34. Spieltag: Hertha BSC - Bayer 04 Leverkusen

Hertha und Europa - Ein Drama in IV Akten



PROLOG


Die älteren unter euch werden sich noch erinnern. Es war Mittwoch, der 20.10.1999, die Hertha spielte in der Championsleague, zuhause, gegen den AC Mailand. Die Rossoneri gespickt mit Stars wie Oliver Bierhoff, Maldini oder Andriy Shevchenko. Nach einem weiten Abschlag von Gabor Kiraly kommt der Ball über Umwege dank eines Fehlers von Luigi Sala zu Dariusz Wosz, der Rest ist Geschichte.
Es war einer der größten Siege der Hertha in ihrer europäischen Fussballlaufbahn. Danach kam allerdings relativ schnell die Quittung, die man für die Jahre des Sonnenkönigs Dieter Hoeneß bezahlen musste. Nach knapp 5 Jahren die man in der Spitzengruppe der Bundesliga verbrachte rettet Hans Meyer den Club vor dem drohenden Abstieg.

Der Neue-Alte Trainer Falko Götz bringt die Hertha darauffolgend wieder in das internationale Geschäft, allerdings kommt es 2007 nach schwachen Leistungen des Teams zum Bruch zwischen Trainer und Verein, so dass die klamme Hertha angeblich sogar noch 1 Millionen Euro locker macht, um den Vertrag aufzulösen.
Der Mann, der Hertha danach übernehmen wird ist jemand, der seine Fußstapfen in der Bundesliga bereits hinterlassen hat. Im positiven, wie im negativen Sinne.

Lucien Favre ist wohl aktuell eines der am heißesten diskutierten Themen im deutschen Fussball. Als er damals bei Hertha anfing, lag der Verein am Boden. Das erste Jahr unter Favre war ein Jahr in der die Hertha ihr graues Maus Image kräftig bestärkte. Am Ende steht der 10. Tabellenplatz, nachdem Favre zwischendurch schon den Abstiegskampf ausgerufen hatte. An Europa oder gar die Championsleague war erstmal nicht zu denken.

Dann geschah etwas, womit wohl die allerwenigsten gerechnet hatten und was man in Zukunft bei "Favreteams" öfter sehen würde. Die Hertha spielte in der Saison 2008/2009 komplett über den eigenen Erwartungen. Man spielte sogar lange um die Meisterschaft mit, allerdings konnte man am Ende, nach einer grandiosen 4:0 Niederlage beim Absteiger KSC, "nur" die Europaleague-Teilnahme ins Ziel retten.
Über die nächste Saison möchte man als Herthafan lieber den Mantel des Schweigens hängen, denn es sollte vorerst das letzte mal sein, dass der Hauptstadtclub die europäische Bühne betritt. Favre dankte nach 6 Niederlagen in Serie ab, die Saison wurde mit grandiosen 24 Punkten und dem Gang ins Unterhaus beendet.
Tschüss Europa, Tschüss Bundesliga. Ich glaube zu dem Zeitpunkt war allen, auch Manager Michael Preetz, klar, dass Hertha so schnell nicht mehr ganz oben mitspielen wird.

Die darauffolgenden Jahre waren ein auf und ab der Gefühle. Nach dem erfolgreichen Neuanfang unter Markus Babbel, dem Aufstieg und der erfolgreichen Hinrunde im Oberhaus stieg man wieder ab und wieder auf. Herthas Ziel daraufhin: Etablieren in der 1. Liga.

Es ist schon lustig, wenn man zurück blickt und sich ein paar Was-wäre-wenn-Szenarien überlegt. Was wäre, wenn Hertha damals 2008/2009 die Championsleague erreicht hätte? Was wäre wenn Markus Babbel kein Zerwürfnis mit Preetz gehabt hätte? Und was wäre wenn Michael Preetz, mit dem Rücken zur Wand (nach 2 Abstiegen) nicht den Mut gehabt hätte einen im Vereinsfussball komplett unerfahrenen Trainer einzustellen?

