Sa., 28.11.2020
FC Augsburg
Forum FC Augsburg
8. Tabellenplatz  
SC Freiburg
SC Freiburg Forum
14. Tabellenplatz  

Daten

FC Augsburg   SC Freiburg
Heiko Herrlich H. Herrlich Trainer C. Streich Christian Streich
122,55 Mio. € Gesamtmarktwert 188,65 Mio. €
25,6 ø-Alter 26,3

Gesamtbilanz: Bundesliga

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9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg

26.11.2020 - 13:54 Uhr
  Umfrage
  % Stimmen
Klarer Heimsieg FC Augsburg
 21,1  8
Knapper Heimsieg FC Augsburg
 23,7  9
Remis
 26,3  10
Knapper Auswärtssieg SC Freiburg
 26,3  10
Klarer Auswärtssieg SC Freiburg
 02,6  1
Gesamt: 38

Die Umfrage ist abgelaufen.

Nach der bitteren Pleite gegen Mainz geht es am Samstag um 15:30 Uhr weiter mit dem Auswärtsspiel in Augsburg. Die Wunden sind geleckt, die Partie wurde hoffentlich aufgearbeitet, sodass die Streich-Elf es nun besser macht und nach langer Zeit einmal wieder Punkte einfährt.

Viel Spaß bei der Partie - bitte versucht auch während der Partie sachlich zu bleiben und vermeidet Stress untereinander zwinker

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9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#1
26.11.2020 - 13:56 Uhr
Nach Mainz kommt Augsburg:

Einen ganz bitteren Sonntag erlebten die SC-Fans vergangene Woche, als man im richtungsweisenden Spiel zu Hause gegen das Schlusslicht aus Mainz nach ganz schwacher erster Halbzeit mit 1:3 unterlag, schon zur Pause fast aussichtslos 0:3 zurücklag. Das Spiel wurde – auch hier im Forum – ausführlich besprochen, man muss weiter nach vorne schauen. Die Äußerungen von Streich in der PK heute scheinen auch darauf hinzudeuten, dass die Aufarbeitung der Mainz-Partie nicht angenehm war und das Spiel ausführlich besprochen wurde. Schon am Samstag geht es weiter mit der Auswärtspartie beim FC Augsburg, Anpfiff dort ist um 15:30 Uhr. Also nicht zu sehr nach hinten schauen, Augsburg lautet die kommende Aufgabe, bei welcher nach drei Niederlagen am Stück mal wieder gepunktet werden sollte.

Es hakt an vielen Stellen derzeit im Herbst 2020: Leitungsträger sind nicht in Form, das neu formierte defensive Mittelfeld hat sich noch nicht gefunden, die Gegner scheinen sich etwas auf den Stil des SC eingestellt zu haben, personelle Alternativen scheinen zu fehlen, dazu ein Trainer, der manchmal flexibler sein könnte. Eine lange Liste, die nicht gut daherkommt und an dessen Mängeln gearbeitet werden muss, sodass man nicht an Weihnachten noch tiefer im Tabellenkeller steckt. Die Aufstellung gegen Mainz mit Tempelmann statt Höfler in der Startelf war mutig, ging aber gründlich schief. Höfler wird sehr wahrscheinlich wieder in die Anfangself rutschen, weitere personelle Änderungen offen. Hier im Forum wurden vielerlei taktische Maßnahmen besprochen; Rückkehr zur Dreierkette ist eine Option, auch ein 4-1-4-1 (welches im Stuttgart-Spiel Erfolg zeigte) steht im Bereich des Möglichen. Inwiefern neue Optionen in die Startelf rücken (Til, Jeong, Demirovic, gar Gulde oder Abrashi) werden wir Samstag sehen. Die Hoffnung besteht, dass einerseits die richtigen Leeren aus dem naiven Verhalten gezogen werden, andererseits Streich keine Defensivtaktik a la Leipzig vor drei Wochen wählt und man nur mit zwei Offensiven sich quasi einigelt. Bis auf die bekannten Verletzten kamen wohl keine angeschlagenen Akteure dabei, Kwon wird n ach seiner Covid19-Erkrankung noch keine Option darstellen.

Letzte Saison dem Sturz in die Zweitklassigkeit knapp von der Schippe gesprungen, macht sich der Gegner aus Augsburg auf, eine ruhigere Saison als die vergangene (samt Trainerentlassung) zu erleben. 11 Punkte nach neun Spielen (3 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen, fast ausgeglichenes Torverhältnis) bedeuten ein grundsolider Platz im Tabellenmittelfeld. Nach zwei Siegen zum Auftakt (darunter ein viel zitierter 2:0 Heimsieg gegen Dortmund) war man anschließend drei Partien sieglos, ehe es im Heimspiel gegen Mainz wieder drei Punkte gab. Es folgte eine deutliche Heimpleite gegen die Hertha, vor einer Woche dann ein eher glückliches Remis in Gladbach, als man trotz Unterzahl kurz vor Schluss den Ausgleich erzielen konnte und davon profitierte, dass Gladbach vielfach gute Chancen liegen ließ, um den zweiten Treffer nachzulegen. Dennoch hatte man sich den Punkt am Ende verdient: viel beachtet wurde auch die Transferpolitik im Sommer, als der FCA auf einen Schlag mit Strobl, Caligiuri und Gikiewicz drei Routiniers verpflichtete, die sie jedoch alle zu Stammspielern entwickelten. Ex-Freiburger Caligiuri hat sogar schon drei Saisontreffer auf dem Konto und entpuppt sich als Verstärkung. Hingegen sind die beiden Stürmer Niederlechner (der bislang keine gute Saison spielt und nicht an letzte Saison anknüpfen kann) und Freiburg-Schreck Finnbogason diese Saison noch torlos. Der Isländer war – einmal wieder – angeschlagen, stand zuletzt aber auf dem Feld, wird seine Serie aber hoffentlich nicht so fortsetzen wie ein gewisser Mateta letzten Sonntag. Ob beide zeitgleich auf dem Feld stehen, hängt ein wenig von der taktischen Herangehensweise von Herrlich ab. Entweder spielt er in einem – dem SC-System sehr ähnlichen – 4-4-2 mit der benannten Doppelspitze oder aber ein einem 4-2-3-1, wobei Gregoritsch oder Hahn dann hinter der einen Spitze agieren. Verzichten muss Herrlich auf Framberger, der nach seiner Einwechslung in Gladbach binnen vier Minuten die Ampelkarte sag und dessen Arbeitseinsatz dann nach zwölf Minuten beendet war. Verletzungsbedingt sind zudem Moravek und Sarenren Bazee nicht dabei.

