Taktiktisch

10.08.2003 - 13:30 Uhr
versuchen wir es mal mit so einem thread, um alle taktisch relevanten sachen zu erläutern.

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Dieser Beitrag wurde zuletzt von PES am 04.07.2011 um 00:43 Uhr bearbeitet
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Taktiktisch |#1
03.09.2010 - 23:01 Uhr
Zitat von Donhelli:

Mir geht es eigentlich nur minimal um die offensive Besetzung, wer da wo spielt ist eigentlich egal. Größere Sorgen macht mir die Defensive und die gesamte Arbeit gegen den Ball. Schon im DFB Pokal wurde munter geschwommen was sich in den Ligaspielen fortsetzt., Vielel potentiell gefährliche Situationen konnten erst kurz vor dem letzten Pass halbwegs entschärft werden.

Das ist sicher einer der wesentlichsten Punkte. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass bei Ballbesitz des Gegners ein für uns gefährliches Hinterherlaufen entsteht. Mir fehlt die Agressivität und das Selbstbewußtsein, sich sofort wieder den Ball holen zu wollen und auch zu können. Egal mit welcher Grundausrichtung gespielt wird, alle 10 Feldspieler müssen mehr an den Mann/ höher stehen/ früher angehen. Was in meinen Augen noch überhaupt nicht passt ist die Abstimmung DM / Viererkette (übrigens: ja, wir haben eindeutig eine Viererkette). Da entstehen noch viel zu oft große Löcher und Gefahrenzonen, weil die Abstimmung zwischen den Spielern fehlt. Mir geht der Lustenberger unheimlich ab, weil er eine Spielintelligenz an den Tag legt, die schon rar ist. Wer dann für ihn auf die Bank muss, ist mir fast gleichgültig, er wird durch sein Stellungsspiel und seine Übersicht für eine Aufwertung sorgen.

Zitat von Donhelli:
Von wegen das System muß erstmal mehrere Spiele gespielt werden um es beurteilen zu können.

Was haben die Jungs und die Trainer seit dem 5.7. 2010 gemacht? Ich glaube 2 Monate sollten reichen um zu sehen das dieses Sytem nur bedingt bzw. in Bestbesetzung relativ gut funktionieren könnte.

Die Frage ist sicher berechtigt, aber sie kommt viel zu früh. Unsere Stammelf hat sich auf 8 Positionen geändert (!), von den 6 defensiven Spielern sind 4 neu dazugekommen. Es kann mitunter ein halbes bis ganzes Jahr dauern, bis sich eine Verteidigung eingespielt hat.

Was mir weniger passt sind die viel zu vielen Ballverluste, das muss sich auf jeden Fall bessern. Ich hoffe das ist nicht die mangelnde Fertigkeit einzelner Spieler, sondern fehlende Konzentration/ Ursachen mentaler Natur?

Zitat von Donhelli:

-------------Ramos-------Friend---------------

Ronny/Schulz-----Raffael----------------Ruka/ X

--------------FP-----------------PN------------

oder

--------------AR----------RF--------------------
------------------Raffael-----------------------
-

Ronny/Schulz---------------------Ruka/X

-----------------PN/FP/FL------------------

Es fehlen halt besonders auf den Mittelfeld Flügeln momentan die Alternativen(X)

Für mich ist es eher entscheidend, ob und wieviele Spieler wir auf dem Platz haben, die einen gefährlichen/ entscheidende/n Flanke/ Vorlage/ Pass spielen können. Mit Raffael, Ramos und Ruka haben wir direkt hinter der Spitze 3 Spieler von diesem Typ. Ronny dürfte auch Qualitäten haben, Beichler und Ebert haben sie auch definitiv. Ich bin mit dieser Abteilung ganz zufrieden, nominell betrachtet. Aber das bisher Gezeigte ist mehr als dürftig, hier muss auf jeden Fall mehr kommen, was zusammenhängende Aktionen angeht.

