Lucien Favre
Geburtsdatum 02.11.1957
Alter 66
Nat. Schweiz  Schweiz
Funktion Trainer
Akt. Verein Vereinslos

Lucien Favre [Trainer]

22.05.2018 - 11:23 Uhr
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Lucien Favre [Trainer] |#91
23.09.2018 - 10:57 Uhr
Zitat von LaPanther
Zitat von Angelo24293

Bisher wurde kein Spiel verloren. Die Mannschaft ist bis auf ein paar Position eine völlig andere, das muss sich halt alles erstmal finden. Dazu noch ärgerlich das sich Alcacer direkt verletzt hat. Bin weiterhin sehr zufrieden. Gegen Hoffenheim kann man auch mal verlieren.

Grundsätzlich muss ich aber sagen fand ich die Aufstellung gg Hoffenheim etwas zu offensiv. Delaney & Witsel hätte meiner Meinung zusammen aufs Feld gehört von beginn und nur einer aus Dahoud und Kagawa. Die beiden beheistern zwar mit ihrer Spielweise, dies aber auch durchaus riskant bezüglich Ballverluste. Wolf als Stürmer war natürlich nichts, aber ein Versuch wert. Ärger mich eigentlich das man Yarmolenko nach einer Saison abgesegt hat, ihn hätte man nun eventuell gut gebrauchen können.
Es geht nur darum, wie wir auftreten und uns präsentieren. Klar braucht es zwit wenn neue Spieler hinzu kommen, aber andere Vereine haben auch neue Spieler, und spielen um einiges besser als wir.


Schau dir an, was Mourinho über Vererbung im Fussball gesagt hat, dann wirst du vielleicht schlauer. Dieses Rumgeheule nervt. Klar ist es deine Meinung, die kannst du gerne haben, aber der BVB hatte letztes Jahr so viele Probleme, in allen sportlichen und menschlichen Bereichen, dass man diese nicht mit einem Fingerschnipsen wegbekommt. Und wenn man in deinem Beitrag zwischen den Zeilen liest, sieht man schon das grundsätzliche Problem. "Andere haben auch neue Spieler und spielen besser". Solch ein Gedanke funktioniert vielleicht bei Maschinen, aber nicht wenn Menschen im Spiel sind, weil man keine Formel einsetzen kann. Dortmund hat zudem auch nicht nur neue Spieler, sondern einen neuen Trainer. Übrigens Trainer Nr. 3 innerhalb eines Jahres. Und sehe niemanden, der solche Voraussetzungen hatte und keinen Verein besser spielen, der ähnliche Voraussetzungen hat. Vielleicht kann man uns am ehesten mit RB vergleichen. Letzte Saison unter den Erwartungen, neuer Trainer, ein paar neue Spieler. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn man tiefer denken würde, als nur bis zur oberflächlichsten Stammtisch - Oberfläche.
Lucien Favre [Trainer] |#92
23.09.2018 - 11:26 Uhr
Zitat von Falstaff1984

Zitat von derJones

Wenn favre gestern Wirklich falsch kommuniziert hat und Wolf nach erneut schwacher Leistung noch auf dem Platz bleiben sollte, muss man wohl auf der Bank noch ein bisschen mehr tauschen. Auf der Trainerbank.
Ja natürlich werden jetzt wieder die Finger gehoben, dass wir ja noch kein Spiel verloren haben. Richtig. Wie bei Bosz zu Beginn lassen sich hier ebenfalls viele Leute vom spielglück und den Ergebnissen am Ende blenden.
Keiner weiß....
-Wie wir im Pokal in runde 1(!) weiter kommen konnten
-Warum wir gegen Leipzig nicht schon 0:2/3 hinten lagen
- wie wir in Brügge gewinnen konnten
- Wie wir im Spiel gestern Punkten konnten
Und zwischendurch haben wir grottenspiele in Hannover und gegen Frankfurt geliefert.
Verdiente Siege? Eigentlich keiner so richtig. Gute Spiele? Vielleicht mal gute 30 Minuten gegen Leipzig (die diese Saison auch neben sich stehen).
Defensive Stabilität? manchmal. Offensive? Findet nicht statt.
Ich erkenne rein keinen einzigen unterscheid zu Stöger, nur dass favre noch seine Wunschspieler bekommen hat und wir da ordentlich Geld investiert haben.
Hätte das Geld nachwievor lieber in einen Typ Rosen aus Salzburg investiert. Ich war von Anfang an von favre nicht begeistert und bislang wurde meine Meinung auch nicht verbessert.
Meine einzige Hoffnung ruht auf einem Mittelstürmer Alcacer, damit ein Wolf endlich aus der Startelf verschwindet und so Kollegen wie Reus, Philipp oder pulisic auf ihren Positionen eingesetzt werden können. Einzige, kleine Hoffnung...


