Gib mich die Kirsche! Der Talkthread No. 142

27.04.2019 - 17:39 Uhr
Zitat von DerMoe
Zitat von Grabunhold

Gestern habe ich auch die letzte Folge von GoT gesehen.

Das war tatsächlich noch schlechter, als ich es befürchtete hatte. Wie kann man denn bloß eine so gute Vorlage derart zerstören? Ich bin einigermaßen erschüttert.

Die Umsetzung mag ja gut sein, die Musik der Staffel mochte ich auch, aber der Rest... blinde Effekthascherei und ganz obendrauf diese Farce einer Neuen Welt, in der das Rad gebrochen ist.

Mir wäre jedes andere Ende lieber gewesen, auch die Alptraumversion: eine in blutrot gekleidete Daenarys über einem brennenden Winterfell, in dem mit Sansa und Bran die letzten der Starks sterben, nachdem schon Aegon, Tyrion usw. im Schattenreich sind. Oder Aegon auf dem Thron und Sansa an seiner Seite. Oder sieben selbstständige Königreiche. Irgendwas...

Vor allem der letzte Twist, mit dem der (lange) versteckte Held in die Eiswüste geschickt wird, ist extrem ärgerlich, angesichts des behutsamen Aufbauens im Laufe der Geschichte - was für eine Verschwendung.

Aber hey: Ist ja nur Fantasy.
Aber auch da bleibt ein Pferd ein Pferd und der Mensch des anderen Menschen Wolf.


Ich muss sagen, nachdem sich der Staub ein wenig gelegt hat und der Groll verflogen ist: Ich würde nicht sagen, dass jedes andere Ende besser wäre. Ich würde nicht mal sagen, dass dieses an und für sich schlecht ist.
Ich finde es ok, dass Jon nicht den Thron besteigt und in den Norden geht. Die Figuren tun nie das was man von ihnen erwartet und wozu sie aufgebaut werden, das wusste wir seit Neds Kopf rollte.
Ich finde Sansa als Königin des Nordens ok, ich finde es ok, dass Arya davon segelt und ich kann auch mit Danys Tod leben. Valar Morghulis. Das ist Game of Thrones.

Das Problem war von Anfang der Weg dorthin. Es hieß die Macher hätten das Ende vor Jahren mit Martin besprochen und das glaube ich auch. Denn im Endeffekt kann ich mir schon vorstellen, dass er ein ähnliches Ende anstreben wird. Aber es wird nicht so übers Knie gebrochen wirken, er wird sich deutlich mehr Zeit für die Charakterentwicklung nehmen.

Denn bei allen Begründungen warum man angeblich Daenerys Wandlung zur Wahnsinnigen habe kommen sehen, die passiert am Ende innerhalb von wenigen Momenten und das hat einfach jedem sauer aufgestoßen. Vielleicht hätte man sich einfach mehr Zeit nehmen sollen ihren sich aufstauenden Groll und ihre Wut darzulegen. Denn begründbar ist das alles am Ende, aber nicht in dieser Zeit.

Wie zuvor schon geschrieben, für mich ist es im Nachhinein nicht nachvollziehbar wieso man die Folgenzahl reduziert hat. in beiden Staffeln wäre mehr als genug Material da gewesen um die Geschichte in 10 Folgen zu erzählen. Und man hätte die lange Nacht als Finale von Staffel 7 haben können und dem Night King einen würdigen Abschied geben können um dann Zeit zu haben vom Krieg um Westeros zu erzählen. So musste man sämtliche Schlachten skippen (Casterlystein, Rosengarten....) und die meisten Charaktere schnell erledigen. Selbst für große Charaktere die seit Staffel 1 dabei waren (Varys & Kleinfinger!!) nahm man sich kaum Zeit und frühstückte sie in ein paar Momenten unwürdig ab.

Ich erinner mich auch noch, dass es damals hieß, dass die Folgenzahl zwar reduziert werde, man dafür aber die Folgenlänge drastisch erhöhe und vor allem in den letzten Folen auf Spielfilmelänge, Richtung 2 Stunden geht. Davon habe ich auch nichts gesehen.

Für mich ist das genau das, was fehlt. Die letzten 2 Staffeln auf 10 Folgen ausdehnen und sich Zeit nehmen alles zu erzählen und Figuren würdig zu verabschieden, dann könnte ich auch mit dem Bran-Ende gut leben.


Mit den letzten Absätzen gehe ich konform, wenn ich es vielleicht im Detail anders begründen würde.

Mit dem Anfang allerdings nicht. Das würde ich gern noch einmal begründen, wenn es nicht nervt. smile

Zu Beginn der Geschichte (Ned, Rote Hochzeit etc.) war Westeros wie ein Billard-Tisch mit vielen Kugeln, die jeweils ihre eigenen Ziele verfolgten, dabei mit denen anderer kollidierten und entsprechend beeinflusst wurden. Ab und zu kamen neue Kugeln hinzu, die Welt füllte sich zunehmend, wurde komplex.

Gleichzeitig sind die Figuren mit wenigstens zwei, wenn nicht gar mehreren Persönlichkeitsschattierungen versehen, im Laufe ihrer Entwicklung wurden sie sogar noch mehr ausdifferenziert. Das betrifft vor allem Sansa, Arya, Jamie und Jon Snow. Andere Charaktere sind schlichter ausgestaltet und/oder bleiben beim Dazulernen in einem gewissen Rahmen: Cat, Brienne, Bronn, Bran usw. Daneben gibt es die Eindimensionalen.

(Daenarys dagegen bleibt seit Qarth in ihrer Entwicklung stecken, weil jeder Schritt nach außen zu einem drohenden Scheitern führt, was sie durch ihre Drachen-Supermacht einfach auflösen kann, ohne sich entwickeln zu müssen. Theon, der grausam scheitert, hat das nicht und bezahlt einen immensen Preis dafür - lernt aber.)

Dieser meines Erachtens einzigartige literarische Handlungs-Mechanismus hat dazu geführt, dass Personen wie Ned und Robb, die man anfangs für klassische Helden mit Plot-Armor gehalten hat, sterben. Das unterscheidet sich massiv von dem, was du sagst: Die Figuren tun nämlich deswegen nie, was man als Leser erwartet, weil sie dazu gezwungen werden, in Fallen geraten durch die umfassende Handlungs-Mechanik in Westeros.

Und genau das fehlt ab Staffel 5 zunehmend, am Ende ist es komplett verschwunden. Das schlägt sich auch in den filmischen Mitteln nieder. Die Gespräche beispielweise unterscheiden sich gravierend: Anfangs wird ein Gespräch bis zum Ende, z.B. einer Entscheidung, geführt. Eine andere Partei konterkariert das und neue Handlungen, Entscheidungen usw. folgen. Später bleibt vieles unausgeführt, unausgesprochen, es entstehen künstliche Lücken, Cliffhanger etc, aus denen die Spannung entstehen soll. Ersters ist Erzählen, letzteres leeres, bedeutungsloses Effekthaschen.

In den ersten vier bis fünf Staffeln gibt es von diesen ausdiffezrenzierten Figuren und dem Handlungsmechanismus ein großes Echo im Film, der naturgemäß reduzieren muss. Das Echo wird in den folgenden Staffeln schwächer, weil es keine differenzierte Vorlage mehr gibt. (Wir sind bei den Büchern immer noch auf dem Stand: Jon tot, Arya lernt, Daenarys verschollen, Sansa ist so einem Vale-Dingenskirchen versprochen, Varys tötet zwei Stabilisatoren usw. Daher muss man natürlich vorsichtig sein.)

Wenn du dir die Handlungsmuster in Staffel 6 anschaust, besser noch 7, dann merkst du, wie viele Handelnde gegenüber den ersten vier Staffeln passiv geworden sind. In Staffel 8 ist das noch ausgeprägter, die Krönung ist diese seltsame Szenenfolge in dieser Drachenarena: Alle bis auf Tyrion sind reaktiv oder passiv. Das ist völlig absurd. Und auf dieser Basis wird die neue Welt mit dem gebrochenen Rad geschaffen.

