Das Team rund ums Team | Personaldiskussion

Ein Trauerspiel diese Filzokratie...

Das ganze Konstrukt FC Bayern München ist organisatorisch dermaßen festgefahren und fehlgeleitet!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Jay-Jay063 am 03.07.2020 um 16:21 Uhr bearbeitet

Am Ende des Tages wünsche ich mir nur eine Personalie zurück. Egal in welchem Posten - Basti Schweinsteiger, Fußballgott.

Guten Morgen zusammen, wusste nicht wo ich fragen soll, daher versuche ich es mal hier.

Viele Mannschaften sind nach dem Lockdown schwächer als vorher gewesen. Zwar wart ihr schon davor besser wie der Rest, aber seit dem Lockdown finde ich ist es noch deutlicher geworden. Es scheint, als hat es rund um den Verein eine sehr professionelle, erfolgsorientierte, positive Aura geherrscht. Für mich hat das auch mit der körperlichen Verfassung zu tun - eure zweite Mannschaft hat ja auch nochmal deutlich zugelegt.

Gibt es, einfach gefragt, etwas was ihr anders als die anderen gemacht habt? Oder ggf. etwas was besonders funktioniert hat? Gab es ein Fitness konzept, dass für den ganzen Verein ausgearbeitet wurde?

Für mich ist es schon sehr auffällig wie sehr die Schere nach dem Restart zum Teil auseinander gegangen ist und habe das starke Gefühl, dass bei uns womöglich besser hätte trainiert werden können. Anderen Vereinen erging es wohl ähnlich.

Vielen Dank schon mal und viele Grüße die A8 rüber.

Es gab jeden Tag Fitnesstrainings als Team über Skype, Zoom oder was für ein Programm auch immer da genutzt wurde.
Dazu gab es von einem Spieler (ich weiß gerade leider nicht mehr von wem) die Aussage, dass sich viele Spieler auch nach den offiziellen Trainingseinheiten noch in Onlinegruppen zusammengeschlossen haben und weitertrainiert haben.
Außerdem gab es immer wieder Gäste ( Schweinsteiger, Robben glaub auch), die am Cybertraining reilgenommen haben, vermutlich um die Stimmung auch hoch zu halten.
Ob dabei jetzt aber große Unterschiede zu anderen Vereinen geherrscht haben kann ich leider nicht sagen, da ich die Trainingsprogramme der anderen Vereine nicht kenne.

M. W. n. haben andere Vereine das ähnlich gestaltet, die Frage ist halt, in welcher Intensität das jeweils stattgefunden hat. Wir haben die besten Spieler der Bundesliga bei uns. Die sind nicht nur fußballerisch am besten, sondern eben auch physisch, trainieren auf einem anderen Level und - was ich vor allem im Zusammenhang mit leeren Rängen wichtig finde - haben die richtige/beste Mentalität.

Bei uns ist derzeit ein Teamspirit erkennbar, den es womöglich zuletzt unter Heynckes gab, ein wenig vergleichbar mit 2013, nur dass im Vorjahr keine großen bzw. derart schmerzhafte Niederlagen stattgefunden haben. Die beflügeln sich momentan alle gegenseitig, moderiert von einem tollen Trainer-Team. Zahlreiche Spieler sind in dem Alter, in dem sie die größten Sprünge in ihrer Entwicklung machen können und entsprechend hungrig und lernwillig.

