Taktiktisch

10.08.2003 - 13:30 Uhr
Taktiktisch |#881
30.04.2014 - 13:27 Uhr
Hinzu kommt, dass es nicht unser Ziel sein sollte, den Gegner zu flanken zu bringen. Unsere IV ist gut aber nun echt nicht kopfballstark. Wenn wir die Mitte so sehr öffnen und die Flügel dermaßen blank sind, dann brauchen wir ne andere IV.
Der harmlose Sturm wurde schon angesprochen. Ich denke dieses System ist nichts für unseren Kader. Ich würde es mit dem 4-1-4-1 vom Anfang der Hinrunde probieren und hierzu würden uns zwei Außenspieler gut tun.

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------------------------------Kraft--------------------------------
--Pekarik------Langkamp----Brooks---------Plattenhardt----------
--------------------Skelbred--Lustl--Darida---------------------
--Haraguchi----------------------------------------Stocker-----
-------------------------------Kalou-----------------------------
Taktiktisch |#882
30.04.2014 - 13:40 Uhr
Zitat von randberliner :
Allein das führt zu Null Toren...


Also Allagui hat diese Saison 9 Tore gemacht. Was insgesamt gut ist, dafür dass er bei einem Aufsteiger hauptsächlich auf den Außen spielt.

Aber mit der Torungefährlichkeit hast du nicht ganz unrecht. Liegt aber nicht speziell am System, sondern an den Spielern. Deswegen auch
Zitat
absolute Notwendigkeit von schnellen, ballsicheren Außenstürmern (davon haben wir keinen)


Zitat von HugERTHA :
Wenn wir die Mitte so sehr öffnen und die Flügel dermaßen blank sind, dann brauchen wir ne andere IV.
Der harmlose Sturm wurde schon angesprochen. Ich denke dieses System ist nichts für unseren Kader. Ich würde es mit dem 4-1-4-1 vom Anfang der Hinrunde probieren und hierzu würden uns zwei Außenspieler gut tun.


Vielleicht habe ich das nicht ganz verständich rübergebracht: Entweder wir lassen den gegnerischen Spielaufbau über außen oder über die Mitte zu. Beides gleichzeitig ist in dem System eigentlich nicht möglich. Beides verteidigen ebenfalls nicht, was mit unserem Kader leider nicht geht. Dass wir nicht die Klasse von Real haben und gegen Bayern nicht zu Null spielen, ändert auch das System nicht.
Die Außenspieler hatte ich schon erwähnt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von holahorihexa am 30.04.2014 um 13:44 Uhr bearbeitet
Taktiktisch |#883
30.04.2014 - 21:48 Uhr
Nur weil Real Madrid gestern Bayern München auseinander genaommen, zerlegt und filetiert hat, muss das System gut ein. Ich finde deren System sogar sehr anfällig und es lebt praktisch von vier Spielern die auf einem Weltklasse Niveau, wenn nicht sogar auf diesen Planeten die besten Spieler auf ihrer Position sind.

Der wohl beste Spieler den die Madrilenen haben ist Luka Modric der definitiv der beste 8er ist den es gibt. Für mich der Nachfolger von Xavi. In deinen System übernimmt diese Rolle Baumjohann. Das geht schief. Modric kann auf engsten Raum gegen zwei, drei Gegenspieler bestehen. Baumjohann traue ich das nicht zu. So einen ähnlichen Spielertypen fehlt Hertha BSC und deshalb fordere ich, wenn auch für andere Spielsysteme einen solchen Spieler. Eikrem traue ich diese Rolle zu oder auch Badelj. Ich weiß nicht was Nico Kovac in Brasilien macht. Wenn er diese beiden Spieler im Mittelfeld von Kroatien aufstellt... Popkorn und Bier.

Über Bale und Ronaldo muss man auch nicht viel schreiben. Der eine hat ein Abo auf die Top3 bei der Wahl des besten Fußballers. Sein Flügelpartner ist Defensiv sogar noch stärker. Dazu sind beide Killermaschienen vor dem Tor. Ben-Hatira und Allagui würden sich die Beine brechen wenn sie so was anstellen würden.

Über Benzema muss man auch nicht viele Worte verlieren.