Ein König, der von sich selbst sagt, dass er vornehmlich in der Vergangenheit lebt und seit Monaten, wenn nicht Jahren mit ausdruckslosem Gesicht bedeutungsschwangere Kurzsätze zum Besten gibt; der Dreiäugige Rabe auf dem Thron. Von irgendwelchen Qualitäten zum Regieren sprechen wir lieber nicht – das macht das Small Council. Wobei…

Als Hand wählt er jenen, der eine endlose Kette an Fehlentscheidungen getroffen hat und somit wesentlich mitverantwortlich war für Daenarys Untaten und die verheerenden Folgen für zehntausende, hunderttausende von Menschen.

Gleichzeitig ist hat er Jon / Aegon zum Königinnen-Mord überredet, was in der rechtlichen Logik kein Stück weniger bedeutungsschwer ist als der Mord selbst; wenn also Greyworm und die Unsullied auf Aegons Tod bestehen, dann würden sie es genauso bei Tyrion – oder umgekehrt: Gnade hier, Gnade da.

Aber: Der Eine wird bestraft, legt erneut Schwarz an und desertiert diesmal endgültig in den Norden (in dem er nicht lange überleben würde); der Andere wird belohnt. Und die gerechtigkeitsdürstenden Unsullied geben sich damit zufrieden und ziehen einfach ab.

Ein Halsabschneider, der in Staffel vier oder fünf nicht wusste, wie ein Kredit funktioniert, wird Master of Coin; und natürlich Herr von Highgarden, trotz (oder wegen) Todesdrohung gegenüber den Lennister-Brüdern. Wenigstens können sie wieder wie in alten Zeiten witzeln.

Die übrigen drei Mitglieder passen schon etwas besser, zumindest Davos, der Regierungserfahrungen hat; Brienne nicht und Sam bräuchte noch ein paar Jährchen für Kette, Erfahrung und überhaupt. Aber hey – das Reich ist ja nur zerstört und zerbrochen (trotzdem ist der komplette Kredit schon bezahlt – wow! – aber kein Geld für eine Flotte da?).

In dieser perfekten Welt wird sich natürlich niemals jemand im Kleinen Rat einfinden (wie Littlefinger), der Ambitionen hegt; nie wird es Streit oder gar Krieg geben, wenn der nächste König gewählt werden soll. Nie wird ein König versuchen, durch die Nachfolge seines Sohnes den Beginn einer Dynastie zu erzwingen. Alle Menschen sind geläutert, wie man sieht – denn:

Die Fürsten des Landes stimmen dem Kuhhandel einfach zu. Am Anfang des Liedes von Eis und Feuer sind die Figuren mehrschichtig, helle und dunkle Seiten und den Verlockungen der Macht immer erlegen. Und sie haben aktiv gehandelt. Jetzt sitzt da eine Schar begeisterter Nick-Auguste, die alle Ambitionen vergessen haben (außer Sansa) oder sich zurückweisen lassen („husch, husch ins Körbchen, Edmure“).

Und natürlich darf der Norden einfach ein Sonderrecht für sich beanspruchen, weil er so gelitten hat; was ist eigentlich mit den Flusslanden, die jahrelang Schauplatz eines Verheerungskrieges waren? Kingslanding, in dem mehr Menschen wohnten, als im ganzen Norden und überwiegend starben? Den Frey-Landen? usw. Das hätten alle sicherlich einfach so hingenommen.

Es ist tatsächlich ein Total-Desaster.

Ich gehöre nicht zur Daenarys-Fraktion, dass sie stirbt ist nur folgerichtig (es sei denn, man will Armageddon in Westeros haben). Meinetwegen hätte ich auch Sansa als QitNorth akzeptiert, allerdings nicht so. Arya als weiblichen Westeros-Kolumbus zu entsorgen, geht gar nicht und Jon / Aegon in die Eiswüste, während Bran mit den Augen rollt und nach Drachen sucht, derweil sein Mini-Kabinett über Bordelle ... - Geld.

Sry - ist ein bisschen lang geworden.
Ich habe die Bücher auf deutsch gelesen und die Filme englisch gesehen - daher das Durcheinander mit den Begriffen. Ich weiß bei vielen gar nicht mehr, wie die auf Deutsch hießen. augen-zuhalten
Zitat von DerMoe

Zitat von Grabunhold

Gestern habe ich auch die letzte Folge von GoT gesehen.

Das war tatsächlich noch schlechter, als ich es befürchtete hatte. Wie kann man denn bloß eine so gute Vorlage derart zerstören? Ich bin einigermaßen erschüttert.

Die Umsetzung mag ja gut sein, die Musik der Staffel mochte ich auch, aber der Rest... blinde Effekthascherei und ganz obendrauf diese Farce einer Neuen Welt, in der das Rad gebrochen ist.

Mir wäre jedes andere Ende lieber gewesen, auch die Alptraumversion: eine in blutrot gekleidete Daenarys über einem brennenden Winterfell, in dem mit Sansa und Bran die letzten der Starks sterben, nachdem schon Aegon, Tyrion usw. im Schattenreich sind. Oder Aegon auf dem Thron und Sansa an seiner Seite. Oder sieben selbstständige Königreiche. Irgendwas...

Vor allem der letzte Twist, mit dem der (lange) versteckte Held in die Eiswüste geschickt wird, ist extrem ärgerlich, angesichts des behutsamen Aufbauens im Laufe der Geschichte - was für eine Verschwendung.

Aber hey: Ist ja nur Fantasy.
Aber auch da bleibt ein Pferd ein Pferd und der Mensch des anderen Menschen Wolf.


Ich muss sagen, nachdem sich der Staub ein wenig gelegt hat und der Groll verflogen ist: Ich würde nicht sagen, dass jedes andere Ende besser wäre. Ich würde nicht mal sagen, dass dieses an und für sich schlecht ist.
Ich finde es ok, dass Jon nicht den Thron besteigt und in den Norden geht. Die Figuren tun nie das was man von ihnen erwartet und wozu sie aufgebaut werden, das wusste wir seit Neds Kopf rollte.
Ich finde Sansa als Königin des Nordens ok, ich finde es ok, dass Arya davon segelt und ich kann auch mit Danys Tod leben. Valar Morghulis. Das ist Game of Thrones.

Das Problem war von Anfang der Weg dorthin. Es hieß die Macher hätten das Ende vor Jahren mit Martin besprochen und das glaube ich auch. Denn im Endeffekt kann ich mir schon vorstellen, dass er ein ähnliches Ende anstreben wird. Aber es wird nicht so übers Knie gebrochen wirken, er wird sich deutlich mehr Zeit für die Charakterentwicklung nehmen.

Denn bei allen Begründungen warum man angeblich Daenerys Wandlung zur Wahnsinnigen habe kommen sehen, die passiert am Ende innerhalb von wenigen Momenten und das hat einfach jedem sauer aufgestoßen. Vielleicht hätte man sich einfach mehr Zeit nehmen sollen ihren sich aufstauenden Groll und ihre Wut darzulegen. Denn begründbar ist das alles am Ende, aber nicht in dieser Zeit.

Wie zuvor schon geschrieben, für mich ist es im Nachhinein nicht nachvollziehbar wieso man die Folgenzahl reduziert hat. in beiden Staffeln wäre mehr als genug Material da gewesen um die Geschichte in 10 Folgen zu erzählen. Und man hätte die lange Nacht als Finale von Staffel 7 haben können und dem Night King einen würdigen Abschied geben können um dann Zeit zu haben vom Krieg um Westeros zu erzählen. So musste man sämtliche Schlachten skippen (Casterlystein, Rosengarten....) und die meisten Charaktere schnell erledigen. Selbst für große Charaktere die seit Staffel 1 dabei waren (Varys & Kleinfinger!!) nahm man sich kaum Zeit und frühstückte sie in ein paar Momenten unwürdig ab.

Ich erinner mich auch noch, dass es damals hieß, dass die Folgenzahl zwar reduziert werde, man dafür aber die Folgenlänge drastisch erhöhe und vor allem in den letzten Folen auf Spielfilmelänge, Richtung 2 Stunden geht. Davon habe ich auch nichts gesehen.

Für mich ist das genau das, was fehlt. Die letzten 2 Staffeln auf 10 Folgen ausdehnen und sich Zeit nehmen alles zu erzählen und Figuren würdig zu verabschieden, dann könnte ich auch mit dem Bran-Ende gut leben.


Sorry, aber ich verstehe nicht, wie man daran noch irgendetwas schönreden kann oder krampfhaft versucht, es plausibel wirken zu lassen.

