Wer soll neuer Präsident des VfB Stuttgart werden? aka Präsidentensuchthread (PST)

15.07.2019 - 12:44 Uhr
Quelle: www.swr.de
Das sind die Präsidentschafts-Kandidaten:
Martin Bizer: Pensionierter Schulleiter des Wirtemberg-Gymnasium Stuttgart, der ehemaligen Partnerschule des VfB.

Christian Riethmüller: Geschäftsführer der süddeutschen Buchhandlung Osiander.

Susanne Schosser: Ehemalige Medienmanagerin. Programmbeirätin des internationalen Trickfilmfestival Stuttgart.

Claus Vogt: Geschäftsführer der Böblinger Firma Intesia und Initiator des FC PlayFair!, einem Verein der sich für Fußball als schützenswertes Kulturgut einsetzt.
Da klingt nur Claus Vogt irgendwie sinnvoll. Oder?
Quelle: www.vfb.de
Wir suchen einen Präsidenten oder eine Präsidentin für unseren Verein, der/die in der Struktur nach der Ausgliederung eine neue Rolle hat. Er/Sie sollte möglichst eine hohe Akzeptanz bei allen Mitgliedern finden. Wir brauchen eine Persönlichkeit, die sich um unsere Abteilungen, um unsere gesellschaftliche Aufgabe als mitgliederstärkster Verein in der Region und als Vertreter des Hauptanteilseigner im Aufsichtsrat der Fußball-AG versteht. Dies haben wir im Ehren- oder Nebenamt ausgeschrieben. Dazu gehört auch ein enger finanzieller Rahmen, der im Wesentlichen aus den Mitgliedsbeiträgen dargestellt werden muss, sowie eine zeitliche Verfügbarkeit und Flexibilität, die dem Amt gerecht wird.
Buchwald und der Vereinsbeirat zoffen sich öffentlich. Oben als Quelle die Stellungnahme des Vereinsbeirats auf das erste öffentliche Statement Buchwalds, unter untenstehendem Link die Antwort Buchwalds:

https://twitter.com/blogcannstatt/status/1189605760998760450

Zum Aufdröseln:
1. Streitpunkt: Finanzielle Vergütung:
Der Vereinsbeirat sagt, er sucht einen Präsidenten im Ehren- oder Nebenamt. Buchwald sagt, dass eine Aufwandsentschädigung angemessen sei, weil der Präsident AR-Vorsitzender sei. Er führt weiter aus, dass ehrenamtliche Tätigkeit bedeute, dass der VfB auf Einfluss in der AG verzichten möchte. Er hätte aber ohnehin nur eine Entschädigung gefordert, die 1 Spieler der 2. Mannschaft verdiene.

Mein Fazit: Über die Aufwandsentschädigung für einen Präsidenten kann man streiten. Die Verknüpfung mit der Einflussnahme halte ich aber für Quatsch. Eine Person, die wirtschaftlich jahrelang in Führungspositionen war, wird in den seltensten Fällen, auf die satzungsgemäße Einflussnahme verzichten. Mir scheint aber, dass Buchwald hier abermals ein wenig die Rollen zwischen Aufsicht und Operative vermengt.

2. Streitpunkt: Steckbrief
Buchwald beklagt, dass er seinen Steckbrief gestern nicht mehr abgeben durfte, bevor der Vereinsbeirat seine Entscheidung trifft und dass deshalb die Bewerbungsauswahl eine abgekartete Sache darstelle. Der Vereinsbeirat sagt, dass der lediglich zur Information der Mitglieder dienen sollte, bei den letzten Kandidaten und das Gespräch die Entscheidungsgrundlage gewesen sei.

Mein Fazit: Bin hier eher beim Vereinsbeirat. Wenn ein Steckbrief mit ein paar persönlichen Daten und warmen Worten maßgeblich für die Auswahl sein hätte sollen, würden sie ihren Job nicht gut machen.

3. Streitpunkt: Zeitpunkt
Für den 28.10. noch von allen den Steckbrief einzufordern und einen Tag vorher eine Shortlist zu veröffentlichen, ist schon komisch. Die Argumentation des Vereinsbeirats ist, dass sie sich gegen die Darstellung von Klopfer verwehren musste. Der - so klingt es - war wohl nicht auf der Shortlist, hat das heraus bekommen und sich dann öffentlichkeitswirksam zurückgezogen und dem Vereinsbeirat Klüngel vorgeworfen.

Mein Fazit: Selbst wenn das stimmt, sehr schlechtes Timing des Vereinsbeirats. In einem solchen Falle kündigt man einekumfassende Stellungnahme und eine Shortlist nach dem HSV-Spiel an und hält den ursprünglich verabredeten Zeitraum ein. Den Rest lässt man dann an sich abperlen. Unglücklich, der Vereinsbeirat sieht hier getrieben und unsouverän aus.

