Seilfahrt auf Schalke - die Entwicklung unseres S04

24.09.2014 - 19:04 Uhr
Zitat von elias04
Danke für diesen interessanten Beitrag, mistake!
Dachte Gladbach sei ein e.V., was der Verein an sich auch ist.
Die Profi-Fußballmannschaft ist jedoch GmbH, interessant. Was heißt das bei Gladbach in der Konsequenz? Denn wirklich zu vergleichen mit Bayer, VW und der TSG sind sie doch nicht, oder?

http://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Borussia_Strukturen.svg#mw-jump-to-license
Wenn man sich das Ornigramm des Vereins und der GmbH anguckt fällt sogar auf, dass sie eine ähnliche Struktur wie wir haben.

Ein Gremium (Wahlausschuss/Ehrenrat) schlägt der Mitgliederversammlung Kandidaten vor, die diese dann in den Aufsichtsrat wählt. Dieser wiederum benennt und kontrolliert das Präsidium.

Wenn ich es richtig verstehe, und berichtigt mich bitte, wenn ich falsch liege, liegt der Unterschied zwischen GmbH und GmbH % Co KGaA in erster Linie darin, dass die Kommanditgesellschaft 100% ihrer Aktien verkaufen könnte ohne, dass man sein Stimmrecht verkleinert, da man immer noch die Geschäftsführung stellt. Verkauft man hingegen als GmbH Anteile, verkauft man damit auch Stimmrechte. Das macht es für Investoren (wie bei Leverkusen oder Wolfsburg) natürlich attraktiv dort einzusteigen, da sie dann auch ihre Interessen durchsetzen können. Im Gegenzug ist diese Lösung für die vereine natürlich äußerst kritisch zu betrachten, so dass viele auf die Komanditgesellschaft zurückgegriffen haben.

Ich denke, und das ist eine bloße Vermutung, dass man in Gladbach in der Ausgliederung vielmehr eine Perfektionierung der Strukturen, als eine Neuorientierung gesehen hat. Die Ausgliederung erfolgte vor elf Jahren, in denen man längst einen Investor gefunden hätte. Ich denke, dass man es in erster Linie auf Steuervorteile, so wie neue Strukturierungsmöglichkeiten u.a. beim Stadionneubau, geschielt hat.

Davon ab kam das ganze Thema ja eigentlich erst mit dem Boom der letzten Jahre in die Liga. Die Ausgliederungen erfolgten jedoch schon knappe 15 Jahre zuvor. Ich sehe darin einen Trend, dem damals viele gefolgt sind ohne die Möglichkeiten darin erkannt zu haben, bzw. ohne damals die Möglichkeiten gehabt zu haben, die sich durch die neue Attraktivität der Liga ergeben haben.

Das Beispiel Gladbach zeigt mMn sehr gut, dass wir unsere Strukturen innerhalb des e.V. längst an die Gegebenheiten angepasst hat. Genaugenommen haben wir uns 94 (?) bereits so gut aufgestellt, dass die Strukturen auch in den nächsten 20 Jahren gut funktioniert haben. Durch den neuen Trend strategische Partner ins Boot zu holen scheint es, als müsse man sich jetzt erneut anpassen und die Strukturen prüfen. Das ist legitim. Der e.V. wird irgendwann an die Grenzen seiner Kommerzialisierung stoßen, noch sehe ich diese aber lange nicht erreicht.

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Tausend Trainer, schon verschlissen,
Spieler kommen, Spieler gehen...
http://m.11freunde.de/news/317462

Nachtrag:
Der 1.FC Köln professionalisiert sich weiter und führt ab 2016 eine Vergütung des Vorstands ein. Darüber hinaus soll der Einstieg von Investoren nur mit Zustimmung der Mitglieder möglich sein.

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Tausend Trainer, schon verschlissen,
Spieler kommen, Spieler gehen...
Podiumsdiskussion in Gelsenkirchen
Tradition und Kommerz, oder: Gibt es ein Leben außerhalb von Schalke?

Es ist das alte Thema: Tradition und Kommerz. Fußballfans wie Vereine müssen den Spagat zwischen diesen beiden Polen schaffen, immer wieder. In Gelsenkirchen fand dazu am Samstag eine Podiumsdiskussion statt.
Vielen Dank an Dominator04, der den Link bereits im Web-/Marketingthread postete. Inhaltlich passt er jedoch deutlich besser hierher. Schaut´s Euch mal an, wie ich finde sehr interessant.

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"Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich ... alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft."
Jean-Paul Sartre
Zitat von Peter Peters
Peters betonte, der Verein habe bereits in den 90ern die nachhaltigste Entscheidung, alle Rechte behalten zu wollen, getroffen und trotz zahlreicher Angebote bis heute durchgehalten. Aus diesem Grunde würden wir weiter ein fremdfinanzierter Verein bleiben, man müsse den Leuten "die Angst davor nehmen: Fremdkapital sei nicht zwingend schlechter als Eigenkapital.

