28. Spieltag: 1.FSV Mainz 05 - SC Freiburg

Wie wäre es mal mit einer Runde BS-Bingo?

1. Bell ist an mindestens einem Gegentor mitbeteiligt.
2. Gbamin verliert im Aufbau bei einem Dribbling den Ball, woraus mindestens ein gefährlicher Konter resultiert.
3. Brosinski leistet dem Gegenspieler nur Begleitdienst, der dann ein Tor erzielen oder vorbereiten kann.
4. Mateta verballert mindestens eine hunderprozentige Torchance.
5. Schwarz wechselt bei Rückstand einen defensiven Mittelfeldspieler ein.
6. Öztunali rennt in den Gegenspieler und verliert den Ball.
7. Latza passt den Ball aus 3 Metern dem Gegner in die Füße.
8. Ein Handspiel im Strafraum resultiert in einem zweifelhaften Elfmeter.
9. Ein glasklares Foul an einem Mainzer im Strafraum wird nicht geahndet.
10. Bell redet das Ergebnis nach Schlusspfiff schön.
11. Schwarz macht das Ergebnis an "Details" und "fehlendem Matchglück" fest.
12. Schröder legt all seine Hoffnungen auf einen Sieg ins nächste Spiel.

Falls wem noch was einfällt, was "sportlich" gesehn in den letzten Monaten typisch Mainz 05 ist, kann er das gerne ergänzen.^^ Jeder wählt dann 5 und wir sehen am Freitag was davon vorkam.

Bitte entschuldigt, liebe Mitforanten, aber mehr als Galgenhumor hab ich momentan nicht für diese Mannschaft übrig.

Woche um Woche um Woche macht man dieselben Fehler, kassiert (historisch) hohe Niederlagen und zeigt teilweise für eine Profimannschaft erschreckende Mängel in manchen Fußballgrundlagen.

Dazu dann noch ein kaum bis gar nicht funktionierender Matchplan ohne Alternative.

Selbstverständlich hoffe ich auf einen Heimsieg, ohne Frage.
Ich erwarte aber nur eine weitere Niederlage. Woher soll auch der Glauben an etwas anderes kommen?

Zur Aufstellung: vermutlich ersetzt Gbamin einfach nur Kunde.

So, meinen seit Monaten allgegenwärtigen Pessimismus ausgereihert. Jetzt kann ich völlig neutral das Ergebnis am Freitag abwarten. ^^

Streich und auch die Freiburger stellen in der Bundesliga eine Besonderheit dar, da mit wenigen Mitteln und starker Einbeziehnung des Nachwuchses ansehnlicher Bundesligafußball geboten wird. Freiburg wird auch dieses Jahr mit dem Abstieg nichts zu tun haben, was mich und auch viele hier sicherlich freuen wird. Seine manchmal überzogene Emotionalität sei ihm daher verziehen, insbesondere weil sein Herzblut authentisch ist und gepaart mit seiner Fußballkompetenz den deutschen Fußball bereichert.

Heute war es sicherlich ein sonderbares Spiel, da wir eigentlich relativ verunsichert agiert haben und nicht viel auf ein solches Ergebnis hingedeutet hat. Fehler wie die von Schwolow darf man sich aber -auch in Mainz- nicht erlauben. Sonst waren die Tore sehr gut herausgespielt (Boetius ist hier hervorzuheben) und Müller zum Teil hervorragende Paraden gezeigt hat.

Der Sieg war sehr wichtig und sollte auch jegliche Gefahr, noch einmal in den Abstiegsstrudel zu geraten, beseitigen. Auch Schwarz kann wieder durchatmen, denn die Rückrundenbilanz mit den vielen hohen Niederlagen liest sich objektiv nicht sonderlich gut.

Eines noch zu Bungert vs. Bell:

Es mag kein schlechter Schachzug sein, Bell mal aus der Schusslinie zu nehmen. Es sollte aber keiner hier ernsthaft glauben, dass Bungert besser ist als Bell oder mehr Stabilität bringen wird.

Bell wird in diesem Forum zerrissen von den gleichen Leuten, die sich bei Onisiwo hervorgetan haben.
Dann kommt eines zum anderen bis jeder kleine Ballverlust als Indikator einer Formschwäche herangezogen wird. Das Spiel spiele ich nicht mit.