Einfach jede Handlung, jeder Dialog - es war einfach nur hochgradig DUMM. Nix anderes. Das empfanden offenbar sogar die Darsteller so, die ich noch nie so enorm verkrampft und lethargisch gesehen habe (Ich dachte fast, ich hätte ein De ja Vu der letzten BVB-Tuchel-Halbserie) Allen voran Daenerys, Jon und Grauer Wurm. Der Rest wirkte ebenfalls alles andere als authentisch. Kam einem vor, wie eine Schulaufführung - die Kinder fühlen sich gezwungen, begeistert zu spielen und die Erwachsenen fühlen sich gezwungen, begeistert zuzuschauen. Aber eigentlich hat keiner Bock drauf.

Was gab es Gutes an der Staffel? Joa, audiovisuell war es geil. Aber ernsthaft, dafür bin ich zu anspruchsvoll, als dass ich mir etwas stundenlang angucke, nur weil es ja ganz toll aussieht. Ab und zu konnte man immerhin herzlich lachen (Tormund, die "Ratssitzung" zum Schluss), aber zum Lachen schaue ich andere Sendungen. Achja doch, die Memes sind dafür absolut großartig.

Der "Groll" hat sich tatsächlich schon vor dem Finale gelegt. Weil ich von der letzten Folge auch einfach nichts mehr erwartet habe und zumindest diese Erwartungen wurden erfüllt.

Das einzig Plausible ist, dass Arya nach Westen aufbricht. Sie sucht die Vereinigten Staaten und flüstert jeden Abend vor dem Einschlafen "David Benioff" und "Daniel Weiss".

Thank for seven great seasons!

Edit: @Grabunhold daumen-hoch daumen-hoch daumen-hoch daumen-hoch daumen-hoch Schade, dass man hier nicht werten kann. 100% Zustimmung. Würde sogar noch ein paar Sätze ergänzen, aber ganz ehrlich? Diesen Aufwand ist mir dieser Schund einfach nicht wert. Ich freu mich auf die Bücher...

•     •     •

Diplomatie ist die Kunst, mit tausend Worten zu verschweigen, was man mit einem einzigen Wort sagen könnte. - Victor Hugo

"Manchmal hab ich das Gefühl, hier wird nur noch auf die Zahlen statt auf das Feld geschaut." -dasistdochdumm


Dieser Beitrag wurde zuletzt von Sephiroth1909 am 22.05.2019 um 12:06 Uhr bearbeitet
Zitat von Grabunhold

Zitat von DerMoe

Zitat von Grabunhold

Gestern habe ich auch die letzte Folge von GoT gesehen.

Das war tatsächlich noch schlechter, als ich es befürchtete hatte. Wie kann man denn bloß eine so gute Vorlage derart zerstören? Ich bin einigermaßen erschüttert.

Die Umsetzung mag ja gut sein, die Musik der Staffel mochte ich auch, aber der Rest... blinde Effekthascherei und ganz obendrauf diese Farce einer Neuen Welt, in der das Rad gebrochen ist.

Mir wäre jedes andere Ende lieber gewesen, auch die Alptraumversion: eine in blutrot gekleidete Daenarys über einem brennenden Winterfell, in dem mit Sansa und Bran die letzten der Starks sterben, nachdem schon Aegon, Tyrion usw. im Schattenreich sind. Oder Aegon auf dem Thron und Sansa an seiner Seite. Oder sieben selbstständige Königreiche. Irgendwas...

Vor allem der letzte Twist, mit dem der (lange) versteckte Held in die Eiswüste geschickt wird, ist extrem ärgerlich, angesichts des behutsamen Aufbauens im Laufe der Geschichte - was für eine Verschwendung.

Aber hey: Ist ja nur Fantasy.
Aber auch da bleibt ein Pferd ein Pferd und der Mensch des anderen Menschen Wolf.


Ich muss sagen, nachdem sich der Staub ein wenig gelegt hat und der Groll verflogen ist: Ich würde nicht sagen, dass jedes andere Ende besser wäre. Ich würde nicht mal sagen, dass dieses an und für sich schlecht ist.
Ich finde es ok, dass Jon nicht den Thron besteigt und in den Norden geht. Die Figuren tun nie das was man von ihnen erwartet und wozu sie aufgebaut werden, das wusste wir seit Neds Kopf rollte.
Ich finde Sansa als Königin des Nordens ok, ich finde es ok, dass Arya davon segelt und ich kann auch mit Danys Tod leben. Valar Morghulis. Das ist Game of Thrones.

Das Problem war von Anfang der Weg dorthin. Es hieß die Macher hätten das Ende vor Jahren mit Martin besprochen und das glaube ich auch. Denn im Endeffekt kann ich mir schon vorstellen, dass er ein ähnliches Ende anstreben wird. Aber es wird nicht so übers Knie gebrochen wirken, er wird sich deutlich mehr Zeit für die Charakterentwicklung nehmen.

Denn bei allen Begründungen warum man angeblich Daenerys Wandlung zur Wahnsinnigen habe kommen sehen, die passiert am Ende innerhalb von wenigen Momenten und das hat einfach jedem sauer aufgestoßen. Vielleicht hätte man sich einfach mehr Zeit nehmen sollen ihren sich aufstauenden Groll und ihre Wut darzulegen. Denn begründbar ist das alles am Ende, aber nicht in dieser Zeit.

Wie zuvor schon geschrieben, für mich ist es im Nachhinein nicht nachvollziehbar wieso man die Folgenzahl reduziert hat. in beiden Staffeln wäre mehr als genug Material da gewesen um die Geschichte in 10 Folgen zu erzählen. Und man hätte die lange Nacht als Finale von Staffel 7 haben können und dem Night King einen würdigen Abschied geben können um dann Zeit zu haben vom Krieg um Westeros zu erzählen. So musste man sämtliche Schlachten skippen (Casterlystein, Rosengarten....) und die meisten Charaktere schnell erledigen. Selbst für große Charaktere die seit Staffel 1 dabei waren (Varys & Kleinfinger!!) nahm man sich kaum Zeit und frühstückte sie in ein paar Momenten unwürdig ab.

Ich erinner mich auch noch, dass es damals hieß, dass die Folgenzahl zwar reduziert werde, man dafür aber die Folgenlänge drastisch erhöhe und vor allem in den letzten Folen auf Spielfilmelänge, Richtung 2 Stunden geht. Davon habe ich auch nichts gesehen.

Für mich ist das genau das, was fehlt. Die letzten 2 Staffeln auf 10 Folgen ausdehnen und sich Zeit nehmen alles zu erzählen und Figuren würdig zu verabschieden, dann könnte ich auch mit dem Bran-Ende gut leben.


Mit den letzten Absätzen gehe ich konform, wenn ich es vielleicht im Detail anders begründen würde.

Mit dem Anfang allerdings nicht. Das würde ich gern noch einmal begründen, wenn es nicht nervt. smile

Zu Beginn der Geschichte (Ned, Rote Hochzeit etc.) war Westeros wie ein Billard-Tisch mit vielen Kugeln, die jeweils ihre eigenen Ziele verfolgten, dabei mit denen anderer kollidierten und entsprechend beeinflusst wurden. Ab und zu kamen neue Kugeln hinzu, die Welt füllte sich zunehmend, wurde komplex.

Gleichzeitig sind die Figuren mit wenigstens zwei, wenn nicht gar mehreren Persönlichkeitsschattierungen versehen, im Laufe ihrer Entwicklung wurden sie sogar noch mehr ausdifferenziert. Das betrifft vor allem Sansa, Arya, Jamie und Jon Snow. Andere Charaktere sind schlichter ausgestaltet und/oder bleiben beim Dazulernen in einem gewissen Rahmen: Cat, Brienne, Bronn, Bran usw. Daneben gibt es die Eindimensionalen.

(Daenarys dagegen bleibt seit Qarth in ihrer Entwicklung stecken, weil jeder Schritt nach außen zu einem drohenden Scheitern führt, was sie durch ihre Drachen-Supermacht einfach auflösen kann, ohne sich entwickeln zu müssen. Theon, der grausam scheitert, hat das nicht und bezahlt einen immensen Preis dafür - lernt aber.)

Dieser meines Erachtens einzigartige literarische Handlungs-Mechanismus hat dazu geführt, dass Personen wie Ned und Robb, die man anfangs für klassische Helden mit Plot-Armor gehalten hat, sterben. Das unterscheidet sich massiv von dem, was du sagst: Die Figuren tun nämlich deswegen nie, was man als Leser erwartet, weil sie dazu gezwungen werden, in Fallen geraten durch die umfassende Handlungs-Mechanik in Westeros.

