Peter Bosz

Ganz simple Erklärung: Ihr hattet Favre, und der hat 4,5 Jahre lang mehr rausgeholt, als im Kader steckte. Zu Beginn seiner 6. Saison kam dann eine Niederlagenserie und er ist von sich aus zurückgetreten, was Eberl sehr bedauert hat.

Bei uns waren die Trainer eben immer schon spätestens in der 3. Saison ratlos. Hyypiä schon in der 1. Saison ohne Lewandowski (Lewandowski ist ja nie in dem Sinne Cheftrainer bei uns gewesen, auf eigenen Wunsch hin, und nie rausgeschmissen worden...dessen Bilanz als Co-Trainer von Bosz und als Aushilfe zum Ende der Saison war top...aber sicher auch nichts Langfristiges, von den Problemen abseits des Sportlichen ganz zu schweigen).

Herrlich war eigentlich auch schon in der 1. Saison gescheitert. Dutt und Korkut sowieso.


Mit Bosz hätte die Wende eventuell funktionieren können. Aber die Bilanz, die Spielweise, die Entwicklung der einzelnen Spieler und die Entwicklung des Mannschaftsspiels in den letzten Monaten ist schon heftig.

Man kann sich ja umgekehrt auch fragen, warum Gladbach Andre Schubert so schnell entlassen hat. Der hatte einen guten Punkteschnitt und vor allem die ersten Spiele nach Übernahme von Favre waren sensationell (Niederlagenserie unter Favre, Siegesserie unter Schubert, direkt nacheinander zu Saisonbeginn). In der 2. Saison schon entlassen.

Klar, an Weihnachten kam der Anruf aus Zeist (Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond), ob er nach der EM (oder noch vor der EM? ) Bondscoach werden möchte und Peter hat geantwortet: "Gebt mir 3 Monate. Dann habe ich die Mannschaft und den Rudi so weit." (Google Translate sagt: "Geef me 3 maanden. Dan heb ik het team en Rudi klaar.")

Vielen Dank für deine Antwort.

Wir sind wohl an unseren eigenen Vereinen näher dran um so manches zu verstehen.
Schubert hatte die Mannschaft damals nicht mehr erreicht, daher die Trennung.
Warum ist Herrlich schon in seiner ersten Saison gescheitert, er wurde fünfter, punktgleich mit Hoffenheim und Dortmund auf Platz 3 und 4.
Eigentlich doch okay?

Die Spitze musste nun nicht sein ...

Zum Thema: Statistik kann leicht Dinge übertünchen. Unsere Trainer wurden meist nacht schlechten Serien entlassen, also Serien, wo die Niederlagen zumindest dominierten. Dass der Punkteschnitt trotzdem noch gut ist, liegt dann daran, dass er vor der Negativserie schon gut oder sogar sehr gut war. Die Statistiken allein können daher nicht wirklich als Gegenargument herangezogen werden. Lewandowski sollte man auch ausklammern, da er beide Male von vornherein kommuniziert hat, dass er nicht langfristig Cheftrainer sein möchte. Also näher an fünf Trainer in neun Jahren


Dem widerspreche ich wiederum auch nicht. Ich habe immer noch das Gefühl, dass die notorische leverkusische(?) Komfortzone weiterhin besteht. Völler und Caro spucken vielleicht ab und zu große Töne, aber mir erscheint das nie glaubhaft. Mit Rolfes haben wir einen Sportdirektor, der selbst irgendwie aus der Komfortzone kommt, auch wenn er bei mir noch Welpenschutz genießt Seine Kaderplanung bisher finde ich auch durchaus gut! Nur den richtigen Trainer haben wir bisher nicht gefunden - auch nicht in neun Jahren. (Wobei ich weiterhin glaube, dass Bosz das Potential gehabt hätte, wenn er taktisch ein bisschen flexibler gewesen wäre. Ich bin der Meinung, dass er die Trendwende geschafft hätte, wenn er sein Augenmerk mehr auf die Defensive gelegt hätte, selbst zu Lasten seiner Spielidee.)
Dieser Beitrag wurde zuletzt von mhitman am 25.03.2021 um 20:38 Uhr bearbeitet

Bayern wird wohl niemals einen Trainer verpflichten, der bereits bei 2 Konkurrenten letztendlich gescheitert ist und entlassen wurde.
Und wenn Bosz hier aufgrund fehlender Qualität gescheitert ist, dann höchstens an seiner eigenen. Klar ist der Kader nicht optimal zusammen gestellt worden, aber mit diesem Spielermaterial kann man trotz großem Verletzungspech gegen Bielefeld, Hertha, Augsburg, Mainz, Bern, Freiburg und Essen gewinnen.