Wenn ich sehe, wie gut Onisiwo das Tor gemacht hat - technsich fein und trockener, harter Abschluss ohne zögern- und das Tor für Mateta mustergültg aufgelegt hat,

dann kann ich nur noch über viele hier eifrig agierenden vermeintlichen Forumsexperten lachen!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Genug_ist_genug am 05.04.2019 um 23:22 Uhr bearbeitet

Freiburg hat heute das erlebt, was wir auch oft genug die letzten Spiele erlebt haben. Selbst wenn man fußballerisch ebenbürtig oder sogar besser ist, ist das Momentum meist doch das Entscheidende. Das war so in Berlin, das war so in Bremen und auch gegen Gladbach. Das Pech, dass man in den ganzen Spielen hatte, hatte man heute als Glück. Die Bälle, die in den ganzen Spielen nicht reingingen, die gingen heute rein. Die Gegentore, die man in den Spielen noch gefangen hätte, gingen heute vorbei oder wurden von einem überragenden Florian Müller pariert.

Erfreulich ist auch, dass man mal wieder eine starke Laufleistung gesehen hat. Das war sicher auch ein wichtiger Erfolgsfaktor heute.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von dende82 am 05.04.2019 um 23:34 Uhr bearbeitet

Du sag mal, hast du das Interview überhaupt gehört?

Er sagt genau das Gegenteil von dem, was du behauptet hast. Und inhaltlich hat er recht. Nach 25 Minuten haben die Mainzer schon fast 10 Fouls, allesamt taktisch, natürlich nicht "direkt" einen Angriff unterbunden, aber jeglichen Spielfluss. Da muss der Schiedsrichter dann auch mal durchgreifen. Alleine schon, dass ein Einwechselspieler (Bungert glaube ich) in Halbeit 1 den Ball wegwerfen darf, und damit ins Spiel eingreift, Mainz sich ordnen lässt, und das nicht sanktioniert wird.. sowie einfach zahlreiche Fouls ohne Karte und sogar ohne Ermahung, das war einfach nicht ok in Halbzeit 1 vom Schiedsrichter. Mainz keinen Vorwurf - das ist so natürlich clever, wenn der Schiedsrichter nichts macht, und man keinen Zugriff aufs Spiel hat. Und Streich hat betont, dass er ein guter Schiedsrichter ist, noch jung, aber eben in Halbzeit 1 in diesen Situationen falsch lag.

Davon abgesehen kein Wort zum kleinen SC (SC, bitte, nicht FC, ihr seid ja auch nicht der VfR Stuttgart), einfach nur nüchtern das Spiel analysiert, die eigenen Fehler und die Kaltschnäuzigkeit der Mainzer angesprochen, that's it.

Von dem "der kleine SC" ist er schon länger weg, geht da viel nüchterner ran. Wenngleich es natürlich schon auffällig ist, wie unterschiedlich Situationen bewertet werden - warum der VAR beispielsweise bei Pavard nicht eingegriffen hat im Spiel gegen uns, das weiß keiner, klarer Tritt, Ball sogar möglicherweise noch im Spiel - auf jeden Fall glasklare Tätlichkeit. Oder Söyüncü gegen euch, dieses "Handspiel" nebst rot durch VAR, die zwei Spieler im Abseits, die aktiv unsere Abwehrspieler wegblocken und Gomez so zum Tor kommt im letzten Heimspiel.. um nur die Ungereimheiten gegen Stuttgart mal zu nennen. Auch das Abseitstor gegen Wolfsburg zum 4:3 - da wurde dann argumentiert, dass es egal ist, ob die Spieler noch eingreifen können, die Behinderung zählt. Heute beim 1-0 steht auch ein Mainzer im Sichtfeld von Schwolow - nach der Argumentation damals war das heute glasklar Abseits. (Für mich nicht, um das klarzustellen - wenn niemand mehr eingreifen kann, ist das auch egal, ob da noch irgendwo jemand rumsteht und möglicherweise eine Sicht versperren könnte - nur war das damals nicht die Argumentation des DFB und hätte heute folgerichtig auch nicht zählen dürfen).

Insgesamt ist das nicht zu verleugnen, dass es so manche absurde Situationen beim SC gibt, die bei "größeren" Vereinen einfach medial deutlich mehr aufgearbeitet würden. Man stelle sich vor, Bayern schießt in der 94. das 4-3 wie wir gegen Wolfsburg, und der VAR greift ein, weil Müller irgendwo neben dem linken Pfosten im Abseits steht, der Ball aber ins rechte Eck ohne Abwehrchance geht. Absurd halt. Oder der VAR sich in der Halbzeit mal kurz meldet und die Spieler zum Elfer zurückholt aus der Kabine. Absurd. Würde gegen Bayern oder Dortmund einfach nicht passieren, da wette ich. Und ja, da macht es dann schon was aus, wie groß der Verein ist.

