmund: Woo-Yeong Jeong (Flanke auf Höler, der auf Sallai ablegt)
- Personal Note: Eigentlich hätte hier Grifos Kontereinleitung einen Extrapunkt verdient… -
1:0 in Stuttgart: Vincenzo Grifo (Pass auf Günter, dessen Flanke Jeong findet)
3:0 in Stuttgart: Mark Flekken (Abschlag auf Sallai, dessen Flanke Höler einköpft)
1:1 gegen Köln: Vincenzo Grifo (Verlagerung auf Weißhaupt, dessen Flanke zum Eigentor wird)
1:0 gegen Augsburg: Lucas Höler (Pass auf Günter, nach dessen Torschuss Kübler trifft)
2:0 gegen Augsburg: Vincenzo Grifo (Balleroberung in Richtung Eggestein, der Höler findet)
3:0 gegen Augsburg: Christian Günter (Seine Flanke wehrt Framberger mit der Hand ab)
1:1 gegen Leipzig: Lucas Höler (Pass auf Grifo, dessen Flanke Jeong findet)
1:0 gegen Fürth: Lukas Kübler (Pass auf Höler, dessen Flanke zum Eigentor wird)
1:2 bei Bayern: Kilian Sildillia (Pass auf Grifo, der Haberer einsetzt)
1:0 in M’gladbach: Christian Günter (Pass auf Schade, der in der Mitte Eggestein findet)
2:0 in M’gladbach: Ermedin Demirovic (Ablage auf Günter, der per Flanke Schade findet)
5:0 in M’gladbach: Nico Schlotterbeck (Verlängerung eines Freistoßes auf Höfler, der legt auf Höler ab)
1:0 gegen Leverkusen: Woo-Yeong Jeong (Sein Torschuss wird von Frimpong per Hand abgewehrt)
2:1 gegen Leverkusen: Maximilian Eggestein (Pass auf Demirovic, der auf Schade flankt)

Bundesliga, Rückrunde:

2:0 gegen Bielefeld: Vincenzo Grifo (Pass auf Günter, der per Flanke Jeong findet)
1:3 in Dortmund: Kevin Schade (Dribbling und Pass auf Sallai, der Torschuss wird von Demirovic abgestaubt)
1:0 gegen Stuttgart: Lucas Höler (Ablage auf Höfler, dessen Torschuss von Ito zum Eigentor gemacht wird)
2:0 gegen Stuttgart: Maximilian Eggestein (Sein Heber wird von Demirovic für Schade verlängert)
1:1 gegen Mainz: Vincenzo Grifo (Ecke auf Höfler, der auf Petersen verlängert)
1:0 in Augsburg: Nico Schlotterbeck (Diagonalball auf Sallai, der per Flanke Petersen findet)
2:1 in Augsburg: Vincenzo Grifo (Kurzer Freistoß auf Günter, der per Flanke für N. Schlotterbeck vorbereitet)
1:0 gegen Hertha: Woo-Yeong Jeong (Pass auf Sallai, der im Strafraum gefoult wird)
2:0 gegen Hertha: Christian Günter (Seine Flanke legt Demirovic für Schade ab)
3:0 gegen Hertha: Nicolas Höfler (Pass auf Weißhaupt, der per Flanke Höler findet)
2:0 gegen Wolfsburg: Ermedin Demirovic (Doppelpass mit Höfler, der auf Grifo flankt)
3:2 gegen Wolfsburg: Nicolas Höfler (Pass auf Petersen, der für N. Schlotterbeck ablegt)
1:1 gegen Bayern: Lucas Höler (Pass auf Günter, der zu Petersen durchsteckt)
1:0 in Frankfurt: Ermedin Demirovic (Pass auf Sallai, der letztlich Grifo bedient)
1:0 gegen Bochum: Vincenzo Grifo (Pass auf Höfler, der per Diagonalball Kübler findet)
3:0 gegen Bochum: Vincenzo Grifo („Verlagerung“ auf Jeong, der per Flanke Sallai findet)
1:2 gegen M’gladbach: Christian Günter (Ecke auf Höfler, der von Lainer gefoult wird)
2:2 gegen M’gladbach: Vincenzo Grifo (Pass auf Eggestein, der auf Günter verlagert)
1:0 in Hoffenheim: Maximilian Eggestein (Pass auf Höler, der auf Sallai ablegt)
2:2 in Hoffenheim: Lucas Höler (gewonnenes Kopfballduell, nachdem Grifo für Günter auflegt)
4:2 in Hoffenheim: Philipp Lienhart (Querpass auf N. Schlotterbeck, der lang Jeong findet)
1:3 gegen Union: Lukas Kübler (Pass auf Sallai, der mit hohem Ball Höler einsetzt)
1:1 in Leverkusen: Vincenzo Grifo (Chip auf Schmid, der für Haberer auflegt)