Pal Dardai übernahm 2015 von Jos Luhukay die Position des Trainers der Profimannschaft, nachdem der Verein auf Platz 17 abgerutscht war. Was daraufhin passierte, ist eine auf den Fussball übertragene romantische Geschichte, die selbst Rosamunde Pilcher wohl nicht besser hätte schreiben können.
Der Rekordspieler Pal hält die Hertha dank des besseren Torverhältnisses in der Liga und beendet das darauffolgende Jahr auf dem 7. Platz. Eine Entwicklung, die man wohl weder dem Verein, noch dem Trainer zugetraut hätte. Es roch wieder nach Europa.



AKT I - DIE PROPHEZEIUNG


Als Salomon Kalou sich am Anfang April, 2015 auf zum Interview mit Welt.de macht ist Hertha mitten im Abstiegskampf. Pal Dardai hat das Team zwar gefestigt und eine Einheit geformt, man kassiert weniger Gegentore, aber von einem Team, was in der Bundesliga eine gute Rolle spielt, ist man laut den meisten Experten wohl noch weit entfernt.

Der Championsleague-Sieger von der Elfenbeinküste ist ein entspannter Mensch. Er redet gerne, ist meist gut gelaunt und trotz der vielen Erfolge, die er in seinem Leben bereits feiern durfte, eigentlich als bodenständig bekannt.
Umso mehr überrascht die Antwort, die Kalou auf die Frage gibt, wo er Hertha BSC denn aktuell im deutschen Fussball sehe.

"Aktuell müssen wir schauen, dass wir die Liga halten. Grundsätzlich finde ich, dass eine große Stadt wie Berlin ein großes Team braucht. Hertha BSC hat viel Potenzial und Fans, die immer hinter dem Verein stehen. Das beeindruckt mich, seitdem ich hier bin. Hertha passt zu dieser coolen Stadt. In der kommenden Saison müssen wir von Beginn an da sein. Wenn wir hart arbeiten, traue ich uns den Sprung in die Europa League zu. Dort spielen zu wollen, muss unsere Motivation sein."

Eine solche Aussage, im Abstiegskampf, nach Jahren der Existenzangst. Man hat fast das Gefühl, da scheint jemand mehr zu wissen, als der Rest von uns.



AKT II - DER GRUNDSTEIN


Nach der erfolgreichen Saison 15/16 unter Pal Dardai, in der man den 7. Platz und die damit verbundene Europaleague Qualifikationsrunde, erreichte herrschte in Berlin gute Stimmung.
Der Flughafen war zwar noch nicht fertig, aber von Schönefeld lässt es sich ja auch ganz bequem in die großen Metropolen des Kontinents fliegen. Man muss nur kurz Brondby wegputzen.
Tja, falsch gedacht, Optimist. Pal kündigte bereits zu Beginn der Vorbereitung an, man werde keine Rücksicht auf die Quali-Spiele nehmen, der Fokus liegt auf der Liga und die konditionellen Grundlagen für die Saison müssen geschaffen werden.

Also kam es wie es kommen musste. Hertha fliegt gegen Brondby aus der Quali, als Reaktion darauf wird mit Alexander Esswein ein weiterer Außenbahnspieler geholt. Zuvor stießen bereits der Brasilianer Allan und der dauerverletzte Duda (Inka Bause wäre stolz auf mich) zu den Hauptstädtern.

Den Fokus auf die Liga zu legen, stellte sich später allerdings als durchaus gelungen heraus. Die Hertha spielte zum zweiten mal hintereinander eine grandiose Hinrunde, welche man wiedereinmal auf dem 3. Platz beendete. Stürmerstar Ibisevic (der vor der Saison das Kapitänsamt von Lustenberger übernahm) ballerte die Berliner mit 8 Treffern nach vorne, hinten hielten Eigengewächs John Anthony Brooks, Niklas Stark, Sebastian Langkamp und vorallem der überragende Rune Jarstein den Laden zusammen.
Aber als Berliner ist man mittlerweile misstrauisch, was solch komfortable Situationen angeht. Die letzten Jahre hatten gezeigt, dass die Rückrunde nicht unbedingt Herthas Lieblingsdisziplin ist.



