Jadon Sancho [7]

"Jadon war tot", sagte sein Trainer Lucien Favre nach dem Spiel in Freiburg."

Tja, dann muss man einem 19 jährigen halt mal ne Pause geben und ihn nicht durch die engl. Wochen jagen. Dann bringt man ihn halt nach dem Startelfeinsatz gegen Leverkusen und Barca gegen Frankfurt von der Bank aus, um ihn etwas Erholung zu verschaffen. Solch ein Programm spulen vielleicht die fertigen Spieler ab, aber keine 19-20 jährigen Talente, die sich erst nach und nach an diese enorme Belastung in den engl. Wochen gewöhnen müssen.
Klar, ohne Sancho geht in unserer Offensive ja fast gar nicht mehr, trotzdem muss man schauen, dass er frisch bleibt. Denn mit Leistungen wie gegen Prag und Freiburg hilft er uns halt dann auch nicht groß weiter. Man hat auch jetzt bei den Länderspielen gemerkt, dass er total platt ist.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Clinter am 18.10.2019 um 14:08 Uhr bearbeitet

Solange Favre so große Probleme hat und daher offensiv von den Einzelmomenten der Spieler abhängt, wird er Sancho nicht draußen lassen. Da müssen wir nicht großartig darüber spekulieren, da wir die Diskussion nun seit mindestens 3-4 Wochen schon haben und in der Zeit hat sich nichts irgendwie geändert. Im Gegenteil, die Grundvoraussetzungen für Rotation werden immer schlechter.

Brandt kommt hier nicht an, wird auch mittlerweile von der Öffentlichkeit schon massiv unter Druck gesetzt, was für seine Leistungen in meinen Augen zuletzt nicht hilfreich war. Reus hat auf der 10 Narrenfreiheit, obwohl er dort insbesondere spielerisch für mich eine Fehlbesetzung ist und auch ein Grund ist, warum Brandt sich so schwer tut. Alcacer ist verletzt, ist aber auch fast nur der Profiteur von Sancho und Co.. Götze dürfte so gut wie weg sein, auch wenn seine Spielanteile zuletzt wieder da waren. Larsen hat dahingegen zunehmend abnehmende Spielanteile und ist auch kein Kreativelement. Guerreiro wird für den Aufbau in der Kette benötigt, da das mit Schulz nicht so gut geklappt hat bisher und eben nicht durch Hummels kompensiert werden konnte - weswegen ich auch nicht glaube, dass Schulz nach Verletzung auf einmal Stamm ist und Gewinner der letzten Wochen ohne ihn. Und dann bleibt am Ende eben nur Hazard, der in meinen Augen aber schon so gut wie am Maximum spielt, abgesehen von seinen Abschlüssen, die noch nicht in Toren enden.

Es spricht daher alles dafür, dass Sancho hier noch in der Vorrunde ziemlich verheizt wird und man kann froh sein, wenn das nicht in Verletzungen endet, da auch bei Reus die Belastung in meinen Augen zu hoch ist und einer der Gründe, warum er nicht in Form kommt - wenn auch in dem Fall nicht der Topgrund. Die einzige Hoffnung, die ich da auch im Moment habe, dass sich an der Situation was ändern könnte, ist die Winterpause bzw. das Transferfenster, was aber noch 2 Monate weg ist - und im Moment auch kaum Ausgaben erwarten lässt - und Reyna, der aber auch wohl noch die Zeit benötigt und sehr bedacht herangeführt werden soll, damit man ihn nicht gleich auch noch verheizt. Fährt man also so weiter, kommt man aus dem Dilemma nicht mehr raus und in meinen Augen wird man daher auch vorne umstellen müssen, da das System nicht genug Rotation zulässt. Da Favre aber sowieso schon in der Zwickmühle steckt, weil Erfolgsdruck da ist, sind diese Veränderungen nicht zu erwarten und es wird interessant zu sehen sein, wie sich das Drama bis zur nächsten Länderspielpause entwickelt. Denn ich halte die aktuelle Phase schon für sehr kritisch, obwohl man die Saison jetzt sicher nicht zum Positiven entscheidet, aber nach unten hat man im Moment keine Luft und je größer der Aufwand, dass man sich Luft schafft, desto mehr wird die Luft dann wieder hinten raus fehlen. Sancho ist da im Grunde nur eine Vorwarnung ...

Wenn wir ehrlich sind haben etliche User dieses Problem mit Sancho schon im Mai/Juni/Juli und auch August angesprochen, in dem man seinen einzigen echten Konkurrenten Pulisic wegrationalisiert hat, ohne einen entsprechenden Backup auf RA zu holen (Hazard ist ja ebenfalls Stammspieler und in einer Konstellation mit Sancho eben dessen Gegenpart auf der anderen Seite), läuft man nun halt in dieses Szenario hinein, dass Sancho am Saisonende wahrscheinlich auf die +/- 45 Pflichtspiele und ohne wirkliche Ruhepausen kommt.

Bruun Larsen ist auch kein Spieler, der Sancho auf Rechtsaußen ersetzen kann, Guerreiro per se nicht, Wolf wurde zuletzt abgegeben, allenfalls Hakimi kann man noch als ernsthaften Ersatz sehen (obwohl er gegen Prag zB insbesondere auch Linksaußen brilliert hat).

Das und den fehlenden - bisherigen - Willen von Favre, anständig zu rotieren um die Belastungssteuerung bei allen Spielern ungefähr gleichzuhalten, gipfelt dann eben in der Tatsache, dass Sancho bereits Mitte Oktober (!) äußerst überspielt wirkt. Und jetzt kommen ja erst die Wochen der Wahrheit mit Spielen im ständigen 3-Tages-Rhythmus.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Borusse91 am 18.10.2019 um 15:16 Uhr bearbeitet

Das Problem ist aber, dass man nicht auch noch einen Backup für Sancho und einen Backup für Alcacer holen konnte, wie soll man das alles finanzieren?