Spielername - Tore - Assists - Hockeyassists - Gesamt

Vincenzo Grifo - 13 - 10 - 10 - 33
Lucas Höler - 7 - 9 - 5 - 21
Christian Günter - 2 - 11 - 6 - 19
Nicolas Höfler - 3 - 7 - 2 - 12
Roland Sallai - 5 - 7 - 0 - 12
Woo-Yeong Jeong - 5 - 2 - 3 - 10
Ermedin Demirovic - 3 - 4 - 3 - 10
Kevin Schade - 5 - 2 - 2 - 9
Nico Schlotterbeck - 4 - 2 - 3 - 9
Nils Petersen - 7 - 1 - 0 - 8
Maximilian Eggestein - 2 - 2 - 4 - 8
Philipp Lienhart - 5 - 0 - 1 - 6
Lukas Kübler - 2 - 0 - 4 - 6
Janik Haberer - 3 - 0 - 0 - 3
Noah Weißhaupt - 0 - 2 - 0 - 2
Jonathan Schmid - 1 - 1 - 0 – 2
Keven Schlotterbeck - 1 - 0 - 0 - 1
Mark Flekken - 0 - 0 - 1 - 1
Kilian Sildillia - 0 - 0 - 1 - 1

Besonderes:

- Es ist schon fast selbstverständlich geworden, aber der Einfluss, den Vincenzo Grifo auf dieses Team hat ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. In beiden Wettbewerben war Grifo an 46,5% aller Freiburger Tore beteiligt. Der Anteil ist nur in der Bundesliga nochmals höher.
Ähnliches gilt natürlich für Christian Günter, auch hier ist fast schon normal wie gut er ist. Der linke Anker war auch in dieser Saison wieder ein großer Faktor für Freiburger Erfolge.

- Auch wenn mein eigener Eindruck ist, dass im zentralen Mittelfeld neben Höfler noch Upgrade-Potenzial da ist, einen so hohen Scorer-Anteil hatten wir aus dem Mittelfeldzentrum seit vielen Jahren nicht mehr.

- Es ist inzwischen ein halbes Jahr her, aber ich möchte an der Stelle nochmal hervorheben WIE gut die Hinrunde von Lucas Höler war. Die letzten Wochen machen mir Hoffnung, dass er an das Niveau in der nächsten Saison wieder rankommen kann.

- Dennoch sieht man an den Werten von den zentralen Offensivspielern, dass ein weiterer konstanter und zuverlässiger Scorer neben Grifo und mit Abstrichen Höler dem eigenen Spiel noch gut tun würde.

Mit dem gestrigen Sieg ist der SC in die Top 20 der ewigen Bundesligatabelle aufgerückt. Die KSC liegt nun 53 vorm SC.
Mal schauen, ob sie in dieser Saison zu knacken sind

Vor dem Spieltag, z.b. am Donnerstag bei der PK als dieses Thema besprochen wurde, waren es 50 Punkte, da muss man jetzt 3 Punkte abziehen, so sind es nur noch 47 Punkte Rückstand, alles andere wäre magische Mathematik.

Da ich dem KSC in dieser Saison den Aufstieg eher nicht zutraue, muss der SC lediglich den Klassenerhalt schaffen, dann wäre es in der kommenden Saison reine Formsache, aber 50 Punkte in einer Saison sind trotzdem ein schönes und realistisches Ziel, obwohl es eine Verschlechterung zu der letzten Saison bedeuten würde.

