6. Spieltag: FC St. Pauli - FC Ingolstadt 04

Wir verlieren als Mannschaft und gewinnen als Mannschaft. Es waren viele Fehler, die zu den Gegentoren geführt hatten...


Ich würde eher sagen, dass die ganze Mannschaft "neben sich" stand. wenn du so Früh die Gegentore bekommst, bist du eher Frustriert, als Happy.
Ich verstehe es immer noch nicht, dass wir in unserem eigenen Stadtion immer die Mannschaften erst spielen lassen und einfach nur lauern. Die Stimmung ist immer da und das sollte schon genug Antrieb geben.


Ich will nicht Janssen, in Schutz nehmen, aber mit so viele Verletzten ist es nicht einfach eine gute Truppe zusammen zu stellen, wenn jeder Woche jemand Anderes da ist oder Fehlt.

Da wurden uns heute mal ganz kräftig die Grenzen aufgezeigt.

Unsere Außenbahn offensiv und defensiv, unser zentrales defensives Mittelfeld sowie der nicht vorhandene Sturm haben das Spiel verloren.

Was Kittel und Pledl (ich glaube, es wäre doch eine sehr gute Idee gewesen, wenn man die Idee von @NoNeedToArgue aufgegriffen und ihn verpflichtet hätte) gezeigt haben, hat nicht nur unsere AV zu Statisten degradiert sondern war auch gleich 10 Klassen besser als das, was unsere Außenspieler heute gezeigt haben.

Fast schon mitleiderregend ist nach wie vor unser Spielaufbau(da passt der Begriff schon gar nicht) aus IV und vor allem aus dem zentralen defensiven Mittelfeld - Nehrig könnte das noch nie und von Flum habe ich da wohl zu viel erwartet, mindestens wenn man das heutige Spiel als Gradmesser nimmt). Wir "spielen" wieder ähnlich phantasievoll wie in der Hinrunde der letzten Saison Wer hätte gedacht, dass man so schnell wieder " back on earth" landet (und dann auch noch so hart?).

Apropos "mitleiderregend" : Es gibt aus meiner Sicht kaum ein Begriff, der den Auftritt von Bouhaddouz und Allagui heute und auch während der gesamten Saison treffender charakterisiert (vielleicht noch " nicht zweitligatauglich"?). Die beiden rumpeln über das Feld, können, von den allerdings wenigen Bällen, die die bekommen, so gut wie keinen verwerten und strahlen null Gefahr aus

Natürlich war das heute nur ein Spiel und wir haben ja auch schon 10 Punkte geholt - nur, wenn man ehrlich ist, dann bleibt die Leistung in dieser Saison in fast allen Spielen doch sehr überschaubar und hinter der aus der letzten Halbserie deutlich zurück.

Da müssen sich dann aber auch die Verantwortlichen hinterfragen. Erstens haben wir auf dem Transfermarkt offenbar nicht richtig aufgepasst. Allagui ist bisher jedenfalls nicht ansatzweise eine Hilfe sondern eher ein Bremsklotz, Schoppenhauer scheint ja ebenfalls keinen guten Eindruck zu machen wenn er IV Nummer 5 ist, der üblicherweise keine Einsatzchancen bekommt und Zander ist ein junger Spieler, der noch einiges lernen muss.

Ich finde aber auch die Rolle von Janßen fraglich, der zu Beginn der neuen Saison das in der RR der letzten Saison ausgezeichnet funktionierende (und sehr erfolgreiche) System und Personaltableau ohne Not durcheinandergewirbelt hat und damit z.B. einen Spieler wie Sahin erheblich aus dem Tritt gebracht hat. Und für mich ist es auch nach wie vor ein Fehler Heerwagen durch Himmelmann zu ersetzen - Himmelmann hat heute sicher keinen Fehler gemacht und er ist für mich sogar der Torwart mit dem größeren Potential aber Heerwagen scheint der Abwehr insgesamt (vielleicht mit seiner Persönlichkeit) mehr Ruhe zu geben.