Wie darf man das jetzt verstehen, insbesondere mit der eigentlich angestrebten Konsolidierung? Habe ich Konsolidierung = keine Schulden einfach falsch verstanden, interpretiere ich ,,fremdfinanzierter Verein" falsch oder schlagen wir mal wieder einen finanziell neuen Kurs ein?

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Tausend Trainer, schon verschlissen,
Spieler kommen, Spieler gehen...
Zitat von Mistake
Zitat von Peter Peters
Peters betonte, der Verein habe bereits in den 90ern die nachhaltigste Entscheidung, alle Rechte behalten zu wollen, getroffen und trotz zahlreicher Angebote bis heute durchgehalten. Aus diesem Grunde würden wir weiter ein fremdfinanzierter Verein bleiben, man müsse den Leuten "die Angst davor nehmen: Fremdkapital sei nicht zwingend schlechter als Eigenkapital.

Wie darf man das jetzt verstehen, insbesondere mit der eigentlich angestrebten Konsolidierung? Habe ich Konsolidierung = keine Schulden einfach falsch verstanden, interpretiere ich ,,fremdfinanzierter Verein" falsch oder schlagen wir mal wieder einen finanziell neuen Kurs ein?

Was genau er damit gemeint hat, kann ich Dir leider auch nicht sagen.

Der verlinkte Beitrag ist in meinen Augen kein "klassisches journalistisches Produkt", sondern eine Zusammenfassung der Veranstaltung aus der Feder von Susanne Hein-Reipen. Ihr Blog ist die eine Sache - dass sie auf derartigen Veranstaltungen getätigte Äußerungen aber schonmal falsch wiedergegeben hätte, wäre mir aber wirklich neu. Ohne dass dies also auch nur ansatzweise despektierlich klingen soll, würde ich in Kenntnis dieses Umstandes einen anderen Maßstab hinsichtlich der Zitate anlegen wollen.

Konkret gehe ich hinsichtlich der Peters-Äußerung davon aus, dass hier keinesfalls von einer Zementierung der finanziellen Rahmenbedingungen die Rede sein kann. Vielmehr interpretiere ich sie dahingehend, dass er vor dem Hintergrund des (bisweilen gefühlt) schleppenden Verlaufs der Konsolidierung diesem tatsächlich lediglich die Bedrohlichkeit nehmen möchte. Mich würde natürlich sehr der Wortlaut der gesamten Stellungnahme interessieren. Sollte er z.B. dem Teil "weiter ein fremdfinanzierter Verein bleiben" das Wort "zunächst" vorangestellt haben oder sich herausstellen, dass zwischen der Äußerung bzgl. der Rechte und der Aussage zur Finanzierung der ein oder andere zusätzliche Satz gesprochen wurde, der den Kontext verändert, würden wir jetzt möglicherweise gar nicht darüber sprechen müssen. Vielleicht findet sich ja irgendwo noch ein Mittschnitt oder alternativer Text oder Susanne kann noch was dazu sagen.

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"Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich ... alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft."
Jean-Paul Sartre
Zitat von Mistake
Zitat von Peter Peters
Peters betonte, der Verein habe bereits in den 90ern die nachhaltigste Entscheidung, alle Rechte behalten zu wollen, getroffen und trotz zahlreicher Angebote bis heute durchgehalten. Aus diesem Grunde würden wir weiter ein fremdfinanzierter Verein bleiben, man müsse den Leuten "die Angst davor nehmen: Fremdkapital sei nicht zwingend schlechter als Eigenkapital.

Wie darf man das jetzt verstehen, insbesondere mit der eigentlich angestrebten Konsolidierung? Habe ich Konsolidierung = keine Schulden einfach falsch verstanden, interpretiere ich ,,fremdfinanzierter Verein" falsch oder schlagen wir mal wieder einen finanziell neuen Kurs ein?


Ich kann zwar nicht hellsehen oder PPs Gedanken lesen, aber

1. die Äußerungen sind so gefallen

2. ich glaube, dass PP damit zumindest ein Stück weit die immer noch enorm hohen Verbindlichkeiten entschuldigen oder zumindest erklären wollte

3. Konsolidierung heisst nicht zwingend "gar keine Schulden mehr" - das wäre nicht nur angesichts unserer Verbindlichkeiten utopisch, ich glaube nicht, dass es außer den Bayern überhaupt halbwegs erfolgreiche UND schuldenfreie Vereine in Europa gibt -, sondern Stabilisierung und geordnete Rückführung der Verbindlichkeiten

04. Fremdfinanzierter Verein war in diesem Zusammenhang eindeutig als Gegenmodell zu "Kapitalgesellschaft mit Eigenkapital" zu verstehen, weswegen zB reviersport und sport1 die ganze sehr gelungene Veranstaltung leider auf "Peters sagt, Schalke bleibt e. V." reduzieren
Vielen Dank für die erklärenden Worte. Ich fand den Beitrag wirklich informativ und deine weiterführende Ausführungen auch sehr hilfreich.
Zitat von Blondundblau

