Seilfahrt auf Schalke - die Entwicklung unseres S04

24.09.2014 - 19:04 Uhr
Tönnies zieht Kapitalgesellschaft in Betracht

Strukturelle Änderungen könnte es auf Schalke aber auch bald geben, das kündigte jedenfalls Aufsichtsratschef Clemens Tönnies an, der eine Umwandlung des Vereins in eine Kapitalgesellschaft in Erwägung zieht. "Wenn wir uns mit Bayern, Dortmund, Red Bull Leipzig, Leverkusen oder Wolfsburg vergleichen, sind wir der letzte Dino, der ein Verein ist. Wir müssen das beobachten und dann sehen: Haben wir Handlungsdruck das zu verändern? Das müssen dann jedoch die Mitglieder entscheiden, nicht Clemens Tönnies. Ich liebe diesen Verein so, wie er ist", sagte er dem Westfalen-Blatt.
Zitat von spassrakete
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Ich teile den Eindruck, dass hinsichtlich einer Ausgliederung zur Zeit konkret noch nichts im Busch ist. Allerdings bin ich sehr wohl der Ansicht, dass das Thema präsent ist und man bei Gelegenheit, bzw. entsprechendem Aufhänger auch Überlegungen in diese Richtung zulassen wird. Ob - wie Du sagst - "ein solcher Schritt nicht mehrheitsfähig ist" oder es vielleicht doch Möglichkeiten gibt, würde ich tatsächlich erstmal in Frage stellen. Fraglos wird das große Heulen und Zähneknirschen ausbrechen, sobald man von Seiten der Vereinsführung sichtbar in diese Richtung losläuft. Ebenso fraglos würde ich auch massive Auswirkungen auf unsere Fanszene erwarten. Andersrum ist es am Ende auch eine Frage des Hintergrundes, vor dem solche Schritte unternommen werden und damit steht für mich die Frage im Raum, ob man - wie zuletzt im Falle Hamburgs - erst den kompletten sportlichen Verfall und damit den maximalen Leidensdruck abzuwarten hat, ehe man einen möglicherweise sinnvollen Schritt in Richtung einer wirtschaftlichen Neuaufstellung wagt. Ohne offene Karten, weitgehenden Schulterschluss und mehr oder weniger alle im Boot, wird sowas nicht funktionieren.
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Manchmal geht´s etwas schneller. Dass es aber so flott geht, hatte ich nun auch nicht erwartet (Bitte entschuldigt das eigene Zitat). Scheint glatt so, als ob wir hier die ersten Testraketen sehen können.

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"Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich ... alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft."
Jean-Paul Sartre

Dieser Beitrag wurde zuletzt von spassrakete am 13.10.2014 um 21:15 Uhr bearbeitet
Hui, habe es auch eben gelesen. Ich befürchte, Sommer 2015 wird nicht ganz unruhig.tongue
Ich finde es zwar schön, dass wir zu den letzten Vereinen gehören und in der Bundesliga der letzte Verein unter den Großen sind, aber mit einer Ausgliederung hätte ich keine Probleme.
Man muss sich nichts vormachen, irgendwann wird die AG kommen und ich halte es für sinnvoller, die in Zeiten des Erfolgs anzugehen, anstatt irgendwann in Zeiten der Not.
Den Anschluss kann man ganz schnell verpassen und dann rennt man der Musik hinterher.
Aber ich befürchte, dass die JHV nicht bereit ist, den Verein in seiner jetzigen Form aufzugeben. Beim HSV wäre das ohne den sportlichen und finanziellen Kollaps auch nicht durchgekommen.
Wichtig wäre mir, dass man bei einer Umstrukturierung das generierte Geld ausschließlich in die Tilung und Steine steckt. Wenn dann Gelder freiwerden, kann man diese natürlich in Beine investieren. Aber man darf niemals den Fehler des BVB begehen, der sein frisches Kapital in einem großen Rausch verbrannt hat.
Man stelle sich nur vor der Börsengang wäre unter der aktuellen Führung durchgeführt wurden und nicht unter den Hasardeuren zuvor.

