20. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - 1.FC Nürnberg

#######################################################
20. Spieltag der 2.Bundesliga - Saison 2021/22

- - - Fortuna Düsseldorf vs. 1.FC Nürnberg - - -

Freitag, 21.01.2022 / 18.30 Uhr / Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf

#######################################################


Herzlich Willkommen zu einem erneuten Klassiker der 2.Bundesliga:

Liebe Nürnberger, liebe Fortuna-Fans und liebe Gäste.

In der zweitgrößten Stadt Bayerns ist der 1.FC Nürnberg beheimatet, auf den unsere Fortuna nun insgesamt zum 50. Male trifft.
Es ist also auch gleichzeitig ein Jubiläum. Schon im damaligen "Tschammerpokal" (Vorläufer des DFB-Pokals) stand man sich gegenüber, immerhin ist das schon 82 Jahre her und wurde von den Nürnbergern mit 3-1 gewonnen. Die Gesamtbilanz aller Begegnungen spricht deutlich für die Nord-Bayern, die Bilanz in der 2.Bundesliga könnte Fortuna mit einem Heimsieg am Freitag ausgleichen. Da sieht es also deutlich besser aus.

10 Punkte, 10 Tore und 5 Plätze in der aktuellen Tabelle trennen die Konkurrenten aktuell, und das leider nicht zu unserem Vorteil. Während der "Glubb" nach ihrem Abstieg aus der 1.Bundesliga im Mai 2019 in den letzten beiden Jahren schwer in der 2.Bundesliga zu kämpfen hatte, und nur äußerst knapp dem Abstieg in die 3. Liga verhindern konnte (Relegation gegen Ingolstadt), sieht es diese Saison besser aus. Die ersten 11 Spieltage gab es keine Niederlage, was man in Mittelfranken gar nicht mehr gewohnt war. Aktuell orientiert man sich eher Richtung erstes Drittel der Liga, ein Platz den man bereits einen Großteil dieser Saison einnahm. Man könnte also sagen, es geht langsam wieder aufwärts. Die Aufstiegsträume werden sich jedoch in gehörigen Grenzen halten, eigentlich ist man froh das man mit tieferliegenden Tabellenregionen diesmal nichts am Hut hat.

Der 37-jährige Cheftrainer Robert Klauß scheint die Mannschaft stabilisiert zu haben, durchaus mit anfänglichen Schwierigkeiten. Aktuell sind mit jeweils 5 Treffern Shuranov und Dovedan die besten Torschützen, und Mats Möller Dahli mit 5 Vorlagen der beste Vorbereiter.

Das Endspiel ? !

Fortuna Düsseldorf ist mal wieder mehr mit sich selbst als mit dem Gegner beschäftigt. Sorry liebe Franken, es könnte auch eine beliebige andere Mannschaft bei uns zu Gast sein, eigentlich interessieren wir uns nur für uns selbst im Moment. Die Trainerfrage ist das große Thema hier in Düsseldorf, und in der Tat könnte es das letzte Heimspiel für den 37-jährigen Christian Preußer sein. Was im Sommer als Aufbruch in die Zukunft begann, würde bei einem weiteren Misserfolg im Heimspiel wohl sein Ende finden. Möglicherweise wird das Ganze im Erfolgsfalle bei einem Heimsieg nochmals überdacht oder verschoben. Das Christian Preußer jedoch das Ende der Saison erlebt, dürften nur noch die kühnsten Optimisten glauben. Was jedoch nur sehr bedingt ihm selbst zuzuschreiben ist, seine Arbeit wird durchaus gelobt. Aber bei Fortuna Düsseldorf erfolgreich als Cheftrainer über einen längeren Zeitraum tätig zu sein, haben bisher nur wenige erfahrene Trainer geschafft. "Die launische Diva vom Rhein" schlägt hier gerne mit ihren vielen Zwischentönen zu, an der schon viele Trainer gescheitert sind. Eigentlich ist Christian Preußer chancenlos, das ist sehr schade.

Woran liegt das eigentlich ?

Kurz gesagt, an fast allem. Der mitgliedergeführte Traditionsklub hat die unfassbare Eigenschaft was über Jahre aufgebaut wurde, selbst wieder einzureißen. Geht es der Kuh zu gut, begibt sie sich aufs Eis. Die Meinungsvielfalt im Verein ist enorm, und sobald mal ein paar Erfolge da sind, gibt es viele Personen die zu weiteren Erfolgen beitragen und ihren Anteil haben möchten. Glanz soll da auch auf Personen abfärben, die glaubten bisher zu wenig davon abbekommen zu haben. Das zieht sich lustig durch die Gremien. Wenn es dann wieder ein bisschen runter geht rollen Köpfe, und danach wird es meist noch schlechter. Auch das gebetsmühlenartige vorgetragene Märchen ("etablierter Erstligist") was den Fans als Dauerziel vor Augen gehalten wird, trägt dazu bei. Es schafft dauerhaft nur gewaltige Unzufriedenheit.