Man redet gegen eine Wand. scheinbar liesst keiner Statistik oder Analysen?. Nochmal
In den ersten drei Spielen hat keine Mannschaft wengier Schüsse zu gelassen ausser Bayern denn Dortmund und zwar mit deutlichem Abstand (bei whoscored nachlesen),

Weiter hat man das Spiel (ausser dem Akanji Aussetzer) die ersten 15min komplett beherrscht, hätte dort schon einen Elfmeter gehabt. Somit finden die Mechanismen die Favre implementieren will immer mehr statt - Analyse von seinem Styl lesen, dann weiss man auch auf was man schauen muss um es zu verstehen.
Dass dann sich die Mannchafft nicht mehr an den Matchplan hält, das ist die Frage.
Was Favre spielen lässt währe mal wichtig wenn man halt sich damit beschäftigt. https://www.transfermarkt.de/unsere-aktuelle-sportliche-situation/thread/forum/12/thread_id/805130/page/429#anchor_3678071


Du bist mir in deiner Analyse zu einseitig, insbesondere zum gestrigen Spiel, da du die Hoffenheimer Seite komplett unbeachtet lässt. Denn auch die haben reagiert und nach 20 Minuten ihre Abstimmung gefunden, um Favres Fussball zu unterbinden. Teilweise haben sie ihn sogar unterstützt, wie bei der Ballzirkulation in der Hintermannschaft, womit man aber letztendlich nur eine entsprechende Kompaktheit dahinter aufbaute und die Zone selbstbestimmte, in der der BVB die Bälle hergeben soll. Hinten drin hatte man gestern kollektive Passquoten, wie noch nie in dieser Saison, da Hoffenheim den BVB dort spielen ließ. Kippten Witsel und Dahoud ab, konnten sie ebenfalls spielen, wie sie wollten, da Hoffenheim das Zentrum hielt und ansonsten darauf achtete, dass man das Spiel nicht über diese Linie hinaus kommen ließ. Zum Einen hat man so das komplette Pass-Klatsch-Spiel weggenommen, indem man massiert stand, um sofort Druck auf höhere Linien zu haben - egal ob zentral oder außen. Zum Anderen hat Hoffenheim das Zentrum dermaßen eingekesselt, mit einer extrem guten Abstimmung bei der Übergabe, dass die Anspielstation hier nicht nur im Aufbau aus der Kette heraus schwierig waren, weil sofort Druck da war, sondern auch bei Ablagen aus der vordersten Reihe, wenn sie dann mal geklappt hat.

Hoffenheim hat defensivtaktisch den BVB überragend isoliert, weswegen das Duell der Trainer gestern klar an Nagelsmann ging, da er einen Plan hatte, der dominant war und das Spiel von Favre komplett unterbunden hat. Hier kommt allerdings auch ein Problem zum Tragen, für das Favre nicht allein verantwortlich ist, da sein Spiel mit diesen Spielern, die er derzeit wählt, nicht funktioniert. Denn fast allen Gegnern gelingt es - mit unterschiedlichsten Ansätzen - schon seit mittlerweile 2 Jahren regelmäßig, dass man den BVB weit auseinanderzieht, individuell in isolierte Duelle oder Unterzahlsituationen schickt und somit gehen in der Vorwärtsbewegung die Bälle verloren. Das Defizit begünstigt Favres Idee der Bälle auf die Außen dabei, da diese Bälle lange unterwegs sind, dadurch schwerer zu verarbeiten oder unpräziser sind und dort fehlt dann durch das Problem der Abstände eben auch die Unterstützung, sodass die Ballsicherung schon schwer genug ist. Gelingt diese, gibt es im Grunde noch 2 Optionen:

1. komplette Ballsicherung, die aber nicht möglich ist, indem man den Ball in der Zone behält und den Mitspielern Zeit gibt, um nachzurücken, was aber daran scheitert, dass man kaum Spieler hat, um die Bälle zu halten. Im Resultat heißt das oft genug: zurück auf Anfang oder zumindest, dass der Gegner sich eben auch sortieren kann und dann gut gestaffelt steht. Daraus ergibt sich dann eine Endlosschleife bis zum Ballverlust, der bislang eher früher als später kommt.
2. sofort ins 1gg1 und das Tempo anziehen, was bislang so gut wie gar nicht passiert und of genug kein 1gg1 darstellt, sondern ein 1gg2 oder mehr. Auch daraus entstehen also öfters zwangsläufig Ballverluste.

Das komplette Pass-Klatsch-Spiel funktioniert jedenfalls aufgrund individueller Probleme nicht, sobald sich ein Gegner auf den BVB vorbereitet und merkt, wie einfach es eigentlich ist, weil man im Grunde nur körperlich da sein und dagegen halten muss. Dafür müsste man sehr viel kompakter sein, um das wirklich gut umsetzen zu können. Daher ist es nur normal, dass die Mannschaft irgendwann nach anderen Lösungen sucht, weil ein Ballverlust ein Ballverlust ist, während gefährliche Zonen dafür relativ sind. Da ist man gestern Hoffenheim in die Falle gegangen, u.a. beim Gegentor, wofür ich aber keinen Vorwurf finden kann, da die ersten 15-20 Minuten nicht so überragend waren und eben auch nicht nur dem BVB bzw. Favre zuzuschreiben sind, sondern auch Hoffenheim. Noch dazu, da der Aufbau über die AV und OA in den letzten Wochen auch oft genug gefährlich war und vieles von einer sehr starken Endverteidigung geregelt wurde.