Letzte Saison gab es in den Duellen zwischen den beiden Teams zwei ruhige 1:1-unentschieden. Beide Male führte das Heimteam mit 1:0, ehe der Gast dann ausgleichen konnte. Im Hinspiel stand der SC nach seiner Führung sogar für einige Minuten an der Tabellenspitze, ehe Niederlechner kurz vor der Pause ausglich und der SC in den letzten Minuten zweimal nur das Aluminium traf. Im Rückspiel gleich Haberer die Führung durch Max aus, beide Spieler werden Samstag nicht dabei sein.

Augsburg will mit einem Sieg den passablen Saisonstart unterstreichen und damit wieder in die obere Tabellenhälfte rücken, der SC muss dringend den Negativtrend mit sieben sieglosen Spielen beenden. Augsburg wird dabei sicherlich eine mehr als unangenehme Aufgabe, Streich sprach richtig ab, dass vom läuferischen und vom zweikampfverhalten man ein anderes Gesicht zeigen muss, um bestehen zu können. Auch die Aufteilung im Mittelfeld und die Abstimmung zwischen den einzelnen Positionen muss deutlich besser funktionieren, sonst gibt es auch in Augsburg ein unschönes Erwachen. Hoffen wir das beste und auf Punkte zum ersten Advent.

Mögliche Aufstellungen:

Gikiewicz - Gumny, Gouweleeuw, Uduokhai, Iago - Khedira, Strobl - Caligiuri, Vargas – Finnbogason (Gregoritsch), Niederlechner

Müller - Schmid, Lienhart, Heintz, Günter - Santamaria, Höfler - Sallai, Grifo – Petersen (Jeong), Höler

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9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#2
26.11.2020 - 19:28 Uhr
Die PK dauerte 45 Minuten, es waren sehr viele Journalisten zugeschaltet, die sich auch an der Fragerunde beteiligten, aber warum stellte niemand die Frage, warum der SC Freiburg die Möglichkeiten der 5 Wechsl pro Spiel so zögerlich und dann noch sehr spät nutzt. Es werden so viele belanglose Fragen gestellt, zum gefühlt hundersten Mal wie sich die Geisterspiele anfühlen, wie Christian Steich die aktuelle Situation in der Nationalmannschaft sieht usw, aber das Wesentliche kommt nicht zur Sprache. Vielleicht wurde dies auch schon bei früheren Pks oder direkt nach dem Heimspiel gegen Mainz besprochen, aber mir jedenfalls fehlt die Antwort. Dabei war Christian Streich nach seinen Aussagen keineswegs mit den Leistungen der meisten seiner Spieler zufrieden. Gut, in der 2. Halbzeit war es wohl etwas besser, aber dass man so konsequent auf die Wechsel verzichtet, bedarf schon einer weiteren Erklärung, dabei hat der SC zumindest nominell keine Personalnot und dass so gut wie niemand von der Auswechselbank eine vielversprechende Option darstellen kann, ist wirklich bedenklich.

Dabei wären frühzeitige ausgiebige Wechsel mit Ausnutzung des kompletten Wechselkontigentes (vielleicht noch mit einer zurückgehaltenen Auswechseloption für eine mögliche Verletzung) ein wichtiges Mittel, um neuen Schwung ins Spiel zu bringen. So verzichtet man quasi auf einen möglichen 12. Mann.

Ich erinnere mich allzugerne an Stefan Reisinger, der nach einer Einwechslung erst mal für soviel Wirbel sorgte, dass sämtliche Mitspieler und nebenbei auch das gesamte Stadion mitgerissen wurden und so auch den Gegner beeindruckte.

Für das Spiel habe ich keine großen positiven Erwartungen, würde mich aber sehr über 3 Punkte freuen und auch ein Remis nehme ich gerne mit, aber eine Reaktion auf das letzte Spiel erwarte ich dann doch.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Schwarzwaldmarie am 26.11.2020 um 19:30 Uhr bearbeitet
9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#3
28.11.2020 - 17:37 Uhr
Ich haue auch in die Nicht-gewechselt-Kerbe. Entweder ist die taktische Marschroute sich bei Führungen hinten rein zu stellen und alles planlos raus zu rugeln vom Trainerteam angegeben, was offensichtlich nicht aufgeht. Oder die Mannschaft ist kräftemäßig nicht in der Lage das anders zu spielen, dann muss ich als Trainerteam frische Kräfte bringen, um den Gegner vom Strafraum fernzuhalten. So oder so sehen wir Woche für Woche die gleiche Fehlleistung bei Führungen.
Und auch wenn das Tor sehr glücklich war, so war es doch nur möglich, weil der SC es dem Gegner, entgegen des vorherigen Spielverlaufs, gestattete ohne Gegenwehr in die eigene Hälfte zu kommen und viele Bälle in den Strafraum zu spielen. Dass da dumme Gegentore entstehen könnnen, sei es durch individuelle Fehler oder einfach Pech (oder ist Schmid nicht richtig drangekommen, weil die Kraft gefehlt hat konsequent drauf zu gehen?) ist ja nun kein Geheimnis mehr! Wie viele Führungen hat der SC in den letzten Jahren durch diese Spielweise schon abgegeben? Es gibt Teams die gehen nach einer Führung auf das zweite Tor, davon ist beim SC nichts zu sehen. Auch bei Ballgewinnen gehen nur ein oder zwei Spieler nach vorne um einen Konter zu starten. Die Folge ist, dass der Ball mangels Anspielstation wieder nach hinten gespielt wird oder dem Gegner überlassen wird. Und bitte erzählt nicht, dass Augsburg in dieser Phase so stark war, der SC hat ihnen das halbe Spielfeld kampflos überlassen. Da fällt es nicht schwer stark zu wirken.