Wer in 26 Jahren ganze 3x in der 1.Bundesliga vertreten war ist von "etabliertem Erstligist" meilenweit entfernt. Ein Verein der mal 5 Jahre hintereinander in der Bel-Etagè des deutschen Fußball vertreten ist, der darf vielleicht dieses Vokabular führen. Vor Jahren schrieb ich bereits das ein 5-Jahresplan mit je 2-3 Jahren 1. + 2. Bundesliga der deutlich sinnvollere Fahrplan für Fortuna Düsseldorf wäre. Ein Abstieg (aus der 1.Bundesliga) sollte immer mit einkalkuliert werden, dazu sind die Kräfteverhältnisse doch zu ungleich in Liga 1 verteilt. Dazu muss man fast schon chronisch finanziell geschickt haushalten, um sich nicht zukünftiger Ressourcen zu berauben. Hat man dann einmal ein paar Jahre gut gearbeitet und Erfolg, weicht man von der bisherigen Linie ab und alles geht wieder von vorne los. Neue Verantwortliche wollen es noch besser machen als bisher, und schon geht der Schuss nach hinten los. Fortuna wie es leibt und lebt.
Unzufriedene Mitglieder / Fans eingeschlossen, weil die ja auf hohe Ziele eingestellt sind.

Das Jahr 2022:

Nach 13,5 Jahren hat Thomas Gucek (Physiotherapeut) den Verein auf eigenen Wunsch verlassen, während der Co-Trainer Thomas Kleine den Verein verlassen musste. Dieser war ebenfalls knapp 4,5 Jahre bei Fortuna tätig, und hatte an Erfolgen erheblichen Anteil was Ex-Trainer Funkel fassungslos machte. Der sprach nur in den höchsten Tönen von ihm. Alles Gute von mir und Danke an beide Thomasse.
Neu Co-Trainer Manfred Stefes soll zukünftig die erfahrene Komponente im Trainerteam sein, was seine Vita durchaus hergibt. Ob es jedoch eine kluge Entscheidung war, wird die Zukunft zeigen.

Schon Ende der ersten Januarwoche ein weiteres Highlight.
Fettnäpfchensucher- und finder Thomas Röttgermann konnte es sich auf der vereinseigenen Homepage nicht verkneifen, lautstark das für ihn sicher deutlich passendere Angebot in der zweiten Reihe nicht anzunehmen und gleichzeitig andere dafür verantwortlich zu machen. Wer bisher Zweifel hatte das Vorstandsvorsitzender nicht der richtige Job für ihn ist, wurde dadurch auch letzter Zweifel beraubt. Die hatte ich und einige Forumskollegen schon seit dem legendären Abend im Stahlwerk nicht mehr, wo er sich eher wie ein ertappter Schüler verhielt und von uns ins Kreuzverhör genommen wurde. Die anschließende Flucht vor den Mitgliedern sprach Bände, während alle anderen Gremiumsmitglieder sich im regen Austausch befanden. Das er durch diverse Affären bereits zwischenzeitlich nur knapp im Amt verblieb, darf als sicher angenommen werden. Am 14. Februar kommt sein Nachfolger, und das ist (hoffentlich) gut so.

Uwe Klein möchte ich an dieser Stelle auch für 17 Jahre Vereinsarbeit danken, und alles Gute wünschen.
Ich schätze ihn als anerkannten Fachmann, auch wenn mir besonders seine Rolle beim vorletzten Trainerwechsel sehr sauer aufstieß. Auch bei Verpflichtungen traf er nicht immer ins Schwarze, die vielen guten Taten sollen aber auch nicht verschwiegen werden. Das es bereits mit dem Vorstandszugang Klaus Allofs eine Überschneidung im Kompetenzbereich gab, dürfte beiden nicht gut getan haben. Ja wer verantwortet jetzt was? So wie enge Mitglieder ihn kennen, verabschiedete er sich jedoch trotz seiner Freistellung "gentleman-like". Das er die Stelle als Sportdirektor ablehnte ist nachvollziehbar, zu mal sein jetziger Vorgesetzter (Allofs) die Lösung nicht präferierte.