Hinzu kommt, dass individuell stärkere Teams sich ohne Einflüsse von außen noch leichter durchsetzen können, wenn sie sich in die richtige Stimmung zum Spiel versetzen. Wir haben da zahlreiche Akteure, die eben genau das forcieren können und auf dem Feld entsprechenden Input geben. Fehlt dann der Druck von außen, der mitunter schwächere Teams noch einmal pusht, fällt es der überlegenen Mannschaft womöglich leichter, das Spiel zu kontrollieren. Das kommt uns sicher entgegen.

https://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/fc-bayern/2007/News/muenchen-mueller-wohlfahrt-zum-streit-mit-guardiola-konnte-ich-mir-nicht-gefallen-lassen.html

Müller-Wohlfahrt zum Streit mit Guardiola: "Konnte ich mir nicht gefallen lassen"


Hat sich Pep schon jemals zu Müller-Wohlfahrt öffentlich geäußert? Der ehemalige Bayern-Doc jedenfalls wird gar nicht müde das Thema in die Medien zu tragen

Vor allem wo er doch selbst sagt, man habe sich ausgesprochen. Dann könnte man es auch einfach dabei bewenden lassen, wenn man nicht gerade geltungssüchtig ist.

Dieses Thema - vernünftig - zu diskutieren, fände ich ziemlich interessant.
Was das Geschehen außerhalb des Platzes betrifft, bin ich bezüglich anderer Vereine nicht sonderlich kenntnisreich. Daher äußere ich ausdrücklich nur meinen persönlichen Eindruck, wonach viele auch sehr erfolgreiche Konkurrenten durchaus ebenso und auch häufig neuralgische Positionen mit ehemaligen Profispielern besetzen. Für mich stellt sich daher die Frage: Ist das Fußballgeschäft so spezifisch und lernt man während der Profikarriere derart viel über allgemeine essentielle Abläufe, dass sie außenstehenden Fachleute überlegen sind? Oder ist das Geschäft nicht generell auch auf Beziehungen aufgebaut, da es im Kern ja auch um Persönlichkeiten geht? Haben wir da ein eigenes Universum, in dem man jemandem eher vertraut, mit dem man sich mal vor 15 Jahren im CL-Viertelfinale im Mittelfeld beharkt hat, als einem namenlosen Mitarbeiter mit Aktentasche in der Hand?

Denn an und für sich erscheint es natürlich nicht über die Maßen plausibel, wieso bei Stellen mit eher strategischen und/oder verwaltungstechnischen Schwerpunkten Sportler ohne entsprechende Berufserfahrung teils direkt in ziemlich verantwortungsvolle Positionen gebracht werden. Merkt man etwaiges verschenktes Potential nicht, weil alle nach demselben Muster verfahren oder bringen Ex-Spieler tatsächlich handfeste Vorteile mit?

Klar fällt einem da als Beispiel schnell mal der gute Brazzo ein. Von einer kurzen Tätigkeit als Markenbotschafter und Sprachkenntnissen schließt man nun nicht direkt auf Vorstandstauglichkeit. Schon gar nicht auf deren Erlangen innerhalb kürzester Zeit. Das Potential haben offensichtlich selbst die Verantwortlichen lange nicht gesehen und sich stattdessen bei der Sportdirektorensuche dem Spießrutenlauf durch die Presse ausgesetzt, bis man Brazzo dann kurz vor knapp doch noch aus dem Hut zauberte - Anekdoten über Taxifahrten inklusive.
Mir geht es jetzt gar nicht um Kritik an seiner Arbeit, aber man kann nicht in Abrede stellen, dass der FC Bayern nach wie vor existiert und gar nicht so schlecht da steht.
Da frage ich mich dann schon: Lernt sich das Tagesgeschäft eines (stabilen, etablierten) Klubs so leicht oder bringen Ex-Profis für solche Funktionen einfach schon grundsätzlich eine Menge relevanter Qualifizierung mit?

In unserer Firma findet man in leitenden und verantwortungsvollen Positionen entweder Leute mit dem klassischen akademischen Lebenslauf oder aber mit relevanter Berufserfahrung und nach und nach erweiterten Bildungsabschlüssen. Alles andere sind krasse Ausnahmen. Im Fußballgeschäft scheint das eher die Regel zu sein und ich habe tatsächlich keine Erklärung dafür.