Und zurück zu den Wechseln. Wenn ich das Spiel gewinnen will, wechsle ich offensive Spieler zeitnah ein, nicht erst zwei Minuten vor dem Ende! Heintz für Gulde mag notwendig gewesen sein, aber Höler, Schmid und Grifo zeigten meiner Meinung nach einen Kräfteverschleiß, auf den man früher reagieren muss! Nochmal, wenn ich das Spiel gewinnen will, dann muss ich auch auf das Tor spielen! Dieses Weiter so hat mich gegen Mainz schon geärgert. Wofür hat man diese tolle Bank, wenn Einwechslungen nur dafür da sind, den Spielstand (komischerweise auch bei Rückstand) über die Zeit zu bringen. Viele Spieler sehen platt aus, warum zur Hölle wechselt Streich bei diesem Laufintensiven Spielstil dann nicht häufiger, wenn doch angeblich alle so nah dran sind?
9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#4
28.11.2020 - 18:10 Uhr
Für ein Auswärtsspiel nach einem dermassen desaströsen Heimspiel war das Spiel an sich überraschend gut. Ich glaube aber das daran weniger der SC "schuld" hatte sondern vielmehr der FCA der, zumindest für mich, vollkommen unverständlicherweise vom Pressing und der Körperlichkeit überrascht wurde und in der ersten Phase vom Spiel auch keine Antwort hatte im Aufbau. Da muss man aber auch Demi und Co. loben die es dermassen aggressiv angegangen sind das oft nur der lange Ball blieb den dann der starke Schlotti und Co sicher hatten. Das sah schon gut aus.
Müller fand ich heute irgendwie komisch. Wir waren doch ein wenig besser, wieso lässt er sich soviel Zeit beim Ballholen, abspielen etc. in so einem Spiel. Da häte ich mir gewünscht das er anpeitscht und den Ball schneller rausgibt. (Was ich mir Wünsche ist aber egal, vllt sollte er ja das Spiel beruhigen)
Günni mal wieder etwas besser, ein paar Durchbrüche und scharfe hereingaben. Leider aber nichts zwingend.
Gulde hat kein so schlechtes Spiel gemacht wie die meisten es vorhergesehen haben, stark in der Luft und gesunde Aggressivität im Zweikampf.
Lienhart fand ich unauffällig, was ja nicht unbedingt schlecht ist.
Schmid fehlt der Druck eines jungen Spielers der ins Team drängt. Die paar Prozent die da fehlen machen viel aus.
Schlotterbeck fande ich sehr stark. Ich hoffe das er ein wenig stabilität rein bringt. Man tut im glaube ich kein Gefallen wenn man ihn als Koch nachfolger sieht, spielt dieser doch immerhin beim DFB (nicht ironisch gemeint!!!!) Keven wird sein eigenen Weg machen, als ZIV kann ich ihn mir aufjedenfall gut vorstellen und hoffe er bekommt weiter seine Chance.
Höfler mit einigen Fehlpässen die ohne folge blieben, jedoch mehr starke Bälle und eine Klasse Vorbereitung beim 1:0. Ich hoffe er zieht daraus selbst Vertrauen.
Santamaria immer noch etwas fahrig, beeindruckend fande ich aber um die 70. min rum: Santa scheitert mit seinem starken linken Fuss an einem 5m Pass von der zentrale auf Links, bekommt aber durch einen Fehler eines Gegners den Ball wieder und haut einen 40m Pass aus dem Fussgelenk. Da hätten nicht wenige lieber nochmal den leichten Pass probiert.
Grifo hat Glück beim Tor. Viel gearbeitet gegen den Ball aber für den LA zu wenig Torgefahr. Klar ist Fussball ein Fehlersport, aber ohne das schlechte Stellungsspiel des IV hätte er glaube ich keinen Schuss aufs Tor. Da hätte mehr rauskommen müssen wenn man bedenkt wie oft wir Offensiv standen.
Höler mal wieder Fluch und Segen zu gleich. Unglaubliche arbeit gegen den Ball, aber gerade in der ersten Halbzeit viel zu oft Endstation eines viel versprechendes Angriffes. Aber er und Demi haben den Aufbau in der ersten Halbzeit so gut wie im Alleingang zerstört
Demi hab ich ja oben schon lobend erwähnt. Bei ihm fehlt halt das Timing noch, der Wille ist aufjedenfall zuerkennen. Er scheint sich gut zu entwickeln, aber allein schon wie oft er im Abseits stand zeigt das er noch cleverer werden muss.
Petersen fand ich Blass. Hat mir Demi besser gefallen.