Dass die Defensive funktioniert, ist gut und auch ein Verdienst von Favre. Aber eben nicht nur, da er auch entsprechend viele Spieler dafür abstellt und so gute Optionen hat, wie keiner seiner Vorgänger, seit Tuchels erster Saison. Offensiv ist der BVB aber keine Mannschaft, egal was Favre vorgibt, die machen kann, was sie will und genau das vernachlässigst du leider bei jeder deiner Analysen bisher komplett. Favres Konzept wird jedenfalls individuell-personell ausgehebelt, womit er aber nicht der erste Trainer ist, weil das ein transferpolitisches Thema ist. Bis zum Winter gilt es daher durchzuhalten und vielleicht auch mal über den ein oder anderen Spieler nachzudenken, der eine Adaption der Spielidee bedeutet. Ansonsten ist man leicht ausrechenbar und wird eher eine Negativentwicklung als eine Positiventwicklung hinlegen, weil man das Vertrauen in sich verliert.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von BVBBC am 23.09.2018 um 11:28 Uhr bearbeitet
Lucien Favre [Trainer] |#93
23.09.2018 - 11:44 Uhr
Wann erkennen endlich die meisten mal, dass unsere Mannschaft auch einfach nur noch gehobener Durchschnitt ist? Mit diesem Kader werden wir keinen großen Hurra Fußball mehr spielen wie vor Jahren, weil auch einfach die Qualität enorm gesunken ist. Gündogan, Aubameyang, Dembele, Hummels, Lewandowski sind gegangen und sind allesamt Stammspieler bei den besten Mannschaften der Welt und die Positionen werden nun bekleidet durch solide Bundesligakicker wie Dahoud, Wolf, Phillip, Diallo und co. Mit Klopp und Tuchel hatten wir 2 Trainer, die nun Erfolg bei zwei der besten Vereine der Welt haben und ersetzt worden durch einen soliden bis guten Trainer wie Favre, der aber 2-3 Ligen unter den vorher genannten anzusiedeln ist.
Dazu ist Favre ein Trainer, der auf kontrollierten Fußball steht und nicht auf 90 min spektakulären Offensiv Fußball und das ganze ist das Resultat. Das ganze wird sich auch mit "Zeit, Zeit, Zeit" nicht groß ändern, weil das mit dieser Mannschaft und Trainer gar nicht möglich ist. Klar gibt es immer Kleinigkeiten zu verbessern, aber wer hier wirklich denkt, dass er kurzfristig den Fußball von 2010-2014 zu sehen bekommt, der lebt auch etwas realitätsfern.
Mit Reus und Witsel haben wir noch genau 2 Spieler, deren Qualität ich für internationale Klasse halte, Bürki, Pulisic und Akanji sind für mich gehobenes Bundesliga Niveau. Schmelzer, Piszczek, Diallo, Dahoud, Kagawa, Wolf und damit über die Hälfte der Startelf sind einfach durchschnittliche Bundesliga Spieler und wo soll Favre da nun den mega Fußball rauszaubern?
Lucien Favre [Trainer] |#94
23.09.2018 - 12:41 Uhr
Zitat von Ladinho
Wann erkennen endlich die meisten mal, dass unsere Mannschaft auch einfach nur noch gehobener Durchschnitt ist? Mit diesem Kader werden wir keinen großen Hurra Fußball mehr spielen wie vor Jahren, weil auch einfach die Qualität enorm gesunken ist. Gündogan, Aubameyang, Dembele, Hummels, Lewandowski sind gegangen und sind allesamt Stammspieler bei den besten Mannschaften der Welt und die Positionen werden nun bekleidet durch solide Bundesligakicker wie Dahoud, Wolf, Phillip, Diallo und co. Mit Klopp und Tuchel hatten wir 2 Trainer, die nun Erfolg bei zwei der besten Vereine der Welt haben und ersetzt worden durch einen soliden bis guten Trainer wie Favre, der aber 2-3 Ligen unter den vorher genannten anzusiedeln ist.
Dazu ist Favre ein Trainer, der auf kontrollierten Fußball steht und nicht auf 90 min spektakulären Offensiv Fußball und das ganze ist das Resultat. Das ganze wird sich auch mit "Zeit, Zeit, Zeit" nicht groß ändern, weil das mit dieser Mannschaft und Trainer gar nicht möglich ist. Klar gibt es immer Kleinigkeiten zu verbessern, aber wer hier wirklich denkt, dass er kurzfristig den Fußball von 2010-2014 zu sehen bekommt, der lebt auch etwas realitätsfern.
Mit Reus und Witsel haben wir noch genau 2 Spieler, deren Qualität ich für internationale Klasse halte, Bürki, Pulisic und Akanji sind für mich gehobenes Bundesliga Niveau. Schmelzer, Piszczek, Diallo, Dahoud, Kagawa, Wolf und damit über die Hälfte der Startelf sind einfach durchschnittliche Bundesliga Spieler und wo soll Favre da nun den mega Fußball rauszaubern?


Dehobener Durhschnitt ist dann auch wieder übertrieben. Man muss sich nicht kleiner machen als man ist. Es stimmt allerdings das viele das Gefühl haben, unsere sportlichen Konkurenten wären Real Madrid, Barcelona, Juventus, der FC Bayern, der FC Liverpool oder andere Premiere League Geldklubs. Das war vieleicht noch vor ein paar Jahren sportlich der Fall, aber da haben uns die finaziellen Realitäten eingeholt.