Ramos schätze ich übrigens ganz vorne als wesentlich stärker ein. Links finde ich ihn auch etwas verschwendet. Nur wenn kräftig rotiert/ verschoben wird, und wir dadurch unberechenbarer werden, lässt sich das verschmerzen. Aber ihn konsequent auf links lassen macht wenig Sinn und ich finde es gut, dass er sich hier und da auch mal wegbewegt von der linken Seite.
Taktiktisch |#2
21.09.2010 - 09:45 Uhr
Ist ja mal wieder richtig spannend hier. Babbel hat mit seinem 4-1-4-1 ja was angerichtet :).

Meine Meinung:
So wie Babbel auf dieses 4-1-4-1 kommt, kann das nicht gut gehen. Die Ausgangslage war ja ein 4-2-3-1 (6 Defensive - 4 Offenisve) - nur weil so viele starken Offensivspieler ins Team drängen, darf man in meinen Augen nicht einfach einen Defensiven rausnehmen. Das funktioniert nur, wenn die offensiven auch über ein "defensives Gewissen" verfügen. Stürmern wie Raffael und Domo ist dieses nicht gegeben. Man ist zu instabil - defensiv zu anfällig.

Ein 4-1-4-1 ist praktisch das selbe wie ein 4-3-3. Bei Barcelona kann man den sehr defensiven Busquets auch als die "1" vor die Abwehr stellen - und Messi, Iniesta, Xavi und den linken Flügel kann man auch auf eine Linie stellen: 4-1-4-1. ABER: Da sind 5 "reine" Defensivspieler auf dem Platz (Viererkette + Busquets) und zusätzlich Xavi und Iniesta die immer sehr viel - und qualitativ hochstehende Defensivarbeit verrichten.

In meinen Augen muss Babbel auf ein 4-2-3-1 umstellen. Friend würd ich nicht aufstellen. Der ist in meinen Augen der perfekte Einwechselspieler, wenn man ein Tor braucht - wenn man riskieren muss. Ein DM geht raus, ein physisch starker Strafraumstürmer kommt rein.

Wer da welche Position besetzt, müsste in meinen Augen abhängig von Form und Gegner sein -und davon, wie gut die Spieler harmonieren.

Bei einer Raute muss man immer aufpassen, dass man dann nicht auch wieder ein 4-1-4-1 oder gar ein 4-1-3-2 aufstellt. In der Raute sind die Mittelfeldspieler auf den Halbpositionen keine Flügel! Sie sind praktisch defensive Mittelfeldspieler - sonst kriegt man wieder Probleme mit der Stabilität. Wenn man Raffael und/oder Ramos auf diese Halbpositionen stellt - muss man keine Raute aufstellen, dann kann man auch gleich ein offensiveres System auf die Taktiktafel malen ;).
Taktiktisch |#3
21.09.2010 - 10:45 Uhr
Zitat von OpusLuciferi:
Zitat von herthinho2310:
Über die Raute braucht man erst nachdenken, wenn Ebert wieder da ist...


Auch der ist für mich eher Außenstürmer als Spieler für die Halbposition, auch wenn das so mancher Trainer (Hrubesch) nicht wahrhaben wollte. Sein "Erfolg" mit Ebert auf einer ähnlichen Position gibt eher mir recht.

Ich glaube es hat schon so seinen Grund, warum die meisten Mannschaften wieder von der Raute abgekommen sind... ;) Speziell uns fehlt dafür schlicht und ergreifend das Spielermaterial. Allein dass Perdedaj dadurch blockiert werden würde (ich bezweifle, dass er etwas anderes spielen können als den durch Niemeyer blockierten DM-Part). Die Halbpositionen wären noch besetzbar: Ich bezweifle zwar, dass Lustenberger jemals bei uns eine Halbposition gespielt hat... allerdings dürfte er mit seiner zentralen Veranlagung dort ideal aufgehoben sein. Links könnte das Kobiashvili übernehmen. Trotzdem kommt dann hinter diesen beiden Spielern nicht mehr viel, d. h. entweder müsste bei Sperren / Verletzungen abermals improvisiert oder das System wieder umgeworfen werden...