3. Konsolidierung heisst nicht zwingend "gar keine Schulden mehr" - das wäre nicht nur angesichts unserer Verbindlichkeiten utopisch, ich glaube nicht, dass es außer den Bayern überhaupt halbwegs erfolgreiche UND schuldenfreie Vereine in Europa gibt -, sondern Stabilisierung und geordnete Rückführung der Verbindlichkeiten

Natürlich heißt Konsolidierung nicht zwangsläufig ,,keine Schulden", dennoch fände ich es nicht verkehrt genau auf dieses hohe Ziel hinzuarbeiten. Ist man erst einmal in einem akzeptablen Bereich angekommen kann man schließlich immer noch die Bemühungen runterfahren und auch mal ein, zwei Jahre in die Mannschaft investieren. Wir sprechen auf der einen Seite ständig von Superlativen: etablieren in der Champions League, deutschlandweit die beste Jugendarbeit, Erschließung neuer Märkte in Asien...Warum gehen wir die Entschuldung nicht einmal genauso ambitioniert an? Natürlich wird das nicht von Heute auf Morgen geschehen, jedoch schadet es nichts das große Ganze im Auge zu behalten.

Zitat von Blondundblau
04. Fremdfinanzierter Verein war in diesem Zusammenhang eindeutig als Gegenmodell zu "Kapitalgesellschaft mit Eigenkapital" zu verstehen, weswegen zB reviersport und sport1 die ganze sehr gelungene Veranstaltung leider auf "Peters sagt, Schalke bleibt e. V." reduzieren

Ich finde, wir müssen hier ein wenig aufpassen, dass wir den e.V, nicht ständig als Entschuldigung vorschieben. Das wir langfristig neue Einnahmequellen generieren müssen um mit den Kapitalgesellschaften mitzuhalten ist offensichtlich, jedoch ist deswegen nicht gleich jede Einnahmequelle die sich uns anbietet auch gut für den Verein. Hier gilt es ganz genau hinzugucken und dann zu entscheiden mit welcher Strategie man sich für die Zukunft wappnen will.

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Tausend Trainer, schon verschlissen,
Spieler kommen, Spieler gehen...
Grosses Kompliment an alle die diesen Thread mit Beiträgen mit Leben füllen. Ist sehr intressant und informativ zu lesen.

Im Moment ist der Umsatz relativ stabil, solange wir in CL spielen wird das auch so bleiben. Darum ist für mich eine Ausgliederung momentan auch kein Thema, aber wer weiss was in 10 Jahren ist? Ignorieren sollte man das Thema sicher nicht.

Auch ich fände es besser wenn wir unsere Verbindlichkeiten so schnell wie möglich zumindest in den 2 Stelligen Betrag reduzieren könnten. Damit würde sich auch der Finanzielle Spielraum erheblich vergrössern wenn die Einahmen stabil bleiben. Und Jobst macht im Marketingbereich wirklich einen klasse Job findet immer wieder neue Sponsoren/Partner auf der ganzen Welt.
2017 wird er wohl sein Meisterstück abliefern müssen wenn der Ausrüster & Hauptsponsorvertrag auslaufen und es um Verlängerung oder Neuabschlüsse geht.

Lange Rede kurzer Sinn, solange wir Sportlich erfolgreich sind, sollte der Eingeschlagene Weg beibehalten werden, der Schuldenabbau sogar wieder forciert werden.

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"Mann muss es jetzt auch nicht so schlecht Reden wie es war." Fredi Bobic

Nur einer lupft wie in FIFA 10. Raul.
Zitat von PrinzPoldi21
Grosses Kompliment an alle die diesen Thread mit Beiträgen mit Leben füllen. Ist sehr intressant und informativ zu lesen.
Im Moment ist der Umsatz relativ stabil, solange wir in CL spielen wird das auch so bleiben. Darum ist für mich eine Ausgliederung momentan auch kein Thema, aber wer weiss was in 10 Jahren ist? Ignorieren sollte man das Thema sicher nicht.
Auch ich fände es besser wenn wir unsere Verbindlichkeiten so schnell wie möglich zumindest in den 2 Stelligen Betrag reduzieren könnten. Damit würde sich auch der Finanzielle Spielraum erheblich vergrössern wenn die Einahmen stabil bleiben. Und Jobst macht im Marketingbereich wirklich einen klasse Job findet immer wieder neue Sponsoren/Partner auf der ganzen Welt.
2017 wird er wohl sein Meisterstück abliefern müssen wenn der Ausrüster & Hauptsponsorvertrag auslaufen und es um Verlängerung oder Neuabschlüsse geht.
Lange Rede kurzer Sinn, solange wir Sportlich erfolgreich sind, sollte der Eingeschlagene Weg beibehalten werden, der Schuldenabbau sogar wieder forciert werden.


Wenn die nächsten Jahre Sportlich weiter so gut laufen wie jetzt und wir dann ein paar Spieler mal verkaufen.
Draxler oder so, dann kommen plötzlich 40 ungeplante Millionen.
Und Objektiv läuft es gut, denn 3 mal CL sind ein Erfolg und ein Novum für uns.

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Saturas Porcius Cato Schalkorius „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Schalke auch Absteigen kann."
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