Von Streich hört man dazu allerdings nichts, und mit heute hat das auch nichts zu tun. Ich mag nur den Vorwurf nicht, er würde das so machen, obwohl es nicht (mehr) stimmt. Der kleine SC, das war damals vor allem auch, als er den Laden übernommen hat und die Vorgänger im Sportvorstand (Dutt) in mehrere Verträge Ausstiegsklauseln eingebaut hatte, so dass die halbe Mannschaft, die gerade in die EL eingezogen ist und die CL knapp verpasst hatte, gegangen ist, weit unter Marktwert. Kruse, Caligiuri, Baumann, Makiadi, Rosenthal etc pp. Das und auch da so einige eiiiigenartige Entscheidungen der Schiedsrichter (kein Vorwurf, dass sie das absichtlich machen, aber unterbewusst spielt es sicher eine Rolle, dass die mediale Antwort nicht so mächtig ist, wenn man grenzwertige Entscheidungen trifft, die an sich schwer vertretbar sind.



Für heute Glückwunsch an Mainz, das Tor stark getroffen, hinten einen erstklassigen Müller. Insgesamt war das spielerisch aber nicht so überragend, ehrlich gesagt, was sich komisch anhört vom Fan einer mit 0-5 heimgeschickten Truppe. Der Klassenerhalt war das aber ziemlich sicher, Glückwunsch auch dazu! Mainz gehört für mich zu den sympathischeren Truppen der Liga.

Boetius heute mit einem göttlichen Spiel und Mateta hat endlich mal die Vorlagen bekommen, die er benötigt.
Onisiwo auch viel Schwung von der Bank gebracht und sich belohnt. Super.

Insgesamt hatten wir heute trotzdem mehr Glück als Verstand, aber haben das Glück auch erzwungen.
Hinten haben wir mehr als genug zugelassen. Wenn Flo nicht so einen glänzenden Tag gehabt hätte...hätte es auch 5:5 ausgehen können. Gerade nach der Halbzeit kam man wieder total schlampig aus der Kabine. Unverständlich.

Was mich absolut aufgeregt...wir sind eine Bundesliga-Mannschaft und schlagen jeden verdammten Ball lang hinten raus. Spielidee bei eigenem Abstoß absolute Fehlanzeige!
Blöd...ist, dass dieser Kick-and-Rush Fussball heute gg Freiburg auch noch zum Erfolg geführt hat - das wird dazu führen, dass wir weiterhin so planlos agieren werden - auf die Dauer wird man mit diesem Fussball aber keinen Erfolg haben. Nicht jeder verteidigt das so dilettantisch wie Freiburg heute.

Also ich will nur kurz was sagen und morgen wieder Stellung beziehen .

Schwarz hat heute bei der Aufstellung alles richtig gemacht , Bell brosi und Levin nicht im Kader bzw in der start11 !

Will überhaupt nicht meckern oder sonstiges aber ich fand uns bis zum 1. welches ein Geschenk war klar unterlegen . Und insgesamt erst nachdem die Köpfe Broncs 4:0 gehangen haben, waren wir besser . Spielerisch haben wir heute wegen der Qualität der Einzelspieler überzeugt . Boetius aaron Niakhate mateta überragend , donati einfach ein Mentalität Monster VERLÄNGERN! Das Ergebnis täuscht über die bestehenden Probleme hinweg!

Also geiles Ergebnis und freut mich für die Jungs aber 5 Tore besser waren wir nur vorm Tor und im Tor . Insgesamt hätte das heute ohne die Einladung von schwolow auch gut und gerne ganz anders ausgehen können.
Ich mein ja nur , wenn man Niederlagen differenziert betrachten muss dann auch so ein Spiel .
Dieser Beitrag wurde zuletzt von R-Block am 06.04.2019 um 00:23 Uhr bearbeitet

Erst einmal Glückwünsche aus Freiburg nach Mainz. Außerdem muss ich - als zumeist stiller Leser - sagen, dass es Spaß gemacht hat - bis auf wenige Ausnahmen - euren Spieltagsthread durchzulesen. Das waren sehr sachliche Einschätzungen ohne Fanbrille - wie dies leider häufig in anderen Foren der Fall ist. Manchmal auch bei uns.