Das größte Problem der Raute ist aber, dass wir schlicht und ergreifend keinen 10er haben (ausgeklammert Beichler, den hier wohl niemand einschätzen kann) und auf den ist nunmal dieses ganze System zugeschnitten. Fast ebenso schwer wiegt, dass wir nicht die passenden AVs haben. Denn da die Halbpositionen relativ zentrumslastig sind um eben dem OM Narrenfreiheit zu gewähren sind sie nicht dafür da Flankenläufe bis zur Grundlinie zu starten. Lell mag dafür zwar genug Physis haben, aber weiß dann dafür vorne nichts mit dem Ball anzufangen... Bei Kobiashvili genau umgekehrt (zudem würde er ja auf der Halbposition gebraucht). Und Ronny scheint von Babbel einfach als zu schlecht eingeschätzt zu werden...



-------------Viererkette-------------
------Perdedaj-----Niemeyer------
Ruka--------------Ronny (Beichler)
-------Raffael (Ramos)-------------
----------------Ramos (Raffael)----


Warum Raffael in der 2.Liga den 10er nicht geben kann, verstehe ich nicht ganz, wo es doch in der Rückrunde bestens funktioniert hat.
Wir haben zwar nicht die erfreulichen Ergebnisse eingefahren, aber wir haben spielerisch die besten Spiele seit 5 Jahren gemacht. Vor allem Raffael gehörte mit Ramos und Lusti zu den überzeugendsten Spieler in der Rückrunde.
desweiteren hatten wir auf den Außenpositionen auch keine "gelernten Halbspieler". Da liefen Cicero, Kringe und zum Ende hin Kacar auf und es hat bestens funktioniert. was uns fehlte war ein echter Knipser, den wir jetzt mit Friend haben...
Auf den Außenverteidigerpositionen haben Kobi und Pische ordentliche Spiele gemacht und Pische war niemand, der die ganze Zeit die Linie rauf und runter lief.

Also warum man dieses System nicht spielen sollte, verschliesst sich mir. Wir hätte auch für dieses System die passenden Spieler.
Außerdem hätte man noch in der Hinterhand einige Spieler, die in meinen Augen perfekt für dieses System passen würden.

In meinen Augen wären das die idealen Kandidaten für ein 4-4-2 mit Raute:

-------------Viererkette----------Ronny
--------------Niemeyer----------------
---------------------------------------
Schulz-----------------------------Kobi
---------------------------------------
---------------Raffael------------------
---------------------------------------
----Friend-----------------Ramos-------

Bigalke hat sich doch in der Vorbereitung aufgedrängt und ist eher ein zentraler Spieler als Ruka und wäre daher auf der rechten Halbposition sicher besser aufgehoben als der Flügelflitzer. Und was seine "Größe" angeht: Wen interessiert es, ob auf der rechten Mittelfeldseite ein Kopfballduell gewinnen kann ;) Dann geht man auf den zweiten Ball...

In meinen Augen ist das Problem, dass man im Mittelfeld trotz Überzahl an Spielern keine Dominanz ausstrahlen kann. Das liegt daran, dass man keine Spieler dort spielen hat, die die Bälle fordern. Ruka will nur lang geschickt werden, schaltet sich aber nicht in den "ruhigen" Aufbau mit ein. Deswegen läuft bei langsamen Spielaufbau auch nichts über rechts...
Auf der linken Seite sieht es genauso aus, weil Ramos auch nur seine SChnelligkeit und seinen Antritt einbringen will, aber im Spielaufbau so gut wie nicht präsent ist. Deswegen hat auch Kobi in fast jedem Spiel die meisten Ballkontakte, weil er durch seine Offensivstärke noch annähernd so etwas wie "Spielkultur" nach vorne bringt...

Deswegen wäre er auch der ideale Mann fürs halblinke Mittelfeld und Ramos gehört einfach in die Spitze. Ronny sollte endlich mal eine Chance bekommen... Raffael braucht außerdem vor sich auch eine Anspielmöglichkeit. Er kann keinen tödlichen Pass auf Friend spielen, weil bei ihm der Antritt fehlt, deswegen muss Ramos davorne rein, damit man in der Spitze variabler wird.
Bisher mussten die Gegner nur Friend ausschalten und wir konnten nur mit Distanzschüssen versuchen oder auf den Außen laufen sich die Spieler fest...

