Der "ohh bitte lieber Fussballgott lass uns..."-Aufstiegsrennen-Thread

04.03.2020 - 08:38 Uhr
Zitat von Goldzahn
Auch wenn man hier dafür niedergeschrieben wird: Mit Bernd Hoffmann waren wir noch auf Kurs. Nachdem er abgesägt wurde, hatten sich alle lieb, aber niemand ist mehr an seine Grenzen gegangen. In der Nachbetrachtung ist der Falsche gegangen. Jansen, Wettstein und Boldt sollten die Konsequenzen tragen müssen....


Schwachsinn. Berni hat sich verpisst weil er genau wusste, das Ding geht nicht gut. Der hatte nicht die Eier sich dem zu stellen.

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HSV!
Aber es war doch jeder der großen Überzeugung, dass Hoffmann so ein böser Zeitgenosse ist. Sorry aber Jansen hat damals die Anfänge der schlechten Leistungen aktiv mit erbracht und der soll jetzt ohne große Erfahrung die Verantwortung für einen Bundesligaklub übernehmen??? Der Herr Hoffmann war schon nicht so ganz verkehrt aber gut, ist jetzt eh egal. Für mich ist dieser Verein einfach nur noch eine riesige, peinliche Erscheinung.
Mal was ganz anderes oder auch nicht:

Da meine Kunstlehrerinnen nicht wie Sylvie Meis aussahen, sondern erstens Kunstlehrer waren und zweitens eher Catweazle ähnelten, habe ich ungefähr im Alter als @fosbury mit Knutschen und Fummeln in Berlin beschäftigt war ganz profan meinen Führerschein gemacht. Nachdem ich vorher ausgiebig mit Papa auf dem Parkplatz geübt hatte, war mein Fahrlehrer früh überzeugt, dass ich sofort nach Absolvieren der Pflichtstunden zur Prüfung antreten könne.

Nun war ich damals ganz allgemein statt mit Knutschen und Fummeln eher mit spätpubertären Selbstzweifeln und Grübeleien geplagt. Der Gedanke ans Erwachsenenwerden, an das Entwickeln einer Vision für mein Leben und das Verlassen meiner weitgehend verantwortungsfreien jugendlichen Komfortzone erfüllte mich im Verbund mit dem familiären Erwartungsdruck (tragische Familiengeschichte! große Hoffnung für den einzigen Sohn!) eher mit Panik als Vorfreude. (Ein Gefühl, das mir übrigens wenn ich so recht überlege, bis heute erhalten geblieben ist, nur dass man sich halt irgendwann eingestehen muss, dass Berufsjugendlicher kein Karrierepfad ist.)

Kurzum, tief in mir steckte die merkwürdige, aber dennoch unerschütterliche Überzeugung, noch nicht weit genug für das selbstständige Führen eines PKW zu sein und dass ich mir den Führerschein eher erschleichen als verdienen würde. Und wozu in der Hölle brauchte ich eigentlich einen Führerschein?

Den achtzehnten Geburtstag konnte man in seinem Initiationscharakter noch gut ignorieren, aber der Gedanke die amtlich testierte Mündigkeit in PS-Fragen in meinem Briefbeutel zu tragen, vermischte sich irgendwie sehr ungut mit meinem inneren Widerstand gegen das zwangsläufig danach und sonst so Anstehende (Sinnsuche! Studienwahl! Studium! Beruf! Ehe! Kinder! Steuererklärung! Mülltrennung! Fummeln! Knutschen!).

Diese tief in mir wohnende Überzeugung „Ich bin noch nicht soweit“ und „Es wäre nicht wirklich verdient“ war insofern äußerst witzig, dass ich in ebenso großer Klarheit die Überzeugung meines Fahrlehres teilte, dass ich durchaus Auto fahren konnte und es da nichts mehr zu lernen für mich gab. Ich fuhr sicher, kannte alle Regeln und hatte diesbezüglich keinerlei Zweifel.

Mein Kopf sagte also „Hallo Gaspedal!“ während mein Bauch sich dachte „Das Bremspedal sieht irgendwie schöner aus“.

Als es dann um die Anmeldung zur ersten Prüfung ging, hat der Bauch natürlich brav die Klappe gehalten. Er wusste ja genau, dass er in der entscheidenden Situation das Ruder übernehmen kann.