Heute kann ich das nicht wechseln sogar verstehen. Augsburg hatte Probleme, wir habens gut gemacht und jeder Wechsel hätte das System ins wanken gebracht. Weder Schade, Jeong, Boukhalfa noch Til hätten in diesem System so ein grossen Impact gehabt wie die aufgebotene Elf. Und was wäre hier los hätte Streich z.B. Til für Gulde gebracht, das System umgestellt und dann verloren? Weder Jeong noch Schade laufen so gekonnt an wie ein Höler. Das hatte alles Hand und Fuss. Umso bitterer ist die Niederlage. Unglaubliches Spielpech, das ist schwer zu akzeptieren und aufzuarbeiten. Jetzt kann man nur weitermachen, noch mehr zwingend agieren und dann wird das.
9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#5
28.11.2020 - 19:40 Uhr
Tue mir aktuell noch schwer, das Spiel heute zu verarbeiten. Auf der einen Seite bzgl. Einstellung ein deutlicher Schritt im Vergleich zum Spiel gegen Mainz. Durch den unnötigen Ausgleich fällt es mir jedoch schwerer als letzte Woche, das Spiel abzuhaken.

Bei der Aufstellung war ich gespannt, Umstellung des Systems in meinen Augen absolut gerechtfertigt,
defensiv sehr stabil heute.

Kurz du den einzelnen Spielern.

Müller wollte ich beim Ausgleich zuerst verfluchen, bis ich gesehen habe, dass der Ball extrem unglücklich abgefälscht wird. Das ist wie letzte Woche schon erwähnt, so eine Situation, die Schwolli halt einfach auch mal geklärt hat, auch wenn die Schuld fürs Gegentor sicherlich nicht bei ihm liegt. Auch im Aufbauspiel mit 1-2 gefährlichen Fehlpässen, ich hoffe, dass Flekken in der Rückrunde wieder spielbereit ist, auch wenn ich das nicht glaube.

Schlotterbeck in meinen Augen Spieler des Spiels, unglaubliche Ruhe am Ball, starkes Eröffnungsspiel und zweikampfstark. Das alles sogar mit quasi null Spielpraxis. Umso unverständlicher, warum er diese Saison noch so gar keine Rolle gespielt hat.
Auch Lienhart und sogar Gulde, bei dem ich vor dem Spiel extrem skeptisch war, mit einem guten Spiel.

Günter mit wenigen guten Szenen nach vorne, defensiv wenigstens in Ordnung. Dennoch immer noch der deutlich bessere Winger.
Schmid mit einem unterirdischen Spiel, defensiv alles andere als stabil und offensiv eine absolute Katastrophe, die Flanken noch schlechter als gegen Mainz und mit den einfachsten Passfehlern. Hier bitte unbedingt einen RV in der Winterpause verpflichten, der auch 3er/5er Kette spielen kann, das sehe ich bei Kübler nicht so. Außerdem hat er ja bekanntlich größere Verletzungsprobleme.

Santamaria und Höfler auf der Doppelsechs okay, bei Santa ist doch noch der ein oder andere Fehlpass zu viel drin, aber er hat angedeutet, wozu er hoffentlich bald in der Lage sein könnte. Höfler mit richtig guter Vorlage zum Tor!

In der Offensive war halt leider immer noch zu wenig zwingendes dabei, um so ein Spiel dann auch zu gewinnen. Hörer gegen den Ball wie immer sehr stark, dafür mit Ball heute noch viel schlechter als sonst fand ich. Abartig, was der für technische Fehler drin hat. Vince endlich mal mit der nötigen Bissigkeit in den Zweikämpfen, dazu mit dem Tor, bitte weiter so.

Demirovic fand ich extrem erfrischend, sehr gut im Dressing und motiviert bis in die Haarspitzen. Leider noch mit der ein oder anderen falschen Entscheidung im Spiel, denke er wollte unbedingt sein erstes BL-Tor erzielen. Nach der frühen (mMn übertriebenen) Gelben Karte, merkte man ihm seine Hemmung deutlich an, aber alle mal besser als ein Platzverweis.
Petersen wie zuletzt absolut nicht im Spiel. Im Dressing fehlt im Vergleich zu Demirovic die Schnelligkeit, damit natürlich auch für Konter fast nicht zu gebrauchen. Hat es außerdem aber auch überhaupt nicht geschafft, die Bälle vorne fest zu machen.

Zu Streich muss ich sagen, dass die Taktik und Mentalität heute top waren, warum man allerdings nach dem Führungstreffer das Fussballspielen komplett einstellt, werde ich nie verstehen. Augsburg war im bis zu unserer Führung nicht einmal auch nur ansatzweise gefährlich vor unserem Tor und durch die Mauertaktik lädt man sie gerade zu dazu ein, Druck aufzubauen und ständig in den 16er zu Flanken. Außerdem auch keinen Wechsel, was soll das bitte ? Mit Til und Jeong saßen genügend Alternativen draußen für mehr Offensive.

Nächste Woche zu Hause gegen Gladbach, ich bin alles andere als optimistisch, auch wenn das eigentlich unser Lieblingsgegner ist...

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9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#6
28.11.2020 - 20:27 Uhr
SC Freiburg Spielernoten - SC Freiburg
3,5F. Müller
3,0M. Gulde
3,0P. Lienhart
2,5K. Schlotterbeck
3,0N. Höfler
3,0B. Santamaria
4,5J. Schmid
4,0C. Günter
2,5V. Grifo
2,5L. Höler
3,5E. Demirovic
4,0N. Petersen

Mein Heimatverein spielte mal 1 Jahr Landesliga, ist schon paar Tage her. Man stieg direkt wieder ab und haderte mit dem Schicksal.