Deswegen wären Kobi und Ronny auch im linken Mittelfeld/Außenverteidiger ideal, weil sie Flanken aus dem Halbfeld schlagen können in die sich Friend und Ramos reinwerfen können....

Das sind meine Überlegungen, wo ja jeder anderer Meinung sein kann...
Aber unser "Null-Dominanz-Mittelfeld" mit den Außen, die nur LAUFEN, aber nicht LENKEN können, wird es wohl nicht bringen...
Irgendjemand hat ja den Vergleich mit Robben und Messi gebracht und mit unserem System (vor allem den Außen) verglichen. Der gravierende Unterschied ist, dass Spieler wie Messi oder Robben Ribery immer die Bälle fordern und dann starten. Ruka und Ramos starten und hoffen dann, dass einer es sieht... Das heisst von 10 langen Bällen auf den Flügel kommt vielleicht einer oder zwei an...

So kann man nicht effektiv spielen und die Leute auf den Außen laufen sich kaput....

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Dieser Beitrag wurde zuletzt von herthinho2310 am 21.09.2010 um 10:53 Uhr bearbeitet
Taktiktisch |#4
22.09.2010 - 23:08 Uhr
Zitat von Deadzone:
So sehr ich ich Gegner von der offensiven Viererreihe in dieser Besetzung bin, muss man nach dem heutigen Sieg doch feststellen, dass es offensichtlich funktionieren kann.


Hatte das denn wirklich was mit der Taktik zu tun ? Mein Eindruck war eher, dass die Karlsruher nach Ramos Blitztor schon geschlagen waren und weitgehend nur noch Alibifussball gespielt haben.

Das wird u.a. im Stadion der Freundschaft sicher ganz anders aussehen.

Grundsätzlich kann man wohl sagen, dass Hertha immer dann glänzt, wenn der Gegner eine Entfaltung der für die zweite Liga überqualifizierten Spieler wie Ramos, Niemeyer und Raffael zulässt. Wird Hertha ein Grasfressen-und-Kampfspiel aufgezwungen, haben die typischen Zweitligatruppen wie Union einen klaren Vorteil.

Das hat erstmal wenig mit dem System zu tun. Das 4-2-3-1 mit den kampfstarken Niemeyer und Perdedaj bietet allerdings viel mehr Sicherheit, wenn's mal nicht so läuft. Offensiv muss das angesichts der individuellen Qualität der Angreifer für die zweite Liga immer noch reichen...

Mit dem 4-1-4-1 in Babbels Interpretation besteht immer die Gefahr, dass man komplett neutralisiert oder sogar dominiert wird, weil die Mannschaft dann nicht dagegenhält und Zweikämpfen lieber aus dem Weg geht.
Taktiktisch |#5
04.10.2010 - 22:42 Uhr
Also mir drängt sich nach wie vor die Frage auf, ob man nicht doch zur Doppel-6 zurückkehren sollte. Die Abstände sind so einfach viel zu groß.

Die IV hat den Ball, für das flache Abspiel steht erst mal nur Niemeyer bereit, wird der wie heute früh zugedeckt, bleibt fast nur der lange Ball. Alternative: Raffael lässt sich fallen. Problem: Unser eigentlich kreativster Mann hat den Ball 60-70 Meter vor dem gegnerischen Tor. Domo ist zu unauffällig und unsere Aussen stehen tendentiell zu offensiv. Lösung: Lange Bälle, die zu 95% nicht ankommen. Friend flach anspielen geht auch nicht, da dieser am Ball zu schwach ist im Moment. So ist der Spielaufbau komplett gestört, in dem die Aachener nur 1 Spieler konsequent früh attackieren.