Unsere sportliche Konkurenz ist eher Leibzig, Leverkusen oder Schalke, das geben auch die Marktwerte so wieder. Gegen Leibzig haben wir 4-1 gewonnen, wo Leverkusen oder Schalke diese Saison stehen, kann jeder auf der Bundesligatabelle sehen. Daher verstehe ich das gejaule momentan überhaupt nicht. Favre macht einen sehr guten Job bis jetzt: in Pokal und Championsleague gewonnen, in der Liga gegen die Konkurenz gepunktet, und in einem schweren Spiel gegen Hoffenheim trotz Benachteiligungen Auswärz in Unterzahl einen Punkt gerettet. Ich weis nicht was man realistisch mehr will. Jeden, der sich mit Bundesligafussball in den letzten Jahren beschäftigt hat, sollte es nicht überraschen, wie Favre's Erfolgskonzpt aussieht. Erstmal Beton anmischen, Defensive stabilisieren, und wenn das bombenfest ist, kümmert er sich um die Offensive. Das war bei jeder Mannschaft so die er trainiert hat. Da mag der Fussballästete zwar nicht jauchzen vor Freude, aber jedem dem es um den Klub geht, kann sehr zufrieden sein, das wir nacht dem Totalschaden Bozs nun einen pragmatischen Top-Trainer haben, der zusieht das dieser Verein wieder konkurenzfähig wir und wir das stehen werden, am Ende der Saison, wo wir realistisch hingehören, und das ist Platz 2 in der Bundesliga.
Lucien Favre [Trainer] |#95
23.09.2018 - 12:57 Uhr
Zitat von dci_990
Diese Meinung teile ich uneingeschränkt. Sehr gute, realitätsnahe und zugleich traurige Einschätzung. Wir sind oberes Mittelfeld. Platz 4 ist der Schnitt, den wir erreichen sollten. Mit Glück werden wir zweiter, mit Pech werden wir achter. Das ist die Realität und so spielen wir auch.


Wieso ist das traurig? So gehts 99% aller Vereine auf der Welt. Das Hoch in den 90ern hat uns beinahe komplett ruiniert. Die Jahre unter Klopp waren vermutlich das beste was ich jemals als Fan erlebt habe, nur bin ich im Gegensatz zu den meisten Fans realistisch genug um zu verstehen dass ich sowas mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ein zweites mal erleben werde, weil zu der Zeit einfach alles passte. Wir sind in der Normalität angekommen, damit kommen viele einfach nicht klar. Wir sind eben kein Verein der um die ganz großen Titel mitspielt, dafür muss schon alles passen. Wenn wir aber wieder näher an die Spitzenclubs ranrücken wollen brauchen wir, der Verein/die Fans, einfach mal gottverdammte Geduld. Aber nein, nach 4 f*cking Spieltagen macht sich bei vielen wieder eine Stimmung breit die einfach nur peinlich ist.

•     •     •

“Would I ever leave this company? Look, I’m all about loyalty. In fact, I feel like part of what I’m being paid for here is my loyalty. But if there were somewhere else that valued loyalty more highly… I’m going wherever they value loyalty the most.”
Lucien Favre [Trainer] |#96
23.09.2018 - 13:44 Uhr
Zitat von Falstaff1984
@BVBBC (kopiere jetzt nicht nochmal den ganzen Text)
Schaue dir das Spiel, wenn du Zeit hast nochmal an.
Ab der 20min hat man die Bällle direkt nach vorne gespielt, es war keine Absicherung da, die zu einer direkten Balleroberung geführt hätte bei Ballverlust, die Pässe waren viel risikioreicher (mehr durch die Mitte), es wurde nicht versucht den Ball zuerst wieder mal hinten rumlaufen zu lassen und Kontrolle zu finden.

Hoffenheim hatte weder mehr Zug oder kam besser in die Zweikämpfe sondern das Team spielte den Ball in Zonen mit weniger Kontrolle und mit grösserem Risiko. Wenn man die Styl von Favre betrachtet ist das genau, was er nicht will und was predigte bis jetzt in jedem Spiel (Geduld im Aufbau). Hier kann man sehr wohl den Niedergang des Spiels nicht auf ein erstarken und besseres Anpassen des hoffenheimers Spiel sehen sondern auf das weniger kontrollierte Spiel des BvB erkennen.


Ich habe das Spiel gut genug gesehen und ich habe mir auch die Daten zum Spiel intensiver angeschaut. Dabei widerspreche ich auch einigen deiner Beobachtungen nicht, denke aber, dass du einige Faktoren überhaupt nicht in deiner Analyse berücksichtigst, obwohl sie relevant sind. Dazuhin habe ich auch gar nicht behauptet, dass Hoffenheim mehr machen musste, habe gestern in den Spielanalysen sogar mehrfach vom Gegenteil geschrieben. Hoffenheim hat lediglich an seiner Abstimmung und Absicherung gefeilt. Mehr war nicht notwendig, um den BVB auszuhebeln, auch wenn das kaum zu glauben sein mag und viel zu einfach klingt.

Unter anderem eben Hoffenheims Besetzung der Zonen, die nach 20 Minuten extrem gut war. Hierfür auch mal ein paar Daten, um das Problem zu verdeutlichen: So hat der BVB in den ersten 20 Minuten 12 Pässe pro Minute Ballbesitz gespielt, während es in den folgenden 74 Minuten gerade mal noch 9,9 waren. Die Passquote blieb hoch, bei sehr guten 90% und ging damit gerade mal um 1,3% zurück. Warum geht aber das Spieltempo so extrem zurück?

Dafür noch ein paar weitere Zahlen: so interessiert mich die reine Passquote eigentlich kaum, sondern vor allem wie das Verhältnis aus angekommenen Bällen und Ballaktionen aussieht. So hatten Bürki, die Kette und Witsel sehr gute 82% aller Ballaktionen, die beim Mitspieler landeten. Nach Minute 20 waren es nur noch 70%, was auf quasi all diese Spieler zurückzuführen ist. Das deckt sich also auf den ersten Blick mit deiner Beobachtung, aber ich ziehe da andere Schlüsse daraus, weil Hoffenheim ab diesem Zeitpunkt immer besser gestaffelt war und die Übergaben soweit passten, dass man einerseits immer wieder Druck auf die IV mit den MS bekam und andererseits mit den MS gleichermaßen die DM des BVB, mit den eigenen ZM, in die Zange genommen hat. Nur: diese 70% hatten Piszczek und Schmelzer in den ersten 20 Minuten gerade mal so gestreift, wodurch sie im Aufbau nicht gerade die überdurchschnittliche Alternative darstellen, die attraktiv ist. Der Rest weiter vorne kam gerade mal auf 61% und danach auf 59%, was im Grunde heißt, dass nahezu jeder 2. Ball direkt weg ist und auch erst mal weg ist, weil es derzeit kein funktionales Pressing gibt, angesichts der Abstände im Spiel des BVB, sodass der Aufwand in der Ballrückeroberung immens ist. Natürlich versucht man das zu vermeiden, weil es nur gelerntem Verhalten und der Logik entspricht.