Ich meine jedenfalls, dass wir nach den Auftritten in dieser Saison - mit der Krönung heute - eigentlich nicht darauf spekulieren dürfen, oben mitzuspielen, dafür reicht es qualitativ in zu vielen Mannschaftsteilen nicht (mehr?). Dann erwarte ich aber von Trainer, dass er sich solche Einwechslungen wie die von heute (Allagui für Flum) spart sonder den jungen Neudecker bringt, damit der auch mal zeigen kann, was er kann (Allagui hat das ja schon häufiger gedurft) und dass er Schneider mal etwas früher bringt - weniger Gefahr als Bouhaddouz und Allagui kann der auch nicht ausstrahlen.

Lichtblick für mich war heute Litka. Ja auch der hatte heute nicht den absoluten Durchblick aber bei den ganzen Blinden war er heute doch noch der einäugigste. Ich hätte nix dagegen, wenn wir uns in dieser Saison vielleicht darauf konzentrieren, junge Leute in die Mannschaft einzubauen, denn dass es für mehr in dieser Saison reichen könnte, muss man nach dem heutigen Spiel wohl bezweifeln. Ich für meinen Teil sehr jedenfalls lieber einen Litka kämpfen, Rennen und sich anbieten (auch wenn der noch viele überhastete Aktionen dabei hast) als Bouhaddouz oder Allagui über den Platz dilletieren!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Nordhaus1 am 16.09.2017 um 15:25 Uhr bearbeitet

Au weia! Noch solch eine Halbzeit wie die erste und ich gebe meine DK weiter! Klar, Ingolstadt war bärenstark, was Erfassung der Spielsituation, Passspiel, Spieltempo und Ausnutzen der Torchancen angeht - da hat man gesehen, dass der Großteil der Truppe letzte Saison noch in der 1. Liga gespielt hat -, aber so harm- hirn- und herzlos wie unsere Jungs in der 1. HZ darf man sich einfach nicht präsentieren. 2. HZ war zwar besser, aber das lag wohl eher daran, dass die Schanzer 2 bis 3 Gänge herausgenommen und das Spiel nur noch verwaltet haben. Ich kann nur hoffen, dass das heute die Minusleistung der Saison überhaupt war. Mit solch einer Leistung wie heute wird man gegen so gut wie keinen Gegner auch nur irgendeinen Punkt holen!

Einzelkritik spare ich mir, nur so viel: Die "Frischlinge" Litka, Zander und der eingewechselte Schneider sowie Himmelmann und phasenweise Sahin haben mir echt leid getan, dass sie von den übrigen Mitspielern so wenig unterstützt wurden.

was im letzten spiel topp reinlief, lief heute schlecht dagegen. ich hätte nicht gedacht, dass pauli heute so abloost.

Dein Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf – willst du nicht mal bei St. Pauli anfragen, ob die noch einen Platz im Trainerstab frei haben? =)

Ich wundere mich ein wenig.
Ich habe von Litka gestern viele schlechte Aktionen gesehen. Für mich nicht besser als die anderen Feldspieler. Und welches Korsett es sein soll, das einen Sahin angeblich davon abhält, einfachste Pässe verwertbar zum Mitspieler zu bringen, verstehe ich auch nicht.
Himmelmann kommt bei mir gestern auch nur aus zwei Gründen besser weg: Er wurde komplett im Stich gelassen. Und die Streuung bei seinen Schlägen hatte keine Bedeutung, da ja seine blinden Herren Kollegen sowieso jeden Ballbesitz gleich wieder verdaddelt haben.

danke für deinen beitrag. spricht mir aus der seele - ich hoffe der verein liest auch mit.

Ich wundere mich ein wenig.
Ich habe von Litka gestern viele schlechte Aktionen gesehen. Für mich nicht besser als die anderen Feldspieler. Und welches Korsett es sein soll, das einen Sahin angeblich davon abhält, einfachste Pässe verwertbar zum Mitspieler zu bringen, verstehe ich auch nicht.
Himmelmann kommt bei mir gestern auch nur aus zwei Gründen besser weg: Er wurde komplett im Stich gelassen. Und die Streuung bei seinen Schlägen hatte keine Bedeutung, da ja seine blinden Herren Kollegen sowieso jeden Ballbesitz gleich wieder verdaddelt haben.