Sage und schreibe 14 von 30 Partien verlor man mit 1:2, teilweise nach eigener Führung. Klar war da teilweise Pech dabei, hatte man nicht immer den Schiedsrichter auf seiner Seite oder auch schon mal die falschen Stollen drauf. In erster Linie waren aber Faktoren wie mangelnde Cleverness, fehlende Kaltschnäuzigkeit/Effizienz, Konzentrationsprobleme und halt insgesamt mangelnde Form und/oder Qualität die Gründe für die Mißerfolge.

Der SC 2020/2021 erinnert mich frappierend an das obige Beispiel. In 2/3 aller bisherigen Saisonspiele ging der SC bisher 1:0 in Führung und brachte diese nur ein einziges, mickriges Mal ins Ziel. Das hat nur bedingt mit Dreckstoren (O-Ton Christian Günter) zu tun. In erster Linie ist der Sportclub derzeit nicht in der Lage, Führungen zu verwalten und erwachsen runter zu spielen geschweige denn auszubauen. Der SC hatte schon weniger talentierte Truppen (auch in der Streich-Ära), die aber nur ganz schwer zu knacken waren, wenn sie dann erst mal in Führung lagen. Diese Zeiten sind (vorerst) leider passé.

Wenn man dann schon mehrfach in kurzen Zeitabständen die Erfahrung gemacht hat, dass ein 1:0 nicht reicht, um zu gewinnen, dann muss man mal die Strategie ändern und nach der Führung mit Verve auf das 2:0 oder das 3:0 gehen.

Bei Augsburg ging ja heute so gut wie gar nichts zusammen, was natürlich auch am SC lag, weil er es einfach gut machte gegen den Ball und nicht viel zuließ. Als gestandende Bundesligamannschaft, die der SC mittlerweile ist, muss man dann aber auch erkennen, dass der Gegner nur schwer in die Partie rein kommt und keinen Rhythmus findet. Und spätestens nach der Führung muss man dann auch versuchen, eine gewisse Dominanz auszustrahlen. Aber sie kriegen es nicht hin und so kommt es immer wieder zum scheinbar Unvermeidbaren. Bei den Unionern, die allerdings wesentlich druckvoller auftraten als Augsburg, hielt die Führung nur wenigen Minuten, heute knapp eine Viertelstunde.

Beim 1:1 war übrigens fast die ganze Mannschaft beteiligt, stand viel zu tief und hat kollektiv gepennt. Erst kriegt der spätere Torschütze Vargas von Schmid überhaupt keinen Druck, dann wandert der Ball ungehindert mit einigen Flachpässen auf die gegenüberliegende Seite. Gregoritsch und Richter spielen ungehindert Doppelpass miteinander. Richter schweißt den Ball wieder rüber zu Vargas, der da alle Zeit der Welt hat, sich die Kugel zurecht zu legen, da Schmid (viel zu weit) eingerückt ist, der dann Vargas auch nicht mehr am Abschluss hindern kann und dann zu allem Überfluß den Schlenzer auch noch abfälscht und so erst scharf macht. Klar hat dieses Tor eine unglückliche Komponente, war aber in der Entstehung absolut vermeidbar und definitiv zu verteidigen.

Wenn man sich im Verbund so passiv verhält wie beim 1:1 und nicht proaktiver auf das vorentscheidende 2:0 geht, muss man hinterher nicht lamentieren, dass man sich nicht belohnt respektive nicht belohnt wird.
Ich habeim Moment ein bißchen Bammel, dass die Spieler in so eine Selbstmitleidspirale reinrutschen, was die Realitäten aber nur bedingt widerspiegeln würde.

Aktuell fehlt mir zwar ein bißchen die Phantasie, dass man im Heimspiel gegen gut aufgelegte, torhungrige Borussen aus Gladbach etwas holt, aber mit Köln hat heute auch keiner gerechnet und gegen Gladbach sah man in der Vergangenheit -Papierform hin, Papierform her- vor allem im Schwarzwaldstadion eigentlich meistens sehr gut aus. Es muss jetzt auch mal der erste Heimsieg her, egal wie der Gegner heißt.

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Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse,
aber nicht für jedermanns Gier.
Gandhi
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Dieser Beitrag wurde zuletzt von louamba0609 am 28.11.2020 um 20:31 Uhr bearbeitet
9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#7
28.11.2020 - 21:56 Uhr
So, ich gebe mit etwas Abstand auch mal meine Eindrücke zum Spiel zum Besten:
Positiv:
- Die Dreierkette stand heute sehr stabil. Auch Gulde hat heute einen sehr soliden und sicheren Eindruck gemacht. Besonders heraus sticht für mich aber Schlotterbeck. Für mich unser bester Mann auf dem Platz. Hat enorm viele Bälle abgefangen und Kopfbälle geholt, zudem eine enorme Ruhe im Spielaufbau ausgestrahlt und einige starke lange Bälle geschlagen. Das hat als Fels in der Brandung doch stark an Koch im letzten Jahr erinnert.

- Demirovic hat von Minute 1 an eine Präsenz ausgestrahlt, die ich vorne in den letzten Spielen vermisst habe. Sehr aggressives Anlaufen, was leider zu schnell zu einer gelben Karte geführt hat. Ich denke, dass er dadurch ein bisschen gehemmt war. Was ja auch okay ist, besser als eine Gelb-Rot nach einer halben Stunde.
Obwohl er oft im Abseits stand und ab und an die falsche Entscheidung getroffen hat hoffe ich, dass wir ihn nächste Woche wieder von Beginn an sehen. Zumal mir Petersen nach seiner Einwechslung überhaupt nicht gefallen hat...