Damit haben dem BVB die Anspielstationen gefehlt, so wie Hoffenheim das wollte, was sich auch extrem an Bürki zeigte, dessen Passquote nach 20 Minuten extrem nach unten ging. Bürki wurde schließlich konsequent ignoriert, wenn er an den Ball kam, sodass die vermeintliche Überzahl mit dem Torhüter gar keine war, weil es Hoffenheim nur um die Gleichzahl mit den Feldspielern ging. In der Folge konnte Hoffenheim bei Bürkis Bällen seine Physis gegenüber den Abnehmern ausspielen, zumal es kurz fast nur noch gefährliche Anspielstationen gab, weil Hoffenheim dort präsent war und schnell Überzahl herstellen konnte. Bei Bürki ist das der Extremfall, da er die größten Distanzen zu überwinden hat, aber im Grunde ist es dasselbe Prinzip, das Hoffenheim ansosnten auch ausgespielt hat - siehe vorherigen Beitrag.

Abgesehen davon haben die Bälle nach vorne von Bürki, der Kette und Witsel in Summe bspw. nach Minute 20 leicht abgenommen. Waren es in den ersten 20 Minuten 69%, waren es danach 67% aller Bälle, die nach vorne gespielt wurden. Es geht daher ausschließlich um die Zonen, in die gespielt wurde, damit die Ballverluste zunahmen. Da ist man Hoffenheim gewissermaßen in die Falle getappt, aber Favre hat eben auch nicht allzu viel unternommen, um die Ballverluste davor zu reduzieren, die die Mannschaft offensichtlich satt hatte. Denn auch wenn du davon sprichst, dass die Bälle mit Absicherung gespielt werden müssen, so fehlt hier eben die Maxime, dass die Bälle auch so gespielt werden müssen, dass direkt wieder Unterstützung da ist. Das geschieht eben nicht, was ich aber eben auch nicht nur an Favre festmache, sondern an der Qualität bzw. den Fähigkeiten der Mannschaft - man kann keine Bälle vorne halten, den Aufbau höher schieben, ist gefährlich und schnell nachrücken ist auch nicht.

Ich kann hier somit nicht erkennen, dass wir von Ungeduld reden müssen, sondern davon, dass der Gegner die Zonen perfekt besetzte, die Anspielstationen wegnahm, teilweise auch den Druck im Aufbau deutlich erhöhte und somit den BVB individuell genau so bespielte, dass zunächst individuelle Schwächen zu Tage treten und dann kollektive Probleme. Der BVB hat den Zeitpunkt und die Zonen, in die er reinspielen konnte (und letztendlich auch musste), somit nicht mehr bestimmt, sondern Hoffenheim. Der Style von Favre ist mit dem vorhandenen Spielermaterial also genau so weit sichtbar, wie es der Gegner zulässt und wie es die eigenen Spieler selbstbestimmen können und kein Stück weiter. In den ersten 20 Minuten ging das also, danach war Hoffenheim perfekt abgestimmt und der Favre Fussball war nicht mehr durchsetzbar. Dass diese angeblichen Zonen, in denen mancher Ballverlust besser als ein anderer ist, hat sich ansonsten gegen Brügge auch nicht bestätigt. Da hat man viele Bälle auf den Außen verloren und ist in einen Konter nach dem anderen gerannt. Etwas, das Hoffenheim ebenfalls beherrscht hätte, weil sie systematisch und von der Besetzung nicht so weit weg sind, von dem was Brügge gemacht hat - nur qualitativ stärker ...

Und nochmal: das laste ich nicht primär Favre an, sondern der Transferpolitik, die das Grundproblem verursacht, wobei Favre sich durchaus personell mal ein paar Gedanken machen muss und sich tatsächlich adaptiert, anstatt nur davon zu reden und es nicht zu tun. Denn sein "Style" maximiert diese Mannschaft nicht, sodass diese selbst das Kommando übernimmt. Wenn er da nicht aufpasst, schießt er sich damit sogar selbst ab, weil er irgendwann nicht mehr bestimmen kann, was er adaptiert - siehe Bosz und Stöger. Du kannst beim BVB aktuell als Trainer gut sein, wie du willst, perfekt wird es mit diesem Kader nicht werden, da dafür die Souveränität und so manche Fähigkeit oder Erfahrung fehlt. Die Trainerwechsel mit höchst unterschiedlichen Philosophien tragen dazu auch noch einen Teil bei, dass das Vertrauen nicht allzu hoch sein dürfte. Das Problem ist nun aber auch, dass Favre im Grunde keine Vorbereitung hatte, aus der er Erkenntnisse ziehen konnte, weil sich dort kein Team spezifisch auf den BVB vorbereiten wollte und dementsprechend lernt er gerade erst die Probleme so richtig kennen. Somit denke ich auch, dass man allgemein nach der Vorbereitung den Status quo, wie weit man in der Entwicklung von Favres Spielidee ist, überschätzt hat und nun aber auch in der prekären Situation ist, dass man schnell Lösungen finden muss. Denn die Blaupausen, die Brügge und Hoffenheim geliefert haben, sind effektiv. Aber auch Hannover hatte viele gute Ansätze, die für das Gros der Liga ausreichend sind ...
Lucien Favre [Trainer] |#97
23.09.2018 - 14:35 Uhr
@BVBBC

Gute Analyse, kann ich dem meisten beipflichten.

