30. Spieltag: FC Augsburg - VfB Stuttgart

auch wenn ich das Spiel nicht gesehen habe, das Ergebnis lässt zumindest den Schluss zu: Weinzierl tut sich schwer, die Mannschaft zu motivierten, ganz im Gegenteil zu Schmidt. aber das ist im Sport absolut normal.

die Frage ist nun eigentlich nur ob man ihm noch zutraut die Saison irgendwie zu überstehen oder ob man für die letzten 6 Spiele eine neue stimme braucht

ich persönlich bin der Meinung dass der Stuttgarter Kader hier grundlegend andere Bedürfnisse hat wie unserer und ein Trainerwechsel nicht die erhoffte Befreiung bringen wird. aber das hat man mMn fast ausschließlich herrn Reschke zu verdanken.

warum MW allerdings immer noch stücke auf esswein setzt verstehe wohl nicht nur ich nicht, sondern inzwischen wohl kein schwein mehr. esswein ist ein absolut nutzloser egomane, wenn es auf Willensstärke ankommt. nichts neues für augsburger!

Heute mal wieder seit ein paar Wochen das Spiel nicht gesehen aufgrund eines eigenen Spiels, aber ich schaue ab sofort gerne mal ein Spiel weniger wenn es dann so endet

Spielbericht mit O-Ton vom Coach.
Nur in einem muss ich Martin Schmidt widersprechen, wenn er behauptet, dass wir jetzt noch nicht durch wären. Gut zugegeben, rein theoretisch könnte uns der VfB noch überholen.
Aber es ist schon sehr theoretisch, jetzt anzunehmen, dass der VfB plötzlich 4 Spiele am Stück gewinnt.

Pressekonferenz // FCA demontiert Stuttgart
Dieser Beitrag wurde zuletzt von DietmarGH am 20.04.2019 um 18:43 Uhr bearbeitet

Der Sieg heute war verdient - letztendlich auch in der Höhe, weil vom VfB kaum Gegenwehr kam (im Gegenteil, die Stuttgarter waren erschreckend schwach) und unsere Mannschaft von der ersten Minute an entschlossen war, die Chance auf den 10 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz zu nutzen. Dabei sind wir nicht nur gerannt sondern haben auch gespielt - unser Spiel durchgesetzt und nicht nur auf die Stuttgarter reagiert - alles sehr erfreulich heute.

Und ganz ehrlich: Wenn wir jetzt noch den Klassenerhalt verdaddeln, dann haben wir die Erstigazugehörigkeit auch nicht verdient.

Aber selbst wenn ich grundsätzlich eher vorsichtig bin: Wenn man die Stuttgarter heute gesehen hat - und selbst wenn man denen zutraut sich in den letzten vier Spielen noch deutlich zu verbessern - vier Siege aus den letzten vier Spielen - glaube ich nie und nimmer (selbst wenn die nun auch den Trainer noch einmal wechseln dürften). Mal ganz abgesehen davon, dass ich uns nach der heutigen Leistung auch nicht zutraue im kompletten Restprogramm keinen Punkt mehr zu holen.

Während des Spiels habe ich mich aber schon gefragt, wie so ein "Umschwung" in einer derart kurzen Zeit so dermaßen rasant vonstatten gehen kann.

Als jemand, der hier ja bekanntermaßen nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass der Kader mMn zu viele Lücken aufweist und dass Reuter einen schlechten Job gemacht hat, kommt man ja wenigstens zwischendurch mal ins zweifeln. Hätte man mich vor einer Woche gefragt, auf wie vielen Positionen die Mannschaft verändert werden müsste, wenn man (seinerzeit) wider Erwarten den Klassenerhalt schaffen würde, hätte ich ohne zu zögern einige Positionen aufzählen können. Und nun zwei gewonnene und überzeugend gestaltete Spiele später?

Wie kann es sein, dass der Spieler, der am letzten Samstag noch die Wertung des Spielers der am häufigsten erfolglos auf das gegnerische Tor geschossen hat, souverän angeführt hat und erkennbar am Druck, den er sich teilweise sicher auch selber gemacht hat, zu scheitern schien nun in zwei Spielen gleich viermal getroffen hat (und dabei waren ja durchaus sehenswerte und keineswegs einfache Treffer dabei)? Kann sowas mit einem Trainerwechsel zusammenhängen? Baum wird Richter ja nun auch nicht immer eingeredet haben, dass er nicht ins Tor schießen soll. Er wird auch versucht haben, ihn stark zu reden - nur eben ohne jeden Erfolg.