Und die kam dann schon nach kaum 5 Minuten.

Bei der ersten großen Kreuzung war die Ampel ausgefallen, was ich natürlich schon Ewigkeiten vor Fahrlehrer und Prüfer sah. Mein Kopf hatte also mehr als genügend Zeit, die richtige Regel zu aktivieren und den Handlungsplan glasklar abzuleiten: Ampel aus – dann gilt die Beschilderung. In diesem Fall war es das Vorfahrt-Gewähren-Schild.

Was den Bauch nicht daran hinderte, äußerst überzeugend für die Rechts-vor-links-Regel zu plädieren. Eine Regel solch bestechender Schlichtheit und Eleganz, dass ihre universelle Gültigkeit in Abwesenheit einer Ampel nur von den größten Dummköpfen hinterfragt werden konnte.

Das Gesamtsystem ergab sich wehrlos dieser bestechenden Beweisführung.

Der Schelm von einem Fahrlehrer versuchte noch, mir durch weites Vorbeugen und demonstratives Nach-links-schauen den richtigen Hinweis zu geben, nur wusste es der Bauch natürlich besser als dieser Volllappen und gab Gas obwohl oder gerade weil er doch eigentlich auf der Bremse stand. Der Volllappen musste dann frecherweise steil in die Bremse steigen, als ich den Verkehr von links ignorierend losfahren wollte. Der Prüfer war dann auch nur mäßig erfreut.

Bei der Frage hinterher, was ich mir dabei gedacht hätte, hatte sich der Bauch natürlich schon längst wieder verkrümelt. Der Kopf konnte es jedenfalls nicht erklären und nur ehrlich ratlos die Achseln zucken.

Von Außen betrachtet hatte ich mich jedenfalls gerade zum Volldeppen gemacht.

Es waren nicht seine genauen Worte, aber sinngemäß sprach mein Fahrlehrer - er hieß übrigens nicht Bernd - bei einer der Extrastunden, die wir danach dranhängen mussten, vom überflüssigsten Nichtbestehen aller Zeiten.

End of story.


Erinnert Euch irgendwas davon an aktuelle Ereignisse und Gegebenheiten?

Dann liegt Ihr leider falsch.

Die Prüfung habe ich dann nämlich beim zweiten Anlauf souverän und mit einem Lächeln auf den Lippen bestanden.

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When you’re used to privilege, equality feels like oppression.
Zitat von Moorkamp

Mal was ganz anderes oder auch nicht:

Da meine Kunstlehrerinnen nicht wie Sylvie Meis aussahen, sondern erstens Kunstlehrer waren und zweitens eher Catweazle ähnelten, habe ich ungefähr im Alter als @fosbury mit Knutschen und Fummeln in Berlin beschäftigt war ganz profan meinen Führerschein gemacht. Nachdem ich vorher ausgiebig mit Papa auf dem Parkplatz geübt hatte, war mein Fahrlehrer früh überzeugt, dass ich sofort nach Absolvieren der Pflichtstunden zur Prüfung antreten könne.

Nun war ich damals ganz allgemein statt mit Knutschen und Fummeln eher mit spätpubertären Selbstzweifeln und Grübeleien geplagt. Der Gedanke ans Erwachsenenwerden, an das Entwickeln einer Vision für mein Leben und das Verlassen meiner weitgehend verantwortungsfreien jugendlichen Komfortzone erfüllte mich im Verbund mit dem familiären Erwartungsdruck (tragische Familiengeschichte! große Hoffnung für den einzigen Sohn!) eher mit Panik als Vorfreude. (Ein Gefühl, das mir übrigens wenn ich so recht überlege, bis heute erhalten geblieben ist, nur dass man sich halt irgendwann eingestehen muss, dass Berufsjugendlicher kein Karrierepfad ist.)

Kurzum, tief in mir steckte die merkwürdige, aber dennoch unerschütterliche Überzeugung, noch nicht weit genug für das selbstständige Führen eines PKW zu sein und dass ich mir den Führerschein eher erschleichen als verdienen würde. Und wozu in der Hölle brauchte ich eigentlich einen Führerschein?