Und genau das fehlt ab Staffel 5 zunehmend, am Ende ist es komplett verschwunden. Das schlägt sich auch in den filmischen Mitteln nieder. Die Gespräche beispielweise unterscheiden sich gravierend: Anfangs wird ein Gespräch bis zum Ende, z.B. einer Entscheidung, geführt. Eine andere Partei konterkariert das und neue Handlungen, Entscheidungen usw. folgen. Später bleibt vieles unausgeführt, unausgesprochen, es entstehen künstliche Lücken, Cliffhanger etc, aus denen die Spannung entstehen soll. Ersters ist Erzählen, letzteres leeres, bedeutungsloses Effekthaschen.

In den ersten vier bis fünf Staffeln gibt es von diesen ausdiffezrenzierten Figuren und dem Handlungsmechanismus ein großes Echo im Film, der naturgemäß reduzieren muss. Das Echo wird in den folgenden Staffeln schwächer, weil es keine differenzierte Vorlage mehr gibt. (Wir sind bei den Büchern immer noch auf dem Stand: Jon tot, Arya lernt, Daenarys verschollen, Sansa ist so einem Vale-Dingenskirchen versprochen, Varys tötet zwei Stabilisatoren usw. Daher muss man natürlich vorsichtig sein.)

Wenn du dir die Handlungsmuster in Staffel 6 anschaust, besser noch 7, dann merkst du, wie viele Handelnde gegenüber den ersten vier Staffeln passiv geworden sind. In Staffel 8 ist das noch ausgeprägter, die Krönung ist diese seltsame Szenenfolge in dieser Drachenarena: Alle bis auf Tyrion sind reaktiv oder passiv. Das ist völlig absurd. Und auf dieser Basis wird die neue Welt mit dem gebrochenen Rad geschaffen.

Ein König, der von sich selbst sagt, dass er vornehmlich in der Vergangenheit lebt und seit Monaten, wenn nicht Jahren mit ausdruckslosem Gesicht bedeutungsschwangere Kurzsätze zum Besten gibt; der Dreiäugige Rabe auf dem Thron. Von irgendwelchen Qualitäten zum Regieren sprechen wir lieber nicht – das macht das Small Council. Wobei…

Als Hand wählt er jenen, der eine endlose Kette an Fehlentscheidungen getroffen hat und somit wesentlich mitverantwortlich war für Daenarys Untaten und die verheerenden Folgen für zehntausende, hunderttausende von Menschen.

Gleichzeitig ist hat er Jon / Aegon zum Königinnen-Mord überredet, was in der rechtlichen Logik kein Stück weniger bedeutungsschwer ist als der Mord selbst; wenn also Greyworm und die Unsullied auf Aegons Tod bestehen, dann würden sie es genauso bei Tyrion – oder umgekehrt: Gnade hier, Gnade da.

Aber: Der Eine wird bestraft, legt erneut Schwarz an und desertiert diesmal endgültig in den Norden (in dem er nicht lange überleben würde); der Andere wird belohnt. Und die gerechtigkeitsdürstenden Unsullied geben sich damit zufrieden und ziehen einfach ab.

Ein Halsabschneider, der in Staffel vier oder fünf nicht wusste, wie ein Kredit funktioniert, wird Master of Coin; und natürlich Herr von Highgarden, trotz (oder wegen) Todesdrohung gegenüber den Lennister-Brüdern. Wenigstens können sie wieder wie in alten Zeiten witzeln.

Die übrigen drei Mitglieder passen schon etwas besser, zumindest Davos, der Regierungserfahrungen hat; Brienne nicht und Sam bräuchte noch ein paar Jährchen für Kette, Erfahrung und überhaupt. Aber hey – das Reich ist ja nur zerstört und zerbrochen (trotzdem ist der komplette Kredit schon bezahlt – wow! – aber kein Geld für eine Flotte da?).

In dieser perfekten Welt wird sich natürlich niemals jemand im Kleinen Rat einfinden (wie Littlefinger), der Ambitionen hegt; nie wird es Streit oder gar Krieg geben, wenn der nächste König gewählt werden soll. Nie wird ein König versuchen, durch die Nachfolge seines Sohnes den Beginn einer Dynastie zu erzwingen. Alle Menschen sind geläutert, wie man sieht – denn:

Die Fürsten des Landes stimmen dem Kuhhandel einfach zu. Am Anfang des Liedes von Eis und Feuer sind die Figuren mehrschichtig, helle und dunkle Seiten und den Verlockungen der Macht immer erlegen. Und sie haben aktiv gehandelt. Jetzt sitzt da eine Schar begeisterter Nick-Auguste, die alle Ambitionen vergessen haben (außer Sansa) oder sich zurückweisen lassen („husch, husch ins Körbchen, Edmure“).

Und natürlich darf der Norden einfach ein Sonderrecht für sich beanspruchen, weil er so gelitten hat; was ist eigentlich mit den Flusslanden, die jahrelang Schauplatz eines Verheerungskrieges waren? Kingslanding, in dem mehr Menschen wohnten, als im ganzen Norden und überwiegend starben? Den Frey-Landen? usw. Das hätten alle sicherlich einfach so hingenommen.

Es ist tatsächlich ein Total-Desaster.

Ich gehöre nicht zur Daenarys-Fraktion, dass sie stirbt ist nur folgerichtig (es sei denn, man will Armageddon in Westeros haben). Meinetwegen hätte ich auch Sansa als QitNorth akzeptiert, allerdings nicht so. Arya als weiblichen Westeros-Kolumbus zu entsorgen, geht gar nicht und Jon / Aegon in die Eiswüste, während Bran mit den Augen rollt und nach Drachen sucht, derweil sein Mini-Kabinett über Bordelle ... - Geld.

Sry - ist ein bisschen lang geworden.
Ich habe die Bücher auf deutsch gelesen und die Filme englisch gesehen - daher das Durcheinander mit den Begriffen. Ich weiß bei vielen gar nicht mehr, wie die auf Deutsch hießen. augen-zuhalten


Wie gesagt, ich kann mit Bran als König leben, gut finde ich es trotzdem nicht. Vor allem natürlich, weil er Sansa wenige Folgen zuvor sagt, dass er nicht der "Lord von irgendwas" sein kann und deshalb auch ablehnt Lord von Winterfell zu sein.
Wenn er König von Westeros sein kann, wieso dann nicht auch Lord von Winterfell?
Das macht keinen Sinn.

Mit allen anderen Figurenenden kann ich besser leben. Auch weil ich einem widersprechen würde: Niemand sagt, dass das alles gut geht. Dann wäre es auch nicht die Welt von Game of Thrones. Niemand sagt, dass der Kleine Rat für immer harmonisch sein oder es nach Bran keinen Krieg geben wird.

Zu der Versammlung im freien: Da stimme ich zu, aber das verknüpfe ich dann mit meinem letzten Absatz: Man hätte sich hier einfach mehr Zeit nehmen müssen. Das Problem ist für mich nicht der Rat und auch nicht sein Entschluss. Das gab es immerhin in der deutschen/europäischen Geschichte ganz ähnlich. Es ist nicht völlig aus der Luft gegriffen, dass eine Zusammenkunft der Adligen hier beschließt ihren König zu wählen.
Das Problem ist, dass sie das innerhalb von 2 Minuten beschließen weil ein in Ketten gelegter ein paar angeblich weise Worte spricht.
Man hätte sich hier Zeit nehmen können zu erzählen wer da eigentlich warum sitzt. Ist z.B. Sam nun Erbe des Hauses Tarly? Wie kann er dann kurze Zeit später Master sein? Wer spricht für Casterlystein und was ist damit passiert? Usw.

Wie gesagt, es ist grauenhaft erzählt. Reduziert man es nur auf das Ende, das die Figuren nehmen und das Martin womöglich mitgeprägt hat, dann kann ich mit nahezu allem leben (außer dem Logikfehler bei Bran).

Mich stören auch Brianne als als Anführerin der Königsgarde und solche Besetzungen nicht. Aber der Weg dahin, die Erzählung, das ist das was schief gelaufen ist.