Die einzigen Lösung bestand dann darin auf die AV zu spielen, die heute aber einfach zu schwach waren. Mir fehlt einfach der 2.Mann in der Zentrale, so ein rumgebolze wie heut will ich nicht mehr sehen.

Natürlich bezieht sich das größtenteils auf das heutige Spiel, aber dennoch sollte er sich das Ganze überlegen. Von der taktischen Ausrichtung gefällt das Ganze Konstrukt mir noch überhaupt nicht.

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41.21.1.

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Falsch Charles, der Mensch stammt von Waffen ab"

Dieser Beitrag wurde zuletzt von wacken am 04.10.2010 um 22:43 Uhr bearbeitet
Taktiktisch |#6
04.10.2010 - 23:47 Uhr
Ja also die Doppel-6 muss wieder her, das ist taktisch ganz großer Unsinn zumindest gegen Mannschaften die Fußballspielen können (,also taktisch gesehen, technisch gesehen hat ja keine 2.Liga Mannschaft wirklich was aufm Kasten).

Raffael ist total verschenkt, die Abstände von der Defensive über Niemeyer zum Sturm ist zu groß, so dass sich Raffael nach 20min Grottenfußball permanent bis in die eigene Hälfte fallen lassen muss, um den Ball nach vorne zu schleppen, so kann er 0 Torgefahr ausstrahlen und dabei sollten er und Ramos Mannschaften wie Aachen 90min unter Druck setzen. Für Domo gilt das selbe, nur das dem jegliche Technik fehlt um von hinten das Spiel mitaufzubauen, der Typ hat 'nen bomben Abschluss und kommt aber nie vorm Tor an den Ball.
Außerdem sind auf Dauer Lusti+Niemeyer zu gute Spieler (qualitativ) da MUSS Domo oder Ruka, respektive Schulz, rausfliegen aus der Startelf.

Heute hätte Babbel nach 15min schon Domo rausnehmen müssen für Perdedaj aber so hat man 90min im Prinzip ein total zerfahrenes Spiel gehabt.

Babbel scheint total auf dieses 4-1-4-1 abzufahren sonst hätte er sich das heute nicht 85min angeguckt, ich hoffe inständig, dass Lustis fit werden ihn zu einer Systemumstellung zwingt sonst werden wir einige wichtige Punkte verschenken.

Ja der Einsatz heute war auch bescheiden, aber man macht es sich selber unglaublich schwer ins Spiel zu kommen und den Ball auch mal zu kontrollieren, genau das zeichnet eine Doppel-6 ja aus, mit unserer 4-1-4-1 Aufstellung müssten wir im Prinzip permanent schon in der gegnerischen Hälfte pressen und den Ball erobern damit man dann 'ne Überzahl vorne hat, sobald der Gegner richtig gegenhält hat man einfach zu große Lücken.

edit: Sorry hab' jetzt erst den Post von wacken gelesen und eigentlich wiederhole ich das alles nur nochmal, ich lasse es jetzt dennoch stehen, wacken hat meiner Meinung macht absolut recht.

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"Das Ganze ist mehr als nur die Summe seiner Teile."

"Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben
sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an
den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden."

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Antar3s am 04.10.2010 um 23:57 Uhr bearbeitet
Taktiktisch |#7
07.10.2010 - 15:41 Uhr
Ich möchte euch einen Artikel nicht vorenthalten, den ich neulich im HSV-Thread entdeckt habe.
Meines Erachtens nach ein aufschlussreicher Artikel, gerade zu unserer Diskussion mit dem aktuellen System und/oder der Doppelsechs.

http://opetharian.wordpress.com/2010/08/01/6-the-number-of-the-real-sexy-beast/

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That's life.
Taktiktisch |#8
03.05.2011 - 00:06 Uhr
Der wesentliche Mangel von Raffael auf der Sechs/Acht ist seine Tendenz, ständig auch von der eigenen Strafraumgrenze mit dem Ball loszulaufen und sich dann in der dicksten Gegnertraube zu verfangen. Da sagt die andere Mannschaft nur artig danke und ist schon längst wieder richtig positioniert, wenn er am ersten Spieler vorbeidribbelt. Bei genug eigener Qualität und extrem hohem und intensiven Pressing des Gegners kann das zwar ein wirksames Mittel sein, nur dürfte Herthas Kader nächste Saison bestenfalls im unteren Mittelfeld stehen und so spielen in der Bundesliga nur der BVB und mit Abstrichen Mainz.

