Finanzthread

@st3in nur kurz zu den Fernsehgeldern. Lt. Fersehgelder.de haben wir in diesem Bereich einen Verlust von 14m€ - weiß nicht, wie die Bild auf 35m€ Einnahmen kommt, es waren letzte Saison 25m€.

Wie kommst du auf 20 Mio. TV-Gelder in Liga 2?
Bei den sonstigen Verwaltungskosten kenn ich mich nicht aus. Schätze aber, dass man so nen Wasserkopf nur langfristig kleiner bekommt.
Das Problem bei den Transfereinnahmen ist, dass man junge Spieler unter Wert abgibt und dafür erst mal wieder günstigere Spieler holen muss. Ob man die Gehälter wirklich "locker" auf 25 Mio senken kann, wage ich auch zu bezweifeln. Hängt sehr davon ab, ob das Gerüst Langerak, Großkreutz, Gentner, Ginczek, Dié, Insua - sofern sie alle bleiben auch Gehaltskürzungen mitträgt. Auf Erstliganiveau sind ja allein mit diesen Spielern schon 10 Mio. Gehälter verbraten.
Das Fazit würd ich auch in Frage stellen. Sicherlich gibt der Abstieg die Möglichkeit, sich von Spielern zu trennen und die Gehaltskosten zu reduzieren, aber eine "Riesenchance" ist der Abstieg keinesfalls, sondern die Megagefahr, unter Verkaufsdruck zu kommen und wieder zu sehen, dass die Eigengewächse in anderen Vereinen zu guten Spielern heranreifen. Ganz krass wirds, wenn man den direkten Wiederaufstieg verpasst. Köln und Gladbach sind vergleichbare Kaliber und mussten schon mal länger unten bleiben. Andererseits ist Gladbach ein Beispiel, dass man mit guter Arbeit auch wieder hoch kommen kann.

Einnahmen aus der internationalen Vermarktung. Hier ist das aufgeschlüsselt für 15/16: http://fussball-geld.de/fernsehgelder-tabelle/

Das der Abstieg sportlich und finanziell großer Mist ist, da sind wir uns definitiv einig.
Mich stört halt die Sensationsberichterstattung der Bild im allgemeinen, da wir mit Summen jongliert das einem schwindlig wird.
Es wäre zum Beispiel äußerst fraglich gewesen, ob die Ausgliederung im Nichtabstiegsfall beschlossen worden wäre, daß jetzt als Verlust mit rein zu rechnen mag vielleicht eine buchhalterische Berechtigung haben, macht aber momentan wenig Sinn.
Wichtig ist meiner Meinung nach, was die gesunkenen Einnahmen, verrechnet mit den gesunkenen Ausgaben ( vor allem die gesunkenen Kaderkosten der 1. und 2. Mannschaft) unter dem Strich für einen Eindluß auf das operative Geschäft haben.
Was der Verein momentan auf dem Papier wert ist, ist für mich erst mal sekundär, solange man ihn nicht verkauft.
Wichtig bei der ganzen Diskussion, und das ist glaube ich ein wenig untergegangen, der VfB hat die Lizenz für 1. und 2. Liga ohne Auflagen erhalten.
Der VfB ist in einer schwierigen Situation mit hohen Risiken.
Das aber ein Abstieg kein Untergang für immer bedeuten muss, haben schon andre Vereine wie in jüngster Vergangenheit Köln und BMG bewiesen.
Wichtig ist es halt jetzt keine Fehler zu machen, und da ist die Panikmache der Bild nicht zielführend.

Ein weiteres Problem sehen Ich in den hohen Kosten für den Spielbetrieb (ca. 11 Mio STN2012), die sich wohl auch nicht so leicht verringern lassen. Allein die Stadionmiete wiegt dabei mit ca. 7,4 Mio p.a. recht schwer.

Für die ganze Stadionregelung hat sich Staudt damals ziemlich abfeiern lassen, ob das so berechtigt war ist ja schon früger diskutiert worden.

Die Kosten für Spielbetrieb waren 28,2 Mio im Jahr 2014, laut Bilanz VfB, die Kosten der Abschreibung betragen 7,9 Mio im Jahr (Stadionpacht bzw Darlehenrückzahlung), wogegen Erträge durch den Spielbetrieb bei 15,4 Mio (Zuschauer) im Jahr lagen.

Denke man kann nur durch das erzielen hoher Transfererlöse, die Kosten sowie den Spieleretat decken. Es gibt keine Garantie das ein Spieleretat von ca. 25 Mio den sofortigen Wiederaufstieg garantieren kann, das haben Beispiele in der Vergangenheit gezeigt.

Also, Leute, die sich mit der Finanzierung von Großprojekten auskennen, sagen, dass die Konstruktion sehr solide und gut gemacht ist. Staudt hatte viele Fehler, aber die Stadiongeschichte gehört zu seinen Verdiensten.
Da die Finanzierung gestreckt werden kann und Rücklagen für einen möglichen Abstieg gebildet wurden, sollte das Stadion für einen kurzfristigen Aufenthalt in Liga 2 kein Problem darstellen. Wenn man lange unten bleibt schaut's natürlich anders aus.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von asc71 am 24.05.2016 um 11:33 Uhr bearbeitet

Da kann ich nur hoffen dass das auch in der Tat so ist, denn ohne Rücklagen in Form von Cash der auch physikalisch zum ausgeben vorhanden ist wird ein sofortiger Wiederaufstieg unmöglich. Ich gehe regelmäßig bei der Eintracht auf JHV und deswegen weiß ich ziemlich exakt wie viel der sofortige Wiederaufstieg in der Saison 2011 gekostet hat. Ist ja kein Geheimnis und kann man aus den offiziell verfügbaren Medien wie Handouts etc. entnehmen.

Ich bin nicht restlos davon überzeugt das der VfB einen ähnlichen Kraftakt bewältigen kann zumindest nicht ohne drastische Transfer Erlöse. Ich lasse mich aber gerne eines besseren Belehren, so richtig gut kenne ich mich beim VfB nicht aus, außer Zeitungsartikel die man z.B. im Kicker finden kann.

Meine Antwort bezog sich nur aufs Stadion und dass dessen Kosten für ein Jahr in Liga 2 abgefedert werden können. Dass der Abstieg ansonsten enorme finanzielle Probleme verursacht, ist mir schon klar.
Die Kaderkosten von 45 auf 25 Mio zu reduzieren wird ein Problem und natürlich muss der VfB auch Transfereinnahmen erwirtschaften. Daher kann es auch durchaus sein, dass von den Spielern, die als Gerüst für den Wiederaufstieg gehalten werden sollen, noch der ein oder andere geht, wenn die Ablöse lukrativ ist (also: Dié, Langerak oder Rupp evtl. auch Großkreutz - schließlich spart man dabei auch ordentlich Gehälter). Kostics Abgang ist ja schon geplant, Werners wahrscheinlich; Klein und Sunjic wird man abgeben wollen. Ich geh mal davon aus, dass neben Didavi und Harnik auch Niedermeier und Schwaab gehen. Das spart dann ~8 Mio. Gehälter, wobei man dann natürlich auch wieder Ersatz braucht.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von asc71 am 24.05.2016 um 12:16 Uhr bearbeitet