Achraf Hakimi [5]

Ich finde es seltsam, dass heutzutage immer noch behauptet wird, dass Spieler mit 19 nicht direkt weiterhelfen können. Er war gerade erst gut genug als Stammspieler bei einem WM Teilnehmer und letzte Saison gut genug für >1000 Minuten Spielzeit bei Real Madrid.

Wer sagt denn, dass er nicht das Zeug hat schon in dieser Saison Pischu zu verdrängen? Eine Unmöglichket ist das ja nicht. Und wenn er das tut haben wir 2 Jahre lang was von ihm und bauen ihn nicht nur auf.

Letzteres halte ich ohnehin für eine Phrase. Wir haben in der Startelf keine Azubiplätze. Entweder jemand hilft, dann spielt er oder er hilft nicht, dann sitzt er draußen.
Spielt er haben wir was davon. Spielt er nicht bauen wir ihn auch nicht auf.

Ich weiß also nicht wirklich was diese Phrase aussagen soll.

Ich sehe diese Leihe sehr positiv. Sollte er einschlagen profitiert ja nicht nur er und Madrid davon, dass wir ihn 'ausbilden', sondern auch wir dadurch dass wir zwei Jahre lang einen sehr starken Außenverteidiger zu sehr günstigen Konditionen in unserer Mannschaft hatten.
Zwei Jahre sind im Fußball eine lange Zeit, gefühlt ist das für mich fast eine feste Verpflichtung.

Im Prinzip ist die Höhe der AK völlig egal. Es gibt 3 Szenarien (die natürlich fließend ineinander über gehen):

1. Er floppt.
2. Er spielt ganz ordnetlich für BVB-Verhältnisse, aber nicht auf Weltklasseniveau. Für einen Stammplatz bei Real reicht es aber eindeutig (noch lange) nicht.
3. Er startet total durch und ist nach 2 Jahren gut genug für einen Stammplatz bei Madrid.

In Szenario 1 hätte man wahrscheinlich kein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit, siehe Januzaj, und kann froh sein, keine Ablöse investiert zu haben.

In Szenario 2 wird man sich mit Real schon über einen permanenten Transfer einigen können. Die Beziehungen nach Madrid sind sehr gut und Real ist gut genug auf den AV-Positionen besetzt. Wahrscheinlich würde es dann auf eine Ablöse im Bereich von 20-30 Millionen hinauslaufen. Auch in diesem Fall hätte der BVB bei diesem Modell nichts verloren.

In Szenario 3 brauchen wir uns ebenfalls über die Höhe der AK nicht zu unterhalten, weil der Spieler dann kein Interesse daran haben wird, beim BVB zu bleiben.
In diesem Fall wäre es einerseits ärgerlich, weil man durch einen permanenten Transfer nun einen Transfergewinn erlösen würde. Andererseits hätte man dann lange Zeit einen sportlichen Gewinn für sehr wenig Geld und finanzielles Risiko gehabt und somit auch von der Leihe profitiert.

"Liebe Madrid-Fans,

nach 12 unvergesslichen Jahren bei Real Madrid und der Erfüllung des Kindheitstraumes für die erste Mannschaft zu spielen und dem Traum eines jeden Fussballers, die CL zu gewinnen, ist nun der Zeitpunkt gekommen "bis bald" zu sagen. Diese Saison werde ich bei Borussia Dortmund spielen. Ein neues Abenteuer in einem großen Club, der mir dabei helfen wird mich in meiner Karriere weiterzuentwickeln.

Ich verlasse mit Real Madrid meine zweite Familie, die mich behütet hat, mir ihre Werte vermittelt und mir bei meiner persönlichen und professionellen Entwicklung geholfen hat. Ich werde immer dankbar dafür sein dieses Trikot getragen und das Logo verteidigt zu haben. Mir bleibt nichts, als mich bei allen Trainern, Mitspielern und Vereinsmitarbeitern zu bedanken. DANKE für alles was ihr für mich getan habt. In meinem Herzen trage ich für immer gemeinsam mit euch erlebte Momente.

Nun ist es an der Zeit noch härter zu arbeiten, zu wechseln um mich als Fußballer weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen in einem neuen Land anzunehmen - mit dem Wunsch, dass sich unsere Wege nochmals kreuzen.

Eine Umarmung für euch alle und Hala Madrid."

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Gerade der letzte Absatz zeigt dann doch recht deutlich, dass er zumindest daran interessiert ist zurückzukehren. Warten wir einfach mal ab, wie es kommt in den kommenden zwei Jahren. Wenn es ihm gut gefällt und er bleiben möchte, dann findet sich bestimmt eine Lösung mit Real Madrid. Aber da steckt soviel Zukunftsmusik drin - einfach mal abwarten und hoffen, dass wir hier keinen zweiten Januzaj-Fall bekommen.