- Die Abstimmung im ZM scheint langsam etwas besser zu funktionieren. Es waren deutlich weniger große Löcher zu sehen als in den letzten Spielen. Höfler und Santamaria haben oft klug die Räume zugelaufen, wenn Schmid oder Günter mal rausgerückt sind. Das hat Streich auch häufig mit Lob quittiert (ist mir besonders bei Santa aufgefallen)

-Höler hat heute wirklich gezeigt, warum er Woche für Woche in der Startelf steht. Er war vorne gefühlt überall und hat sehr viele Bälle erobert und Umschaltsituationen eingeleitet. Auch hat er heute wieder einige Fouls gezogen.
Natürlich waren wieder ein paar technische Fehler oder schlechte Annahmen dabei. Diese fallen aber bei einer generell guten Leistung weitaus weniger ins Gewicht.

Negativ:
-Was ist mit unserer Standardstärke passiert?! Da springt in den letzten Spielen einfach viel zu wenig bei raus. Allgemein sind die Flanken momentan einfach nur schlecht. Was Schmid da heute teilweise fabriziert hat, meine Güte...
Bezeichnend war für mich der Freistoß gegen Ende, als Grifo den Ball nach bisschen Diskussion mit Schmid und Günter einfach wild in Richtung Tor drischt und dabei auch noch Höler abschießt...

- Unsere für das Spiel mit der Dreier/Fünferkette elementar wichtigen Schienenspieler Schmid und Günter sind einfach nicht in Form. Schmid heute wiederholt mit einem schwachen Spiel, viele Ballverluste und auch defensiv nicht besonders sattelfest. Auch Günter lässt momentan seine Explosivität in den Offensivläufen vermissen. Ich habe mich bei einigen Kontermöglichkeiten geärgert, dass er nicht in den freien Raum gestartet ist.
Schade, dass es keine richtigen Alternativen gibt. So bleibt nur zu hoffen, dass die beiden ihre Form wieder finden.

- Gegen Ende hat mir der Wille gefehlt, noch ein Tor zu machen. Das lag vor allem daran, dass einige (Höler, Grifo, Schmid) stehend K.O waren, aber keine Wechsel mehr kamen. Warum nicht Jeong und Til für die letzten 10 Minuten reinwerfen und nochmal was probieren? Was Streichs Plan dann zur 90. hin war, weiß er wohl nur selbst... Erst stehen Abrashi und Tempelmann bereit, dann doch Til und am Ende wird (trotz mehrerer Spielunterbrechungen!) gar nicht mehr gewechselt??!

Alles in allem kann sich weder der SCF noch der FCA über das Unentschieden beklagen. Ohne Caligiuris Stellungsfehler und den unglücklich abgefälschten Schuss endet das Spiel ohne große Chancen mit 0:0.
9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#8
29.11.2020 - 09:32 Uhr
Sprechen wir über Lucas Höler, den hier manche User verteidigen und dem auch die Badische Zeitung in ihrer Einzelkritik zum Augsburg-Spiel bescheinigt, „insgesamt wertvoll“ gewesen zu sein. Ich sehe es anders, bin sogar der Überzeugung, dass Höler – zusammen mit Höfler - die Hauptschuld am sportlichen Niedergang des SC in den vergangenen Wochen trägt.

Positiv bei Höler ist die enorm hohe Zweikampfquote, die natürlich von den vielen Fouls kommt, die er zieht. Jedes Foul an Höler wird als gewonnener Zweikampf für ihn gewertet. Mit diesem Stilmittel hatte der SC zugegeben auch schon Erfolg. Mir fällt da zum Beispiel der 1:0-Siegtreffer gegen Wolfsburg in der Vorsaison ein, ein toller Schmid-Freistoß, nachdem Höler sich zuvor 20 Meter vor dem Tor mit einem Gegenspieler verhakt hatte.

In dieser Saison sind die Freistöße nach Foul an ihm dagegen ineffizient. Das ist ihm nicht anzulasten, aber doch ein Fakt. Höler wird auch fast immer in ungefährlichen Räumen gefoult, sodass aus dem folgenden Freistoß auch gar kein Treffer erzielt werden kann.

Sprich, ein Foul an Höler bedeutet in der Praxis doch nur, dass der eigene Angriff gebremst wird und der Gegner seine Abwehr positionieren kann. Selbst von der vermeintlich größten Stärke dieses Spielers profitiert das eigene Team also selten. Eigentlich nur dann, wenn wir in Führung liegen und ein Foul an Höler der Mannschaft Gelegenheit zum Durchatmen gibt. Die Regel ist aber tatsächlich, dass er mit den vielen Fouls, die er zieht, den eigenen Spielfluss hemmt.

Das eigene Spiel stört er vor allem aber auch damit, dass er wahnsinnig häufig den Ball verliert. Höler hat große Probleme mit dem ersten Kontakt, mit dem Stoppen und Kontrollieren der Kugel. Seine technischen Probleme sind eines Bundesligaspielers unwürdig, erst recht eines Offensivspielers, das muss man so hart sagen.

Diego Maradona hat in seiner erfolgreichen Karriere bestimmt auch ein paarmal den Ball verloren. Nämlich dann, wenn er versucht hat, an drei oder vier Gegenspielern vorbeizuziehen, dabei aber hängengeblieben ist. Ab und zu hatte er damit aber auch Erfolg, dann kam ein Wahnsinns-Treffer dabei raus.

Dagegen meidet Lucas Höler jedes Risiko. Er geht nicht ins Dribbling (wie zum Beispiel Sallai), er schießt nicht zwischendurch überraschend aufs Tor (wie zum Beispiel Grifo), er spielt keine tödlichen Pässe (wie zum Beispiel Max Kruse). Nein, Höler versucht eigentlich meist nur, den Ball unfallfrei weiterzugeben, da er selbst über keine offensiven Lösungen verfügt. Typisch dafür war die Szene in der Nachspielzeit des Wolfsburg-Heimspiels, als er frei vor dem Tor darauf wartete, dass ein Mitspieler auftaucht, an den er den Ball und damit die Verantwortung weiterreichen kann.