AKT III - HINDERNISSE


Hertha startete alles andere als optimal aus der Winterpause. Aus den ersten 4 Partien holten die Berliner gerade mal 3 Punkte. Zuwenig, wenn man oben dran bleiben will. HInzu kommt das Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund, wo man 120 Minuten gut mitgehalten hat und sich schließlich im Elmeterschießen geschlagen geben musste.

Dann das Spiel gegen die Bayern, zuhause, volles Olympiastadion, was für eine Kulisse.
Hertha spielt gut, Hertha spielt mutig und Hertha geht in Führung. Die Bayern fangen an sich die Zähne an der Berliner Abwehr auszubeißen, bis irgendwann die 90 Minuten rum sind und der Schiedsrichter 4 Minuten Nachspielzeit anzeigte. Die Bayern schafften nach 96 Minuten dann schließlich noch den Ausgleich (huch? Das sind 2 Minuten zu viel? Nicht bei den Bayern) und der nächste Nackenschlag für die Hertha war da.

Der BSC hatte daraufhin große Probleme Konstanz in die Leistungen zu bringen. Nach dem grandiosen Sieg gegen Borussia Dortmund im eigenen Stadion folgten 3 Niederlagen gegen direkte Konkurrenten. Generell scheinen die Herthaspieler in dieser Saison ziemlich schnell Heimweh zu kriegen, denn anders sind die unterschiedlichen Leistungen in der Fremde nicht zu erklären.

Ein weiteres Problem der Berliner in der Rückrunde ist das Verletzungs(pech?). Zuletzt vielen immer wieder Stammspieler aus, so dass Pal Dardai aus der Not eine Tugend machte und junge Spieler in die Profimannschaft warf. Der Erfolg gibt ihm Recht, denn neben Maxi Mittelstädt haben mittlerweile Arne Maier, Florian Baak und Jordan Torunarigha ihren Weg auf den Platz in der Bundesliga gefunden.

Aber wie konnte es sein, dass die Hertha trotz all dieser Schwierigkeiten immernoch alles selbst in der Hand hat? Bedanken darf man sich wohl am ehesten bei der Konkurrenz. Mannschaften wie Gladbach, Schalke, Wolfsburg, Mainz, Frankfurt und natürlich die Leverkusener fanden diese Saison einfach überhaupt nicht statt, so dass die einzigen Teams in der Verlosung um Europa noch Hertha, Köln und natürlich Aufsteiger Freiburg sind. Bremen und Gladbach haben nur noch Außenseiterchancen.

Und dann sind wir auch schon in der Gegenwart angekommen, zwei Tage, vor der Entscheidung um Europa.



AKT IV - DAS FINALE


Samstag, 15:30 Uhr, Olympiastadion Berlin.

Die Sonne knallt, die Fans sind gut drauf, jeder weiß um was es geht. Das Team der Hertha steht vor einem historischen Erfolg, sollte man hier gegen Leverkusen gewinnen wäre man zum ersten Mal seit 8 Jahren wieder für den europäischen Wettbewerb qualifiziert.

Die Aufstellungen werden bekannt gegeben, die Hertha spielt folgendermaßen:

Jarstein-Pekarik, Langkamp,Brooks,Plattenhardt (Herzlichen Glückwunsch)-Darida, Allan-Kalou, Duda, Weiser-Ibisevic

Leverkusen: Leno-Henrichs, Tah, Jedvaj, Wendell-Aranguiz, Baumgartlinger-Brandt,Havertz-Kießling, Chicharito

Das Spiel beginnt.

Beide Mannschaften nehmen sich zu Beginn wenig, die Leverkusener wirken sehr souverän, man merkt doch, dass nach dem letzten Wochenende eine Menge Last von den Schultern gefallen ist.