Nur lässt du eine Sache aus. Wie Favre speziell spielen lassen will. Frag bei Gladbach Fans nach. Zum Teil hast du 5-10 Minuten nur gesehen wie der Ball von Links nach Rechts, dann wieder zurück maximal in den 35 Meter Raum vor dem gegnerischen Strafraum gespielt wurde.

Wieso? Weil so ohne ein Risiko einzugehen der Ball und der Gegner kontrolliert wurde. Hoffenheim hat zwar schon sich besser positioniert. Aber sie können den Pass auf die Hochstehenden Aussen oder der Pass auf den zurückfallenden Stürmer mit zurückspiel an Mitelfeldspieler oder Abwehr nicht verhindern aber müssen diese immer mit längeren Läufen mitgehen. Das führt zu einem Punk was Favre als Taktik verwendet.
Ermüdung des Gegners. Du kannst das nur verhindern indem du die Spieler in Manndeckung nimmst was Hoffenheim nicht gemacht hatte oder ins Pressing.

Da aber die Mannschaft die Bälle nicht verschoben hatte und somit darauf gewartet hat bis die Passmöglichkeit vorhanden war wo die Deckung offen war, begann das Spiel unruhig zu werden und man verlor die Kontrolle. Darum viel auch die Passquote. Statt hinten dauernd hin und her zu spielen, bis sich klare Passwege auftun hat man direkt nach vorne gespielt sobald ein Passweg da war aber einer eben wo der angespielte Spieler auch in einer genaueren Deckung war.
Dann hat man versucht statt Ruhe wieder in das Spiel zu bringen wenn man den Ball gewann direkt in einen freien Raum weiter zu stossen, aber da man den Gegner noch nicht richtig ermüdet hatte waren dort die Lücken geringer.

Die Ermüdung des Gegners ist im Favre spiel ein bewusstes Element, das kann nur passieren in dem der Gegner laufen gelassen wird. Darum schiebt man die Aussen auch sehr weit nach vorne. Der Gegner kann sie eigentlich nur abdecken wenn er auf die Kompaktheit verzichtet und muss so mehr laufen, das heisst es reicht aus für die IV den Pass anzudeuten und der Gegner muss sich hinbewegen. Sobald der Gegner müder wird können dann aber erst dann über die Mitte Direktpässe gespielt werden, die mit 1-2 Touch Kombinationen den Angreifer direkt vor das Tor bringen können. Somit lässt Favre den Gegner laufen mit Bluffs. Das wurde dann aber nicht gemacht sondern die Pässe wurden gespielt was nicht notwendig war, da man den Ball ja besass so hätte Hoffenheim eh nichts machen können oder hätte sich öffnen müssen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Falstaff1984 am 23.09.2018 um 14:38 Uhr bearbeitet
Lucien Favre [Trainer] |#98
23.09.2018 - 15:20 Uhr
Zitat von Falstaff1984
@BVBBC

Gute Analyse, kann ich dem meisten beipflichten.

Nur lässt du eine Sache aus. Wie Favre speziell spielen lassen will. Frag bei Gladbach Fans nach. Zum Teil hast du 5-10 Minuten nur gesehen wie der Ball von Links nach Rechts, dann wieder zurück maximal in den 35 Meter Raum vor dem gegnerischen Strafraum gespielt wurde.

Wieso? Weil so ohne ein Risiko einzugehen der Ball und der Gegner kontrolliert wurde. Hoffenheim hat zwar schon sich besser positioniert. Aber sie können den Pass auf die Hochstehenden Aussen oder der Pass auf den zurückfallenden Stürmer mit zurückspiel an Mitelfeldspieler oder Abwehr nicht verhindern aber müssen diese immer mit längeren Läufen mitgehen. Das führt zu einem Punk was Favre als Taktik verwendet.
Ermüdung des Gegners. Du kannst das nur verhindern indem du die Spieler in Manndeckung nimmst was Hoffenheim nicht gemacht hatte oder ins Pressing.

Da aber die Mannschaft die Bälle nicht verschoben hatte und somit darauf gewartet hat bis die Passmöglichkeit vorhanden war wo die Deckung offen war, begann das Spiel unruhig zu werden und man verlor die Kontrolle. Darum viel auch die Passquote. Statt hinten dauernd hin und her zu spielen, bis sich klare Passwege auftun hat man direkt nach vorne gespielt sobald ein Passweg da war aber einer eben wo der angespielte Spieler auch in einer genaueren Deckung war.
Dann hat man versucht statt Ruhe wieder in das Spiel zu bringen wenn man den Ball gewann direkt in einen freien Raum weiter zu stossen, aber da man den Gegner noch nicht richtig ermüdet hatte waren dort die Lücken geringer.

Die Ermüdung des Gegners ist im Favre spiel ein bewusstes Element, das kann nur passieren in dem der Gegner laufen gelassen wird. Darum schiebt man die Aussen auch sehr weit nach vorne. Der Gegner kann sie eigentlich nur abdecken wenn er auf die Kompaktheit verzichtet und muss so mehr laufen, das heisst es reicht aus für die IV den Pass anzudeuten und der Gegner muss sich hinbewegen. Sobald der Gegner müder wird können dann aber erst dann über die Mitte Direktpässe gespielt werden, die mit 1-2 Touch Kombinationen den Angreifer direkt vor das Tor bringen können. Somit lässt Favre den Gegner laufen mit Bluffs. Das wurde dann aber nicht gemacht sondern die Pässe wurden gespielt was nicht notwendig war, da man den Ball ja besass so hätte Hoffenheim eh nichts machen können oder hätte sich öffnen müssen.