Sprich, auch wenn Höler mal den Ball kontrolliert, kommt für die eigene Mannschaft ja doch nichts dabei raus. Umgekehrt ist es frappierend, dass ein Angreifer, der so risikolos spielt, trotzdem so häufig den Ball verliert.

Wenn wir torgefährliche Mittelfeldspieler wie Ballack oder Platini hätten, würde es vielleicht anders aussehen. Doch wir spielen im Zentrum mit zwei defensiv orientierten Sechsern. Um so mehr offensive „Last“ liegt auf den Schultern unseren Offensivspieler. Wenn wir dann mit nur drei Offensiven antreten (wie in Augsburg) oder gar mit nur zwei (wie in Leipzig) und einer dieser letzten verbliebenen Offensivakteure Höler ist, dann, tja dann ist unser Angriffsspiel eine Katastrophe.

Allen, die es anders sehen, empfehle ich einen Blick auf unsere Ergebnisse: Wir schießen pro Spiel ein Tor oder keins. Bei dieser mageren Ausbeute geraten automatisch die Stürmer in den Blick. Und unter unseren Angreifern hat Höler die meisten Spielanteile und die geringste Torquote.

In den Augen unseres Trainers ist Höler unser Schlüsselspieler im Angriff, daran abzulesen, dass er ihn eben länger als jeden anderen Angreifer spielen lässt. Das war bereits in der vergangenen Saison so. Dabei hat Höler seine Stärken eindeutig im Spiel gegen den Ball, wobei er eigentlich aber nur sehr wenige Bälle erobert. Allen, die nun anführen, wie wertvoll er mit seiner Kampfkraft und Laufbereitschaft doch für das eigene Team ist, sei gesagt, dass ein Spieler, zumal ein Angreifer, auch wertvoll sein kann, wenn er den Ball gut verarbeitet und Torgefahr kreiert.

Mir ist in der Geschichte des Fußballs nur ein Präzedenzfall bekannt, in dem ein Angreifer rein wegen seiner Defensiv-Qualitäten Stammspieler war. Dieser Spieler hieß Karim Guede, der Trainer Christian Streich. Dagegen macht kein anderer Coach, kein Guardiola, kein Klopp, kein Flick, einen Akteur zum Schlüsselspieler im Angriff, der reihenweise Bälle verstolpert. Das muss einen Grund haben.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Badenboy am 29.11.2020 um 09:45 Uhr bearbeitet
9. Spieltag: FC Augsburg - SC Freiburg |#9
29.11.2020 - 10:15 Uhr
Zunächst einmal muss man anerkennen, dass Streich die Mannschaft gut auf das Spiel eingestellt hat. Das war in den Spielen davor nicht immer so zu erkennen und ist positiv zu bewerten.

Unverständlich ist für mich dagegen, wie man sich ernsthaft hinstellt und mit den ganzen Unentschieden diese Saison hadert obwohl man in diesen Spielen null Risiko gegangen ist, die Spiele auch zu gewinnen. Wir haben in all den Spielen nur rein positionsgetreue Wechsel gesehen. Dazu meist noch ziemlich spät. Man muss ja nicht alle Taktik über Bord schmeißen, aber man kann doch durch einen offensiven Wechsel der eigenen Mannschaft und dem Gegner auch mal signalisieren, dass man das Spiel hier um jeden Preis gewinnen will.

Hätte ein Jeong gestern weniger Gefahr ausgestrahlt als ein platter und offensiv ohnehin limitierter Höler? Hätte man mit Til für Höfler oder Santamaria das Offensivspiel nicht stärken können? Oder Til/Jeong für Gulde bringen können und auf 4-4-2 umstellen?

Hätte man sicherlich. Aber im Endeffekt hatte man die Hosen voll, dass man defensiv anfälliger wird und das Spiel verliert. Unterm Strich haben wir also auf Unentschieden gespielt und nichts anderes.

Dieses hinten sicher stehen und hoffen das vorne einer rein fällt hat ja letzte Saison ganz gut geklappt. Diese Saison ist das Glück anscheinend aufgebraucht. Mit Pech hat das für mich weniger zu tun. Man muss es einfach mal selber in die Hand nehmen und versuchen das Glück zu erzwingen. Dafür fehlt unserem Trainer aber scheinbar der Mut.

Wenn ich mir einen Konter einfange und das Spiel verliere ist das eben pech. Aber dann habe ich es wenigstens versucht. Die Nummer aber auf sicher zu spielen und hinterher zu jammern, dass man nur einen Punkt hat ist einfach nur schwach. Es gibt einen Punkt zu verlieren und zwei zu gewinnen. Einfache Arithmetik. Da sollte die Marschrichtung doch klar sein...

Diese Unentschieden nerven mich wesentlich mehr als Niederlagen gegen Dortmund, Leverkusen oder Leipzig..
Wow, hier wird tatsächlich Höler und Höfler die Schuld am sportlichen „Niedergang“ des SC gegeben und im gleichen Beitrag Maradona, Ballack und Platini in den Raum geworfen. Wow! Jana aus Kassel, bist du’s?