17. Minute: Dann die erste Chance, nach 17 Minute steht Chicharito nach traumhaften Zuspiel von Kai Havertz alleine vor Jarstein und und und..... Der Berliner Keeper ist wiedereinmal grandios zu Stelle, lenkt den Ball um den Pfosten.

25. Minute: Leverkusen ist hier vorerst die gefährlichere Mannschaft, die Berliner haben zwar etwas mehr vom Spiel, aber die typischen Ballstaffeten in der Innenverteidigung bringen bis jetzt keine Gefahr.

33. Minute: Ein erstes Lebenszeichen der Hertha! Plattenhardt bringt einen Freistoß aus halblinker Position scharf an den Fünfmeterraum, wo Brooks und Ibisevic knapp verpassen.

38. Minute: Jetzt wieder Leverkusen. Kießling schafft es nicht die Flanke von Brandt auf das Tor zu drücken. Der Ball geht ca einen Meter drüber

Halbzeit in Berlin. Noch ist es ein eher langweiliges Spiel indem die Berliner um Kontrolle bemüht sind und Leverkusen bis auf die Riesenchance von Chicharito noch nicht viel gefährliches zustande gebracht hat, aber was nicht ist, dass kann ja noch werden.

55. Minute: Hertha macht Druck. Die Berliner sind gut aus der Pause gekommen, Kalou bereits mit 2-3 Situationen wo der letzte Pass nicht durch kommt, Ibisevic sorgt im Strafraum immer wieder für Unruhe

60. Minute: Wechsel bei den Leverkusenern. Raus gehen Julian Brandt und Aranguiz, neu dafür im Spiel, Kevin Kampl und Leon Bailey.


63. Minute: Und dann wird es direkt gefährlich! Bailey mit enorm starkem Antritt, lässt Pekarik da stehen, die Hereingabe kann von Langkamp geradeso zur Ecke geklärt werden.

67. Minute: Leverkusen macht weiter Druck. Baumgartlinger probiert es aus der Distanz, allerdings viel zu
schwach geschossen, da hat Jarstein gar keine Probleme mit.

73. Minute: Auch Hertha wechselt aus. Für den bemühten Ondrej Duda kommt Alexander Esswein ins Spiel. Hertha stellt um auf 4-4-2

80. Minute: TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR für Hertha BSC! Die Umstellung hat sich gelohnt. Der schnelle Weiser setzt sich gegen Wendell durch, schlägt noch einen Haken um Baumgartlinger und schlägt den Ball dann an den Elfmeterpunkt wo Salomon Kalou zu einem unnachahmlichen Fallrückzieher ansetzt und den Ball a la Klaus Fischer ins Netz befördert. Fast eine Kopie seines Versuches gegen Darmstadt.

86. Minute: Leverkusen scheint geschlagen, die Jungs vom Rhein machen nicht den Anschein, als würden sie hier nun alles nach vorne werfen wollen, auch wenn Trainer Korkut animierend die Außenlinie auf und ab rennt.

90. Minute: Hertha wechselt erneut aus. Runter geht Vedad Ibisevic, neu dafür im Spiel, Genki Haraguchi.

92. Minute: Pal Dardais Kaugummi müsste sich bei der Kauintensität bereits vor 20 Minuten aufgelöst haben. Der Berliner Trainer nimmt nun seinen letzten Wechsel vor. Der junge Torunarigha kommt für Salomon Kalou ins Spiel um die Defensive zu verstärken.

93. Minute: TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR für Hertha BSC! Alexander Esswein wird von Allan geschickt und läuft ganz alleine aufs Tor zu, guckt hoch, schießt nicht sondern rennt einfach am Keeper vorbei und schiebt dann ein. Super, wenn sich Spieler auf ihre Fähigkeiten besinnen. Das Spiel ist entschieden.