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Lass die Leute redn und lächle einfach mit,
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der BILD.
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht,
aus: Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht!
Zitat von Runaway
Ich finde es zwar schön, dass wir zu den letzten Vereinen gehören und in der Bundesliga der letzte Verein unter den Großen sind, aber mit einer Ausgliederung hätte ich keine Probleme.
Man muss sich nichts vormachen, irgendwann wird die AG kommen und ich halte es für sinnvoller, die in Zeiten des Erfolgs anzugehen, anstatt irgendwann in Zeiten der Not.
Den Anschluss kann man ganz schnell verpassen und dann rennt man der Musik hinterher.
Aber ich befürchte, dass die JHV nicht bereit ist, den Verein in seiner jetzigen Form aufzugeben. Beim HSV wäre das ohne den sportlichen und finanziellen Kollaps auch nicht durchgekommen.
Wichtig wäre mir, dass man bei einer Umstrukturierung das generierte Geld ausschließlich in die Tilung und Steine steckt. Wenn dann Gelder freiwerden, kann man diese natürlich in Beine investieren. Aber man darf niemals den Fehler des BVB begehen, der sein frisches Kapital in einem großen Rausch verbrannt hat.
Man stelle sich nur vor der Börsengang wäre unter der aktuellen Führung durchgeführt wurden und nicht unter den Hasardeuren zuvor.


Ich sehe das ähnlich. Ich glaube zwar aus diversen Gründen nicht, dass es in naher Zukunft zu einer derartig schwierigen Situation wie die aktuelle beim HSV kommen kann, aber dennoch kann so etwas im schnellebigen Fußballgeschäft natürlich recht schnell gehen. Und eine Ausgliederung in Zeiten des Erfolgs erscheint auf jeden Fall erfolgsversprechender und machbarer als in schwierigen Zeiten.
Aus meiner persönlichen Sicht (d.h. jetzt aus einer egoistischen Sichtweise, die nicht berücksichtigt, was das insgesamt für viele Fans bedeuten würde) wäre eine Ausgliederung auch kein Problem. Für mich ergäbe das keinen Unterschied, da ich als in Bayern wohnender Schalker ohnehin nur sehr beschränkt an den Mitgliederentscheidungen im Rahme der JHV beteiligt sein kann (jedenfalls werde ich aufgrund der ziemlich großen Distanz so schnell wahrscheinlich nicht zu unserer JHV fahren). Außerdem bin ich als Wirtschaftsstudent (auf Lehramt zwinker) ohnehin dem gesunden kommerziellen Wandel im Fußball durchaus aufgeschlossen (d.h. nicht, dass ich Kunstprodukte wie RBL, Hoffenheim oder Wolfsburg leiden kann) bin. Des Weiteren denke ich, dass wir sportlich in jedem Falle profitieren würden - wobei das dann auch abhängig davon ist, wie man das neue Geld einsetzen würde. Diese Mittel zur Konsolidierung zu verwenden und in Steine zu investieren, halte ich auch für korrekt...

Ich denke allerdings auch, dass viele Fans das eben auch anders sehen, da sie direkter mitbestimmen können und das selbstredend auch nutzen wollen. Außerdem sehe ich es auch so, dass man durchaus auf das als e.V. Erreichte stolz sein sollte und gerade in einem derart traditionsbewussten Verein wie den unseren vielleicht eine Ausgliederung ein falsches Signal sein könnte - welches aber eigentlich unumgänglich ist. Wie man das dann mit einem Aufrechterhalten des Leitbilds verbinden könnte, wäre auch interessant... denn grundsätzlich finde ich schon, dass unser Leitbild seinen Wert hat und auch von vielen Fans geschätzt wird.

