Uwe Rösler [Ex-Trainer]

Ob da in der Vergangenheit ein gutes Offensiv-Konzept installiert war oder ob es an den vielen Verletzten lag (die Wahrheit liegt ja oft in der Mitte), lasse ich mal offen.

Aber was man dem Team immer attestieren kann ist, das die Mentalität, der Siegeswille und die Einstellung stimmt - und das mache ich primär an Rösler fest.

Außerdem hieß es doch irgendwie er hat das Verlierer-Gen oder so ähnlich - tut mir leid, das sehe ich sehr gegensätzlich. Er verkörpert eher eine gute Siegesmentalität und überträgt das auf‘s Team

Als einer der Rösler-Kritiker hier fühle ich mich angesprochen. Ich zumindest habe nie von einem "Verlierer-Gen" gesprochen, sondern von einem beschissenen Karma. Das Problem mit Rösler waren ja nicht zuviele Niederlagen, sondern zuwenig Siege, zu viele Unentschieden, in letzter Minute verschenkte Punkte (Frankfurt, Äffzeh, Dortmund), vercoachte Spiele, usw. Weil die Leistung ja gerade in der Bundesliga-Rückrunde oft gestimmt hat, aber nicht die Ergebnisse, habe ich das mit dem Karma formuliert. Wenn ich richtig mitgezählt habe, hat Rösler saison- und ligaübergreifend von 27 Bundesligaspielen 8 gewonnen. "Siegermentalität" sieht da für mich ganz anders aus, wenn ich gerade an die beiden letzten, entscheidenden Rückrundenspiele denke, in denen Fortuna Angsthasenfußball par excellence gespielt hat. Zur Zeit läuft es ja ganz gut und da wir in der Weihnachtspause irgendwo zwischen Platz drei und acht rangieren werden, rechne ich auch nicht mehr mit einer Freistellung zum Jahreswechsel, selbst wenn Fortuna das Pokalspiel bei Rot-Weiß Essen verlieren sollte. Klar ist aber auch, daß für einen selbsternannten Aufstiegskandidaten sechs Siege in zwölf Spielen und das fünftschlechteste Torverhältnis der Liga so toll nun auch wieder nicht sind. Aber es ist unstrittig, daß ich mich als Fortunafan sehr freuen würde, wenn Uwe Rösler ab diesem Dezember 2020 sehr erfolgreich sein sollte. Die Frage, welche Bilanz Fortuna ggf. mit einem anderen Trainer zu verzeichnen hätte, läßt sich ohnehin nicht beantworten.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von WorldTraveller am 17.12.2020 um 03:31 Uhr bearbeitet

@WorldTraveller 1895% Zustimmung! Ich habe Rösler anfänglich recht positiv gesehen, aber mit zunehmender Dauer in der 1. Liga konnte man sehen, dass er mit den zurückgekommenen verletzten (Karaman, Stöger) und den neu gekommenen Spielern nicht schaffen würde. Ich glaube auch nach wie vor, dass ein Funkel v.a. mental mehr aus der Truppe herausgeholt hätte, aber logischerweise ist das hypothetisch (deshalb "ich glaube").

Die ersten schlechten Spiele in der 2. Liga zeigen, dass ein Trainer maßgeblich vom verfügbaren Spielermaterial abhängt. Nun profitiert Rösler nach langer Durststrecke von der Rückkehr von Leistungsträgern wie Prib und Hoffmann. Außerdem sind die Gegner nicht so gnadenlos effizient wie die in der 1. Liga.

Seit der Niederlage gegen Bochum sind gerade mal 16 Tage vergangen. In den letzten 3 Spielen stimmte nicht nur das Ergebnis, sondern die spielerischen Elemente werden besser.
Ehrlichetweise mache ich diese sprunghafte Entwicklung aber nicht unbedingt am Trainer fest, sondern glaube eher daran, dass sich innerhalb der Mannschaft eine große Blockade gelöst hat.
Die Aussprache innerhalb der Mannschaft nach dem Spiel in Bochum scheint offensichtlich einiges bewegt zu haben. Vielleicht gab es auch noch eine interne Aussprache mit dem Trainer.
Egal, welche internen Probleme es innerhalb der Mannschaft gab, diese scheinen behoben zu sein und die Mannschaft hat den Bock intern umgestoßen.