Gegen die anderen Truppen muss man gerade als wohl häufig abwartend und auf Konter ausgerichtete Mannschaft schnell umschalten und das geht nur mit Passpiel hinten raus, der Ball ist eben immer schneller als die Spieler. Wirklich geeignet ist aus dem aktuellen Kader dafür eigentlich nur Knoll und von dem scheint der Trainer nicht so überzeugt zu sein. Für Lusti dürfte es neben zwei Holzhackern wie Niemeyer und Ottl vermutlich nicht reichen, das Passpiel der Offensivoptionen und Aussenverteidiger bis auf Ronny kann man auch bestenfalls als Licht und Schatten bezeichnen. Mit der Dreierkette Ottl-Niemeyer-Lusti hätte Hertha vermutlich ebenfalls ein massives Problem, die Murmel nach einer Balleroberung schnell genug irgendwie in die Nähe des gegnerischen Tores zu bringen solange die andere Truppe hinten ein bisschen aufpasst.

Vielleicht lässt sich der Trainer ja aber auch wieder eine "innovative" Variante wie das unsägliche 4-1-4-1 der Hinrunde einfallen :p
Dieser Beitrag wurde zuletzt von blurps am 03.05.2011 um 00:10 Uhr bearbeitet
Taktiktisch |#9
26.05.2011 - 09:53 Uhr
Zitat von marcello84:
@SupporterBLN

Sehr guter Beitrag! Sehe es genau wie du bzw. hoffe auf das gleiche taktische Konzept


Von mir auch. Top-Beitrag.
Den Kern voll getroffen, wo die Probleme des aktuellen Kaders liegen.

Sehr schade finde ich, dass wohl einer der Garanten und konstantesten Spieler der abgelaufenen Saison seinen Weg auf die Bank finden wird... Ich hoffe, dass Babbel weiterhin auf das Leistungsprinzip setzt und Niemeyer gegen den "teureren" Neuzugang eine faire Chance erhält.

für mich gibts 4-5 Spieler, die jetzt schon fix sind, egal wer da noch kommt.
Das sind Ramos, Ebert, Kraft, Hubnik und Lell.

Raffael steht bei Babbel lange nicht so hoch im Kurs, wie er es eigentlich verdient hätte.
Vielleicht ändert sich das in der kommenden Saison, wenn er quasi "Alleinherrscher" im ZOM/HS wird. Aber man hat ja in der Rückrunde gesehen, dass Babbel auch ohne Verletzung das eine oder andere Mal draussen gelassen hat...

Kommen wir mal zur Taktik.
Ich glaube, dass wir außer Konter gar nichts anderes spielen können, denn für die 1. Liga fehlt einfach die Kreativität. Die haben wir auch in der 2. Liga nicht dazu gekauft und da kommt das Problem der letzten 5 Jahre (seit Marcelinho) wieder zum Tragen. Keinen kreativen Denker und Lenker, den man eigentlich bei so vielen "Arbeitern und Dauerläufern" brauchen würde.

Ein Vergleich:
Der VfB hatte das gleiche Problem, aber die haben sich für ihr Konzept mit Hajnal den optimalen Lenker geholt. So einen brauchen wir auch noch.

Aber solange man kein Geld für diesen Spieler hat, muss man sich auf das konzentrieren, was man mit dem aktuellen Personal leisten kann, was in erster Linie das Konterspiel ist (vergleichbar mit dem FC Freiburg, die auch keine "Kreativen" haben).
Und dafür werden ganz andere Spieler wichtig als in dieser Saison. Für mich gehört z.B. Lasogga in den ersten Spielen nicht mehr in die Startelf (kommt auf den Spielplan an!), sondern Ramos vorne rein und dahinter eine "Konterreihe" mit Ruka, Raffa und Ebert. Vor allem von Ruka verspreche ich mir als Vorbereiter sehr viel in der kommenden Saison. Die Defensivreihen in der Bundesliga werden viel weiter vorne stehen als in der 2.Liga, wo sie, vor allem gegen, uns sehr tief gestanden haben. Dort kann Rukas Schnelligkeit eine echte Waffe werden.