Und natürlich blieben auch viele Fragen und Logikfehler offen. Womöglich wird Martin im Buch darauf gar nicht eingehen, weil es nicht so wichtig ist wie bei einer Verfilmung, aber in der Serie hat es mich schon gewundert:

- Ist nicht eigentlich der längste und härteste Winter ausgebrochen, den die Welt seit 1000 Jahren gesehen hat? Wo ist der hin? Königsmund jedenfalls sieht immer noch nach fröhlichem Sommer aus obwohl die Menschen angeblich seit 3 Staffeln hungern müssen. Außer etwas mehr Schnee im Norden war von dem Winter nichts zu sehen. Auch die Wildlinge können einfach zurück in die Gebiete jenseits der Mauer.

- Gibt es eigentlich in Westeros einen Spawn-Punkt für Unsullied und Dothraki? Oder woher kommen die in den Schlachten plötzlich alle. Denn als aufmerksamer Zuschauer dachte man, dass bis auf eine handvoll geflohener die Dothraki alle in Winterfell umkamen.
Auch die Unsullied sind vor den Toren von Winterfell auf einige wenige reduziert als Dany vor den Toren steht und im Finale dann wieder tausende.

- Wieso gibt es eine Nachtwache? Die Mauer hat ein Loch, die Männer sollten alle Tot sein und der Norden war bis zu Jons Rückkehr unbewohnt, da die Wildlinge dort nicht mehr lebten und Frieden mit ihnen herrscht.

und natürlich noch vieles mehr. Aber wie gesagt, das Problem war für mich die Folge vor dem Finale und vor allem die zu schnelle Erzählweise. Dass keine der Figuren am Ende das tut was man von ihr erwartet bin ich bei GoT wie gesagt gewohnt, daher war mir immer klar, dass Dany es eigentlich nicht werden kann, da darauf zu sehr von Staffel 1 an hingearbeitet wurde.

Zitat von Sephiroth1909

Sorry, aber ich verstehe nicht, wie man daran noch irgendetwas schönreden kann oder krampfhaft versucht, es plausibel wirken zu lassen.


Meine Güte, so ein Einstieg und dieser blöde "Schönredner" Vorwurf nervt in den Fußball-Diskussion hier doch schon genug oder nicht? Braucht man den bei einer Diskussion um ne Serie auch noch? rolleyes
Dieser Beitrag wurde zuletzt von DerMoe am 22.05.2019 um 12:31 Uhr bearbeitet
Zitat von DerMoe
Zitat von Grabunhold

Zitat von DerMoe

Zitat von Grabunhold

Gestern habe ich auch die letzte Folge von GoT gesehen.

Das war tatsächlich noch schlechter, als ich es befürchtete hatte. Wie kann man denn bloß eine so gute Vorlage derart zerstören? Ich bin einigermaßen erschüttert.

Die Umsetzung mag ja gut sein, die Musik der Staffel mochte ich auch, aber der Rest... blinde Effekthascherei und ganz obendrauf diese Farce einer Neuen Welt, in der das Rad gebrochen ist.

Mir wäre jedes andere Ende lieber gewesen, auch die Alptraumversion: eine in blutrot gekleidete Daenarys über einem brennenden Winterfell, in dem mit Sansa und Bran die letzten der Starks sterben, nachdem schon Aegon, Tyrion usw. im Schattenreich sind. Oder Aegon auf dem Thron und Sansa an seiner Seite. Oder sieben selbstständige Königreiche. Irgendwas...

Vor allem der letzte Twist, mit dem der (lange) versteckte Held in die Eiswüste geschickt wird, ist extrem ärgerlich, angesichts des behutsamen Aufbauens im Laufe der Geschichte - was für eine Verschwendung.

Aber hey: Ist ja nur Fantasy.
Aber auch da bleibt ein Pferd ein Pferd und der Mensch des anderen Menschen Wolf.


Ich muss sagen, nachdem sich der Staub ein wenig gelegt hat und der Groll verflogen ist: Ich würde nicht sagen, dass jedes andere Ende besser wäre. Ich würde nicht mal sagen, dass dieses an und für sich schlecht ist.
Ich finde es ok, dass Jon nicht den Thron besteigt und in den Norden geht. Die Figuren tun nie das was man von ihnen erwartet und wozu sie aufgebaut werden, das wusste wir seit Neds Kopf rollte.
Ich finde Sansa als Königin des Nordens ok, ich finde es ok, dass Arya davon segelt und ich kann auch mit Danys Tod leben. Valar Morghulis. Das ist Game of Thrones.

Das Problem war von Anfang der Weg dorthin. Es hieß die Macher hätten das Ende vor Jahren mit Martin besprochen und das glaube ich auch. Denn im Endeffekt kann ich mir schon vorstellen, dass er ein ähnliches Ende anstreben wird. Aber es wird nicht so übers Knie gebrochen wirken, er wird sich deutlich mehr Zeit für die Charakterentwicklung nehmen.

Denn bei allen Begründungen warum man angeblich Daenerys Wandlung zur Wahnsinnigen habe kommen sehen, die passiert am Ende innerhalb von wenigen Momenten und das hat einfach jedem sauer aufgestoßen. Vielleicht hätte man sich einfach mehr Zeit nehmen sollen ihren sich aufstauenden Groll und ihre Wut darzulegen. Denn begründbar ist das alles am Ende, aber nicht in dieser Zeit.

Wie zuvor schon geschrieben, für mich ist es im Nachhinein nicht nachvollziehbar wieso man die Folgenzahl reduziert hat. in beiden Staffeln wäre mehr als genug Material da gewesen um die Geschichte in 10 Folgen zu erzählen. Und man hätte die lange Nacht als Finale von Staffel 7 haben können und dem Night King einen würdigen Abschied geben können um dann Zeit zu haben vom Krieg um Westeros zu erzählen. So musste man sämtliche Schlachten skippen (Casterlystein, Rosengarten....) und die meisten Charaktere schnell erledigen. Selbst für große Charaktere die seit Staffel 1 dabei waren (Varys & Kleinfinger!!) nahm man sich kaum Zeit und frühstückte sie in ein paar Momenten unwürdig ab.

Ich erinner mich auch noch, dass es damals hieß, dass die Folgenzahl zwar reduziert werde, man dafür aber die Folgenlänge drastisch erhöhe und vor allem in den letzten Folen auf Spielfilmelänge, Richtung 2 Stunden geht. Davon habe ich auch nichts gesehen.

Für mich ist das genau das, was fehlt. Die letzten 2 Staffeln auf 10 Folgen ausdehnen und sich Zeit nehmen alles zu erzählen und Figuren würdig zu verabschieden, dann könnte ich auch mit dem Bran-Ende gut leben.


Mit den letzten Absätzen gehe ich konform, wenn ich es vielleicht im Detail anders begründen würde.

Mit dem Anfang allerdings nicht. Das würde ich gern noch einmal begründen, wenn es nicht nervt. smile

Zu Beginn der Geschichte (Ned, Rote Hochzeit etc.) war Westeros wie ein Billard-Tisch mit vielen Kugeln, die jeweils ihre eigenen Ziele verfolgten, dabei mit denen anderer kollidierten und entsprechend beeinflusst wurden. Ab und zu kamen neue Kugeln hinzu, die Welt füllte sich zunehmend, wurde komplex.

Gleichzeitig sind die Figuren mit wenigstens zwei, wenn nicht gar mehreren Persönlichkeitsschattierungen versehen, im Laufe ihrer Entwicklung wurden sie sogar noch mehr ausdifferenziert. Das betrifft vor allem Sansa, Arya, Jamie und Jon Snow. Andere Charaktere sind schlichter ausgestaltet und/oder bleiben beim Dazulernen in einem gewissen Rahmen: Cat, Brienne, Bronn, Bran usw. Daneben gibt es die Eindimensionalen.

(Daenarys dagegen bleibt seit Qarth in ihrer Entwicklung stecken, weil jeder Schritt nach außen zu einem drohenden Scheitern führt, was sie durch ihre Drachen-Supermacht einfach auflösen kann, ohne sich entwickeln zu müssen. Theon, der grausam scheitert, hat das nicht und bezahlt einen immensen Preis dafür - lernt aber.)

Dieser meines Erachtens einzigartige literarische Handlungs-Mechanismus hat dazu geführt, dass Personen wie Ned und Robb, die man anfangs für klassische Helden mit Plot-Armor gehalten hat, sterben. Das unterscheidet sich massiv von dem, was du sagst: Die Figuren tun nämlich deswegen nie, was man als Leser erwartet, weil sie dazu gezwungen werden, in Fallen geraten durch die umfassende Handlungs-Mechanik in Westeros.