Ich bin ein großer Kritiker von Rösler geworden, da er meiner Meinung nach, den größten Anteil am Abstieg zu verantworten hat. Dazu die unansehnlichen Spiele bis zum 30.11.2020.

Wenn sich, so scheint es jetzt zumindest, Mannschaft und Trainer endlich zusammengerauft haben, steht eine Trainerentlassung nicht mehr zu Diskussion.

Meine Vorbehalte gegen den Trainer bestehen weiterhin. Ich freue mich natürlich, wenn ich am Ende der Saison eine Fehleinschätzung eingestehen muss.

Ich bin da auch eher bei Worldtraveller. Natürlich lag die lange Durststrecke nicht "nur" am Trainer, genau wie jetzt die drei Siege in Folge, nicht gerade auf die taktische Meisterleistung des Trainers zurückzuführen ist.

Ja, Uwe Rösler hat von Beginn an gesagt, dass gerade der Saisonbeginn mit dem Neuaufbau für uns sehr schwer wird und er hat auch Recht behalten .. ABER, das, was wir in den ersten Spielen gezeigt haben, hat mit Verlaub für mich überhaupt nichts mit Zweitliga-Fußball zu tun gehabt. Wir haben uns durch die Spiele gedümpelt und manchmal sogar noch die drei Punkte geholt, wo keiner wusste, wie das überhaupt passiert ist. Und das gilt z.B. auch für das Darmstadt-Spiel aus unserer sogenannten tollen aktuellen Siegesserie.

Das Karlsruhe-Spiel war das erste Spiel, wo wir mal ordentlichen Fußball unserer Mannschaft gesehen haben und selbst da war es am Ende dann noch eng. Und gestern? Nach dem 1:0 sind wir relativ schnell wieder in die alten Muster verfallen, haben kein vernünftiges Aufbauspiel mehr zustande bekommen und haben bis zur Halbzeit hinten wieder ordentlich gewackelt. Das dieses 3:0 mindestens um 1-2 Tore zu hoch ausgefallen ist, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren.

Für alle Rösler-Befürworter sei von den Rösler-Kritikern gesagt ... "es ist lange noch nicht alles Gold was glänzt". Ich möchte hier weiß Gott nicht Schwarzmalen und alles schlecht reden, denn es ist zumindest mal eine Besserung der fußballerischen Leistung des Teams in Sicht, aber das ich jetzt in Euphorie ausbrechen würde, ist auch nicht gegeben.

Die grundsätzliche Frage, die man sich bei einer Trainerbewertung ja immer stellen muss, was ist jetzt an der mannschaftlichen Entwicklung auf den Trainer zurückzuführen? Man muss Rösler zu Gute halten, dass er die jungen Spieler regelmäßig einbindet und dann geht auch manchmal ein Debüt wie z.B. im Fall Siebert in die Hose. Das würden ihm mit Sicherheit ein Großteil der Fans absolut verzeihen, wenn deshalb mal drei Punkte an den Gegner gehen. Aber durch die vielen Spiele, in denen sich der Trainer durch falsche Aufstellung oder falsche Einwechslungen richtig vercoacht hat (Worldtraveller hat dies ja bereits ausführlich angebracht), hat er bei mir persönlich leider sehr viel Kredit verspielt und ich denke das geht einigen hier so.

Was zudem für mich in den ersten Spielen dieser Saison wirklich erschreckend war, sind die vielen Abspielfehler, die Ideenlosigkeit und die unterirdischen Standards der Mannschaft. Sowas kann man trainieren und Bielefeld ist letztes Jahr vor allem aufgrund zahlreicher Standard-Tore souverän aufgestiegen. Hier meine ich in den letzten beiden Spielen tatsächlich eine leichte Besserung festgestellt zu haben, was aber u.a. auch auf die Rückkehr von Edgar Prib zurückzuführen ist.

Ich hoffe deshalb inständig, dass sich diese Ansätze wirklich zu einem Trend entwickeln und dass wir durch gezielte Neuverpflichtungen in der Winterpause (vor allem auf den außen und im OM) tatsächlich noch bis zum Ende oben mitspielen können (vom Aufstieg mag ich in der aktuellen Verfassung gar nicht reden).