4. Streitpunkt: Ansprache durch den Vereinsbeirat:
Buchwald vermutet, dass einzelne Kandidaten (im Gespräch ist Bizer) vom Vereinsbeirat selbst angesprochen wurden. Er sagt, dass viele Leute um den VfB herum angesprochen wurden. Der Vereinsbeirat sagt, dass alle zunächst auf den Vereinsbeirat zugekommen wären, drückt sich aber um die Aussage herum, ob sich alle fristgerecht vollständig beworben hätten.

Mein Fazit: Hier bin ich eher bei Buchwald. Mir scheint, der Vereinsbeirat druckst da rum und es gab verschiedene Wege zur Shortlist, die offizielle Bewerbung zur Frist und andere Gespräche. Hier täte mehr Transparenz gut. Diese undurchsichtige Auswahlprozess, dass der Vereinsbeirat jederzeit mit jedem reden kann und noch zum Bewerber erheben kann, öffnet dem Klüngel Tür und Tor.

5.Streitpunkt: Einflussnahme des Aufsichtsrats:
Buchwald sagt, der Investor (also Daimler und damit v.a. Porth) habe Einfluss auf die Kandidatenauswahl genommen, der Vereinsbeirat verneint das.

Mein Fazit: Da bin ich gespalten. Ich glaube nicht, dass Porth beim Treffen des Vereinsbeirats auläuft und sagt, nominiert A und B. So funktioniert das meiner Vermutung nach in solchen Dingen nicht, das käme bei so vielen Mitgliedern auch irgendwann raus. Ich kann mir nach der Vorgeschichte bei VfB aber so überhaupt nicht vorstellen, dass Daimler auf die Personalauswahl keinen Einfluss nimmt. Man redet ja an der Mercedesstraße miteinander. Ich kann mir soüberhaupt nicht vorstellen, dass bei den Gesprächen in den VIP-Räumen und drumherum, nicht über das Thema oder z. B. von Herrn Porth nicht über die Personalie Buchwald geredet wird.

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Summa summarum: Buchwald tut sich und dem VfB mit seinen öffentlichen Äußerungen, gegen die sich der Vereinsbeirat jeweils wehrt, keinen Gefallen. Allerdings agiert der Vereinsbeirat auch stellenweise zumindest unglücklich und bezüglich des Auswahlprozesses relativ intransparent. Das würde so in vielen Organisationen nicht durchgehen, wo der Auswahlprozess strukturiert und transparent sein muss.
Quelle: twitter.com
Die #VfBVIERERKETTE live mit den zwei Präsidentschaftskandidaten Claus #Vogt und Christian #Riethmüller.

Am 28. November 2019 um 19 Uhr im SSC in Kooperation mit dem @VfB_Fanprojekt
, kostenlose Tickets demnächst online.

Weitere Infos folgen. Wir freuen uns auf Euch!
Die beiden Kandidaten stellen sich am 28.11.2019 live öffentlich vor, wenn die 4 großen VfB-Fanpodcasts (VfBSTR, Brustringtalk, Nachspielzeit, RundumdenBrustring) ihre gemeinsame Liveveranstaltung im SCC zusammen mit dem VfB-Fanprojekt machen.

Auf Twitter betonen verschiedene Beteiligte, dass der VfB keinerlei Vorgaben bezüglich Fragen, Themen, Umfang, Dauer gemacht hat und die Podcaster frei fragen können.

Wenn man als VfBler die Zeiten Hundt, Mäuser, Schmidt, Dietrich und Freundeskreis & Daimler-Vetterleswirtschaft und Spin (von Agenturen betriebene social media-Seiten etc.) gewohnt war, dann reibt man sich schon verwundert die Augen ob so viel Offenheit und Transparenz.....
Zu dem Facebook-Kommentar nach der Spuck-Attacke auf einen Gegenspieler durch Ascasibar im April dieses Jahres muss ich deshalb ganz klar und unmissverständlich einräumen: Ja, ich habe diesen Kommentar damals in der emotional aufgeheizten Stimmung als Reaktion auf einen VfB-Post auf die Facebook-Seite des Vereins geschrieben – als enttäuschter, wütender Fan und in eine lange Aneinanderreihung anderer wütender Kommentare. Ich habe mich hier in dem Moment von der Welle mitreißen lassen und das war natürlich kein bisschen „professionell“. Es war emotional und inhaltlich daneben.
Zitat von justalittlethought

Zitat von asc71

Tja, Herr Riethmüller, herzlich willkommen in der Öffentlichkeit. Business as usual. Da muss man sich schon ein dickeres Fell zulegen. Und was Ascacibar angeht: Entweder es ist ein fake, dann muss das auch klar gesagt werden oder nicht, dann wäre ne Entschuldigung fällig. Stattdessen, sich in der Opferrolle verstecken, ist ziemlich daneben.


Würde ich auch so sehen.

Ich habe auch mehr mit der Reaktion darauf ein Problem.