Das Problem ist eher die Aufstellung. Reus raus und Brandt ins Zentrum, dann hat man mehr Möglichkeiten. Auch mit Reus als Rotationsoption für Außen. Natürlich braucht Sancho Pausen, aber andererseits kann ich verstehen dass er immer spielt. kein Trainer lässt den besten Spieler raus, das kostet nämlich noch mehr Punkte.

Das Problem ist eben weniger personeller Natur, weshalb dein zweiter Punkt der entscheidende ist. Sancho ist rein spielerisch betrachtet alternativlos, weil man auf seine 1-gegen-1-Fähigkeiten zu sehr angewiesen ist und das Fehlen dieser nicht anderweitig kompensiert bekommt. Irgendwo zwar verständlich, dass man auf Dauer die (technisch) besten Spieler braucht, andererseits muss es mehr Mittel und Wege geben, um insbesondere gegen tiefstehende Gegner erfolgreicher zu sein. Dazu bräuchte es spielerische Mittel, die auch Akteure ohne Sanchos herausragende Fähigkeiten im Dribbling müssten umsetzen können. Die sind zur Zeit nur leider Mangelware, weshalb man hoffen und beten muss, dass Favre besser früher als später Lösungen auf den Platz bekommt.

Personell betrachtet müsste man im Zuge dessen mindestens - wie du sagst - drüber nachdenken, Reus wieder auf den Flügeln einzusetzen, um für Brandt (oder Götze) Spielraum im Zentrum zu schaffen, da er auf den Außen Leergeld bezahlt und hinten ansteht, wodurch man individuelle Qualität(en) verschenkt. Auf den Flügeln hat man ansonsten mit Hazard und Larsen in erster, bzw. Guerreiro und Hakimi in zweiter Linie, ausreichend Alternativen, die eigene Qualitäten einbringen können. Hazard und Guerreiro spielerischer, Larsen und Hakimi eher athletischer Natur.

Favre muss das (besser zeitnah) in den Griff bekommen und sich möglicherweise ein Stück weit neu erfinden, um Sancho (und auch Reus!) zu entlasten, die nach dem ersten 6er-Block an Spielen schon auf dem Zahnfleisch gingen. Die nächsten ~30 Tage werden da mit Gladbach, Mailand, Schalke, Gladbach, Wolfsburg, Mailand und Bayern tendenziell noch kräfteraubender.

Sancho ist natürlich nicht zu ersetzen, da er sportlich herausragt.

Die Alternativen finde ich aber nicht so schlecht.
Am wichtigsten ist mich, dass der Ersatz (können auch mehrere sein) Präsenz zeigt und Kreativität einbringt. Das sind für mich die beiden Eigenschaften von Sancho, die für unser Spiel am wichtigsten sind: Er ist häufig anspielbar und leitet Chancen ein (wobei diese Saison bisher seine Scorer mehr im Vordergrund stehen).

Deswegen traue ich zum Beispiel eher Brandt Sanchos Rolle zu als Pulisic. Brandt würde im Vergleich zu Sancho mehr einrücken, weswegen sich eine Kombination mit Hakimi als RV anbieten würde.
Dann würde ich mehr von Brandt als Anspielstation und Kreativposten erwarten als ich es von einem Pulisic tun würde. Dass die Dribbelstärke von Pulisic hier ausschlaggebend wäre, glaube ich nicht.

Guerreiro wäre auch eine Alternative. Er ist ebenfalls präsent und kreativ. Dann wechselt Hazard nach rechts. Sehe kein Problem darin.
Als LV könnte dann Hakimi oder Schulz auflaufen.

Unser Spiel ist nicht so ausgelegt, dass wir Sancho auf seine Dribbelstärke reduzieren könnten. Die Dribblings sind für mich nur eine Möglichkeit, Kreativität ins Spiel zu bringen.
Brandt und Guerreiro können mit schnellen, intelligenten Pässen, starken Ballmitnahmen, aber auch mit Dribblings ebenfalls kreativ werden.
Dribblings sind für mich nur dann die wichtigste Offensivwaffe, wenn man einen Spieler bewusst in isolierte Situationen manövriert. Dann gibt es eventuell nur die Möglichkeiten, das 1gegen1 zu gewinnen oder den Angriff abzubrechen und hintenrum zu spielen.
Das ist aber weniger der Ansatz den wir mit Sancho verfolgen, denke ich. Ansonsten dürfte er wohl auch nicht so viel einrücken.

Ich sehe uns also ganz gut aufgestellt, was die Alternativen zu Sancho angeht. Einen starken Dribbler als taktische Waffe zur Verfügung zu haben, würde ich mir zwar auch wünschen, aber dieser würde nicht zwangsläufig die erste Elf besser machen. Einen Pulisic muss man in diesem Moment, denke ich, nicht vermissen (Pulisic hätte ich aber aufgrund seines Potentials dennoch gerne behalten).

Sancho ist wohl nicht in Kader heute. Er soll zu spät aus der Nationalmannschaft zurückgekehrt sein

https://www.t-online.de/sport/fussball/bundesliga/id_86646430/bvb-topspiel-gegen-gladbach-jadon-sancho-fliegt-aus-kader-.html

Hatte T-Online wohl richtige Informationen, Dersch bestätigt die Geschichte nämlich.

https://twitter.com/MatthiasDersch/status/1185498968568029186

Freiwillig auf Sancho verzichten... wir können es uns ja leisten.