Einen Punkt möchte ich aber noch anführen ... ich gewinne hier immer den Eindruck, dass uns bei jeder Kritik an dem Trainer irgendwelche persönlichen Animositäten unterstellt werden. Ich denke ich spreche hier für jeden Fortuna-Fan, wenn ich unterstelle, dass wir alle Rösler jedes erdenkliche Glück und gerne auch eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit wünschen, aber dann muss er eben auch liefern. Am Ende schlägt unser aller Herz rot-weiß und wir wünschen uns nichts sehnlicheres als eine Fortuna, die sich dauerhaft wieder in der Bundesliga etabliert, egal mit welchem Trainer.

In diesem Sinne ... 95Olé

Das mag sein, aber man kann ihn durchaus mit anderen Trainern der (mehr oder weniger) jüngeren Vergangenheit vergleichen, die beide mit Fortuna so ziemlich alles erlebt haben: Meier und Funkel.

Hier mal die Punkteschnitte pro Saison. Alles inkl. Pokal da Meier und Funkel sich hier beide trotz starker Ligaleistungen öfters mal blamiert haben und Rösler die Niederlage gegen Saarbrücken ja bis heute noch nachgetragen wird.

Meier (1,60 gesamt):
07/08: 1,89 (3. / RL Nord - ab dem 22. Spieltag)
08/09: 1,83 (2. / 3L)
09/10: 1,69 (4. / BL2)
10/11: 1,51 (7. / BL2)
11/12: 1,85 (3. / BL2 + Aufstieg über Relegation)
12/13: 0,97 (17. / BL)

Funkel (1,40 gesamt):
15/16: 1,38 (14. / BL2 - ab dem 27. Spieltag)
16/17: 1,25 (11. / BL2)
17/18: 1,83 (1. / BL2)
18/19: 1,35 (10. /BL)
19/20: 1,00 (18. / BL - nach 19 Spieltagen entlassen)

Rösler (1,37 gesamt):
19/20: 1,06 (17. / BL - ab dem 20. Spieltag)
20/21: 1,77 (5. / BL2 - bis zum 12. Spieltag)

Natürlich sollte man die jeweilige Ausgangslage auch immer im Hinterkopf haben. Meiers Verdienste, uns von der Versenkung bis in die Bundesliga zu führen, sind absolut unbestritten. Funkels Bilanz liest sich insgesamt eher durchwachsen, aber er hat eben auch einen vor dem Abgrund stehenden Verein sportlich runderneuert und zurück in die Bundesliga geführt. Am Abstieg, der letztendlich unter Röslers stattfand, ist er allerdings mindestens gleich "schuld", wie es Rösler sein muss - beide hatten halt einen Pfannenstiel-Kader. Jetzt mit Klein als Kaderplaner hat sich Rösler trotz aller Startschwierigkeiten bereits einen beachtlichen Punkteschnitt erarbeitet. Da ist es auch egal, wie viel Dusel- und Dreckssiege er eingefahren hat. Die gab es unter Meier und Funkel auch en masse.

Ob Rösler den jüngsten Trend bestätigen kann, bleibt natürlich abzuwarten, aber im Vergleich zu zwei absoluten Fortuna-Trainerlegenden muss er sich (noch nicht / nicht mehr?) verstecken.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von opfazonk am 17.12.2020 um 09:43 Uhr bearbeitet

Eine Sache passt für mich dann aber nicht mehr zusammen: Die Erwartungshaltung.
Einerseits bringen hier viele durch die Verletztensituation gepaart mit dem Umbruch und dem fehlenden Matchglück auswärts (kein Fingerspitzengefühl bei Karten, eher Kann statt Muss Elfmeter) viel Verständnis auf und sehen Fortuna sowieso nicht als Aufstiegskandidaten und empfinden das Saisonziel als zu hochgegriffen, meckern zeitgleich aber trotzdem über die fehlende spielerische Qualität, die uns dennoch mit der aktuellen Punkteausbeute auf knapp 57 Punkte am Saisonende bringen würde (der VfB ist letztes Jahr mit 58 direkt aufgestiegen). Da passt also etwas nicht.

Fakt ist, dass wir mit der jeweils gezeigten Leistung oft das Optimum an Punkten herausholen. Genau das hat uns doch in der Bundesliga gefehlt und ist gerade in einer so ausgeglichenen Liga goldwert.
Und jetzt, wo der Kader größer wird und verletzte Spieler näher an ihre 100% rücken, steigt auch das spielerische Niveau.