In der Defensive sieht es genauso aus wie SupporterBLN es schreibt, dass es sich im Moment von alleine regelt, weil die Alternative fehlen.

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Taktiktisch |#10
12.08.2011 - 22:08 Uhr
Ich denke wir haben momentan zweierlei Probleme, die man aber mMn mit dem vorhandenen Spielermaterial eigentlich recht gut lösen kann.
Problem 1: Fehlende Kreativität aus dem zentralen Mittelfeld!
Meiner Meinung nach das größte Problem, denn hier beginnt das Aufbauspiel(bei anderen Teams beginnt es sogar schon in der IV, aber wir wollen ja nicht zu hohe Ansprüche stellen), und hier hakt es gewaltig bei Babbels aktueller Wunschbesetzung Ottl und Niemeyer.
Das liegt einerseits an den beiden selbst, als auch am System, was wir am Samstag bewundern durften. Wieso es an beiden selbst liegt? Nun ja, Niemeyer ist ein begnadeter Zweikämpfer mit viel Herz, der immer alles für Hertha gibt(was ich ihm sehr hoch anrechne), aber was bei ihm mangelhaft ist, ist seine Technik, vor allem seine technische Verarbeitung des Spielgeräts, was zu einer extremen Verlangsamung im Spiel führt. Ich sehe von Niemeyer pro Spiel vielleicht 1,2 Pässe die vertikal nach vorne gehen, und die kommen in der Regel nicht an, der Rest sind horizontale Alibi Pässe, die entweder an die IV, Lell, Kobi oder den 2ten 6er gehen.
Womit ich gleich zum nächsten Problem komme: Andreas Ottl: Bei ihm tue ich mich sehr schwer ein eindeutiges Urteil zu fällen, ich habe viele Spiele von ihm bei den Bayern gesehen, dort fand ich ihn nicht so katastrophal wie viele Bayernfans, klar hat er wesentlich weniger Potential als alle anderen dort, aber er ist meistens auch nicht negativ aufgefallen. Bei uns sieht das leider etwas anders aus. Ottls Stärken liegen darin, dass er Recht gut mit der Kugel umgehen kann, auch mal etwas riskantere Bälle spielen kann, und demzufolge für die Offensive nicht gänzlich unbrauchbar ist. Ottl hat dafür eine große Schwäche, die Babbel dazu zwingt ihn neben einem zweikampfstarken Spieler aufzustellen: Er kommt extrem selten in die entscheidenden Zweikämpfe und gewinnen tut er sie noch seltener. Deswegen ist es für die Defensive Ordnung der Mannschaft auch so wichtig, dass falls Ottl spielt, ihm ein Niemeyer zur Seite steht, da sonst die entscheidenden Zweikämpfe im defensiven MF nicht gewonnen werden würden.

Was kann man nun daraus Schluss folgern: Mmn erfolgt durch die Aufstellung der beiden ein großes Problem, was die offensive Gestaltung des Spiels anbelangt, da sie beide über extrem wenig Kreativität verfügen. Gleichzeitig möchte ich die beiden auch in Schutz nehmen und sagen, dass ihnen am Samstag sehr wenig Unterstützung zu kam, und hier komme ich gleich zum 2. großen taktischen Problem:

Unser Flügelspiel:
Meiner Meinung nach war dieses Flügelspiel am Samstag non-existent, was auch die Schuld der besagten Spieler ist, Torun wurde zu Recht zur 2ten HZ ausgewechselt und wieso Ebert durchspielen durfte, ist mir auch ein großes Rätsel, beide waren mMn unterirdisch.
Es liegt aber auch an der Taktik. Mir sind die großen Abstände zwischen Flügelspielern und 6ern aufgefallen, das waren teilweise 30-40 Meter, da müssen die beiden einfach flexibler sein, sowohl die 6er, als auch die OM.