Richtig, der Gegner kann das Element nur unterbinden, wenn er auf Kompaktheit verzichtet. Das Problem ist nur: das funktioniert gegen den BVB gut - nicht erst seit heute -, weil man keine überragend dynamische Mannschaft ist. Man hat ein paar extrem schnelle und antrittsstarke Spieler, wie bspw. Pulisic, aber die sind eher die Ausnahme und mit Ball relativiert sich sowieso auch nochmal so einiges, sodass der BVB aktuell keine gute Mannschaft ist, um per 1gg1 zumindest eine erhöhte und vor allem mehrpolige Gefahr darzustellen. Schließlich ist man physisch im Angriff arg unterlegen, gegenüber den allermeisten Abwehrreihen, sodass technische Skills an Relevanz verlieren, je enger der Gegner dran ist. Der Gegner will daher meist die 1gg1, wobei er dahinter noch genug Absicherung gestalten kann, weil man nach wie vor einige Probleme im Aufbauspiel hat und gleichermaßen den BVB nicht dort spielen lässt, wo er es könnte - wenn er Platz hat. Die Folge ist, dass man allein für die Freilaufbewegung viel mehr aufbringen muss, weil der Gegner sich das mal eben anschauen kann, in der Gewissheit seiner athletischen Überlegenheit.

Darum interessiert es nicht so sehr, wenn der BVB in der Abwehr mal auf die eine oder andere Seite spielt, weil die Verschiebung, erst vor dem eigenen Tor extrem wird, zu der man aber kaum kommt. Man muss da nicht permanent verschieben. Im Zweifel ist der Ball an den seitlichen Enden für den Gegner schließlich gut aufgehoben, weil die Fehlerquote im Aufbau dort ziemlich hoch ist. Wichtig ist nur, dass in der Linie dahinter nichts passiert, indem Pressingfallen aufgestellt werden oder es wird eben Mann gegen Mann gespielt bzw. Mischformen, wobei dabei dann nur so sehr verschoben wird, dass vertikale Läufe der IV oder AV riskant werden und darüber hinaus zentral keine Anspielstationen resultieren. Horizontal ist die Verschiebung, gerade vorne nicht so wichtig.

Siehe gestern: man hat Witsel und Dahoud jederzeit an den Ball gelassen, sobald sie zur Seite abkippten. Vor allem Witsel hat sich viele Bälle auf Höhe der IV abgeholt, indem er sich auf die links fallen ließ. Hat Hoffenheim kaum interessiert und nur dazu geführt, dass Dahoud sich halb totlaufen musste, um überhaupt wieder einen Winkel zu finden, in dem er anspielbar wird. Davor war alles Mann gegen Mann, der Passweg zu oder alles zumindest so isoliert, dass spätestens danach die nächste Anspielstation nicht vorhanden war und somit entweder ins 1gg1 gegangen werden musste oder der Pass zurück kommen musste.

Auch hierfür nochmal Zahlen: die 4 Offensiven haben in den ersten 20 Minuten 81% aller Pässe zurück gespielt. Danach waren es nur noch 59%. Heißt, dass in den ersten 20 Minuten bei Hoffenheim ganz gut geklappt hat, dass der BVB bis hierhin und nicht weiter kam und danach hat man dann mehr nach vorne versucht, weil aber auch der Weg nach hinten abgeklemmt war. Denn das spiegelt auch nochmal die andere Problematik wieder: die vertikale Komponente. Gerade hier zieht sich das Spiel des BVB seit nun fast 2 Jahren extrem auseinander, sodass man hier große Distanzen läuferisch und dynamisch überbrücken muss. Kommt die Unterstützung nicht rechtzeitig, wird der Ball verloren und es geht eben wieder komplett zurück. Hoffenheim hat hier gestern das Zentrum des BVB großartig abgeklemmt, indem sie es eingekesselt haben, sodass aus dem Aufbau heraus Pressingfallen griffen, bei Ablagen stand Hoffenheim bereits mit den ZM im Passweg und hatte den kürzeren Weg zurück. So breit und weit vorne, wie die OA aktuell beim BVB stehen, sind sie jedenfalls allzu schnell isoliert und tun niemandem weh, außer sie gehen ins Dribbling - damit das aber effektiv wird, müsste man darin stärker sein und eine größere Bedrohung darstellen.

Die Ermüdung des Gegners findet so eben nicht statt. Der BVB ist bislang 120,9 km gelaufen, die Gegner 121,03, was quasi keinen Unterschied darstellt, bedenkt man den gestrigen Platzverweis. Intensive Läufe hat man sogar klar mehr zurückgelegt. Man ist 3,8% mehr in intensive Läufe gegangen als die Gegner, wobei man nun in 3/4 Bundesligaspielen mehr Intensität auf den Platz brachte, als der Gegner. Gestern waren es sogar 21% mehr intensive Läufe - trotz knapp 20 Minuten Unterzahl. Wie gesagt: Hoffenheim hat nicht so sehr interessiert, was der BVB auf den Außen macht, sondern nur das Zentrum kompakt gehalten und sich darauf verlassen, dass der BVB schon früher oder später den Ball auf den Außen verliert, was ja auch oft genug passiert ist - und andere Gegner in dieser Saison schon extremer provozieren konnten, wenn sie gewillt waren mehr Aufwand reinzustecken.
Lucien Favre [Trainer] |#99
23.09.2018 - 19:52 Uhr
Zitat von Nic
Inwiefern könnten denn systemische Umstellungen unseren aktuellen Problemen entgegenwirken?