Wenn es nicht stimmt, muss er es dementieren - sonst schadet er nicht nur sich selbst, sondern auch dem VfB.

Ich empfände es - im Gegensatz zu vielen anderen - nicht als das ganz große Problem, wenn es stimmen würde. Es war ein Spiel im Abstiegskampf, als es um alles ging und Ascacibar, den ich sonst sehr mag, hat sich und dem VfB mit der Spuckerei sehr geschadet, weil er in den wichtigen letzten Spielen bekanntlich nicht zur Verfügung stand. Dass man nach der roten Karte als normaler Fan mal wütend ist und einen raushaut, kann passieren. Vermutlich haben die meisten schon uns schon Posts abgesetzt, mit denen sie ungerne konfrontiert würden, würden sie für ein öffentliches Amt beim VfB oder sonstwo kandidieren. Vermutlich würde man sogar hier einige ähnliche Posts zu Ascacibar während und nach dem Spiel finden. Riethmüller hat sich ja dann auch besonnen und den Post, sofern er den abgegeben hat, wohl bald danach gelöscht.

Das muss man dann halt erklären und den Fehler eingestehen und sich bei Ascacibar persönlich, der Mannschaft und der VfB-Öffentlichkeit entschuldigen. Dass Riethmüller das nicht macht (bzw. umgekehrt auch nicht dementiert), irritiert mich schon.


Riethmüller hat inzwischen den Post eingestanden und sich (jedenfalls so halbwegs & implizit) entschuldigt. Das musste er aus meiner Sicht auch tun.

Wo ich eher bei Riethmüller bin, ist, dass da wohl schon eine Kampagne läuft. Durchstechereien aus dem Vereinsbeirat (die Aldi-Türken-Äußerung), Screenshots von alten Facebook-Posts, die lange in der Schublade lagen und jetzt 2 Wochen vor der Wahl öffentlich werden, ein Podcast berichtet von Gerüchten einer Porth-Riethmüller-Verbindung (was Riethmüller dementiert) und von unethischen Geschäftspraktiken bei der Expansion seiner Firma.

Das alles kurz vor der Wahl. Alles anonym. Aus meiner Sicht riecht das schon ein bisschen.

Es würde mich schon interessieren, wer da Riethmüller nicht will und warum. (Es kann natürlich theoretisch sein, dass alle diese durchgestochenen Äußerungen und Gerüchte nur in einer hehren Absicht von integren VfB-Fans verbreitet werden, die nur das beste für den VfB wollen - aber hej, das ist ein vereinspolitischer Wahlkampf um den höchsten Sportfunktonärsposten beim größten Verein des Bundeslandes - wer glaubt, dass es da keine (auch dreckige) Politik betrieben wird, glaubt auch an den Weihnachtsmann).

Weiß man denn irgendwas darüber, wer da Riethmüller nicht will. @taduli evt.? Offene Stellungnahmen im Verein und drumherum (Freundeskreis etc.) gibt es ja keine, soweit ich es mitbekam.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von justalittlethought am 07.12.2019 um 13:57 Uhr bearbeitet
Auf der Zielgeraden vor der Mitgliederversammlung am 15. Dezember nehmen die öffentlichen Stellungnahmen und Berichte in einer Weise zu, die weder im Sinne der beiden Kandidaten sind, noch dem VfB Stuttgart helfen. Aus diesem Grund möchte der Vereinsbeirat gemeinsam mit den Kandidaten an dieser Stelle zur Klarstellung beitragen.
Aus meiner Sicht gutes Statement von dem Vereinsbeirat und beiden Kandidaten.

Ich bin da sehr nahe bei @taduli.

- Riethmüller hätte sich allerdings nicht öffentlich über Ascacibar und Badstuber so äußern dürfen. Aber das kann mal passieren.

- Fatal war, dass er lange gebraucht hat , um dazu Stellung zu nehmen. Nicht gut in der Außendarstellung.

- Es ist für mich auch klar, dass es Leute gibt, die Riethmüllr gerne verhindern möchten. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist nicht zufällig, sondern strategisch.

Insgesamt macht auf mich Vogt den sympathischeren und in der Außendarstellung professionelleren Eindruck, aber Riethmüller den strategischeren und durchsetzungsstärkeren.

Hätte ich beim VfB informellen Einfluss über Freundeskreise und Seilschaften wäre mir bei Riethmüller als Präsident etwas unwohler.

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Der Vereinsbeirat hat schon recht, wenn er sagt, dass die Diskussion in die falsche Richtung läuft. Es geht nicht mehr um Ideen, Konzepte und Kompetenzen, sondern nur noch darum, wer mal in der Emotion eine (zu recht) kritikwürdigen Äußerung abgesetzt hat und wer Herrn Porth seit wann kennt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von justalittlethought am 08.12.2019 um 21:36 Uhr bearbeitet
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