Interessant wäre es aber natürlich trotzdem, was er bei einer Top-Mannschaft erreichen würde.
Größere Vereine als Ajax, Dortmund und Leverkusen wird er aber vermutlich niemals in seiner Vita stehen haben. Das höchste der Gefühle wäre Tottenham oder Arsenal.

Ich glaube das 70% der Trainer in der Bundesliga mit Bayern München erfolgreich arbeiten würden. Die Spieler haben einfach eine Einstellung die Weltklasse ist.
Da geht es nicht nur darum gut zu trainieren.
Ich bin überzeugt davon das die Spieler der Bayern auch privat wie Profis leben und ihr Leben total für 10 Jahre dem Fußball widmen.
Warum sind die Spieler der Bayern fast nie verletzt? Warum kann ein Müller mit dem Alter fast durchgehend zwei spiele in der Woche bestreiten?
Das sind doch auch alles nur Menschen, wie unsere Spieler auch.
Solch eine Mentalität haben wir einmal in Leverkusen gehabt und das war der Kader der unter Christoph Daum trainiert wurde.
Wir haben leider fast nur die Mentalität im Kader irgendwann den Absprung zu schaffen, dabei ist den Jungs egal ob sie 20 oder 40 Spiele absolviert haben. Es ist nur wichtig das sie in den 20 Spielen ein Scout gesichtet hat.
Von unser Kaderplanung halte ich einfach nicht mehr viel, weil seit Jahren nachdem gleichen Muster gearbeitet wird.
Es geht nur noch darum immer jüngere und schnellere Spieler zu bekommen.
Die Qualität am Ball ist einfach nicht mehr so relevant bei uns.
Deshalb haben wir auch große Probleme wenn sich Gegner gegen uns hinten reinstellen.
Schnelligkeit braucht Platz, ohne Platz sind Diaby, Bailey, Gray, Frimpong, nicht zu gebrauchen.
Du brauchst einfach auch Spieler wie einen Forsberg/Olmo die nicht die schnellsten sind aber die Qualität haben Abwehrketten auszuspielen die sehr defensiv stehen.
Die Frankfurter haben fast die ganze Hinrunde mit einem 37 Jährigen Hasebe und 34 jährigen Abraham in der Abwehr gespielt und das erfolgreich.
Wir sollten davon einfach wegkommen nur auf alter und Tempo zu achten.
Eine gesunde Mischung muss es einfach sein.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von BayLevKj am 26.03.2021 um 05:45 Uhr bearbeitet

Naja ein streng ballbesitz orientiertes Spiel wird natürlich immer einfacher desto höher die Kadergesamtqualität ist. Die Bayern haben 4 Flügelspieler die eigentlich jeden im 1gg1 kassieren bzw. sich auch gegen 2 durchsetzen. Die sind brutal Standardstark und haben mehrere Spieler die einen tödlichen Chip hinter die Kette spielen können: Boateng, Kimmich. Und hinten steht ein Torwart der wahrscheinlich in Liga 2 auf dem Feld mitspielen könnte.

Da hast du einfach 10 Spieler die mit einer Einzelaktion den Gegner aushebeln können. Dann kann man sich auch entspannt den Ball 89 Minuten zuschieben.

Sieht man bei uns in der Hinrunde, knackst du den Riegel per Standard ist Bosz tödlich. Blöd wird es wenn dir der eine geniale Moment fehlt. Daher war Bosz mMn immer der unglücklichere Pep. Stell Pep mal zu einem Euro League Team. Da wirst du nicht weit kommen mit Ball Geschiebe. Dafür brauchst du einfach Premiummaterial.

Sehe ich auch so, das ist auch der Grund warum das klassische Ballbesitzspiel so gut wie ausgestorben ist. Dafür brauchst du 10 Feldspieler die technisch auf Top-Niveau sind, um das effektiv und erfolgreich auf den Platz zu bringen und diese Qualität kann sich kein normaler Verein leisten.
Pressing kann hingegen eigentlich jeder spielen, da geht es "nur" darum, dass die Spieler mental dazu fähig sind, fussballerische Qualität ist da höchstens nice to have.