Dieses System ist nicht zu kopieren, weil es sehr auf die Spieler zugeschnitten ist. Was man kopieren kann und ich öfters beschreibe ist das leiten oder dirigieren des Gegners auf die Flügel, um sie dort zu isolieren. Deshalb schwebt mit auch, das in Deutschland unbekannte 4-2-2-2 vor in der in der Mitte 4 zentrale 2er Ketten sind. Um den Spielaufbau völlig zu zerstören, könnte ich ich mir vorstellen, dass die 10er sich an den gegnerischen 6er orientieren und die Stürmer nicht an den Innenverteidigern, sondern an den Außenverteidigern. Somit würden nur die Innenverteidiger des Gegners frei bleiben und die Wege auf die Flügel oder auf die 6er versperrt sein. Zwangsläufig muss dann ein langer Ball kommen, bei dem Hertha einen 6 zu 4 Vorteil besitzt.

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Fußball ist ein System von 22 Elementen, bestehend aus zwei Subsystemen von jeweils elf Elementen, das sich innerhalb eines vorgegebenen Raumes bewegt und einer Reihe von Einschränkungen unterworfen ist. Sind beide Subsysteme leistungsgleich, muss das Ergebnis ein Unentschieden sein. Ist eines stärker, müsste es gewinnen.
Die Leistungsfähigkeit eines Subsystems ist größer als die Summe der Elemente aus denen es besteht. Es geht weniger um Individuen als die Verbindung zwischen ihnen.
Taktiktisch |#884
30.04.2014 - 23:37 Uhr
Was adailton noch gar nicht angesprochen hat, ist Modrics defensive Qualität im Ausbalancieren, z. Bsp. von Ronalds stehenbleiben. Diese Rolle könnte Baumjohann nie ausfüllen... Auch offensiv muss man sagen, dass Modrig und Baumjohann sich ja in ganz unterschiedlichen Bereichen bewegen: Modrig kippt oft hinter Carvajal ab, während Baumjohann sich eher in den Zehnerräumen bewegt. Ganz interessant wäre das ganze bei gegnerischem Ballbesitz vielleicht mit Skjelbred neben Hosogai und Baumjohann auf links, der dann bei eigenem Ballbesitz einrückt,während Allagui rechts die Breite gibt(andersherum natürlich auch möglich, vielleicht sogar noch besser, weil Ndjeng teilweise sehr gute Flanken schlägt).
Taktiktisch |#885
02.05.2014 - 11:26 Uhr
Zitat von holahorihexa :
N
Bei Real: "Ich bin so geil, falle aber hin und heule, wenn der Gegner mich auch nur streichelt"-Ronaldo (OAST)


Du hast "Weltfussballer" vergessen.
Taktiktisch |#886
02.05.2014 - 12:22 Uhr
Zitat von adailton:

...
Was man kopieren kann und ich öfters beschreibe ist das leiten oder dirigieren des Gegners auf die Flügel, um sie dort zu isolieren. Deshalb schwebt mit auch, das in Deutschland unbekannte 4-2-2-2 vor in der in der Mitte 4 zentrale 2er Ketten sind.


Ich kann deinen Ausführungen zum System zwar nicht zustimmen, aber lassen wir das erstmal.

Kannst du mir was zum 4-2-2-2 sagen? Soll das mit jeweils zwei 6ern, 10ern und ST gespielt werden? Und welche Mannschaft(en) praktizieren das?
Taktiktisch |#887
02.05.2014 - 14:48 Uhr
Das 4-2-2-2 ist eine Abwandlung des 4-4-2 und in Europa eher selten verbreitet. In Südamerika kommt es dagegen häufiger vor. Die Unterschiede liegen in der Spielerauswahl. Die beiden offensiven 2er Ketten werden im Sturm von zwei beweglichen Stürmern besetzt und dahinter zwei 10er. Die 6er haben eigentlich nur absichernde Aufgaben, weil die Breite in dem System von den Außenverteidigern gegeben werden. In der extremsten Form spielen vorne vier 10er die ständig die Positionen tauschen. Hauptaugenmerk ist, dass die Flügelspieler (10er) nicht die Grundlinie runtergehen, sondern in den 10er Raum ziehen

Brasilien ist mit diesem System in den 90ern Weltmeister geworden. Villareal hat vor einigen Jahren damit Europa aufgemischt. Real Madrid spielt ab und zu in der aktuellen Saison mit dem System und auch Red Bull Salzburg.