Ich denke man könnte aber auch durch eine taktische Änderung versuchen dieses Problem zu beheben.
Zu aller erst einmal würde ich vorschlagen, dass man aus der Doppel 6, eine 6 und zwei 8en macht. In etwa so:


--------------------------Niemeyer-------------------------
-------------Lusti--------------------Raffa------------------
--Ramos(Torun)-----------------------------Ruka(Ebert)---
-------------------Ramos(Lassogga)------------------------

Sieht jetzt erstmal nicht sehr revolutionär aus, aber ich denke das könnte es durchaus sein. Was sind die Vorteile dieses Systems:

1. Die Defensive Stabilität bleibt, da Niemeyer drin bleibt, und sich quasi nur noch auf die Defensive konzentrieren muss, zudem ist Lusti auch relativ zweikampfstark und Raffael beherrscht die Drecksarbeit auch, wenns denn sein muss.
2. Die Kreativität wird um ein vielfaches erhöht: Raffa und Ebert kommen rein, und haben im Offensiven Mittelfeld durchaus Spieler, die in der Lage sind bei hohem Tempo den Ball zu verarbeiten, idealerweise könnte man wieder schnelle direkte Spielzüge einführen, wie damals zu Favre Zeiten, das hat sogar ein Nicu hinbekommen, also sollte es für Torun/Ramos/Ruka und Ebert kein größeres Problem sein(alles trainierbar).
3.Diese elende Langball-Taktik wird dadurch abgeschafft. Die Abwehr hat, wenn sich die beiden 8er zurückziehen, sofort 3 Anspielstationen, muss also nicht automatisch den Ball nach vorne kloppen.
4. Wenn man es mit Ramos spielt, hat man Spieler vorne drin, die alle eine überdurchschnittliche Grundgeschwindigkeit besitzen, das heißt man könnte auch mal wieder Pässe in die Tiefe spielen, wozu Raffael sicherlich in der Lage ist und auch Lusti traue ich das durchaus zu!

Kommen wir fairerweise auch zu den Nachteilen:
1. Es könnte eventuell ein Spiel daraus werden, in dem die Spieler zu "Mitte-lastig" spielen, d.h. die Flügel zu wenig berücksichtigen. Das könnten die AV aufheben, einem Ronny würde ich das auf Links durchaus zutrauen, ist dann die Frage, wie das Defensiv ausgehen würde.
2. Ottl wird von Babbel wohl kaum rausgenommen werden, allerdings sehe ich ihn für keine Position so wirklich gut geeignet. Für die 6 zu Defensiv-schwach, für die 8 nicht kreativ genug.
3. Womit wir auch gleich zu meinem nächsten, wohl größten Problem kommen: In dieser Formation hätte man bei einer Verletzung der beiden 8er(was bei Lustis Pech, durchaus wahrscheinlich wäre), überhaupt keinen brauchbaren Ersatz. Perde könnte Niemeyer sicherlich einigermaßen passabel ersetzen, aber mit Ottl wäre es wie gesagt wesentlich schwächer.


Ich sehe dieses System nicht unbedingt realistisch für unsere aktuelle Situation, da Babbel a) mir zu engstirnig und auf "seinen" Systemen beharrend zu sein scheint b) er wohl niemals seinen neuen Bayernliebling Ottl rausnehmen wird. Aber müssten wir uns früher oder später, nach einem neuen Trainer umschauen, würde ich mir einen wünschen, der dieses 4-1-4-1 bzw. 4-3-3 System bevorzugt, bzw. einen der dafür offen ist.
Ich freue mich natürlich jederzeit über kritische Anmerkungen!

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-----------------Jarstein ---------------------
Lazaro-Rekik-Torunarigha-Mittelstädt
---------------Maier---------------------------
-------Grujic---------Duda-------------------
----Kalou----------------------Dilrosun-----
------------Selke----------------------------
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