Fußball International

Ich würde eher sagen, Götze und Guardiola sind bisher ein einziges Missverständnis. Der Götze-Transfer wurde von den Bayern-Bossen forciert, Guardiola war -nennen wir es- zurückhaltend. Wenn man die Ablöse für Götze bedenkt und berücksichtigt, dass er einer der Top-Verdiener bei den Bayern sein soll, kostet dieses "Missverständnis" locker 60 bis 70 Mio. EUR. Oder wie wir es nennen würden: "Ein Stadionrückkauf plus ein Saisonetat".

Zu den Bayern: Ich glaube der Abgesang kommt zu früh. Ein 2:0 in einem Heimspiel gegen Porto ist jetzt auch nicht soooo unrealistisch.

Das Ergebnis der Bayern gestern freut mich sehr. Im Gegensatz zu vielen bin ich international nicht immer für die deutschen Mannschaften.

Da die Bayern im Rückspiel vermutlich wieder auf mehr eigentliche Stammspieler zurückgreifen können, werden sie das Ding gewinnen und ins Halbfinale einziehen.
Ein 2:0 ist ein sehr realistisches Ergebnis, wobei ich denke, dass es höher ausfallen wird.

Die Frage für mich ist, ob die Tatsache, dass man erneut im Saisonendspurt (bei gähnender Langeweile in der Liga) nicht ins Rollen kommt, Guardiola angelastet wird. Letzte Saison lief es im Grunde ja ähnlich: die ersten 8 Monate des Fußballjahres teilweise unglaublich gespielt, quasi alles und jeden überrollt. Danach in der Liga ein wenig schleifen lassen und zumindest in der Champions League nicht mehr aus dieser Lethargie erwacht. Könnte mir durchaus vorstellen, dass man sich da in der Führungsetage so seine Gedanken macht, wenn Pep die Bayern erneut nicht in der Königsklasse ganz nach vorne bringt.

Neulich habe ich irgendwo einen Artikel gelesen, der beschrieben hat warum Götze für Guardiola so wertvoll ist und warum er ein sehr wichtiger Bestandteil der Bayern Mannschaft ist. Finde ihn leider nimmer. Fand ich interessant als Denkanstoß, denn auch ich sehe Götze seit 2 Jahren unter seinem möglichen Niveau stagnieren.

Es ging in dem Artikel vor allem um seine Variabilität und Flexibilität.

Die Dominanz der Bayern in der Liga bei gleichzeitig schwächeren CL-Leistungen sagt auch etwas über die Qualität der Bundesliga aus. Während die Bayern die Liga auch mit einem ersatzgeschwächten Kader dominieren reicht es in der CL bereits gegen den/einen der (vermeintlich) schwächsten Gegner nicht aus.

Schwache, ersatzgeschwächte Bayern dominieren die Liga, sind aber international gegen einen schwachen Gegner unterlegen. Ergo - die BuLi ist schwachschwächer.
Nope.
Über das schwache CL-Spiel von Bayern gestern die Qualität der Bundesliga abzuleiten, halte ich für verkehrt. Wir sind nun unter den Top 8 in Europa, da gibt es keine Pflaumen mehr. Porto hat bisher kein CL-Spiel verloren und ein beeindruckendes Torverhältnis. Wer da nicht mit seiner besten Mannschaft antritt, wird es schwer haben. Und Bayern ohne Robbery ist tatsächlich nur die Hälfte wert. Seit den Ausfällen der Flügelzangen ist das Bayern-Spiel berechenbar (siehe Gladbach, Leverkusen-Pokal, Dortmund). Von einer Bayern-Domianz war da wenig zu spüren.

In einem CL-Viertelfinale 2,5 individuelle Fehler zu machen, wird eben meist bitter bestraft. Gestern war das so. Und wenn dann noch die drei wichtigsten Spieler/Leader fehlen, verliert man eben.

Das "Problem" liegt bei Bayern. Die verletzungsanfälligen Robben, Ribbery und Schweinsteiger werden nicht jünger. Ausserdem darf man nicht vergessen, dass das alles noch Spieler sind, die nicht von Pep's Gnaden sind. Guardiola baut ja eigentlich mehr auf Systeme, weniger auf Ausnahmespieler. Ein Idealist wie Major van Gaal. Bayern bewegt sich in meinen Augen derzeit in einer Übergangsphase. Entweder man geht den Weg von und mit Pep konsequent weiter und holt wen er will, oder man begibt sich ganz pragmatisch (wie unter Heynckes oder Hitzfeld) auf den Weg zu den Superstars hin. Dann müsste auch ein Loddar reichen um die zu trainieren. Der derzeitige Bayern-Kader ist noch eine Mischung aus zwei Welten.