Ich kann die Kritik nicht wirklich nachvollziehen. Hören manche von einer Leihe, denken sie sofort, man bildet Spieler nur für "größere" Vereine aus. Natürlich steckt da auch ein bisschen Wahrheit drin, aber oftmals bringen Leihen dem aufnehmenden Verein ebenso viele Vorteile. Immerhin hat Hoffenheim vor allem mit dem Leihspieler Gnabry die Saison vor uns beendet und den Spieler für die Bayern ausgebildet.

Ich freu mich unglaublich auf Hakomo und kann der Leihe eigentlich nur positives abgewinnen. Wir haben einen Back-Up hinter Pische, der so viel Talent hat, dass er auch direkt zünden kann und uns in den zwei Jahren ordentlich Freude bereitet. Zudem verbaut man den Weg von Passlack nicht und könnte selbst bei Toljan noch über eine Leihe nachdenken, denn Potential hat der auch. Braucht eben nur die nötige Spielpraxis.

Des Weiteren hat die Leihe vor allem strategische Gründe für mich. Warum kommen denn Spieler wie Zagadou, Gomez, Isak, Mor, Dembele, Sancho etc. zu uns? Genau! Weil sie sehen, dass junge talentierte Spieler es bei den ganz großen Vereinen vielleicht nicht immer auf Anhieb packen. Da gab es in letzter Zeit so viele negative Beispiele und viele junge Spieler werden heutzutage von ihren Beratern etwas besser beraten. Können wir uns nach den zwei Jahren Hakimi vielleicht doch nicht dauerhaft angeln, kann es dennoch positive Signale für andere junge Talente geben, die sich dann überlegen: "Mh...also eigentlich wäre Dortmund vielleicht doch die Top-Adresse, bevor ich mich bei den Bayern, bei Real oder Barca auf die Bank setzen lasse."

Ein weiterer Punkt ist, dass es nicht schaden kann, sich mit dem Serien-CL-Sieger Real in einem guten Verhältnis zu befinden. Hier und da kann das ein oder andere Mal ein Talent für uns abfallen. Wenn nicht heute oder morgen, dann vielleicht übermorgen. Auch in schwierigen Situationen kann es uns weiterhelfen, wenn wir mal wirklich die CL verpassen, uns Geld fehlt oder wir durch einen erstreikten Wechsel kurzfristig Bedarf an guten Spielern haben, die vielleicht bei Real nicht die erste Geige spielen. Das sind natürlich viele Spekulationen, aber nicht ganz abwegig.

Watzke, Zorc und Co haben in den letzten Jahren eigentlich oft die richtigen Entscheidungen getroffen und man sollte ihnen auch einfach mal etwas mehr Vertrauen entgegenbringen. Natürlich waren vor allem in jüngerer Vergangenheit auch die ein oder anderen Fehlgriffe dabei, mit Favre, Kehl und Sammer haben sie ihr Team aber um weitere Kompetente Leute erweitert.

Und ja, wir gehören nicht mehr zu den Top10 der Welt. Damit muss man sich einfach mal abfinden und kleinere Brötchen backen. Ob Spieler nun als Leihspieler zu uns kommen oder nach zwei Jahren mit Transfergewinn wieder verlassen, spielt keine große Rolle. Dann lieber weniger Risiko gehen und direkt die Verhältnisse geklärt haben. Denn Spieler wie Schürrle, Rode, Götze oder Yarmo können auch mal Geld kosten und im Endeffekt ganz schön viel Gehalt "fressen" und am Ende nur noch eine geringe Ablöse einbringen.

Es ist für mich schon stark irritierend, dass man bei Spielern, wie jetzt Hakim, schon Szenarien durchspielt, wie, wann, warum, wieso in 2 Jahren der Spieler bleibt oder doch wieder geht.
Für mich ist erst einmal entscheidend das er sich gegen starke Konkurrenz, für uns entschieden hat zu spielen und das für 2 Jahre. Der hat noch nicht einmal für uns gegen den Ball getreten aber es ist anscheinend viel interessanter was er in 2 Jahren macht.
Verrückte Fußball Welt.

Das Problem wird man irgendwann aber so oder so haben, dass man hinten drin doppelt rotieren muss. Schmelzer wird in den nächsten 2-3 Spielen auch dringend mal pausieren müssen, sodass es gut sein kann, dass man Diallo auf LV benötigt und Zagadou erst mal drin bleibt oder es kommt eben Guerreiro rein (kann ich mir aber taktisch in den nächsten beiden Spielen jeweils nur schwer vorstellen, da ich gegen Nürnberg ein physisches Spiel erwarte und gegen Leverkusen ein defensiv geprägtes, indem Physis auch nicht schaden wird).

Piszczcek wird man dabei aber eben auch nicht überspielen können, sodass er ebenso mal raus müssen wird und je länger man das zieht, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es eben auf mindestens 2 Rotationen in der Kette rausläuft. Bei allem Respekt vor Nürnberg, sie sind nun mal schwächer als Leverkusen, wobei das ja nicht mal mein zentrales Argument ist, da sie auch so eine schwere Aufgabe werden sollten. Zentrales Argument ist aber eh, dass man offensiv und defensiv eine komplett andere Aufgabe haben wird, bei der Zagadou alternativlos ist und Hakimi meines Erachtens eben die sinnvollere Wahl darstellt, sodass mir das noch das liebste Spiel ist, um in der Kette doppelt zu rotieren, zumal es auch noch taktisch passt. Aus der Kombination beider Argumente würde ich dann selbstbestimmt zusehen, dass man die Belastungssteuerung im Griff behält. Denn aktuell hat man diese nicht im Griff, indem man extrem viel laufen muss und das auch noch mit hoher Intensität, weil man kaum Spielkontrolle hat.