Und genau das fehlt ab Staffel 5 zunehmend, am Ende ist es komplett verschwunden. Das schlägt sich auch in den filmischen Mitteln nieder. Die Gespräche beispielweise unterscheiden sich gravierend: Anfangs wird ein Gespräch bis zum Ende, z.B. einer Entscheidung, geführt. Eine andere Partei konterkariert das und neue Handlungen, Entscheidungen usw. folgen. Später bleibt vieles unausgeführt, unausgesprochen, es entstehen künstliche Lücken, Cliffhanger etc, aus denen die Spannung entstehen soll. Ersters ist Erzählen, letzteres leeres, bedeutungsloses Effekthaschen.

In den ersten vier bis fünf Staffeln gibt es von diesen ausdiffezrenzierten Figuren und dem Handlungsmechanismus ein großes Echo im Film, der naturgemäß reduzieren muss. Das Echo wird in den folgenden Staffeln schwächer, weil es keine differenzierte Vorlage mehr gibt. (Wir sind bei den Büchern immer noch auf dem Stand: Jon tot, Arya lernt, Daenarys verschollen, Sansa ist so einem Vale-Dingenskirchen versprochen, Varys tötet zwei Stabilisatoren usw. Daher muss man natürlich vorsichtig sein.)

Wenn du dir die Handlungsmuster in Staffel 6 anschaust, besser noch 7, dann merkst du, wie viele Handelnde gegenüber den ersten vier Staffeln passiv geworden sind. In Staffel 8 ist das noch ausgeprägter, die Krönung ist diese seltsame Szenenfolge in dieser Drachenarena: Alle bis auf Tyrion sind reaktiv oder passiv. Das ist völlig absurd. Und auf dieser Basis wird die neue Welt mit dem gebrochenen Rad geschaffen.

Ein König, der von sich selbst sagt, dass er vornehmlich in der Vergangenheit lebt und seit Monaten, wenn nicht Jahren mit ausdruckslosem Gesicht bedeutungsschwangere Kurzsätze zum Besten gibt; der Dreiäugige Rabe auf dem Thron. Von irgendwelchen Qualitäten zum Regieren sprechen wir lieber nicht – das macht das Small Council. Wobei…

Als Hand wählt er jenen, der eine endlose Kette an Fehlentscheidungen getroffen hat und somit wesentlich mitverantwortlich war für Daenarys Untaten und die verheerenden Folgen für zehntausende, hunderttausende von Menschen.

Gleichzeitig ist hat er Jon / Aegon zum Königinnen-Mord überredet, was in der rechtlichen Logik kein Stück weniger bedeutungsschwer ist als der Mord selbst; wenn also Greyworm und die Unsullied auf Aegons Tod bestehen, dann würden sie es genauso bei Tyrion – oder umgekehrt: Gnade hier, Gnade da.

Aber: Der Eine wird bestraft, legt erneut Schwarz an und desertiert diesmal endgültig in den Norden (in dem er nicht lange überleben würde); der Andere wird belohnt. Und die gerechtigkeitsdürstenden Unsullied geben sich damit zufrieden und ziehen einfach ab.

Ein Halsabschneider, der in Staffel vier oder fünf nicht wusste, wie ein Kredit funktioniert, wird Master of Coin; und natürlich Herr von Highgarden, trotz (oder wegen) Todesdrohung gegenüber den Lennister-Brüdern. Wenigstens können sie wieder wie in alten Zeiten witzeln.

Die übrigen drei Mitglieder passen schon etwas besser, zumindest Davos, der Regierungserfahrungen hat; Brienne nicht und Sam bräuchte noch ein paar Jährchen für Kette, Erfahrung und überhaupt. Aber hey – das Reich ist ja nur zerstört und zerbrochen (trotzdem ist der komplette Kredit schon bezahlt – wow! – aber kein Geld für eine Flotte da?).

In dieser perfekten Welt wird sich natürlich niemals jemand im Kleinen Rat einfinden (wie Littlefinger), der Ambitionen hegt; nie wird es Streit oder gar Krieg geben, wenn der nächste König gewählt werden soll. Nie wird ein König versuchen, durch die Nachfolge seines Sohnes den Beginn einer Dynastie zu erzwingen. Alle Menschen sind geläutert, wie man sieht – denn:

Die Fürsten des Landes stimmen dem Kuhhandel einfach zu. Am Anfang des Liedes von Eis und Feuer sind die Figuren mehrschichtig, helle und dunkle Seiten und den Verlockungen der Macht immer erlegen. Und sie haben aktiv gehandelt. Jetzt sitzt da eine Schar begeisterter Nick-Auguste, die alle Ambitionen vergessen haben (außer Sansa) oder sich zurückweisen lassen („husch, husch ins Körbchen, Edmure“).

Und natürlich darf der Norden einfach ein Sonderrecht für sich beanspruchen, weil er so gelitten hat; was ist eigentlich mit den Flusslanden, die jahrelang Schauplatz eines Verheerungskrieges waren? Kingslanding, in dem mehr Menschen wohnten, als im ganzen Norden und überwiegend starben? Den Frey-Landen? usw. Das hätten alle sicherlich einfach so hingenommen.

Es ist tatsächlich ein Total-Desaster.

Ich gehöre nicht zur Daenarys-Fraktion, dass sie stirbt ist nur folgerichtig (es sei denn, man will Armageddon in Westeros haben). Meinetwegen hätte ich auch Sansa als QitNorth akzeptiert, allerdings nicht so. Arya als weiblichen Westeros-Kolumbus zu entsorgen, geht gar nicht und Jon / Aegon in die Eiswüste, während Bran mit den Augen rollt und nach Drachen sucht, derweil sein Mini-Kabinett über Bordelle ... - Geld.

Sry - ist ein bisschen lang geworden.
Ich habe die Bücher auf deutsch gelesen und die Filme englisch gesehen - daher das Durcheinander mit den Begriffen. Ich weiß bei vielen gar nicht mehr, wie die auf Deutsch hießen. augen-zuhalten


Wie gesagt, ich kann mit Bran als König leben, gut finde ich es trotzdem nicht. Vor allem natürlich, weil er Sansa wenige Folgen zuvor sagt, dass er nicht der "Lord von irgendwas" sein kann und deshalb auch ablehnt Lord von Winterfell zu sein.
Wenn er König von Westeros sein kann, wieso dann nicht auch Lord von Winterfell?
Das macht keinen Sinn.

Mit allen anderen Figurenenden kann ich besser leben. Auch weil ich einem widersprechen würde: Niemand sagt, dass das alles gut geht. Dann wäre es auch nicht die Welt von Game of Thrones. Niemand sagt, dass der Kleine Rat für immer harmonisch sein oder es nach Bran keinen Krieg geben wird.

Zu der Versammlung im freien: Da stimme ich zu, aber das verknüpfe ich dann mit meinem letzten Absatz: Man hätte sich hier einfach mehr Zeit nehmen müssen. Das Problem ist für mich nicht der Rat und auch nicht sein Entschluss. Das gab es immerhin in der deutschen/europäischen Geschichte ganz ähnlich. Es ist nicht völlig aus der Luft gegriffen, dass eine Zusammenkunft der Adligen hier beschließt ihren König zu wählen.
Das Problem ist, dass sie das innerhalb von 2 Minuten beschließen weil ein in Ketten gelegter ein paar angeblich weise Worte spricht.
Man hätte sich hier Zeit nehmen können zu erzählen wer da eigentlich warum sitzt. Ist z.B. Sam nun Erbe des Hauses Tarly? Wie kann er dann kurze Zeit später Master sein? Wer spricht für Casterlystein und was ist damit passiert? Usw.

Wie gesagt, es ist grauenhaft erzählt. Reduziert man es nur auf das Ende, das die Figuren nehmen und das Martin womöglich mitgeprägt hat, dann kann ich mit nahezu allem leben (außer dem Logikfehler bei Bran).

Mich stören auch Brianne als als Anführerin der Königsgarde und solche Besetzungen nicht. Aber der Weg dahin, die Erzählung, das ist das was schief gelaufen ist.