94. Minute: AUS.ENDE.VORBEI. Hertha BSC spielt nächstes Jahr in der Europa League! Die Szenen die sich hier abspielen sind kaum mit Worten zu erfassen, die Spieler gehen zum feiern in die Ostkurve, das Stadion bebt und Marvin Plattenhardt verpasst Michael Preetz sogar eine Bierdusche. Das wars aus dem Olympiastadion, indem gerade wahrlich mehr als nur ein Hauch Europa in der Luft liegt.



EPILOG


Und so machte sich die Hertha auf, Europa zu bereisen. Die Mannschaft aus der Hauptstadt Deutschlands hat großes geschafft. Doch Pal, Micha und ihren Jungs stehen noch weitere große Aufgaben bevor. Die erste wichtige Frage wird sein wer kommt und wer geht? Ein neues Stadion? Wo?

Die Welt hält sicher noch viele Überraschungen für unsere Helden aus Berlin bereit, doch eine Sache ist gewiss, den heutigen Abend werden sie nicht so schnell wieder vergessen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von vanscap am 18.05.2017 um 16:20 Uhr bearbeitet

Ganz ehrlich ich finde wir sind bisher nicht wirklich schlechter.
In der 1. Halbzeit wollte man schlicht zu viel zu schnell.
Wir haben nicht wie sonst verschleppt und kontrolliert abgebaut,
sondern zu schnell zu steil gespielt.
Gegen Leverkusen kann so etwas, wie zu sehen, tödlich sein.
Vorallem wenn viele individuelle Fehler wie von Brooks, Torunarigha, Allan und auch Kalou und Weiser dazukommen.
Selbst nach Chancen müsste es 4:4 oder ähnlich stehen.
Kaufen können wir uns davon leider nichts.
Für mich hat diesmal auch Dardai Aktien drin:
Das ZM ist gegen eine Mannschaft wie Leverkusen einfach zu dünn.
Die IV hätte ich sicherlich auch anders gebildet (mit Brooks und Langkamp).
Und mit Haraguchi für Esswein jemanden gebracht, der a) gegen Darmstadt gut gespielt hat und b) mehr für unsere Ballsicherheit und Defensive tut.

Edit: Und es kommen noch mehr Dummheiten dazu.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von LichtBerlin am 20.05.2017 um 16:54 Uhr bearbeitet

Ich glaub einige brauchen eine Brille oder nehmen so starke Medikamente das sie sich die Herthaspiele der Rückrunde schön geschluckt haben . Die Hinrunde war weit über unserem Niveau aber die Rückrunde bis auf 2-3 Ausnahmen war eine Katastrophe . Ja Platz 6 ist toll , aber man muss über die Rückrunde reden und nicht mit Platz 6 tot schweigen sonst gibt es Stillstand und der hat uns schonmal nach unten gezogen . Und nur zur Info mir wäre auch Platz 7-10 recht wenn ich dafür Fußball sehen darf von Hertha und nicht irgendwelche Grausamkeiten . Wenn das unsere neue Hertha war schau ich mir lieber die 2te an .

Puuh nach so einer Klatsche und dem Abrutschen auf Platz 6 ist es natürlich schwer sich am Ende wirklich zu freuen, aber wenn ich paar Minuten in mich gehe und die Saison Revue passieren lasse, kann ich mich extrem über diese Leistung freuen.

Nach der Pleite gegen Bröndby und dem Zittern in der 1. Runde in Regensburg waren wir für die meisten schon wieder neben Darmstadt Abstiegskandidat Nummer 1 und am Ende standen wir 34 Spieltage lang unter den ersten 6 und hatten wieder nie was mit dem Abstieg zu tun. Mensch was würden andere Vereine dafür tun.
Besonders gern erinnert man sich doch an den ersten Spieltag zurück, welcher letztendlich vielleicht den Schlüsselmoment für diese tolle Saison hatte. Die pure in Enttäuschung und Wut über den Ausgleich und dann quasi mit dem Schlusspfiff der pure Wahnsinn durch Schieber. Tränen hatte ich in den Augen.
Danach sogar einen Rekord in der Bundesliga geschafft mit 3 Siegen zum Start. Die Hinrunde war sowieso wieder der blanke Wahnsinn.