Aber ich bin da wirklich sehr gespannt darauf wie sich das entwickelt. Ich habe da allerdings auch vollstes Vertrauen in die Mitglieder und auch die Vereinsführung, die einen solchen Schritt vorbereiten und letztendlich dann auch durchführen müsste. Ich bin ganz zuversichtlich, dass unsere Zukunft ohnehin ganz gut aussieht - aber je nach Entscheidung kann man sie natürlich einfach nur "gut" oder eben "perfekt" gestalten. cool

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Nur der S04! :D
Ich sehe in Tönnies Aussage erst einmal keine konkreten Bestrebungen, da er eigentlich nur das sagt, was auch viele User hier meinen: Man muss die Konkurrenz im Auge behalten um gegebenenfalls handeln zu können. Auch wenn es letztlich Tönnies sagt, der viel redet, wenn der Tag lang ist, ist das dennoch gleichzeitig um einiges konkreter, als ich zeitnah für möglich gehalten hätte. Meine Meinung dazu sollte bekannt sein, so dass ich diese hier bicht noch einmal ausführen muss. Vielmehr bin ich gespannt, wie beim nächsten Heimspiel darauf reagiert wird.

Ich rechne mindestens mit einem Spruchband. In wie weit darüber hinaus versucht wird zu sensibilisieren wird sehr interessant zu beobachten sein.

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Tausend Trainer, schon verschlissen,
Spieler kommen, Spieler gehen...
Getreu nach Heldt, gehört es zu den Aufgaben der Vereinsführung Wege in die Ausgliederung auszuloten und wenn man in den nächsten Monaten/Jahren einen solchen Weg aufzeichnen kann, halte ich ihn für begehbar.
Abrupt wird es den nur geben, wenn Schalke am Abgrund steht, wie es der HSV tat. Aber bevor man für frisches Geld wieder so einen Unsinn wie die Schechter-Anleihe durchzieht, sollte man lieber den e.V. aufgeben. Überleben ist wichtiger als Folklore.

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Lass die Leute redn und lächle einfach mit,
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der BILD.
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht,
aus: Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht!
Zitat von Runaway
Getreu nach Heldt, gehört es zu den Aufgaben der Vereinsführung Wege in die Ausgliederung auszuloten und wenn man in den nächsten Monaten/Jahren einen solchen Weg aufzeichnen kann, halte ich ihn für begehbar.
Abrupt wird es den nur geben, wenn Schalke am Abgrund steht, wie es der HSV tat. Aber bevor man für frisches Geld wieder so einen Unsinn wie die Schechter-Anleihe durchzieht, sollte man lieber den e.V. aufgeben. Überleben ist wichtiger als Folklore.


Runy, ich sehe es ganz genau so wie Du. Hatte es hier auch schon kund getan.
Wir sind doch derzeit in einer komfortablen Situation. Es besteht keine größere oder akute Not etwas zu ändern. Wenn man aus einer Notsituation heraus etwas ändern muss, wäre das denkbar schlechter.
Und mal ganz ehrlich, vom ursprünglichen Grundgedanken eines e. V., hat sich Schalke ja eigentlich auch schon verabschiedet. Also, kann man sich dieser Frage ohne große Aufgeregtheit zuwenden. Warum denn auch nicht?
Sicher, man muss nicht jeden Trend mitmachen, man darf allerdings wichtige Trends auch nicht verschlafen. Genau richtig, auch das ist Aufgabe der Verantwortlichen, darauf zu achten.
Wir fahren ja schließlich auch alle nicht mehr mit dem Ford T- Modell durch die Gegend.

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Schalker wird man nicht, Schalker ist man. Von Geburt an!
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Francis Picabia
Also erst mal muss ich euch zustimmen, dass wir in einer komfortablen Situation sind, in der wir jetzt in Ruhe! die Konkurrenz beobachten können.

Desweiteren muss ich aber auch sagen, dass zumindestens für die nächste Zeit der e.V. erstmal feststeht. Wir haben einige Punkte in der letzten Zeit erlebt, durch die die Vereinsführung bei einem sofortigen Richtungswechsel in der Vereinspolitik einen enormen Gesichtsverlust erleiden würde. Was wäre dann das Leitbild noch wert? Oder die Aussagen der letzten zwei JHVs? Ganz unabhängig wie ich persönlich dazustehe: Eine Kapitalgesellschaft wird in den nächsten zwei Jahren nicht kommen. Das wird die JHV niemals zulassen.

