Hakan Calhanoglu [Ehemaliger]

Nach den Gerüchten befragt, der Hamburger SV habe sich die Dienste von Hakan Calhanoglu gesichert, sagte Kreuzer gestern: „Es ist richtig, dass wir in guten Gesprächen stehen. Spruchreif ist noch nichts. Auch wenn es klappen sollte, wird Hakan bis Saisonende bei uns spielen.“

Eine Vollzugsmeldung dementierte Arnesen zwar genauso energisch wie den vermuteten neuen Dresscode, aber nach Abendblatt-Informationen sind lediglich Detailfragen noch zu klären. So besteht Karlsruhes Sportchef Oliver Kreuzer darauf, dass das 18-jährige deutsche Mittelfeldtalent "1000-prozentig" bis Ende der Saison beim KSC bleibe, während Arnesen auf eine Vertragsklausel pochen will, nach der er Calhanoglu bei Bedarf schon im Winter nach Hamburg holen könnte.

Derweil ist der Wechsel von Offensivtalent Calhanoglu (Foto: GES) zum DFB-Pokalgegner Hamburger SV perfekt. Der 18-Jährige unterschrieb bei den Hanseaten am Montag nach einer sportmedizinischen Untersuchung einen Vertrag bis Juni 2016 – spielt aber zunächst weiter auf Leihbasis für den KSC. Möglicherweise nach der Winterpause, spätestens aber zur neuen Saison trägt er dann das HSV-Trikot. Die Badener kassieren nach Informationen dieser Zeitung eine von offizieller Seite unbestätigte Ablöse in Höhe von 2,2 Millionen Euro. „Es ist uns gelungen, mit dieser Regelung eine für alle Seiten optimale Lösung zu finden“, erklärte KSC-Präsident Ingo Wellenreuther.

Derweil hat Sportdirektor Oliver Kreuzer bekräftigt, dass Calhanoglu bis Saisonende beim KSC spielen wird. Der 18-Jährige steht bereits beim Bundesligisten Hamburger SV unter Vertrag, ist aber an die Badener ausgeliehen. HSV-Boss Carl-Edgar Jarchow hatte gegenüber dem „kicker“ erklärt, dass Calhanoglu „vielleicht schon im Winter zu uns kommt. So ist es jedenfalls im Vertragswerk vorgesehen“. Kreuzer präzisierte daraufhin, dass das Leihgeschäft zunächst tatsächlich nur bis Ende der Hinrunde vereinbart sei, der KSC aber dann die Option habe, es bis zum Saisonende zu verlängern. „Wenn er im Winter geht, wird eine andere Summe fällig als im Sommer“, ergänzte Kreuzer.

Liveticker MGV

18.40 Uhr: KSC-Präsident Ingo Wellenreuther spricht über das vergangene Jahr. Wellenreuther betont erneut, dass Hakan Calhanoglu bis Ende der Saison beim KSC bleibe

Nach jedem Spieltag bestimmt die Redaktion von liga3-online.de den “Spieler des Spieltages”. An jedem Spieltag gibt es Spieler, die durch Tore, Dribblings und besondere Aktionen besonders auf sich aufmerksam machen können und ihrem Team zum Erfolg verhelfen. Am vergangenen Wochenende war es insbesondere Hakan Calhanoglu, der sich als Erfolgsgarant für seinen Karlsruher SC herausstellte. Mit einer über das gesamte Spiel hinweg ansprechenden Leistung und seinem Freistoßtor in der 78. Minute sorgte der 18 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler, der spätestens ab Sommer 2013 für den Bundesligisten Hamburger SV auflaufen wird, für den 2:1-Heimerfolg über den SC Preußen Münster, der bis dahin elf Spiele lang ungeschlagen war. Daher ist Hakan Calhanoglu unser “Spieler des 15. Spieltages“.

Hakan Calhanoglu bereitet sich auf das Training vor, prüft ein paar neue Schuhe. Man stutzt: Der Mittelfeldspieler trägt ein Leibchen mit dem Emblem des Deutschen Fußball-Bundes. Ob die Mode eine Vorliebe verrät, für welches Land er einmal A-Länderspiele bestreiten will? Der U-21-Nationalspieler der Türkei grinst und meint, dass man „bald“ mehr wisse.

Auch an diesem Spieltag gab es wieder einige tolle Tore zu bewundern. Rund 24 Stunden hatten die Leser von liga3-online.de nun Zeit, um für ihren Favoriten abzustimmen. Am Ende der Abstimmung konnte sich Hakan Calhanoglu vom Karlsruher SC durchsetzen.

Der Jüngste hat das Rennen gemacht: Hakan Calhanoglu wurde von den ka-news-Lesern zum "ka-news KSC-Spieler des Jahres 2012" gewählt. Der 18-Jährige, der den Karlsruher SC zum Saisonende in Richtung Hamburger SV verlassen wird, setzte sich in einer nicht repräsentativen Onlineabstimmung gegen drei aktuelle und einen ehemaligen KSC-Spieler durch.