Wie kann es sein, dass eine Mannschaft die noch vor zwei und drei Spieltagen so dermaßen blutleer aufgetreten ist, dass man vermuten könnte Dracula plus Verwandschaft wäre im Mannschaftshotel abgestiegen und dabei die gesamte Mannschaft stundenlang zur Ader gelassen, nun sichtbar "brennt". Ich gehe mal davon aus, dass Baum ja auch nicht in der Teamsitzung darauf hingewiesen hat, dass man sich möglichst 90 Minuten im Schlendergang über das Feld bewegen und möglichst keinen Kampfgeist zeigen soll.

Und was ist mit dem Spielglück? Wenn man die ersten 20 Minuten in Frankfurt fair bewertet, dann hätten wir da auch durchaus das ein oder andere Gegentor bekommen können - hätten wir das unter Baum auch tatsächlich geschluckt und dann sang- und klanglos die Punkte in Frankfurt gelassen, wären heute mit wesentlich weniger breiten Brust angetreten und wer weiß wie das Spiel dann ausgegangen wäre?

Alles nur durch den neuen Trainer ins Positive gewendet?

Derzeit scheinen jedenfalls alle die Recht zu haben, die den Trainerwechsel gefordert haben, weil das der Mannschaft noch einmal neue Impulse geben könnte (die letztendlich aber eigentlich nicht erklärlich sind). Da aber ja auch nicht jeder Trainerwechsel funktioniert - frag nach ins Stuttgart - ist da nicht auch eine Menge Glück dabei und dann die Formel "nichts ist erfolgreicher als der Erfolg" - sprich dann kommt man in so einen "Flow" und auf einmal gelingen einem Dinge, die man vorher für unmöglich gehalten hätte?
Insofern müsste man dann ja fast meinen, dass der "Augsburger Weg" ("Wir bewahren Ruhe!") auch nicht immer so weise ist, oder? Wären wir nicht schon sicher gerettet, wenn der Trainer zwei Wochen früher gewechselt worden wäre oder hätten wir dann trotzdem 0:3 in Nürnberg und 0:4 gegen Hoffenheim verloren und wären absolut chancenlos gewesen? Oder waren die 6 Punkte unter Schmidt nur Glück und nix anderes?

Bleibt die Frage danach, ob der Kader doch viel stärker ist als (mindestens) ich das vermutet habe? Wenn ich nur die letzten beiden Spiele sehe, dann scheint mir der Kader ja ziemlich breit aufgestellt zu sein - man könnte auch sagen "der beste Kader, den der FCA je hatte".
Wenn man sieht, dass man den Mitkonkurrenten VfB eindeutige beherrscht (nochmal: wozu der VfB mit einer unterirdischen Leistung natürlich nicht unwesentlich beigetragen hat) mit 6:0 nach hause schickt - und das obwohl drei Stammspieler fehlen und ein weiterer ziemlich früh verletzt raus musste...

ABER man sollte mMn schon berücksichtigen, dass man die beiden letzten Spiele nicht isoliert betrachten darf. Vorher gab es eben auch erschreckend schwache Auftritte des gleichen Kaders und sogar der gleichen Spieler. Und bei aller (selbstverständlich auch bei mir vorhandenen) Freude über den (sehr wahrscheinlich) sicheren Klassenerhalt darf man nun auch nicht vergessen, dass wir trotz des sehr erfreulichen Zwischenspurts erst 31 Punkte geholt haben (aus 30 Spielen - immer noch kein wirklich guter Schnitt). Die werden wohl in der laufenden Saison zum Klassenerhalt reichen - in vielen anderen Spielzeiten wären wir damit aber abgestiegen!

Insofern: Die meisten und folgenreichsten Fehler werden im Erfolg gemacht. Sich nun bequem zurückzulehnen, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und jede Diskussion unter Hinweis auf den Saisonerfolg Klassenerhalt zu verweigern, wäre mMn sehr gefährlich.
Stand heute haben wir sogar noch ein Problem im Kader hinzubekommen - Finnbogason ist mal wieder verletzt, fällt mal wieder aus und es wird immer sichtbarer, dass wir (leider) nicht wirklich verlässlich mit ihm für eine ganze Saison planen können (weil er offensichtlich auch immer länger braucht, um nach einer Verletzung wieder in Tritt zu kommen).

Also kann man nur hoffen, dass der wirklich erfreulich früh festgemachte (oder so gut wie festgemachte) Klassenerhalt nicht den Blick auf die Fehler verstellt, die in dieser Saison mMn zweifelsfrei gemacht worden sind. Diese sollte man auch (oder grade) beim ziemlich gesicherten Klassenerhalt sachlich diskutieren und Konsequenzen daraus ziehen. So schön es ist, nach einer nervenaufreibenden Saison den Erfolg "Bundesliga auch im nächsten Jahr" feiern zu können so wenig hätte ich gegen eine "gemütliche und langweilige" Saison, in der wir gar nicht erst in Abstiegsgefahr geraten.