Jetzt aber mal zum eigentlichen Thema: Ich bin noch relativ jung und habe jetzt schon viele Trends erlebt, von denen viele geschwärmt haben und hinterher hat man sich darüber geärgert. Und ich persönlich sehe eine Kapitalgesellschaft auch als eher unnötig an.

Kurz zu den Trends, ich zähle sie jetzt nur auf: Börsengang, Sale-and-lease-back, Verkauf der Vermarktungsrechte.

Gerade unsere Nachbarn aus dem östlichen Ruhrgebiet haben uns doch mehrfach vor der Zeit von Watzke gezeigt, wie man es eben nicht macht und wie schnell man das Tafelsilber eines Vereins auch verscherbeln kann.

Ich sag es mal so krass: Mit Vereinen wie bayer VW Hopp oder Red Bull können wir, wenn es hart auf hart kommt, auch als Kapitalgesellschaft nicht mithalten. Demnächst eventuell sogar noch Audi.

Viel interessanter wäre es aus Schalker Sicht langfristig mit zuwirken, dass DFL Statuten solchen Vereinen die Teilnahme an der Bundesliga deutlich erschweren. Stattdessen vereinbaren wir mit denen auch noch Testspiele. ugly Das ist der Punkt wo ein e.V. anpacken muss.

Im Übrigen: Es gibt in Deutschland mit Rot und Gelb ja auch erst zwei vereine die durch die Ausgliederung wirklich Kapital generieren konnten. Ob das bei den anderen Vereinen überhaupt funktioniert, sei mal dahingestellt.

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Wenn Schalke 04 nicht wär, wär das Parkstadion immer leer *sing
Der Weg zur Ausglieferung und Öffnung für Investoren, wird doch in Zukunft unabdingbar sein, wenn man in der Bundesliga weiter sicher eine Rolle im oberen Drittel spielen möchte.

Bayern, Dortmund sind sicher die nächsten Jahre oben, Gladbach setzt sich fest, Wolfsburg wird weiter Stück für Stück kommen, dazu nun auch langsam Hoffenheim und in spätestens 2 Jahren wird Leipzig ebenfalls in der Bundesliga sein. Ingolstadt würde ich bei einem Aufstieg mit Audi im Rücken auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dazu kommt mMn irgendwann auch wieder der HSV, wenn die jetzt wirklich wieder mehr Kapital zur Verfügung haben werden.

Aus meiner Sicht ist die AG in 2-3 Jahren irgendwann ein logischer und einfacher Schritt, um a) die Verbindichkeiten zu reduzieren und somit Stadion, Infrastruktur etc. abzubezahlen, in die Infrastrukutr weiter zu investieren und vor allem, um das Gehaltsniveau weiter zahllen zu können.

Ich persönlich würde den Weg nachvollziehen können und unterstützen.
Zitat von chris3795
Der Weg zur Ausglieferung und Öffnung für Investoren, wird doch in Zukunft unabdingbar sein (...)


War das jetzt eine bewusste Wortneuschöpfung aus den Worten Ausgliederung und Auslieferung? Passt hier irgendwie beides in den Kontext zwinker

Ich hätte ehrlich gesagt auch nicht "so schnell" mit solch einer Berichterstattung bzw. diesen Gedankenspielen gerechnet, da man ja erst kürzlich auf der JHV eindrucksvoll klargemacht hat, dass man ein e.V. bleiben möchte.

Dennoch bin auch ich der Meinung, dass dieser Wandel nicht unbedingt verkehrt wäre. Wenn man sich das "Unternehmen" Schalke 04 anschaut, dann sind wir doch eigentlich wirklich längst weg vom Verein hin zu einer Kapitalgesellschaft. Es ist zwar schön und gut, wenn man als letzter e.V. mit den Großen mitspielen kann, aber wenn man am Ende der letzte ist, der sich für die Zusammenarbeit mit Investoren verweigert, dann läuft man natürlich auch Gefahr, dass man für die interessanten Investoren uninteressant wird.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Arne-rc am 14.10.2014 um 13:23 Uhr bearbeitet
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