Und natürlich blieben auch viele Fragen und Logikfehler offen. Womöglich wird Martin im Buch darauf gar nicht eingehen, weil es nicht so wichtig ist wie bei einer Verfilmung, aber in der Serie hat es mich schon gewundert:

- Ist nicht eigentlich der längste und härteste Winter ausgebrochen, den die Welt seit 1000 Jahren gesehen hat? Wo ist der hin? Königsmund jedenfalls sieht immer noch nach fröhlichem Sommer aus obwohl die Menschen angeblich seit 3 Staffeln hungern müssen. Außer etwas mehr Schnee im Norden war von dem Winter nichts zu sehen. Auch die Wildlinge können einfach zurück in die Gebiete jenseits der Mauer.

- Gibt es eigentlich in Westeros einen Spawn-Punkt für Unsullied und Dothraki? Oder woher kommen die in den Schlachten plötzlich alle. Denn als aufmerksamer Zuschauer dachte man, dass bis auf eine handvoll geflohener die Dothraki alle in Winterfell umkamen.
Auch die Unsullied sind vor den Toren von Winterfell auf einige wenige reduziert als Dany vor den Toren steht und im Finale dann wieder tausende.

- Wieso gibt es eine Nachtwache? Die Mauer hat ein Loch, die Männer sollten alle Tot sein und der Norden war bis zu Jons Rückkehr unbewohnt, da die Wildlinge dort nicht mehr lebten und Frieden mit ihnen herrscht.

und natürlich noch vieles mehr. Aber wie gesagt, das Problem war für mich die Folge vor dem Finale und vor allem die zu schnelle Erzählweise. Dass keine der Figuren am Ende das tut was man von ihr erwartet bin ich bei GoT wie gesagt gewohnt, daher war mir immer klar, dass Dany es eigentlich nicht werden kann, da darauf zu sehr von Staffel 1 an hingearbeitet wurde.

Zitat von Sephiroth1909

Sorry, aber ich verstehe nicht, wie man daran noch irgendetwas schönreden kann oder krampfhaft versucht, es plausibel wirken zu lassen.


Meine Güte, so ein Einstieg und dieser blöde "Schönredner" Vorwurf nervt in den Fußball-Diskussion hier doch schon genug oder nicht? Braucht man den bei einer Diskussion um ne Serie auch noch? rolleyes


Die Logikfehler sind unendlich. Aber nicht nur in Staffel 8.

Mein Liebling ist Staffel 7: Jon sagt in Dragonstone, man habe keine Zeit für die Debatten um Knie beugen oder nicht. Aber genug, um von Drachenstein zur Mauer zu reisen, zu Fuß nach Norden aufzubrechen, dort einige Zeit zu verbringen, mit dem Pferd zurück zur Mauer, mit dem Schiff nach Drachenstein bzw. Kingslanding. Und dann mit den beiden Heeren zurück nach Winterfell.

Erst dann trifft der Nachtkönig ein - pünktlich wie die Bahn. Aber nein - keine Zeit. augen-zuhalten

Die Wahlmechanik ist nicht ausgedacht, stimmt schon. Es hieß aber, man wolle das Rad brechen. Mit so einem Wahlsystem bricht man das aber nicht. Im Gegenteil: Die sieben, später mehr Kurfürsten wählten über Jahrhunderte den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Wie es dabei zur Sache ging und wie gering der Unterschied für die einfachen Leute war (=0), kann man ja nachlesen.

Insofern finde ich das schon problematisch, da es als Radbrechen verkauft wird.
Klar, niemand rechnet damit, dass es ohne Reibereien, vielleicht sogar Kriege abläuft. Nur: Der Film vermittelt eben genau diese Friede-Freude-Eierkuchen-"Neue Welt". Das widerspricht von vorn bis hínten den Grundlagen von Das Lied von Eis und Feuer.

Jon Aegon VI Targaryen wäre übrigens auch eine neue Welt, denn er würde in gewisser Weise das Targaryen-Rad im Sinne ihrer übersteigerten Selbstansprüche brechen, das Reich zusammenhalten und den Norden stärker mit einbeziehen. Und er wäre Eis und Feuer - das hätte eben so schön gepasst.

Aber in einigen Punkten haben wir eine ähnliche Meinung. Und in den anderen ist es halt einfach nicht so. Zwinkernd
Zitat von DerMoe


Meine Güte, so ein Einstieg und dieser blöde "Schönredner" Vorwurf nervt in den Fußball-Diskussion hier doch schon genug oder nicht? Braucht man den bei einer Diskussion um ne Serie auch noch? rolleyes


Ein klasse Einstieg, auf einen Einstieg, der dem feinen Lord nicht passt, so pikiert zu reagieren und den Rest einfach wegzuschneiden. Das passt ja nicht zur Augenroll-Mentalität. zwinker

Wenn man so empfindlich reagiert, ist es aber ganz gut nachvollziehbar, dass man Gefallen an diesem tumben Disney Happy End findet. Und nein, nicht jede Meinung, die anders als die eigene ist, ist ein Vorwurf.

Werden wir mal wieder sachlich: Dass man zu diesem Ende kommen KANN, zweifelt ja niemand an. Dass der Weg dahin aber unterste Schublade war, hast du ja sogar selbst eingesehen.

Wie offensichtlich lächerlich der Bran-Plot war, muss nicht mehr erwähnt werden.

Bezeichnend, dass Grey Worm die Lannister-Soldaten hinrichten lässt. Er ist voller Hass und entschlossen, jeden Feind erbarmungslos zu töten. Für Daenerys ging er durch jedes Feuer (Lachend) und dann nimmt er ihren Mörder GEFANGEN? Sehr glaubwürdig. Nicht.

Woher wussten sie überhaupt von dem Mord? Es gab keine Augenzeugen und selbst ihre Leiche war nicht mehr da! Jon hätte in der Zeit völlig entspannt abreisen können.

Apropos Jon, mehr und mehr ein überflüssiger Charakter, der eh nur noch zu Danys devotem Schoßhündchen verkommen ist und von Selbstzweifeln zerfressen war. Sollte sich der Charakter so entwickeln? Möglich. Wurde diese Entwicklung in irgendeiner Form plausibel vorangetrieben? Mitnichten.

Dann führt Grey Worm Tyrion dem "Elitetreffen" vor. (Wie kam das überhaupt zustande?) Natürlich beharrt Mister Grey "Ich bin so angepisst" Worm auf seine lieblos aufgesetzte Art darauf, dass er am längsten Hebel sitzt (Wir behandeln unsere Gefangen so, wie wir wollen!) Wieso Tyrion überhaupt vorgeführt wurde und Jon alleine gelassen wurde, ist nicht überliefert. Dann gibt der Gnom kurz Laut und wird sofort daran erinnert, dass er als Gefangener nicht zu sprechen hat... Spoileralarm: zwei Wimpernschläge später, hält eben jener einen bedeutungsschwangeren Monolog, der über das Schicksal von ganz Westeros entscheidet, während Grauer Wurm wie ein Twingo guckt und daneben steht, um ANSCHLIEßEND wieder wütend zu stampfen, dass er ja dringend Bestrafung für Jon fordert...

Und dieser wird dann zur Nachtwache geschickt....was bewacht die Nachtwache jetzt eigentlich so? Die mittlerweile verbündeten Wildlinge? Die weiße...äh Moment. Wird jetzt ein ziemlich entspannter Job dort sein. Und was hält ihn überhaupt dort? Schließlich musste damit nur Grey Worms Rachebedürfnis gestillt werden... aber der ist ja bekanntlich....

...mit seiner gesamten Armee nach Naath ausgewandert! (Lt. eigener Aussage sogar "für immer!") Zum Einen: sollte die Armee nicht in Königsmund bleiben? Zweitens: Was erzählt er denen dort? "Ja, kennt ihr Missandei?! Kennt ihr?! Ja, jedenfalls, wir waren ein Paar und wollten hier gern mal herkommen..... ja gut, sie wurde jetzt geköpft und ich hab keine Ahnung, was ich hier will, geschweige denn meine gesamte Armee....ach, wie unhöflich von mir! Wie geht's denn so?" Sinn?! Naja, aber immerhin dürfen sie ja jetzt ne Familie gründen... blöd nur, dass alle komplett kastriert sind!

Aber gut, Bran ist König. Nachdem man ein riesen Tamtam um seine "Three eyed Raven"-Story gemacht hat, um den Zuschauer/Leser spüren zu lassen, wie unheimlich mächtig und wichtig dieses Element wird. Plot-Twist: Es ist letzten Endes vollkommen wurscht.