Eine ausführliche Analyse von Spielverlagerung über Villareal
http://spielverlagerung.de/2012/08/23/villarreal-der-niedergang/

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Fußball ist ein System von 22 Elementen, bestehend aus zwei Subsystemen von jeweils elf Elementen, das sich innerhalb eines vorgegebenen Raumes bewegt und einer Reihe von Einschränkungen unterworfen ist. Sind beide Subsysteme leistungsgleich, muss das Ergebnis ein Unentschieden sein. Ist eines stärker, müsste es gewinnen.
Die Leistungsfähigkeit eines Subsystems ist größer als die Summe der Elemente aus denen es besteht. Es geht weniger um Individuen als die Verbindung zwischen ihnen.
Taktiktisch |#888
14.06.2014 - 11:40 Uhr

Nach dem klaren Erfolg gegen Spanien ist es natürlich schwer, das 3er System zu kritisieren, aber ich versuche es trotzdem mal. Davon, dass es bei uns funktionieren würde, bin ich nicht überzeugt.


1. Von der Grundaufstellung her sah es für mich eher wie ein 3-4-3 aus mit Sneijder und Robben wahlweise als Außen- oder Halbstürmer.


2. Der Kader von den Niederlanden hat ein klares Leistungsgefälle - auf hohem Niveau - zwischen den offensiven Sneijder, Robben, van Persie (Weltklasse) und dem Rest (jedenfalls nicht Weltklasse). Insofern teilt sich dann auch das Spiel auf: Die erstgenannten sind verantwortlch für die Offensive, der Rest arbeitet defensiv. Die Weltklasse-Offensive gleicht hierbei die kleine Anzahl an Offensivspielern (3) aus.


Bei uns ist der Kader ausgeglichener. Das heißt, das wir im Gegenzug nicht mit nur 3 Offensivspielern auskommen würden, sondern in einem 7-3 System mE viel zu defensiv stehen würden. Da bietet sich viel eher ein 5-5 (4-1-4-1/4-3-3) oder 6-4 (4-2-3-1/4-4-2) System an.


3. Die Angriffe liefen hauptsächlich über Flanken aus dem Halbfeld in die Spitze zu van Persie/Robben. Siehe Tor 1 und Tor 2. Dafür braucht es AVs, die solche Flanken schlagen können (vdB/Plattenhardt?) und in der Mitte einen, der punktgenau solche Bälle verwerten kann (Lasso? Allagui?)


4. Tor 5 fiel durch einen Steilpass in den Lauf im Konter. Fraglich ist hier, ob das speziell am 3-4-3 lag, oder ob dies auch (oder erst recht) im 4-1-4-1/4-3-3 möglich gewesen wäre.


5. Tor 3 (irregulär und Standard) und Tor 4 (Torwartfehler) lag nicht am Spielsystem.


6. Hervorzuheben ist demgegenüber die Defensivarbeit. Die Raumaufteilung ist mit 3-4 bzw. 5-2 besser als im 4-1 oder 4-2. Dazu hat man in der Mitte eine deutliche Überzahl, was genau die Stärke der Spanier gekontert hat. Geht aber auf Kosten der Offensive (s. Punkt 2).


7. Klar hat Niederlande herausragend gespielt. Die Erkenntnisse zum System werden aber dadurch ein wenig reduziert, dass man einen lustlosen und statischen Gegner hatte, der neben einer mangelnden Kreativität auch die Zweikämpfe und die Raum/Mannaufteilung vergessen ließ.


Fazit: Ich persönlich denke nicht, dass das System für unseren Kader geeignet wäre. Ganz abgesehen davon - Blick in die Glaskugel - werden wir wohl auch nicht mit diesem spielen, sondern uns ans 4-1-4-1/4-2-3-1 halten.

Taktiktisch |#889
14.06.2014 - 15:46 Uhr

Ich denke es lag nicht nur am Spielsystem der Niederländer mit drei Innenverteidigern.


Der erste Punkt den ich sehr interessant fand war die 2er Offensive. Die beiden Stürmer orientierten sich eher an den Außenverteidigern als an der spanischen Innenverteidigung. Es entstand dadurch die Synergie von der ich öfters in Zusammenhang mit 0-Stürmer Systemen geschrieben habe. Die Innenverteidiger hatten keinen Gegenspieler, trauten sich aber nicht ihre Mannschaft im Mittelfeld zu unterstützen. Die beiden Stürmer banden somit die komplette 4er Kette und hatten zwei Spieler mehr im Mittelfeld und Abwehr.