Auch Marketing-Vorstand Christian Koke wird demnächst weichen müssen. Auch er wird sich anständig verabschieden und nicht nachtreten. Beide machen es dem zukünftigen Ex-VV vor, wie so etwas geht wenn man geht. Durch die Verkleinerung auf zukünftig 3 Vorstände ist für ihn ist einfach zukünftig kein Platz mehr, was allgemein bedauert wird. Das Ressort wird Neu-VV Alexander Jobst übernehmen, dessen Kernkompetenz es ist. Zusätzlich wird Arnd Hovemann hochrutschen und neuer Finanzvorstand, was allgemein sehr deutlich begrüßt wird.

Nimmt man die beiden neuen Physiotherapeuten Robin Blau und Nicklas Fiedler dazu, ist das Personalkarussell schon sehr ordentlich in Bewegung geraten in den ersten Tagen des Jahres. Eigentlich denkt man bei Wechseln ja zuerst an Spieler, aber wir sind ja bei Fortuna. Hier gab es jedoch nur eine Veränderung, Nikolas Gavory unterschrieb bis 2025, nach dem ersten Einsatz am letzten Spieltag wohl eine sehr gute Verpflichtung.

Sicher muss man nach gewichtigen Abgängen im Aufsichtsrat vor 2 Jahren, auch der neuen AR-Spitze eine gewisse Einarbeitungszeit im Zentrum der Macht zugestehen. Das die bisherigen Entscheidungen den Verein nicht wirklich auf die Erfolgsspur brachten, ist für jeden Laien klar erkennbar. Jetzt wurde überraschend klar und deutlich Tabula-Rasa gemacht, eine Entscheidung die sicherlich manche verwunderte. Ob dies jedoch zukünftig für Erfolg steht, wird die Zukunft zeigen. Sollte es schief laufen, dürfte auch eine Wiederwahl höchst zweifelhaft werden. Zuviel war bisher nicht überzeugend, das jetzige konsequente Handeln jedoch nötig.

Mannschaft und Spieltag:

Das dies alles nicht völlig spurlos an der Mannschaft vorbei geht, durfte man zuletzt auf dem Rasen sehen. Weder Test- noch erstes Pflichtspiel waren überzeugend, das das 0-3 in Bremen ohne Torschuss ein Armutszeugnis. Während Physios, Ärzte und Betreuer Klaus Allofs aus der Kabine drängten, der der Mannschaft die Leviten lesen wollte, wollte Preußer mit seinem Team danach lieber allein sein. Richtig so, die Kabine ist heiliges Feld des Trainers. Am nächsten Tag gab es jedoch ein ernstes Gespräch mit dem Mannschaftsrat. Ob es hilft?

Im Grunde genommen werden die Spieler mit ihrem Auftritt entscheiden, ob ein Wechsel auf der Trainerbank erfolgen wird. Tendenz ist A-Z, alles ist möglich. Da aus den letzten 8 Spieltagen nur 5 Punkte resultierten, ist die Abstiegszone bedenklich nahe gerutscht. Die Befürchtungen mancher Fans das ein Abrutschen in einen Abstiegskampf bei der derzeitigen Gemengelage in einem Super-Gau enden könnte, kann ich mich nach den letzten Spielen leider auch nicht mehr völlig verschließen. Vor einigen Wochen hätte ich das noch konsequent ausgeschlossen. Immerhin sind einige Spieler zurückgekehrt, Adam Bodzek als ordnende Hand wird leider noch länger fehlen. Führungsspieler sind gefragt von denen wir leider aktuell zu wenig haben, oder deren Form doch zu wünschen übrig lässt.

Schade das nur 750 Zuschauer aufgrund behördlicher Auflagen zugelassen sind. Die Fans im Nacken können eine Macht in unserer schönen Arena sein. Die Mannschaft und das Trainerteam ist auf sich selbst gestellt. Der 100%ige Wille zur positiven Veränderung muss spürbar sein, sonst dürfte die nächste personelle Veränderung nicht lange auf sich warten lassen. Als Gegner eines Trainerwechsels in der laufenden Saison, muss ich jedoch auch eingestehen:
Mir fällt da auch nichts anderes mehr ein.

Uns allen ein hoffentlich erfolgreiches und überzeugendes Spiel.
Mögen wir zu alter Stärke zurückkehren, auf allen Ebenen.

In diesem Sinne.
95 olé.


Info:
Umfrageoption leider aufgrund technischer Probleme aktuell nicht möglich.
Kollegen haben leider das gleiche Problem. Die Werkstatt ist informiert.
Umfrage wird eingefügt sobald wieder verfügbar.

Umfrage inzwischen eingefügt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von ESPRIT-Arena am 20.01.2022 um 15:52 Uhr bearbeitet