Meine Theorie wären die unterschiedlichen sozialen Strukturen.
Der Fußball ist eben immer noch eine relativ kleine Welt mit einer übersichtlichen Anzahl an Akteuren, insbesondere im absoluten Topbereich.
Leute die in diesem Geschäft unterwegs sind kennen sich oftmals seit Jahren oder Jahrzehnten und ich glaube das ersetzt einen Großteil des akademischen Lebenslauf oder klassischer Berufserfahrung, denn wenn wir ehrlich sind sagt sowas oftmals nicht viel aus abseits der Bestätigung einer gewissen Grundkompetenz und selbst da gibt es eine enorme Bandbreite.
Ich glaube ansatzweise kann man es evtl. mit Familienbetrieben vergleichen oder Industriezweigen bei denen jeder den anderen kennt, weil schlicht so übersichtlich und dann oftmals die persönlichen Beziehungen/Erfahrungen entscheidend sind.
Viel hängt halt auch davon ab wie man die Zeit als Profi bewertet. Wie stark lässt man das als "Berufserfahrung" für diverse Funktionen in Vereinen gelten?
Ich glaube auch da hängt es eben enorm von der individuellen Situation ab, sprich wie der Spieler da eben auch veranlagt ist und sich entsprechend schon während seiner aktiven Karriere zeigt.
Fußballer sind da irgendwo ein Mix aus "Auszubildende"/"Quereinsteiger"/"Praktikanten".
Ebenso darf man ja die Besonderheiten der meisten Positionen in Vereinen (zumindest diese über die wir hier diskutieren) nicht ignorieren, denn es ist ja nicht so als würden Fußballer zu Marketingexperten und co. gemacht (da gibt es Beispiele, aber diese Leute gehen dann auch den klassischen Bildungsweg nebenbei), sondern da geht es ja schon entweder um klare Positionen im Fußball selber (Scouts, Nachwuchstrainer etc.) oder eben solche in der Spitze an der Schnittstelle (Sportdirektoren die halt die Brücke zwischen dem sportlichen und dem klassischen Management schlagen müssen).
Im Gegensatz zu anderen Branchen gibt es halt keine Ausbildung oder ein Studium zum Fußballexperten.
Auch hier kommt ja wieder hinzu, dass der Fußball eben auch seine eigene Welt ist. Die Erfahrung als Profi in der Kabine, wie Topfußballer auf dem Niveau ticken, wie Trainer und Spieler auf dem Niveau agieren, wie die Beraterwelt etc. aussieht, all das sind Einsichten die du halt nur in der Praxis erhälst.
Meine These ist daher, dass es schlicht wesentlich einfacher ist sich ordentlich den übersichtlichen "Management"-Teil anzueignen bei dem man ohnehin leicht an Fachkräfte kommt die einen da unterstützen als es ist sich den sportlichen Teil als Managementexperte anzueignen.
Die Leute die dann aus der Wirtschaft kommen (bspw. ein Hainer bei uns) halten sich da ja auch klar zurück.
Ich denke es ist eben für Außenstehende schlicht enorm schwer in diese Fußballwelt rein zu finden, da sie eben auch ein größtenteils geschlossenes System ist.
Daneben muss man auch festhalten, dass das auch finanziell/perspektivisch nicht unbedingt derart attraktiv ist im Fußballgeschäft unterwegs zu sein als bspw. Wirtschaftsexperte.

Abschließend sollte man aber auch nicht vergessen, dass wir selbst bei Profifußballern nur über einen Bruchteil reden der diesen Sprung vom Fußballer zum Vereinsfunktionär macht.
Da findet ja ein enormer Ausleseprozess statt und am Ende nehmen ehemalige Profis dann eben auch Positionen ein bei denen sie halt auch in den Medien an vorderster Front stehen, das verzerrt sicherlich auch die Wahrnehmung (wie oft sieht man bspw. den angesprochenen Hainer in den Medien?).

Mit einer A-Lizenz sollte er die ausreichende Qualifikation für einen U16 Trainer haben.