Hab da auch erst eine andere Zahl gesehen, aber laut Kickertabelle, sind es dir angesprochenen 47
https://www.kicker.de/bundesliga/ewige-tabelle

Hab da auch erst eine andere Zahl gesehen, aber laut Kickertabelle, sind es dir angesprochenen 47
https://www.kicker.de/bundesliga/ewige-tabelle

Grifo seit heute (gemeinsam mit Cissé) zweiterfolgreichster Bundesligatorschütze des SC hinter Petersen.

12 Punkte nach 5 Spielen sind für den SC Freiburg in der 1. Bundesliga absoluter Rekord. Vor drei Jahren kam der SC mit 10 Punkten noch ziemlich nahe heran. Letztes Jahr war der SC nach 5 Spielen zwar noch ungeschlagen, hatte aber schon 3 Remis auf dem Konto, was 9 Punkte bedeuteten. 9 Punkte schaffte auch Robin Dutt in seiner letzten Saison 10/11, als Papiss Demba Cisse die Liga mit seinen Toren zerlegte. Unter Volker Finke gab es in der bisher auf die gesamte Spielzeit gesehenen Spielzeit 94/95 und der fast ebenso erfolgreichen 2000/2001 ebenfalls 9 Punkte.

12 Punkte nach 5 Spielen waren für den SC Freiburg auch in der 2. Liga keineswegs an der Tagesordnung und konnten auch nur sehr selten getoppt werden

Die denkwürdige Zweitligasaison unter Christian Streich 2015/2016 begann ebenfalls mit 12 Punkten nach 5 Spielen. Auch unter Volker Finke startete der SC in den beiden Aufstiegsspielzeiten 97/98 und 2002/03 mit 12 Punkten. Übertroffen wurde dies noch bei Robin Dutt in dessen Aufstiegssaison 2008/09 mit 13 Punkten.

Der perfekte Start mit 15 Punkten nach 5 Spielen, bzw. 5 Siegen gelang 90/91 unter Eckardt Krautzun.

Mit Grausen denke ich noch an die Saisonfrühphasen in den Jahren 2013/14 mit 2 Punkten und 14/15 mit 3 Punkten zurück, jeweils der Auftakt zu einem zähen Abstiegskampf.

Auch der perfekte Saisonstart mit 3 Siegen aus 3 Auswärtssiegen dürfte für den SC für der 1. Liga einen Rekord bedeuten. Es gab Spielzeiten, da sprach man bei 3 Auswärtssiegen über 17 Spielen schon von einer gelungenen Auswärtsbilanz.

Das Auftaktprogramm bestand zudem nicht nur aus "einfachen" Aufgaben, es waren zwei hochgehandelte CL Teilnehmer dabei und der doppelte Schwabenstreich in den ersten beiden Auswärtsspielen ist ebenso keine Selbstverständlichkeit. Bei aller Euphorie sollte man trotzdem an die Worte des Trainers erinnern, das eine oder andere Mal war dann doch etwas Glück dabei bei diesen 4 Siegen.

Andererseits haben wir schon oft im Frühherbst mangelndes Glück und eine für die Leistungen zu geringe Punktausbeute beklagt, da können wir heuer auch einmal die üppige Punktezahl mitnehmen.

Trotzdem dürfte der mediale Fokus an diesem Wochenende eher auf den Krisen der anderen liegen als auf dem positiven Abschneiden der Underdogs. Leverkusen, Wolfsburg und Leipzig dürften die Diskussionen bestimmen und warum die weltbeste Mannschaft plötzlich zwei Spiele ohne Sieg bleibt und die Tabellenführung verliert.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Schwarzwaldmarie am 04.09.2022 um 08:27 Uhr bearbeitet

Ich habe das Spiel am Samstag leider nicht schauen können und habe nur die Zusammenfassungen gesehen. Nach allem was ich so gelesen und gesehen hatte dachte ich, ich schau Mal auf https://understat.com/league/bundesliga vorbei, um die xG-Werte für dieses Spiel anzuschauen. Und siehe da: wir haben einen Wert von 2,35 während Bayer nur auf 1,80 kommt. Rein aus diesen Werten ist der Sieg also nicht unverdient.