Den achtzehnten Geburtstag konnte man in seinem Initiationscharakter noch gut ignorieren, aber der Gedanke die amtlich testierte Mündigkeit in PS-Fragen in meinem Briefbeutel zu tragen, vermischte sich irgendwie sehr ungut mit meinem inneren Widerstand gegen das zwangsläufig danach und sonst so Anstehende (Sinnsuche! Studienwahl! Studium! Beruf! Ehe! Kinder! Steuererklärung! Mülltrennung! Fummeln! Knutschen!).

Diese tief in mir wohnende Überzeugung „Ich bin noch nicht soweit“ und „Es wäre nicht wirklich verdient“ war insofern äußerst witzig, dass ich in ebenso großer Klarheit die Überzeugung meines Fahrlehres teilte, dass ich durchaus Auto fahren konnte und es da nichts mehr zu lernen für mich gab. Ich fuhr sicher, kannte alle Regeln und hatte diesbezüglich keinerlei Zweifel.

Mein Kopf sagte also „Hallo Gaspedal!“ während mein Bauch sich dachte „Das Bremspedal sieht irgendwie schöner aus“.

Als es dann um die Anmeldung zur ersten Prüfung ging, hat der Bauch natürlich brav die Klappe gehalten. Er wusste ja genau, dass er in der entscheidenden Situation das Ruder übernehmen kann.

Und die kam dann schon nach kaum 5 Minuten.

Bei der ersten großen Kreuzung war die Ampel ausgefallen, was ich natürlich schon Ewigkeiten vor Fahrlehrer und Prüfer sah. Mein Kopf hatte also mehr als genügend Zeit, die richtige Regel zu aktivieren und den Handlungsplan glasklar abzuleiten: Ampel aus – dann gilt die Beschilderung. In diesem Fall war es das Vorfahrt-Gewähren-Schild.

Was den Bauch nicht daran hinderte, äußerst überzeugend für die Rechts-vor-links-Regel zu plädieren. Eine Regel solch bestechender Schlichtheit und Eleganz, dass ihre universelle Gültigkeit in Abwesenheit einer Ampel nur von den größten Dummköpfen hinterfragt werden konnte.

Das Gesamtsystem ergab sich wehrlos dieser bestechenden Beweisführung.

Der Schelm von einem Fahrlehrer versuchte noch, mir durch weites Vorbeugen und demonstratives Nach-links-schauen den richtigen Hinweis zu geben, nur wusste es der Bauch natürlich besser als dieser Volllappen und gab Gas obwohl oder gerade weil er doch eigentlich auf der Bremse stand. Der Volllappen musste dann frecherweise steil in die Bremse steigen, als ich den Verkehr von links ignorierend losfahren wollte. Der Prüfer war dann auch nur mäßig erfreut.

Bei der Frage hinterher, was ich mir dabei gedacht hätte, hatte sich der Bauch natürlich schon längst wieder verkrümelt. Der Kopf konnte es jedenfalls nicht erklären und nur ehrlich ratlos die Achseln zucken.

Von Außen betrachtet hatte ich mich jedenfalls gerade zum Volldeppen gemacht.

Es waren nicht seine genauen Worte, aber sinngemäß sprach mein Fahrlehrer - er hieß übrigens nicht Bernd - bei einer der Extrastunden, die wir danach dranhängen mussten, vom überflüssigsten Nichtbestehen aller Zeiten.

End of story.


Erinnert Euch irgendwas davon an aktuelle Ereignisse und Gegebenheiten?

Dann liegt Ihr leider falsch.

Die Prüfung habe ich dann nämlich beim zweiten Anlauf souverän und mit einem Lächeln auf den Lippen bestanden.


Wieviel Jahre später?


Nein, im Ernst jetzt: Schöne Geschichte.

Aber kann nicht jemand diesen unheiligen Thread endlich schließen und das für immer?
Der Aufstieg soll gefälligst nicht von Fußballgöttern sondern von der Leistung des Teams abhängig sein, so es dann irgendwann mal wieder ansteht.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von BallToGo am 29.06.2020 um 17:58 Uhr bearbeitet
Dieser unheilige Thread ist zum Ruhen verdammt!

Der Fussball-Gott hat gesprochen und seine Worte waren: Alle guten Dinge sind drei.

Es ist vorbei. Es sollte nicht sein. Und das heisst,
Saison drei in Liga Zwei!

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Auf Kurs!
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