Ja, diese Saison sind unsere Werte, speziell offensiv, ganz und gar nicht gut. Aber woran liegt das? Einzig an Höler? Für mich ist Höler der einzige Spieler offensiv, der durch seine Dynamik und Schnelligkeit auch mal für Akzente sorgen kann. Das ist bei Grifo und Petersen komplett Fehlanzeige. Demirovic scheint physisch auch stark zu sein, aber ob er jetzt technisch bzw. fußballerisch wertvoller sein soll? Davon hab ich gestern absolut gar nichts gesehen. Hat er die Bälle deutlich besser weiterverarbeitet als Höler oder die effektiveren Entscheidungen getroffen? Nein! Sallai bringt auch etwas mehr Tempo mit und traut sich in die 1 gegen 1, spielt aber so dermaßen ineffizient!
Was ist also die Alternative zu Höler? Petersen dafür zu bringen und uns damit noch mehr Pace und Dynamik zu nehmen, wo wir eh schon so große Probleme haben?! Jeong, der doch bisher auch noch kein einziges Mal auf Topniveau gezeigt hat, dass er zu gebrauchen ist?
Versteht mich nicht falsch, ich bin absolut keiner der sagt, Höler ist unverzichtbar und müsste bei uns immer spielen, egal was passiert. Aber im aktuellen Moment gibt es einfach keine bessere Alternative zu ihm!
Ich sehe unsere Probleme da ganz woanders, nämlich im Flügelspiel. Schmid und Günter bringen kaum was auf den Platz, was man eigentlich von ihnen erwartet. Zudem waren auch die offensiven Außen in den letzten Spielen komplett schwach. Auch hier das Problem: Wo sind die Alternativen? Kübler und Itter sind doch gefühlt 80% der Saison verletzt oder nicht einsatzfähig.

Wir reden hier jetzt auch häufiger von den Wechseln. Instinktiv erwische ich mich auch immer dabei, wie ich mir wünsche, dass Streich doch endlich mal wechselt. Dann schaue ich mir die Bank und unsere Elf auf dem Platz an und überlege mit welchem Wechsel uns jetzt geholfen wäre. Gestern? Fällt mir keine Konstellation ein. Wenn man sich doch so viel Mut zur Offensive mehr wünscht, wen hättet ihr gebracht und wen rausgenommen, ohne das komplette Konstrukt, was es bis dahin in der Arbeit gegen den Ball überragend gemacht hat, zu zerstören?
Es bringt doch auch nichts sich hier ständig Spieler zu wünschen, die noch nicht einmal nachgewiesen haben, eine Verstärkung zu sein bzw. Bundesliga-Niveau zu haben. Natürlich wünschen wir uns alle diese Spieler mal selbst betrachten zu können (bei Til, Demirovic, Jeong, Itter und Co). Aber nur weil wir uns das mal wünschen, muss Streich das nicht direkt machen. Er sieht die Spieler täglich im Training und kann aus allererster Hand sehen, ob die Spieler irgendeinen Mehrwert zur ersten Elf bringen.

Dann diese Frust-Kommentare wie, dass wir doch einfach mal junge Spieler ins kalte Wasser werfen sollen und das selbst Bayern, Dortmund und Co machen. Genau, in so einer Phase, wo die ganze Mannschaft komplett verunsichert ist, wäre das jetzt das Allheilmittel. Bei Bayern kannst du das machen, da gibt es 10 Weltklassespieler, die dem Spieler die Nervosität und Schwächen nehmen oder auffangen, da siehst du zwangsläufig ganz gut aus. Siehe doch damals Gianluca Gaudino. Das ist bei uns halt ganz anders. Wir bringen dann mal einen Tempelmann für Höfler in einem extrem wichtigen Spiel und siehe da: Unsere komplette Zuordnung passt nicht mehr und es sind unfassbare Räume für den Gegner da. Das ist nichts gegen Tempelmann, er trägt da sicher auch keine Alleinschuld daran und ist ein toller Fußballer! Aber in so einem Spiel muss halt alles stimmen und da kannst du als junger Spieler schnell überfordert sein und in der Phase holt dich dann auch keiner der erfahrenen Spieler raus, weil die viel zu sehr mit sich selbst zu kämpfen haben.

Es ist im Moment einfach eine unglaublich schwierige Phase, weil da viele Dinge mit reinspielen wie das komplett fehlende Spielglück, die unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen, das fehlende Selbstvertrauen und die damit verbundenen individuellen Fehler. Aus so einer Phase rauszukommen ist komplex und erfordert am Ende neben harter Arbeit, den richtigen Entscheidungen auch das notwendige Quäntchen Glück. Da ist es nicht mit plumpen Wünschen wie „wechsel doch einfach früher“, „bring doch einfach mal junge Spieler rein“ oder „nimm einfach Höfler, Höler und Günter raus“ getan.

Wir stehen tabellarisch aktuell da, wo wir vermutlich von der individuellen Klasse auch hingehören. Besser sehe ich und zugegeben nicht, wir haben letztes Jahr auch gehörig Glück gehabt und zum Teil über unseren Verhältnissen gespielt. Dazu schwerwiegende Abgänge, die erstmal aufgefangen werden müssen. Jetzt geht es darum, den Kampf anzunehmen und mit Teamwork und Willen sich möglichst schnell von den letzten Drei abzusetzen. Das wird schwer, aber da habe ich vollstes Vertrauen in Streich und das Team! Was nämlich auch auffällt: Es hat uns bisher (Dortmund und Leipzig mit ihrer Klasse mal ausgenommen) noch kein Team an die Wand gespielt oder uns krass dominiert. Gut, Union vielleicht. Wir schaffen es nämlich den Gegner ständig zu stören, seinen ruhigen Aufbau zu zerstören und dadurch nicht allzu viel zuzulassen. Leider gab es bisher einen Haufen individueller Schnitzer, was gefühlt 80% unser Gegentore ausgemacht hat. Die stellen wir ab! Hinzu kommt die Standardstärke aus der letzten Saison, die wir wiederfinden und prompt gewinnen wir wieder Spiele und werden uns vom Keller fernhalten!
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