Der zweite Punkt war das 3er Mittelfeld im Zentrum. Die beiden Halbspieler nahmen Spaniens 8er in Manndeckung, störten so ihr Spiel und versperrten gleichzeitig die Passwege zu der 3er Offensive. Sneijder spielte irgendetwas zwischen falscher 9 und stürmenden 8er und band damit Busquets und die Innenverteidiger. Normalerweise bindet man dann die Außenverteidiger in den Spielaufbau mit ein die aber von den Stürmern gebunden waren.


Zwangsläufig musste Holland über die Flügel spielen, weil sich beide Mannschaften im Zentrum neutralisiert hatten. Jetzt kommen zwei weitere Zusammenhänge ins Spiel. Die Niederlande verzichteten auf Ballbesitz wodurch Spaniens Abwehr höher stand, auch eine Maßnahme gegen die Beschäftigungslosigkeit der Innenverteidiger. Da die Stürmer sich auf den Flügel befanden, gab es da eine Überladung und so konnte dann auf den einrückenden zweiten Stürmer gespielt werden. Das Spiel über die Flügel, war aber noch nie eine Stärke der Spanier und sollte deswegen nicht überbewertet werden.


Der Schlüssel zum Erfolg war auch die Besetzung des eigenen 6er Raums bzw. das Fernhalten der Spanier aus deren 10er Raum . Insgesamt wurden von den Spaniern in 94 Minuten nur drei Pässe in den Strafraum gespielt. 68% aller Angriffe musste Spanien über die Flügel spielen, ohne Erfolg.


Das war die Defensive Variante der 3er/5er Kette. Die Offensive haben die Chilenen im Spiel gegen Australien gezeigt. Man muss aber ehrlich dazusagen, dass Chile nominell in einer 4er Kette in der Abwehr aufgelaufen ist. Die beiden Flügelverteidiger spielen aber dermaßen Offensiv, dass es eigentlich eine 2er Kette war die entweder durch den eigen Torhüter in einer Torwartkette oder durch einen zurückfallenden 6er zu 3er Kette wurde.


Im Zentrum spielte Mittelstürmer Valdivia eine Falsche 9 die oft im eigenen 8er Raum zu finden war, bzw. die eigenen Flügel überlud.


Insgesamt fand ich in beiden Spielen interessant, wie man mit zwei flügellastigen Stürmern eine ganze Abwehr binden kann. Bei Hertha könnte diese Rolle in der kommenden Saison Stocker und Beerens übernehmen. Eventuell gibt es als falsche Neun/Offensiver 8er eine Rolle in der Ronny wieder zu seiner Form findet.

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Fußball ist ein System von 22 Elementen, bestehend aus zwei Subsystemen von jeweils elf Elementen, das sich innerhalb eines vorgegebenen Raumes bewegt und einer Reihe von Einschränkungen unterworfen ist. Sind beide Subsysteme leistungsgleich, muss das Ergebnis ein Unentschieden sein. Ist eines stärker, müsste es gewinnen.
Die Leistungsfähigkeit eines Subsystems ist größer als die Summe der Elemente aus denen es besteht. Es geht weniger um Individuen als die Verbindung zwischen ihnen.
Taktiktisch |#890
14.06.2014 - 17:00 Uhr

Beim Pressing stimme ich dir zu. Mit 2 Offensiven in vorderster Reihe kann man den Gegner viel mehr beeinflussen als lediglich mit einem. In den meisten Systemen dürften diese Rolle der Stürmer und ein Außenstürmer/10er einnehmen.


Die Schlüsse, die du daraus ziehst (Stocker-Ronny-Beerens ganz vorne?), teile ich wiederum nicht. Ohne richtigen Stürmer - moderne 9 - funktioniert das eigene Angriffsspiel mE einfach nicht. (van Persie ist auch nicht gerade ein flügellastiger Stürmer) Ob nun traditioneller Strafraumstürmer oder mitspielender, was sie gemeinsam haben und was den meisten MFs abgeht, ist Kaltschnäuzigkeit, Torinstinkt und die spezielle Art sich gegen IVs durchzusetzen. Mir fällt keine einzige Mannschaft auf hohem Niveau ein, die ohne 9 erfolgreich ist. Vielleicht Barca, die sind aber eine Eigenart mit Messi und Spielern, die seit 10+ Jahren das gleiche System spielen. Oder Gladbach, aber die müssen ihre Spielweise noch auf ganz hohem Niveau unter Beweis stellen. Wenn es gegen eine gleichwertige Abwehr insb. im Zentrum geht, ist ein Stürmer vorne unverzichtbar.


Habe das Chile-Spiel nicht gesehen, insofern kann ich das nicht beurteilen.

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