Erst einmal muß man feststellen, daß Ingolstadt auch in der Höhe verdient gewonnen hat. Fragt man sich nun, warum, dann kann man verschiedene Geschichten über dieses Spiel erzählen:
Man könnte sagen, daß der Spielverlauf sehr unglücklich war - erst ein frühes Gegentor und als man dabei war, es abzuschütteln, ein sauunglückliches 2. Gegentor, daß eigentlich nie im Leben fallen darf. Schließlich fällt das dritte Tor nach einem Foulspiel (was es m.M.n. auch eindeutig war, da Schröck nicht den Ball spielt, aber Nehrig auf die Ferse tritt, wie man in der Zeitlupe sehen konnte). Danach war das Spiel im Prinzip gelaufen und daß man in der Schockstarre noch das Vierte fängt, verzeilich.

Man könnte aber auch eine Geschichte erzählen, die von individuellen Schwächen und Minus-Leistungen einzelner Spieler handelt. Von einem Innenverteidger, der mit ach und krach auf 60% Paßgenauigkeit kommt (nein, nicht Avevor), von Zander, dessen Defensivschwäche wie bereits gegen Hannover sehr deutlich wurde, von Sobota, der 90min. komplett abgetaucht ist, und vor allem von einem zentralen MF, daß offensiv wie defensiv inexistent (Flum) bzw. extrem unglücklich (Nehrig) war.
Beide haben es weder geschafft, Struktur in das eigene Spiel zu bekommen (ich denke, Nürnberg & Ingolstadt haben u.a. gezeigt, daß Buchtmann der Mannschaft wirklich fehlt), noch konnten sie die Ingolstädter Zentrale davon abhalten, sich in der 1. HZ praktisch jeden 2. Ball abzuholen. Ebenso haben sie es versäumt - wie auch die AVs - für hinreichende Anspielstationen für die Innenverteidiger zu sorgen. Ein Punkt, den ich absolut nicht verstehe: Wenn ich sehe, daß meine IV permanent gezwungen ist, die Bälle über mich (sei es als AV oder ZM) hinweg zu schießen, dann muß ich doch irgendwann einmal einsehen, daß es sinnvoller ist, wenn ich mich fallen lasse und mir den Ball tiefer abhole, Rückstand hin oder her. Für Flum & Nehrig gilt dies insofern noch einmal im besonderen Maße, weil sie eigentlich auch im Spielaufbau dafür verantwortlich wären, daß der Abstand zwischen Abwehr und MF nicht zu groß wird und Räume bietet, in welche der Gegner mit Tempo einlaufen kann.