Mein -komplett subjektiver- Eindruck der bisherigen Spiele war, dass wir uns im Spiel nach vorne leichter taten, wenn der Gegner wie wir auch mit 4er-Kette agierte. Das war sowohl gegen Leipzig als auch gegen Frankfurt der Fall.

Hannover, Brügge und Hoffenheim haben uns hingegen in einem (in Details sicherlich unterschiedlich ausgelegten) 3-5-2 empfangen. Gerade die Stärke im Aufbau von Diallo und Akanji wird m.E. somit etwas herausgenommen, da sie von 2 Spielern des Gegeners angelaufen werden können, ohne dass dieser seine defensive Grundordnung besonders aufgeben muss. Darum eventuell auch die vielen langen Bälle von Bürki (leider oft ohne jeden Ertrag).

Sofern wir jetzt selbst auf 3er-Kette in der Abwehr umstellen, könnten wir so diverse Probleme im Aufbau nicht umgehen? Bzw. müssten wir hier nicht flexibler auf den Gegner reagieren, da wir zumindest in der aktuellen 4-3-3 oder 4-2-3-1-Grundordnung nicht die Mittel (und/oder Qualität) haben, unser eigenes Spiel in jeder Konstellation durchzubringen?

Im Aufbau läßt sich öfters mal ein Sechser zwischen die Verteidiger fallen. Das ist dann genau das, was Du im Spielaufbau haben möchtest. Den Effekt des zurückfallenden Sechsers empfand ich aber gering.

Allerding haben die Gegner, meiner Meinung nach, unsere Offensivspieler und unser Zentrum gut im Griff, wenn sie im 5-3-2 verteidigen. Den meisten Freiraum erhalten dann unsere AVs, was sich an der Anzahl der Ballkontakte zeigt.
Vielleicht ist das Problem also, dass der Gegner unser Spiel auf die am wenigsten kreativen Spieler leitet.

Probierten wir es gegen Hoffenheim durch deren engmaschiges und bissiges Zentrum, kam es zu gefährlichen Ballverlusten. Das Spiel über Außen hätte daher, trotz der Mängel dort, vermutlich weiter ausgebaut werden müssen.
Lucien Favre [Trainer] |#100
23.09.2018 - 20:19 Uhr
Habe ja mehr als genug Spiele von Favre gesehen. Wenn es eingspielt war und ich dann andere Teams spielen sah, merkte ich immer intuitiv die Unterschiede. Wenn ich jetzt Dortmund schaue, sehe ich offensiv im Grunde nichts davon. Es fühlt sich falsch an. Positionen, Staffelung, Läufe, Timing, Pässe, alles...

Das mag ja wie Polemik klingen, aber Nizza hat von Anfang an besser gespielt. Ist natürlich eine andere Liga und die Gegner spielen anders. Aber Seri und Cyprien haben sich im Mittefeld wunderbar durchgespielt, auch viele Vertikalbälle. Die Offensiven haben zum richtigen Zeitpunkt gewissen Bereiche überladen, viel in den Halbräumen. Wunderbar den gegnerischen Zugriff entzogen. Gute Läufte, Abtropfen, usw...

Und bei euch, so viele falsche Entscheidung. Hat Favre zuviel Input gegeben, haben die Spieler zu viele Anweisungen bekommen, den Kopf voll, denken so zu viel nach, verpassen das Timing, usw? Es sieht so aus...

Dazu muss man auch sehen, dass ihr zwar viele gute Spieler habt, aber wenige gute Pass-Spieler. Delaney und Dahoud zusammen ist im Zentrum diesbezüglich zu wenig. Beide haben ihre Stärken, aber nicht im Pass-Spiel. Witsel und Weigel scheinen eher breit zu spielen, und zu ähnliche Pässe zu spielen. Witsel trappt defensiv manchmal nur. Und Pulisic geht oft mit dem Kopf durch die Wand, und Sancho braucht eine gewisse Spielsituation wo schon Bewegung drin ist um gute Entscheidungen zu treffen. Pisczeck wirkt auf mich als ob der jugendliche Biss verloren gegangen wäre, und Schmelzer zu wenig souverän und klar, irgendwie nachdenklich, langsam im Kopf... Wolfs Stärken sehe ich nicht. Vor allem offensiv. Läuft zwar viel, doppelt defensiv, aber eskortiert auch oft nur...

Kagawa und Götze sind für Favre System zu wenig dynamisch in Bezug auf das Ausweichen auf die Aussen oder Läufe in die Spitze. Favre Stärke mit dem vielen onetouch braucht aber solche Bewegungen. Sonst ist es zu statisch und zu sehr Passen Annehmen Schauen Passen, und so zu langsam. Daher wird Favre mit beiden wohl nicht so warm. All die xG Statistiken in Bezug auf Favre kamen ohne solche 10er zu Stande. Favre liess alles spielen, aber am wenigsten mit 10er. 4-2-3-1 oder mit Raute gabe es kaum. Es gabe ein 3-3-1-2, also bei Dreierkette ein Spielmacher hinter zwei Stürmern, die aber sehr breit agierten...

Ich muss sagen ich habe Favres neue Aufgabe bei euch unterschätzt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von DerDa am 23.09.2018 um 20:24 Uhr bearbeitet
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