Dann dieser lächerliche Rat: Bran wird hinzugeschoben, um eine Frage zu stellen, deren Antwort er offensichtlich selbst einfacher und besser beantworten kann. Um dies zu tun, zieht er sich alsbald wieder zurück. Ohne, dass die Frage noch erklärt wird. Oooooops, Szene vergessen. Egal, konzentrieren wir uns auf Star Wars WHOOP WHOOP!
Ist ja auch nicht wichtig: Ist ja nur ein gigantischer Drache, der wütend und unkontrolliert durch die Lande streift. Was soll schon passieren? Aus vorhergegangen Staffeln wissen wir ja, dass sie absolut alles jagen. Somit brauch man einfach nur den Schreien und dem Brandgeruch folgen. ugly

Und die Stark und Pseudo-Stark Familie? Nachdem man jahrelang mit ihnen mitgelitten und gefiebert hat, wie sie durch Verrat und Intrigen sämtliche nur vorstellbare Gräueltaten erleben mussten und sich nach nichts mehr sehnten, als einfach nur bei ihrer Familie zu sein.... entschließen sie sich fröhlich grinsend (wie "Fans" der 8. Staffel), dass jeder seines Weges geht, obwohl es dafür keinen ersichtlichen Grund gibt und man endlich mal die Möglichkeit hätte, in Frieden und ohne Angst vereint zu sein. Absolut nachvollziehbar. Nicht.

Man kann natürlich sagen: "Fand ich toll so!" - Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Oder man kann es auch nüchtern sehen, entgegen der Entgeisterung der rosa-roten-Brille-Fans:
Benioff und Weiss haben eine fantastische Transfer-Leistung geschaffen - ohne Frage. Sobald die Stützräder von Papa Martin aber weggefallen sind, kamen sie jedoch heftig ins Schleudern und haben eine Bruchlandung hingelegt.

•     •     •

Diplomatie ist die Kunst, mit tausend Worten zu verschweigen, was man mit einem einzigen Wort sagen könnte. - Victor Hugo

"Manchmal hab ich das Gefühl, hier wird nur noch auf die Zahlen statt auf das Feld geschaut." -dasistdochdumm

Tag in die Runde,

Da es hier ja gerade auch Thema ist.
Nachdem GoT jetzt zum Ende gekommen ist, werde ich die Serie wohl bald beginnen.
Ich bin es Leid, dass mich der Hype und das Ganze gerede so nervt, ohne dass ich mir ein eigenes Urteil bilden kann.

Da ich tendenziell etwas negativ voreingenommen bin:
Bis zu welcher Folge sollte ich auf jeden Fall schauen, bevor ich entscheide, ob ich alle Staffeln nachschauen werde?

Ich bin bisher eigentlich nie bei einer Serie von Folge 1 an überzeugt gewesen und halte es für normal, dass sich die Serien etwas entwickeln sollten.

Also: Ab wann glaubt ihr, kann ich mir ein stichhaltiges Urteil bilden, ob GoT etwas für mich ist?

•     •     •

Ich fühl´ mich sicher!
Zitat von bvbBomber
Tag in die Runde,

Da es hier ja gerade auch Thema ist.
Nachdem GoT jetzt zum Ende gekommen ist, werde ich die Serie wohl bald beginnen.
Ich bin es Leid, dass mich der Hype und das Ganze gerede so nervt, ohne dass ich mir ein eigenes Urteil bilden kann.

Da ich tendenziell etwas negativ voreingenommen bin:
Bis zu welcher Folge sollte ich auf jeden Fall schauen, bevor ich entscheide, ob ich alle Staffeln nachschauen werde?

Ich bin bisher eigentlich nie bei einer Serie von Folge 1 an überzeugt gewesen und halte es für normal, dass sich die Serien etwas entwickeln sollten.

Also: Ab wann glaubt ihr, kann ich mir ein stichhaltiges Urteil bilden, ob GoT etwas für mich ist?


Warum bist du negativ voreingenommen? Weil die letzte Staffel nun zerissen wird? Für mich sind die ersten fünf bis sechs Staffeln ein erzählerisches Meisterwerk. Ungefähr 50-60 Stunden hat die Serie mich gefesselt, nachdem ich mich auch längere Zeit geweigert hatte, mir das Ganze anzuschauen. War eben auf dem Papier nicht mein Serien-Genre und der ganze Hype ging mir irgendwie auch auf den Keks.

Die ersten so drei bis vier Folgen brauchte ich, um reinzukommen. Aller, aller spätestens nach der ersten Staffel war ich absolut begeistert und hab die Serie im Urlaub fast durchgesuchtet.

Ich denke, das ist im Prinzip wie bei jeder Serie, die unheimlich viele, kleine Nebenschauplätze hat und trotzdem eine riesige Erzählung einer ganz eigenen Welt liefert: Das Ganze braucht im Gegensatz zu Sitcoms oder einfacher gestrickten Serien, die nicht immer eine riesige Storyline erzählen müssen, eben Zeit, um beim Zuschauer anzukommen. Trotz der letzten (letzten beiden) Staffeln habe ich keine Sekunde Game of Thrones bereut.

Wenn die Zeit es zulässt, werde ich mir die Serie auch noch ein zweites, drittes und vielleicht viertes Mal anschauen.
Zitat von bvbBomber
Tag in die Runde,

Da es hier ja gerade auch Thema ist.
Nachdem GoT jetzt zum Ende gekommen ist, werde ich die Serie wohl bald beginnen.
Ich bin es Leid, dass mich der Hype und das Ganze gerede so nervt, ohne dass ich mir ein eigenes Urteil bilden kann.

Da ich tendenziell etwas negativ voreingenommen bin:
Bis zu welcher Folge sollte ich auf jeden Fall schauen, bevor ich entscheide, ob ich alle Staffeln nachschauen werde?

Ich bin bisher eigentlich nie bei einer Serie von Folge 1 an überzeugt gewesen und halte es für normal, dass sich die Serien etwas entwickeln sollten.

Also: Ab wann glaubt ihr, kann ich mir ein stichhaltiges Urteil bilden, ob GoT etwas für mich ist?


Wer negativ voreingenommen ist und vorher schon weiß, dass er nicht von Folge 1 an überzeugt sein wird, der sollte eine Serie nicht anfangen.

Von daher würde ich dir am ehesten raten es einfach sein zu lassen.
Zitat von tobi1909bvb
Warum bist du negativ voreingenommen? Weil die letzte Staffel nun zerissen wird? Für mich sind die ersten fünf bis sechs Staffeln ein erzählerisches Meisterwerk. Ungefähr 50-60 Stunden hat die Serie mich gefesselt, nachdem ich mich auch längere Zeit geweigert hatte, mir das Ganze anzuschauen. War eben auf dem Papier nicht mein Serien-Genre und der ganze Hype ging mir irgendwie auch auf den Keks.


Nicht weil sie jetzt zerrissen wird.
Einfach aufgrund der bisherigen (sehr dünnen) Erzählungen von Bekannten. Stark vereinfacht wurde sie mir immer als Mischung aus Fantasy und Mittelalter mit viel Gewalt und Sex/Inzest verkauft.

Zusätzlich bin ich grundsätzlich immer skeptisch, wenn es so dermaßen gehyped wird, wie es bei GoT der Fall war. Ob nun berechtigt oder nicht lasse ich mal außen vor.

Zitat von tobi1909bvb
Wer negativ voreingenommen ist und vorher schon weiß, dass er nicht von Folge 1 an überzeugt sein wird, der sollte eine Serie nicht anfangen.

Von daher würde ich dir am ehesten raten es einfach sein zu lassen.

Bitte was?
Hast du dich noch nie eines besseren belehren lassen?

Ich will mir meine Meinung einfach selbst bilden und deshalb jetzt doch damit anfangen.

Mich haben bisher die wenigsten Serien ab Folge 1 überzeugt und doch gab es einige die ich grandios fand. Auch andere die ich vllt weniger gut fand, wurden erst mit der Zeit besser.

Ich würde dir ja zustimmen, wenn es um einen Kinofilm geht, wo mich der Abend min 10-15 Euro kostet.
Aber eine Serie anfangen und ihr 4-5 Folgen Zeit geben kostet mich ja maximal 3 Abende. In so einer langen Fußball-Sommerpause definitiv zu verschmerzen.

•     •     •

Ich fühl´ mich sicher!
Wann beginnt die neue Saison?

cool
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