Alles Gute, Daniel Thioune!

Naja, die verbreitete Forumsmeinug scheint dazu folgende:

Internas sollen geheim bleiben, auch beim HSV und das sei grundsätzlich gut. In Folge werden wir nie erfahren, wie das wirklich abgelaufen ist. Man vertraut JB und kann ja zwischen den Zeilen klar erkennen, dass der Trainerwechsel notwendig war.

Wie du zwischen meinen Zeilen lesen kannst, bin ich mit dieser Leseart nicht einverstanden. Wenn das so wäre, stellt der HSV Spieler vor Trainer. Das war schon immer so und brachte uns kein Erfolg. Guck dir den Spielerrat an, das ist ein Witz. Das sind nicht die Spieler, die den HSV noch in 1-2 Jahren tragen....

Nach all den haarsträubenden Geschichten der HSV Führung im letzten Jahrzehnt weiß ich auch nicht wie man darauf kommt, dass nun die Weitsicht eingesetzt hätte. Man hatte einen Plan mit dem Trainer notfalls auch erst 2022 aufzusteigen, dann wartet man geduldig bis man auch die letzte Aufstiegschance im ersten Jahr verspielt und trennt sich dann doch von Trainer. Ich hätte mich gerne schon vor Sandhausen, oder aller spätestens nach Regensburg vom Trainer getrennt. Danach hätte man in meinen Augen durchziehen müssen. Und wenn dann die Spieler um drei vor 12 aufwachen und dem Trainer die Schuld geben.... naja - also wenn DT handgreiflich geworden wäre, ok. Aber alle anderen Gründe sehe ich nicht. Jeder kennt Vorgesetzte, die wenn es hart wird mal ungerechtfertigt austeilen.... und Fehlentscheidungen treffen, so what?

Und DT beispielsweise anzukreiden dass er in irgendeiner Schlussphase TL mal ins rechte Mittelfeld stellt. Der TL der diese Saison als LV enttäuscht..... der, als er plötzlich im linken Mittelfeld spielt 2 Tore macht.... ach kommt, jetzt müssen wir nur noch schnell mit Hunt verlängern und ihn vorher bitten auf ein paar Zehntausender zu verzichten.

Meine Theorie (frei erfunden) nach HSV Drehbuch ist eher das irgendeine Delta/Seeler Connection oder Kühne/Hoffmann/Jansen Clique auf den Vorstand eingewirkt hat und dieser (zu spät) umgefallen ist. Aber das sind Internas, die besser geheim bleiben. Ich kann und will so eine abenteuerliche Vermutung gar nicht belegen - was für mich unerklärlich zurück bleibt, ist der Zeitpunkt der Entlassung.

https://www.mopo.de/sport/hsv/daniel-thioune-im-mopo-interview--es-war-ein-privileg--hsv-trainer-zu-sein--38359958

Hier mal das Interview mit der Mopo.

Ein paar Auszüge:

Mopo: Kam das für Sie überraschend? Immerhin gab es wenige Tage zuvor ja noch ein klares Treuebekenntnis.

Thioune: Ja, aufgrund der vorherigen Gespräche war es am Sonntag dann schon überraschend für mich.

Mopo: Weiter wurde auch von einem immer größeren Bruch zwischen Ihnen und der Mannschaft gesprochen. Können Sie das bestätigen?

Thioune: Nein, das habe ich nicht so empfunden. Ich habe mit der Mannschaft immer offen kommuniziert, immer Lösungen an die Hand gegeben und versucht, sie mit einzubinden, wenn wir es für sinnvoll erachtet haben. Ich habe einige Nachrichten aus der Mannschaft nach der Freistellung bekommen, in denen Spieler meinen Abgang bedauern und sich für die Zusammenarbeit bedanken. Das klingt für mich nicht nach einem Bruch.

Mopo: Gab es von Ihrer Seite aus ein Signal an Ihre Bosse, aufgeben zu wollen? Nach dem 1:1 gegen Karlsruhe wirkten Sie zutiefst enttäuscht.

Thioune: Nein, das ist absoluter Blödsinn. So ein Signal gab es nicht und ich bin niemand, der kapituliert, das habe ich auch oft genug betont. Wenn der Eindruck entstanden ist, dann ist er nicht richtig.

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Auch 4 Tage danach verstehe ich die Freistellung immer noch nicht. Es gab von Boldt erst die klare Bekenntnis weiter zu machen, um Thioune dann Sonntag doch überraschend den Laufpass zu geben. Es gab keine Signale von Thioune nicht weiter machen zu wollen. Es sollte eine Mannschaft entwickelt werden, die spätestens 2022 aufsteigt.
Von Thioune aus scheint es keinen "Bruch" mit der Mannschaft gegeben zu haben. Boldt dagegen sah die Gefahr "vom Weg abzukommen" und dass die Dynamik beim HSV in den letzten Tagen "deutlich schneller und dramatischer" geworden war. "Die Beziehung zwischen Trainer und Spieler hat immer mehr gewackelt, weil sich viele Dinge verselbstständigt haben".
Diese "Gefahr" hat Boldt aber in Sandhausen, also 10 Tage zuvor (!) nicht gesehen, denn "ich war vier Tage vor Ort bei der Mannschaft dabei. Sie hatte den unbedingten Willen, das selbst zu regeln."

Was also ist in den letzten Tagen passiert, das Boldt zur Entlassung des Trainers geführt hat? Was war die Dynamik? Ich verstehs nicht.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Miller am 06.05.2021 um 09:21 Uhr bearbeitet

Und genau der Zeitpunkt ist das, was deine Theorie sehr wahrscheinlich macht.