Die Bundesliga ist stark genug. Die Bayern schwächeln gerade - auch aufgrund von Verletzungen, das will ich gerne zugestehen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Meininger am 16.04.2015 um 11:26 Uhr bearbeitet

Ich habe einen Artikel im Stern gelesen, in dem ähnliches stand. Und nein, ich habe den nicht abonniert, sondern über Ostern bei meinen Eltern gesehen. Es ging um Götze als "mißverstandenen" Bubi, der er eigentlich gar nicht ist, sondern eher ein vorbildlicher Musterprofi, der für die Bayern unheimlich wertvoll wäre.

In der Bundesliga reicht es den Bayern in der Regel, wenn sie zu 80-90 Prozent an ihrer Leistungsgrenze spielen. In den Spitzenspielen (CL, Bundesliga gegen Gladbach), insbesondere dann, wenn der Gegner die Bayern unter Druck setzt, haben sie Probleme aus dem Halbgasmodus das Pedal voll durchzutreten. Ist das das Problem oder die Schuld der angeblich schwachen Bundesliga? Nein, es ist einzig das Problem der Bayern.

Und in dem Maße, wie München immer weiter aufrüstet, wird sich diese Tendenz verstärken. These: Je dominanter die Bayern in der Liga, desto geringer die Chancen auf europäischen Erfolg.

Ich habe keine Wertung vorgenommen, ob die Stärke/Schwäche der Bundesliga ein Problem darstellt. Entsprechend habe ich auch der Bundesliga keine "Schuld" an der Niederlage der Bayern zugeschrieben. Für mich zeigt es einfach nur an, dass die Bundesliga in Summe nicht _die_ europäische Topliga ist und auch die Spitzenmannschaften der Bundesliga nicht die europäische Leistungsspitze bilden. Obwohl man so gerne von "Liga der Weltmeister" (angeblich sollen in England und Spanien auch einige Weltmeister spielen) spricht und gerne von oben herab auf den italienischen und (teilweise) englischen Fußball schaut.

Die Bundesliga ist in der Spitze sehr schmal und langweilig, der Abstiegskampf ist spannend aber (auch für einen Abstiegskampf) niveuaarm.

Ob im aktuellen Viertelfinale die besten acht Klubs Europas stehen, wage ich zu bezweifeln. Im Viertelfinale des DFB-Pokals stehen auch nicht die 8 besten Klubs Deutschlands. Der Versuch, aus Porto eine Top-Mannschaft zu machen, finde ich amüsant. Ungeschlagen gegen BATE Barrysau, Atletic Bilbao, Donezk und Basel zu bestehen, finde ich jetzt auch nicht aussergewöhnlich.
Da sollten die "SuperSuper Bayern", die mit 10 Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz die Liga dominierenden Bayern auch ersatzgeschwächt mehr reissen.

Ich bleibe dabei, dass die Leistung der Bayern auch etwas über die Stärke der Bundesliga aussagt. Gemeinsam mit dem Ausscheiden der restlichen 3 CL-Teilnehmer im Achtelfinale und dem bescheidenen Abschneiden deutscher Klubs im UEFA-Cup.

Die Dominanz der Bayern hat (zumindest) diese Saison definitiv etwas mit der stärke der Bundesliga zu tun.
Die Bayern haben aktuell keinen Konkurrenten in der Tabelle.
Das kommt u.a. daher, dass z.B. Wolfsburg viel zu spät angefangen hat zu punkten. Das gleiche gilt auch irgendwo für Gladbach.
Was noch hinzu kommt ist, dass die Bayern die einzige Mannschaft diese Saison sind, die eine gewisse Konstanz an den Tag legen. Alle anderen Mannschaften hatten immer mal wieder einen Hänger drin.
Dass die Bayern gegen stark spielende Gegner Probleme haben sieht man nun zum Ende der Saison immer mehr.
Erst Wolfsburg die einfach mal so 4:1 gewinnen, dann Gladbach die 2:0 gewinnen.
Jetzt Porto.
Das sind Mannschaften die jeden Fehler gnadenlos nutzen.
Und Fehler machen die Bayern in jedem Spiel würde ich mal behaupten.
Nur werden die einfach nicht genutzt.

Zu sagen, dass Porto keine Topmannschaft ist, finde ich jedoch etwas vermessen.
Ja, man hat sicherlich nicht mehr die großen Namen wie ein Hulk, einen Falcao oder einen João Moutinho.
Aber trotzdem spielen da noch verdammt gute Fußballer die man auf keinen Fall unterschätzen sollte!