Das Argument mit der Wichtigkeit von Spielen sehe ich auch deswegen daher aktuell nicht als entscheidend für die Aufstellung, da jedes Spiel wichtig ist und somit für jedes nächste Spiel dieses Argument hervorgebracht werden müsste. Man ist keine Mannschaft, die irgendein Spiel auf die leichte Schulter nehmen kann, weil es am Ende der Saison auf jeden Punkt ankommen könnte. Trotzdem habe ich etwas dagegen sehenden Auges gegen die Wand zu laufen, weil man anhand dieses Arguments immer noch konservativer aufstellt als eh schon. Damit läuft man dann nur sehenden Auges gegen die Wand. Wie gesagt: für mich passt Hakimi gegen Nürnberg sehr gut rein und daher halte ich das für ihn für den leichteren Einstieg. Abgesehen davon würde ich im Zentrum mit der eingespielten Variante Witsel-Delaney-Dahoud auflaufen, die sowieso einiges abhalten sollte, weil sie defensivstark ist. Damit sollte man etwaige Unsicherheiten, mangels Eingespieltheit, kompensieren können. Heißt aber auch: sollte man mit dem Trio spielen und hinten nur Zagadou reinrotieren, wird die oben bereits geschilderte Rotationsproblematik, dass man irgendwann sowieso mehr ändern müssen wird, umso problematischer, weil sich das Thema natürlich auch noch auf alle anderen Bereiche ausweiten lässt.

Hakimi ist ein außergewöhnliches Talent ,er wird mal wenn er so weiter macht sicherlich ein sehr sehr guter AV ,die Anlagen dazu hat er allemal. Er ist technisch stark,sehr schnell,Zweikampf stark und im Passspiel sicher , nur darf man nicht vergessen er ist auch erst 19 Jahre alt aber was man jetzt schon sieht und auch schon bei Real gesehen hat ist schon außergewöhnlich gut für sein Alter Wir haben damit ein sehr guten Spieler für die Zukunft ausgeliehen den man wahrscheinlich auch kaufen wird nach zwei Jahren und der Pische beerben wird !

Abgesehen davon ist der ganze Angriff der Leverkusener mal wieder ein typisches Pleiten, Pech und Pannen Szenario. Der Ball nach vorne wird durch ein Missverständnis verloren, bei dem klassisches "Nimm du ihn, ich hab ihn sicher!" passiert, dann rutscht erst Akanji weg und danach auch noch Hakimi, der in dem Moment allerdings allein gegen 2 verteidigen soll. Spätestens ab hier - eigentlich aber schon mit dem Wegrutschen von Akanji - ist das Ding dann nicht mehr zu verteidigen, so wie Leverkusen hier dann glücklich durchkommt. Schließlich rutscht der Ball im Rückraum durch und Weiser probierts schon ein paar Stunden zu früh mit einem Sonntagsschuss, weil er auch keinen Druck bekommt, obwohl Larsen da ist. Viel mehr können fast nicht beteiligt sein an der Fehlerkette und Leverkusen hat am Ende auch noch Glück mit dem Abschluss.

Rein sportlich wäre das doch aber exakt dasselbe Szenario, wenn wir eine KO ausgehandelt hätten. Dann wäre er nach ein bis zwei Jahren weitergezogen, vielleicht hätte man noch etwas Plus machen können, ansonsten wäre es rein sportlich auf dieselbe Situation hinausgelaufen. Und ich sehe auch durchaus noch die Möglichkeit, dass er sehr überzeugt und trotzdem hier bleiben möchte. Zwischen "Stammspieler beim BVB" und "Stammspieler bei Real/Bayern/City..." liegt ja noch ein wenig Luft. Und ob er seine nächste Station nach der Zeit bei Real wirklich so stark vom Gehalt abhängig macht, wage ich zu bezweifeln. Wenn man das erste Mal in seiner jungen Profikarriere Fuß gefasst hat, wird man zwangsläufig darüber nachdenken, ob es Sinn macht, bei der nächstmöglichen Chance schon wieder weiterzuziehen.

Derzeit bin ich einfach froh, dass wir anscheinend einen Spieler (nahezu kostenlos) verpflichtet haben, der den Anschein macht, Piszczek nicht nur den Rücken freihalten zu können sondern ihn im Laufe seiner Zeit bei uns eventuell auch ablösen kann. Ganz davon ab macht er auf mich sowieso einen ziemlich sympathischen und angenehmen Eindruck.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von mannibender_93 am 29.09.2018 um 23:08 Uhr bearbeitet