Neues Stadion für Hertha?

Oberflächlich bestenfalls und natürlich auch nur über die Medien.
Was stört dich denn so sehr an der Ausführung?

Mich stört nichts. Nur haben wir im Augenblick ganz andere Sorgen als ein neues Stadion. Selbst die Portokasse ist leer und wir sparen an allen Ecken und Enden. Seit Jahren alles andere als sauberes wirtschaften usw.
Ich bin inzwischen froh wenn wir die Liga halten und uns dauerhaft fernab der Abstiegsplätze etablieren.

Das Problem ist, dass wir auf Grund unserer hohen Gehaltskosten etc. jährliche Defizite von ca. 80 Millionen generieren und dieses Jahr voraussichtlich wieder stark in die Miesen geraten was auch das Eigenkapital angeht. Gerade deswegen sollen wir ja von 777 Partners erneut eine Tranche in Höhe von 50 Millionen bekommen. Was der User also sagen möchte ist, das wir finanziell extrem schlecht stehen und daher uns überhaupt keine Hoffnung hinsichtlich eines Stadionbaus machen sollten.

Sehe ich komplett anders. Wir können langfristig nur mit einem eigenen Stadion überhaupt wettbewerbsfähig sein. Wir zahlen Miete und haben keinerlei Erträge sondern nur Ausgaben. Das belastet die Kasse doch noch weiter.

Union bekommt das Grundstück zum Stadion quasi für 3 Mio geschenkt und kann dort jährlich einen zweistelligen Gewinn erwirtschaften. Wir müssen X-Mio für Miete bezahlen und sind in der kompletten Abhängigkeit gefangen.

Ob Umbau Oly und Erbpacht durch Hertha oder ein Stadion auf dem
Tempelhofer Feld oder in Tegel oder oder oder. Für mich wäre alles denkbar, wenn denn das Stadion in Berlin steht und für alle Veranstaltungen genutzt werden kann. Denn ein Stadion vis-a-via vom Olympiastadion mit umfassenden Restriktionen fände ich völligen Käse. Sinn und Zweck sollte doch eine wirtschaftliche Basis für Hertha sein. Insofern kann die Lösung nur ein eigenes Stadion mit allen Freiheiten sein, so wie sie auch für Union in Köpenick gelten.

Aber ein eigenes Stadion ist doch aus finanzieller Sicht ein enorm wichtiger Baustein für jeden gesunden Klub. Genau das wird der Hertha doch jetzt zum Verhängnis.

Aber du hast natürlich recht: Erstmal müsst ihr diese Saison als Erstligist beenden, dann kann man weitersehen.
Und wenn man dann weitersieht, braucht man eben wieder die Politik (das war ja Auslöser meines Beitrags), ohne kann man nur schwer ein Bauprojekt angehen.

Mir ist das zu kurz gesprungen aber ich habe meine Argumente bzw Bedenken geäußert u.a. Wer gibt jemanden Geld dessen Zukunft ungewiss ist, seit Jahren gegen den Abstieg kämpft und erwiesenermaßen stetig und heftig ins Minus wirtschaftet?!
Was würde ich mir ein eigenes Stadion wünschen, du glaubst nicht wie sehr aber welche Bank etc geht da ins Risiko?

Achso, jetzt verstehe ich dich glaube ich. Du fragst nach meiner Kenntnis über die Finanzen der Hertha, weil ich relativ optimistisch bin was einen möglichen Kredit für ein neues Stadion betrifft und du eher pessimistisch.
Den Zusammenhang hab ich bei deiner Nachfrage nicht gesehen, daher meine Verwirrung.

Ich glaube halt, dass Banken bzw. Kreditgeber generell bei Fußballvereinen ziemlich nachsichtig sind. Fußball ist immer noch ein wachsender Markt und hat dazu jetzt bewiesen, dass er auch schwere Krisen ohne großen längerbleibenden Schaden übersteht.
Wenn dazu noch gewisse Zusagen oder Förderungen aus der Politik kommen, steht dem ganzen eigentlich nichts im Wege.

Ich verstehe halt bis heute nicht, wie man das Geld für die Anteile in Beine statt Steine investieren konnte. Diese Wette wurde leider verloren, dazu hat man auch noch die Niedrigzinsphase mit der Diskussion über persönliche Befindlichkeiten (primär von Seiten der Politik, sekundär die Hertha Fans die ein Stadion in Brandenburg verhindert haben) verbracht und sie dadurch verpasst.
Dadurch stehen die Zeichen für einen Neubau heute natürlich schlechter, als sie in der Vergangenheit gestanden hätten.
Das änderrt für mich aber nichts daran, dass ein neues Stadion für Hertha die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft sein muss und man mit dem Projekt schnellstmöglich starten muss sobald es einen Konsens mit der Politik gäbe.

Alles richtig bezüglich der Wichtigkeit. Und doch muss ich ein aber hinterherschicken.
Die erste Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft ist, kontinuierliche Ligazugehörigkeit, den aufgelaufenen Verbindlichkeiten, auch in Form der Rückzahlung der Anleihe die dieses Jahr fällig wird usw. nachzukommen, dann Einstieg des neuen Investors und glaube mir, mir fallen noch zig andere finanzielle Probleme und Gründe ein.
Nach meiner Einschätzung stehen wir aber sowas von am Abgrund ……….
In der Sache Wichtigkeit eines eigenen Stadions gebe ich dir natürlich recht aber fass mal den nackten Mann in die Tasche.

Ich glaube das versteht hier niemand. Vermutlich war das eine Art Bedingung von Windhorst zum Einstieg (auch wenn er faktisch nicht mitbestimmen konnte), da er offensichtlich auf schnellen sportlichen Erfolg drängte. Dass das komplett ***** isch war, haben damals ja nicht zuletzt die meisten im Forum schon erkannt.
Aber letztlich hat das Veto der Mitglieder beim Thema Ludwigsfelde für mich in der Stadionfrage noch mehr kaputtgemacht. Ich bin mir tatsächlichr relativ sicher, dass Hertha dem Berliner Senat sonst sehr klargemacht hätte, dass man dort unterschreibt, wenn man auf dem Olympiagelände nicht bauen darf. Was dann mit den Windhorst-Geldern passiert wäre? Wäre es sogar mehr gewesen, da Hertha MIT Stadionperspektive mehr Wert gewesen wäre? Vielleicht hätte man das Geld in die Finanzierung statt in Beine gesteckt. Vielleicht auch beides, und dann nichts zum Ausgleich der Coronamiesen mehr gehabt.
Aber allein die Tatsache, dass wir in den Stadionplänen deutlich weiter hätten sein können UND finanziell gesünder dastehen, und stattdessen... nun ja, da sind, wo wir sind... aua