Man könnte aber noch eine dritte Geschichte erzählen, nämlich diejenige eines Trainers, der klassisch ausgecoacht wurde, weil er es einfach nicht schafft, entweder seinem Team eine Alternative für den Spielaufbau an die Hand zu geben oder eine solche überhaupt zu entwickeln (und ich habe ihn gestern für die Flexibilität im Defensivverhalten der Mannschaft noch gelobt :blind. Denn Ingolstadt war nun wahrlich nicht die erste Mannschaft, die versucht hat, unsere Abwehr möglichst früh zu pressen - ein Versuch, der uns bisher noch jedesmal vor kaum lösbare Probleme gestellt hat. Ganz generell muß man sagen, daß spätestens nach 10min. völlig klar war, wie der Hase aus Ingolstädter Sicht laufen soll: Lange Bälle nach vorne, dort auf die zweiten Bälle und anschließend in die Räume gehen, welche die hoch aufgerückten AVs bieten, oder früh pressen und lange Bälle provozieren. Ein geordneter Spielaufbau war für uns damit ebenso wenig möglich wie eine vernünftige Verteidigung, weil unsere theoretische Überzahl im MF gänzlich nutzlos ist, wenn die Bälle nach vorne und nach hinten immer über unsere MF-Spieler hinweg fliegen. Die Reaktion unserer Mannschaft auf dieses, zunächst einmal recht simples Spielkonzept: Null Veränderungen der Spielanlage.
Diesbezüglich muß man, gleichsam in taktischer Ergänzung zur obigen Geschichte, Janßen auch vorwerfen, daß die Idee, die IV möglichst breit zu stellen, um auf diese Weise das Anlaufen zu erschweren und Himmelmann als "freien Mitspieler" zu etablieren, eben auch ziemliche Schwächen hat, wenn a) das ZM nicht hilft und sich zwischen die (zumindest aber in die Nähe der) IVs schiebt, b) die AVs damit aus dem Spiel genommen werden, weil auf deren Positionen nun mehr oder weniger die IVs stehen, ohne daß diese einigermaßen sicher auf die AVs passen können, und c) wenn der Gegner einfach mit mehreren Spielern sehr früh anläuft.
Zumindest das erste und dritte Tor gehen klar auf Janßens Idee, wie man die Pressingsituation auflösen soll: Beim ersten Tor wird Hornschuh zu einem Befreiungsschlag gezwungen, der postwendend zurückkommt. Das Problem dabei: Sein Gegenspieler steht innen und damit hat Hornschuh kaum noch eine andere Option, als ihn irgendwann zu foulen. Beim dritten Tor ist die Ballannahme Nehrigs schlampig (in dieser Hinsicht habe ich MMD & Buchtmann richtig vermißt) und prompt gerät er unter Druck, ohne daß es hinter ihm noch eine Absicherung gibt. Fazit: Zumindest mit Avevor, Hornschuh und Nehrig kann man ein Aufbauspiel, wie es Janßen vorschwebt nicht spielen. Insbesondere die mangelnde spielerische Qualität der IV führt dazu, daß ein einfaches Anlaufen des Gegners regelmäßig mit hohen Bällen unsererseits belohnt wird. Selbst gegen Heidenheim war das recht auffällig - wenn die mit drei Mann angelaufen sind gegen fünf (!) unserer eigenen Spieler, haben es unsere IVs trotzdem nur unter großen Mühen geschafft, den Ball geordnet an den Mitspieler zu bringen.
Letztlich führte Ingolstadts Spielanlage dazu, daß ich das Gefühl nicht los wurde, daß wir auf dem gesamten Platz permanent in Unterzahl agieren: Hinten, weil die Ingolstädter bei den zweiten / weiten Bällen mit guter Raumaufteilung und Dank ihrer Staffelung eigentlich immer einer mehr waren, vorne, weil die wenigen Bälle, die mal zu unserer Offensive durch kamen, immer in Drei bzw. Vier gegen Fünf oder Sechs-Situationen endeten. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob Janßens Umstellung diesbezüglich irgendetwas geändert hätte, weil Ingolstadt in der 2. HZ schlicht nur noch verwaltet hat (und dennoch torgefährlicher war). Den Wechsel samt Systemumstellung konnte ich allerdings durchaus nachvollziehen. Was soll Janßen denn sonst machen, als offensiver zu agieren? Übrigens hat sich Allagui deutlich mehr eingebracht, als in den Spielen zuvor - auch wenn von einer ordentlichen Leistung noch keine Rede sein kann (wer bringt dem Jungen endlich einmal das Nachsetzen und Verteidigen bei?).
Insgesamt kann man zu unserem Offensivspiel eigentlich gar nichts groß sagen, weil es schlichtweg mangels Spielaufbau nicht stattfand. Sahin & Litka haben es zumindest immer wieder probiert (zusammen mit Zander), viel gelungen ist denen allerdings auch nicht. Dafür war dann das Paßspiel oftmals nicht gut genug, um die Unterzahlsituation spielerisch lösen zu können. Sobota war, wie gesagt, ein Totalausfall und von Flum / Nehrig kam halt auch fast nix. Bouhaddouz hat mir gestern deshalb auch richtig leid getan. Wie oft der sich wohl während des Spiels gedacht hat, daß er sich besser noch ein paar Tage länger von seiner Verletzung erholt hätte?

Ich glaube, ein Stückchen Wahrheit findet sich in allen drei Geschichten, hauptsächlich aber darin, daß Janßens taktische Marschroute grandios gescheitert ist - nicht zuletzt an der Unfähigkeit des spielenden Personals sie ihren Fähigkeiten gemäß flexibel zu handhaben.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von NoNeedToArgue am 17.09.2017 um 15:33 Uhr bearbeitet

Der Vorzug der beiden ist schlicht, daß sie immerhin irgendetwas probiert haben - das hatten sie (außer Zander) ihren Mitspielern voraus Fand aber auch nicht, daß irgendeiner von ihnen einen "Lichtblick" dargestellt hat.
Himmelmann hatte sicherlich auch nicht seinen besten Tag...