Dann ein Blick auf die Tabelle. Freiburg als Tabellenführer, kann ja eigentlich nur sehr glücklich laufen... Laut xG-Wert haben wir aber quasi exakt (±0,2) die Anzahl an Toren und Gegentoren, die die Chancen hergegeben haben. Bei den expected Points sind wir Tabellenzweiter hinter Bayern (das Spiel gegen Gladbach hatten sie gewinnen müssen), aber sonst hat keiner mehr Punkte in dieser Tabelle.

Man kann also sagen, dass es nicht unbedingt Glück in der Chancenverwertung unsererseits oder auf Seiten unserer Gegner ist, die uns soweit nach oben gebracht haben.

Was aber noch viel krasser ist: die Statistiken von Union Berlin. Diese haben tatsächlich 11 Punkte und 12:4 Tore. Laut der Seite waren anhand der xG Werte nur 5,4 Punkte bei 3,6(!):5,1 Toren. Das spricht für eine gnadenlose Effizienz oder gnadenloses Glück im Abschluss. Ich habe bisher kein Spiel von Union gesehen, um das bewerten zu können, aber diese Zahlen fand ich zu erschreckend, um sie nicht zu teilen

Ich würde da aber mal sehr stark die Bedeutung der xGoals-Werte in Frage setzen wollen. Mal das beste Beispiel: beim Spiel gegen Bochum der verschossene Elfmeter und Nachschuss von Vince. Das dürften inklusive dem erfolgreichen zweiten Nachschuss xGoal-Werte von ca 2,5 sein (Schätzung, nicht geprüft). Also bei einer Chance bzw einem Tor ein xGoal-Wert von 2,5 verzerrt das Bild dann schon enorm.
Jetzt beim Spiel gegen Leverkusen waren zwei unserer Tore halt auch einfach einen halben Meter vorm Tor (Gregoritsch und Doan). Das wird dann auch wieder ein abartig hoher xGoal-Wert gewesen sein, weil du das Ding aus denen Positionen gar nicht vorbeischießen kannst. Deswegen dann im Nachgang von verdient zu sprechen, weil der Wert höher ist, würde ich nicht unbedingt.

Ich will damit absolut nicht sagen, dass wir nicht verdient da stehen, wo wir gerade stehen. Aber nur, dass ich auf die xGoal-Statistik so gar nichts geben würde, weil sie eben sehr große Schwächen hat und kaum aussagekräftig ist.

Ich stimme dir zu, der xg ist wie jeder quantitative wert mit Vorsicht zu genießen wiel der qualitative Aspekt (z. B. Qualität des schützen) unberücksichtigt bleibt. Ein 11er gibt grundsätzlich einen xg von sowas wie 0,67 weil 2/3 aller 11 drin sind. Das grifo Tor gegen Bochum im 3. Anlauf kann aber keinen Wert über 1 ergeben. Zumindest denke ich, dass das als eine Chance gezählt wird. Nur er bzw der keeper war am Ball. Ich meine mich zu erinnern, daß bei undestat dieses grifo Tor einen Wert über 0,9 hatte, als eine chance. Wäre der dritte Nachschuss von einem anderen Spieler versenkt worden, wären es zwei Chancen gewesen mit zusammen über 1,0. Aber eben, xg ist so ne Sache. Es macht ja einen Unterschied, ob z. B. Neymar am linken strafraumeck frei zum Schuss kommt oder ein in der Nachspielzeit bei rückstand aufgerückter uphoff an selber stelle freistehend. Gibt aber den selben xg obwohl die Chance auf ein tor bei neymar minimum doppelt oder dreimal so hoch wäre. Extrembeispiel, aber grifo an der strafraumkante und lienhart an selber stelle und Situation ist auch nicht annähernd das selbe, nach xg aber doch. Darin liegt die hauptschwäche des xg und des xa. Aber ein Richtwert ist beides doch und qualitativ muss man dann halt ins Spiel schauen bzw schauen, wer die schützen waren, und der keeper. Dann kann man schon ne Aussage treffen.