Badische Neueste Nachrichten
Karlsruhe | SPORT | 13.05.2013
„Als es vorbei war, musste ich weinen“
Calhanoglu schwänzte für Kauczinski oft die Schule – nun geht er bei van der Vaart in die Lehre


VÖLLIG LOSGELÖST und mit einer türkischen Flagge als Umhang drehte Hakan Calhanoglu nach dem Schlusspfiff seine Ehrenrunden im Stadion. Foto: GES
Abschiedsblumen vor dem Anpfiff, Tränen danach: Für Hakan Calhanoglu war sein letztes Heimspiel für den KSC besonders emotional. Gerne hätte er sich beim blau-weißen Anhang mit einem Tor abgemeldet. Immerhin bereitete der Mittelfeldspieler, der ab August beim Hamburger SV spielt, den Ausgleichstreffer Dennis Kempes vor. Unser Redaktionsmitglied René Dankert erlebte das Talent danach aufgewühlt.
Herr Calhanoglu, wie fühlt sich der Aufstieg für Sie an?
Calhanoglu: Als das Spiel vorbei war, musste ich weinen. Da schossen mir die Erinnerungen von vor einem Jahr durch den Kopf, als wir gegen Regensburg abgestiegen sind. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass wir das repariert haben.
Dabei sah das zu Beginn der Runde gar nicht gut aus ...
Calhanoglu: ... klar, es hat lange gedauert. Die Mannschaft war neu, musste sich zusammenfinden. Stück für Stück haben wir zusammen mit dem Trainerteam immer wieder Videoanalysen gemacht, um zu sehen, wo wir uns verbessern können, und so haben wir nach und nach zu unserer Spielweise gefunden.
Ist es nicht auch für Sie selbst manchmal unglaublich, wie scheinbar selbstverständlich Ihnen die älteren Haudegen im Team die Verantwortung überlassen haben?
Calhanoglu: Meine Mitspieler schätzen mich und respektieren, was ich drauf habe. Deshalb gab es nie Diskussionen, wenn ich zu einem Standard ging. Es ist für mich normal, dass ich Verantwortung übernehme. Vergangenen Sommer bin ich zu Herrn Kreuzer gegangen und habe ihn gefragt: „Kriege ich bitte die Nummer zehn. Ich will helfen.“ Und wenn ich etwas will und auch bekomme, dann bin ich stark und bleibe es.
Was werden Sie abseits des Fußballplatzes als prägende Erinnerung mit nach Hamburg nehmen?
Calhanoglu: Die Zeit als Jugendspieler hier, während der ich in der Sportschule Schöneck im Internat gewohnt habe. Das war eine schwere Zeit für mich. Diese 600 Treppen hoch und runter jeden Tag, um zur Schule zu gehen ... Ich habe oft die Schule ausfallen lassen, geschwänzt, weil ich lieber mit den Amateuren trainieren wollte. Da habe ich dann gesagt, dass ich frei habe, aber meistens habe ich gelogen.
Mit 17 wurden Sie vom damaligen Trainer Jörn Andersen in höchster Not zu den Profis befördert. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Calhanoglu: Wir hatten ja so erfahrene Leute wie Iashvili, Timm oder auch Lavric in der Mannschaft. Weil ich oft unpünktlich war und meine Sachen liegen ließ, habe ich mir einiges anhören müssen. Aus Spaß haben sie zu mir gesagt, mit 17 auf die Massagebank zu gehen, sei ja wohl nicht nötig. Sie hatten mich gern, das merkte ich. Ich habe von ihnen Disziplin gelernt, auch viel darüber, wie ich mich im Spiel zu verhalten habe. Dass ich nicht so viel Hektik machen soll, wenn ich am Ball bin, zum Beispiel. Ich habe es beherzigt, denke ich.
Worauf freuen Sie sich in Hamburg am meisten?
Calhanoglu: Ich freue mich, Rafael van der Vaart zu begegnen. Als ich dort vorgestellt wurde, war er nicht da.
Sportlich stehen Sie vor einer ganz neuen Herausforderung ...
Calhanoglu: Beim HSV werde ich Geduld brauchen, aber am Ende, da bin ich mir sicher, werde ich mich durchsetzen. Hier war es doch genauso.
Haben Sie jemanden, der Ihnen hilft, sich in der neuen Liga und im Großstadtleben zurechtzufinden?
Calhanoglu: Ein Mann von meiner Beratungsagentur ist dabei. Aber auf mich muss man nicht aufpassen. Ich werde mich professionell verhalten. Auch bin ich keiner, der sich ins Nachtleben stürzt. Mein Körper ist mein Kapital, und auf ihn achte ich.