Ein schönes Osterfest allerseits!

EDIT: Aber es macht einfach mehr Spaß auf dem hohen Niveau der ersten Liga zu kritisieren und Spieler zu suchen und Wunschaufstellungen aufzuschreiben und dem Trainer und Manager wertvolle Ratschläge für die Spiele zu geben als in Liga 2 und ich denke, den meisten hier gefällt auch das "Underdogimage" des FCA in Liga 1 sehr gut - nach einem Abstieg wäre das sicher anders
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Nordhaus1 am 20.04.2019 um 19:26 Uhr bearbeitet

Ich sitze mit Freudentränen vor dem Fernseher und habe die Zusammenfassung in der Sportschau gesehen. Danke das ich sowas nach den letzten Wochen sehen darf. (Ich sage nur Nürnberg und Hoffenheim) Wir haben einen kleinen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht, jetzt bloß nicht nachlassen!

Interviews // FCA fertigt Stuttgart ab

Marco grinst von Ohr zu Ohr.

Der Kicker spekuliert, dass MW vor dem aus steht:

Weinzierl vor dem Aus - Mut zu Willig?
Dieser Beitrag wurde zuletzt von DietmarGH am 20.04.2019 um 20:00 Uhr bearbeitet

Was für ein Wahnsinns Spiel von den Jungs

Hat Spaß gemacht denen zuzuschauen, weil irgendwie plötzlich fast alles funktioniert hat, was davor nie geklappt hat.

Liegt es wirklich nur am Trainer wechsel?

Ich meine Jein.
Baum hat die Mannschaft bestimmt nicht falsch motiviert, aber vermutlich einfach mit viel zu viel taktischen Vorgaben total überfordert.
Unter Schmidt sieht alles irgendwie einfacher und flüssiger aus. Kein Schön Schön und noch ein Schnörkel, sondern ein einfaches simples Fußball Spiel in welchem auch nicht x mal das System umgestellt wird.

Wenn der FCA auch so gegen Leverkusen spielt und nicht unter die Räder kommt, dann liegt es wirklich an der Art und Weise die Jungs spielen zu lassen
Und solange es damit klappt, alle wieder den Spaß am Fußball entdeckt haben und sich dadurch auch motivieren können, ist alles gut

Und das es in der Mannschaft stimmt, sieht man glaube ich auch ganz gut an den Interviews nach dem Spiel

Ich meine aber, dass es auch nicht unwesentlich am Matchglück liegt, das unter Schmidt unerklärlicherweise zurückgekehrt zu sein scheint. Ich gebe Dir Recht, dass Baum möglicherweise zu viel taktisches Agieren von der Mannschaft verlangt hat - während Schmidt nach dem Spiel locker flockig was von "zocken" erzählt.
Aber erklärt das, warum wir gehen Frankfurt mit unserer offenen rechten Abwehrseite in den ersten 20 Minuten kein Gegentor bekommen und warum wir heute quasi mit jedem zweiten Schuss aufs Tor getroffen haben oder warum der Pechvogel der Saison (Richter) auf einmal zum Hans im Glück wird?

Ich finde das nach wie vor sehr schön aber irgendwie auch kaum zu erklären...

https://www.bild.de/sport/fussball/fussball/vfb-stuttgart-feuert-trainer-markus-weinzierl-nico-willig-uebernimmt-61378832.bild.html


@Nordhaus1
dies kann ich nur damit begründen:

wenns läuft, dann läufts

aber vielleicht liegt es wirklich nur an der Einfachkeit.
Spielglück hatten wir auch unter Baum zb Kiel
Dieser Beitrag wurde zuletzt von augsburgerin am 20.04.2019 um 22:18 Uhr bearbeitet

Ich glaub nicht das man das nicht begründen kann! Wenn du Spaß am Job haben darfst dann geht's halt einfacher. Wenn du über das Spiel in vielen taktischen Zwängen eingebunden bist und diese mehrmals im Spiel ändern musst dann hat man den halt nicht.

Im Grunde hat sich Schmidt auf die Basics konzentriert und das Motto rausgegeben, geht's Raus und spielt Fußball. Dazu kein Angsthasen Fußball wo man sich permanent auf den Gegner ausrichtet sondern die eigenen Stärken in den Mittelpunkt stellt.