Die Qualität der Bayern ist einfach brutal. Vorne mit Lewandowski hat man den derzeit besten Mittelstürmer. Der ist enorm stark mit dem Rücken zum Tor, im Abschluss eiskalt egal mit welchem Körperteil und dazu erfahren und intelligent genug um sich richtig zu bewegen und positionieren. Dazu hat er den absoluten Willen alle Rekorde zu brechen und der ärgert sich sicher sogar bei einem 6:0, wo er alle 6 Buden erzielt hat, wenn er in der 90. Minute eine Großchance auslässt.

Dann die tollen Aussenspieler die schon erwähnt wurden, die sehr schnell und trotzdem technisch stark sind, sich aber auch ganz ordentlich im Kombinationsspiel zurecht finden. Sie haben es im Gefühl, sich im richtigen Moment in den freien Raum zu bewegen. Gestern super zu sehen als Kimmich den Chipball auf Gnabry spielte. Der funktioniert halt nur, wenn du in der Zentrale einen klasse Spieler wie Kimmich hast, der ein Auge für die Aktion und den richtigen Moment hat, aber auch dann die Technik und das Timing. Aber wenn man vorne keinen hat, der die Aktion erkennt und den Lauf anbietet, dann nützt dir auch einer von Kimmichs Qualität wenig.

Ob das Personal jetzt ideal für Bosz wäre, weiss ich nicht. Wir haben zumindest in den letzten Monaten nicht so agiert, als dass wir unserem Mittelfeld die Option geboten hätten um die Abwehr mit einem durchgesteckten oder gechipten Pass zu überlaufen. Da wurde viel mehr der Ball ideenlos im Mittelfeld hin und her geschoben und die Aussenspieler mussten durch ein Dribbling oder eine Flanke irgendwie eine Aktion kreieren... Aber je anspruchsvoller das Personal, desto anspruchsvoller die Möglichkeiten. Zuvor war es ja auch deutlich besser unter Bosz.


Vielleicht haben unsere Trainer auch einen besseren Punkteschnitt, weil man sie regelmäßiger oder früher austauscht? Aber dafür bin ich bei euch jetzt zu wenig informiert.

Hätte man weiterhin an Bosz festgehalten und wäre es genau so weitergelaufen, dann hätte Bosz seinen Punkteschnitt auch noch mächtig nach unten korrigiert. Hätten wir ihn aber bereits Ende 2020 entlassen (wo es natürlich noch absolut keinen Grund dafür gab), dann wäre der Punkteschnitt wohl richtig stark gewesen. Ich sehe daher durchaus einen Zusammenhang, denn wir haben sowohl bei Bosz als auch bei Schmidt noch recht lange gewartet und an ihnen festgehalten obwohl wir die Ziele immer mehr aus den Augen verloren haben.

Da bin ich nicht deiner Meinung. Wenn du mit Ballbesitz Titel holen möchtest dann musst du schon Unsummen ausgeben, das ist auf jeden Fall richtig.
Aber wenn man die CL erreichen möchte ist es meiner Meinung nach nicht notwendig auf Manchester City Niveau zu investieren.
Man braucht Spieler die besonders im Mittelfeld Qualität am Ball haben.
Was Bosz leider nicht verstanden hat ist das wir überhaupt kein Kader für so eine Spielidee haben. Sind wir mal ehrlich, außer Tapsoba, Wirtz und Aranguiz ist in unserem Kader keiner für den Ballbesitzspiel geeignet.
Wir haben eigentlich einen Kader der perfekt zum kontern passen würde.
Wir kritisieren unsere Stürmer ständig, aber für was? Die Hängen Woche für Woche in der Luft, weil meistens um sie herum gespielt wird.
Ist ja schön das Lewandwoski, Haaland und ein Silvia sehr viele Tore erzielen. Aber sie vergeben pro Spiel auch unheimlich viele Torchancen.
Wie verlangen von unseren Stürmern die eine Chance was die meistens im Spiel haben zu nutzen, das würde nicht mal ein Lewandowski schaffen.
Unsere Flügelspieler wollen ständig selbst abschließen, obwohl es oft Gelegenheiten gegeben hat einfach mal quer zulegen, damit die Stürmer mal zum Abschluss kommen. Das unsere Flügelspieler nicht flanken können ist ja für jeden offensichtlich. Die größte Hoffnung auf Tore hatten unsere Stürmer bisher auf Standards um Tore zu erzielen.
Und das ist für einen Verein wie Bayer Leverkusen ein Armutszeugnis, wenn man mal unsere Ziele in Betracht zieht.