Die Rückrunde erinnerte natürlich wieder stark an die letzte Saison. Aber letztendlich muss man auch sagen, dass wir extrem viel Pech mit den Verletzungen hatten. Ein Weiser hat über die Hälfte der Saison verpasst. Den Jungen können wir nicht ersetzen. Der Königstransfer Duda fand leider wegen einer Verletzung nie statt. Brooks, Plattenhardt und Stark immer wieder mit Problemen. Und am Ende hat man mit 19 Punkten trotzdem eine akzeptable Runde gespielt.
Natürlich hatten wir das Glück das die Konkurrenz unsere Schwäche nicht ausnutzte, aber wenn man sich in der Hinrunde ein Polster erspielt und am Ende auf Platz 6. steht, dann hat man das auch verdient.

Die Heimspiele waren bis auf die letzten zwei fast immer eine Freude. Wir haben Schalke, Gladbach, den BVB geschlagen und hatten die Bayern am Rande einer Niederlage. Die blöde Auswärtsserie hat man letzte Woche beendet und nimmt sie nicht als Last mit in die neue Saison.
Dazu wurden mit Torunarigha und Mittelstädt zwei Talente ganz nah an den Kader herangeführt und weitere Talente wie Maier, Kade, Baak oder Dardai hatten die ersten Minuten in der Bundesliga auf dem Platz oder auf der Bank.

Natürlich wird es mit der Dreifachbelastung schwieriger und es ist die Aufgabe jetzt den Kader dafür aufzustellen. Es gilt nun Quantität durch Qualität ersetzen. Solche Transfers wie Esswein dürfen nun nicht mehr passieren. Andere Spieler wie Stocker, Haraguchi oder Pekarik sollte man bei aussichtsreichen Ersatz und entsprechenden Angeboten ziehen lassen. Alle 3 sind super Typen, aber haben in ihren Spiel eine große Schwäche für die sie in der Bundesliga oft Tribut zollen müssen.
Ich drück den BVB die Daumen und hoffe sie schießen uns in die Gruppenphase. Ich hab die große Hoffnung, dass die EL die jungen Spieler um Brooks und Weiser reizt und sie früh den Fokus auf eine weitere Saison bei Hertha legen. Ich hab auch die Hoffnung, dass der Kader für die EL gut aufgestellt wird. Wir haben viele junge Spieler, welche in der EL problemlos reingeschmissen werden können. Wir sollten diese Chance nutzen und nicht nur Angst vor einem großen Einbruch in der Bundesliga haben.

Ich freue mich jetzt auf das Pokalfinale und hoffe, dass wir danach richtig feiern können und dann genießt man als Hertha Fan auch die Sommerpause. Die letzten Wochen waren einfach wieder kräftezehrend
Ich bin gespannt wen wir nächste Saison im Falle der sicheren EL Quali bei der Hertha sehen werden und freu mich auf die neue Spielzeit.

In diesem Sinne schöne Sommerpause allen und ein kräftiges HA HO HE.

Nachdem meine Wand jetzt ne Delle hat ( danke dafür ) zurück zum Thema . Schön ist PLatz 6 JAAA bist du jetzt überzeugt das ich mich freue gut . Ändert aber am O Ton nix , das die Rückrunde scheisse war auch wenn 19 Punkte raus gekommen sind aber die Einstellung zur Arbeit hat gefehlt . Wenn man einen Gegener nicht ausspielen kann dann sollte ich ihn zumindest tot Kämpfen und da fehlte in der Rückrunde eine Menge zumeisst immer eine Halbzeit . Aber wir wollen uns ja freuen und feiern , und hoffen das Dardai sich und die Jungs mal hinterfragt ob alles so rosa rot war .