Auch gerade das Interview auf ndr gelesen. Er spricht da deutlich von einem 2 Jahresplan. Wieso ist das nie so kommuniziert worden? Hätte einiges an Druck und schlechter Presse vermeiden können. Und wenn es wirklich ein 2 Jahresplan war muss man auch Boldt und Mutzel hinterfragen.

Ich bin einfach nur noch müde.
Ich möchte mich da auch gar nicht mehr reindenken, wer da jetzt inwieweit das richtige sagt.
Ich verliere da wirklich das Interesse. Wenn nichtmal 3 Jahre in Liga 2 dazu führen, dass sich dieser mies geführte Chaosverein endlich mal am Riemen reißt. Es ist doch alles wie zu Absteiger-Liga 1 Zeiten: Es geht nur um das eigene Ego.

Ich glaube keiner der Verantwortlichen Personen ist in der Lage sein eigenes Weiterkommen hinter den des Vereines zu stellen. Und das auf allen wichtigen Ebenen!

Mir persönlich reicht es.

Ich weiß nicht wie ich mit den Widersprüchen umgehen soll.

Einerseits bin ich noch immer tief enttäuscht, dass wir so ein guten Trainer entlassen.

Es ist ja auch kein Nachtreten von Thioune aber das ganze stellt dann doch die Motivation von Boldts Handeln in Frage.

Was ich mich die ganze Zeit gefragt habe, warum könnte Hrubesch nicht intensiver helfen Mit Thioune statt seinen Job für die 3 Spiele zu übernehmen.

Hrubesch war ja laut Boldt mitverantwortlich für die Freistellung. Jedenfalls fiel die Entscheidung nach deren Gespräch.

Man man man.. Ich bin irritiert. Hoffentlich ist diese Entscheidung nicht kontraproduktiv. Skepsis bleibt aber.

Zum Zeitpunkt der Verpflichtung war tatsächlich von einem längerfristigen Plan die Rede. Diese Aussage wurde hier aber eher als Versuch verstanden, Druck von der Mannschaft zu nehmen.
Als uns dann Terodde und Ulreich in den Schoß fielen, war es mit der Langfristigkeit jedenfalls so gut wie vorbei. Gerade die Verpflichtung von Terodde macht sonst wenig Sinn. Ab dann ging es primär um den Aufstieg, egal ob das offen kommuniziert wurde oder nicht.

Bei einer positiven Entwicklung der Spielweise hätte Boldt vielleicht wieder auf das Ursprungskonzept zurückgegriffen und an Thioune festgehalten. Aber der Trend ging ja eher in die andere Richtung.

wenn sich Boldt unter Druck setzen liesse dann ist er selbst auch schon Geschichte !
wenn Boldt so krass den Umkehrschwung macht sagt das für mich das sich irgendjemand aus dem engsten Kreis um die Mannschaft angefangen hat umzudenken.
das wurde diskutiert , Horst mit ins Boot geholt als der O Liner für den Rest , und schon war es das mit DT.
das es Strömungen aus dem "Team" gab ist für mich klar , die sind ja auch nicht ganz so dumm(?) jetzt noch DT kippen und der schuldige ist gefunden , wir sind die armen Spieler die ja nicht besser konnten mit dem!

Man muß ja nun gar nicht zu irgendwelchen verschwörerischen Szenarien greifen, um die Entwicklung jenseits des Verhältnisses Thioune - Team zu verstehen.
In der Sommerpause wird das e.V.-Präsidium neu gewählt. Wenn man sich die Einlassungen von Schulz wie Schaefer in Erinnerung ruft, ging es ihnen im Konflikt mit Jansen um ein Revirement im Aufsichtsrat, das ziemlich sicher andere Mehrheitsverhältnisse und ein Inzweifelziehen des aktuellen Vorstandes und seiner Strategie mit sich brächte. Daher wird nach der Eskalation des Präsidiumsstreites (im Februar?) der Aufstieg 2021 für Boldt Pflicht, nachdem das schon die Verpflichtungen besonders von Ulreich und Terodde als Abweichungen von einem Zweijahresplan nahelegten.
Wir haben also alles für eine Katastrophe (Umkehrung) nach dem Seebeben zusammen. Da kann man nur hoffen, daß der in sich ruhende Surfer Horst den Wellenkamm des Tsunamis reiten kann und mit seinem schützenden Arm das Team unserer Aufstiegs-Schäfchen ins Trockene bringt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Rostein am 06.05.2021 um 10:38 Uhr bearbeitet

Ein Blick auf die Tabelle - ich nehme an JB weiß wie man die liest, zeigt ganz klar, dass wir 5 Punkte hinten dran sind, bei 9 möglichen Punkten. Das bedeutet doch, dass wir unseren Dude Horst geholt wurde, um Platz 4 abzusichern, damit man bei einer „austrudelnden“ Saisonendphase nicht noch 5 wird. Das widerspräche dem Sportsgeist unseres Vorstands.

Auch wenn es einen Konflikt Trainer - Mannschaft gegeben habe, frage ich mich doch, wenn stelle ich über wen? Und zu diesem Zeitpunkt in der Saison, ist die Frage, wer von dieser Mannschaft nächstes Jahr noch mit dem HSV in Liga zwei spielt.... ich weiß nicht, ob ich dann den Trainer absäge.

Und begründet der Vorstand sein Handeln, weil er sich noch Chancen auf den Aufstieg ausrechnet, dann kann er nicht rechnen. Das Szenario wäre eher Kategorie Wunder. Also what the shi...t ?