Statistisch mag sein Schnitt nicht schlecht sein, aber ich habe meine Probleme damit Trainer zu vergleichen, die ganz unterschiedliche Kader zur Verfügung hatten. Im Moment haben wir im Verhältnis z.B. zur Saison 2016/17 einen Kader mit deutlich höherem Marktwert, der wiederum im Verhältnis zur aktuellen Konkurrenz auch ziemlich weit oben angesiedelt ist. Von Vergleichen mit den Zeiten Norbert Meiers in der 3. Liga will ich da gar nicht reden.

A propos Pfannenstiel-Ära: Man könnte auch argumentieren, dass Rösler Punkteschnitt mit 1,06 gegenüber Funkel (1,00) zwar leicht besser ist, aber eben nicht gut genug, wenn man berücksichtigt, dass ihm mehr gute Spieler zur Verfügung standen (Stöger, Karaman, Berisha, Zanka).

Ein Rösler ist aus meiner Sicht erst dann auf Augenhöhe mit Funkel oder Meier, wenn er aufsteigt. Ich habe da aber immer noch so meine Zweifel.

Ich weiß nicht was Du immer mit der Erwartungshaltung hast? Wenn meine Erwartungshaltung zu groß ist, weil ich von einem selbsternannten Aufstiegskandidaten erwarte, dass er über 90 Minuten in Hannover wenigstens mal einen einzigen Torschuss hinbekommt und sich nicht dort mit 0:3 oder gegen Bochum sogar mit 0:5 abschlachten lässt, dann bitte ich das in aller Form zu entschuldigen.

Für mich waren die ersten 10 Spieltage in der zweiten Liga wirklich ein Offenbarungseid, weil es einfach spielerisch an den einfachsten Dingen mangelte und das kann man auch nicht immer mit Verletzungspech, Schiedsrichterleistung und Umbruch entschuldigen. Man sieht ja wer in der Tabelle alles vor uns steht und dann kannst Du ja mal -mit Ausnahme vom HSV- einen Kadervergleich vornehmen.

Unsere aktuelle Punkteausbeute auf die Saison hochzurechnen halte ich zudem auch für sehr gewagt. Wenn wir am Ende der Saison 57 Punkte haben wollen, dann müssen wir noch deutlich nachlegen, denn man gewinnt über die Saison hin nicht immer so glücklich wie gegen Würzburg, Heidenheim, Sandhausen oder Darmstadt.

Wie Usuriq eben richtig sagte ... ich traue dem Braten noch nicht und am Ende der Saison werden wir dann ja sehen, wer Recht behalten hat. Ich hoffe, dass Du Recht behälst.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von ToteHose am 17.12.2020 um 10:21 Uhr bearbeitet

Da sind wir wieder, typisch Deutschland und leider auch typisch Düsseldorf, Hauptsache man kann sich über irgendetwas beschweren und gerade unser jetziger Trainer kann es der Düsseldorfer Fanseele gefühlt eh kaum recht machen.

Wenn es schlecht läuft wird er mit anderen Trainern verglichen und ihm werden jegliche Qualitäten abgesprochen, wenn es gut läuft dann sollte man bloß keine Vergleiche ziehen, denn das waren ja ganz andere Zeiten und Kader die zur Verfügung standen.

Wie ein Vorredner schon sagte, besonders gut daran zu erkennen, dass Uwe Rösler immernoch Saarbrücken nachgehalten wird, die vorher schon drei andere Erst- und Zweitligisten rausgeschmissen haben, während Friedhelm Funkel und Norbert Meier für sich sehr peinliche Erst- bzw Zweitrundenaus für sich verbuchen können mit teils vernichtenden Niederlagen.

Ich für meinen Teil, freue mich im Moment darüber, dass wir aus den letzten 7 Spielen ganze 16 Punkte geholt haben und gerade die letzten beiden Spiele, in denen nun auch der komplette Kader zur Verfügung steht und dieser sich ein paar Wochen einspielen konnte, wirklich überzeugend waren.

Anscheinend behalten Trainerteam und Vorstand doch recht, wir haben einen wirklich starken und ausgeglichenen Kader zusammen, der sicher ein Wort im Aufstiegskampf mitsprechen kann.