Zum Spiel eigentlich alles gesagt. Es haben zwar irgendwie alle Parameter für Freiburg gesprochen - aber letztlich ist Fußball ein Ergebnisspiel und da war Mainz deutlich effektiver. Man kann die beiden Spiele (Hin- und Rückrunde) sehr gut miteinander vergleichen. In Freiburg hat Schwarz mit seiner Taktik Freiburg die ersten 20min überrascht und es stand schnell 2:0. Da war das Spiel entschieden ehe Streich die Taktik änderte. Diesmal hat Freiburg Mainz taktisch überrascht (auch wenn Mainz im Vorfeld ja meinte, dass man mit der 3er/5er-Kette rechnete. Da allerdings das Personal gegenüber Bayern nicht getauscht wurde, war es für Mainz wohl schwer vorhersehbar, wie der Systemwechsel aussehen würde). Kurzum: So wie Mainz im Hinspiel den Auftakt domininert hat, so war gestern Freiburg die klar bessere Mannschaft in den ersten 20 Minuten. Was im Gegensatz zu Mainz im Hinspiel fehlte, war das Tor.

Das Mainzer Tor zum 1:0 natürlich aus dem Nichts und ein absolutes Geschenk. Aber mit der anschließenden Taktikumstellung von Schwarz und den darauffolgenden 25 Minuten hat sich Mainz die Führung nachträglich verdient - so wie sich Freiburg vor Wochenfrist das Unentschieden und das Glück in der Schlussphase gegen die Bayern durch eine starke erste Halbzeit "verdient" hatte. Bei Freiburg auch auffällig: Irgendwie hat das Schuhwerk nicht gepasst. Ständig rutschte man weg, so auch Frantz bei seinem Rettungsversuch auf der Linie vor dem 2:0.

Hätte Freiburg nach der Pause mit den Chancen schnell das 3:1 gemacht, da hätte es noch mal richtig eng werden können. Aber letztlich war die zweite Halbzeit dann ein Spiegelbild der ersten Halbzeit. Freiburg am Anfang deutlich besser, mit sogar noch mehr klaren Gelegenheiten, aber Mainz dann eiskalt - und auch das ist eine Qualität. Letztlich waren das Spielglück, taktische Entscheidungen und Effizienz auf Seiten der Mainzer, so dass ein unter dem Strich verdienter, aber natürlich viel zu hoher Sieg herausgesprungen ist.

In der großen Hoffnung, dass wir nächstes Jahr wieder zwei Mal aufeinander treffen und wir dann unseren Mainz-Fluch irgendwie besiegen können. Wie sagt unser Christian so schön: "Je öfter man hintereinander gegen eine Mannschaft verliert, umso größer ist die Chance, beim nächsten Mal dann zu gewinnen." In diesem Sinne, allen hier ein sportliches Wochende.

Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Das war spielerisch natürlich keine Glanzleistung gestern. Gerade die erste Viertelstunde war vielleicht die schlechteste Phase, die wir in dieser Saison auf dem Platz gebracht haben. Gefühlt jeder zweite Pass war beim Gegner und wir hatten da Glück, dass Freiburg nicht die Mittel gefunden hat, um gefährlich vors Tor zu kommen. Die Chancen des SC in der ersten Hälfte waren ja allesamt Distanzschüsse (von einem gestern guten Pascal Stenzel).
Umso beachtlicher, wie sich unsere Mannschaft dann ab der zwanzigsten Minute, wohlbemerkt durch einen Schnitzer vom Gästetorwart extrem begünstigt, gefangen hat. Die Leistung vor dem gegnerischen Tor war gestern effizient und die Art und Weise, wie wir die Treffer zwei bis fünf herausgespielt war überragend. Da haben die Jungs echt schön kombiniert, mit viel Tempo und Druck zum Tor und eben jener Abgezocktheit im Abschluss.

Ich würde behaupten, dass wir mit dieser offensiven Kreativität und Entschlossenheit in Bremen hätten um einen Punkt mitspielen und die Spiele gegen Mönchengladbach und in Berlin sogar hätten gewinnen können (Ich nehme da mal allein die Großchancen von Anthony Ujah, inklusive zweier Alutreffer bei der Hertha als Beispiel). Gestern war eben nicht alles gut, die letzten Wochen nicht alles schlecht. Oder wie der Trainer sagte: Diesmal haben die Kleinigkeiten eben gepasst. Daran, dass der Sieg letztlich verdient war, bestehen auch keine Zweifel. Dafür hat Freiburg einfach zu viel liegen lassen und hinten zu viel zugelassen.

Die Wechsel in der Startelf kann man natürlich nicht rügen. Gerade Niko Bungert hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Es freute mich für ihn, dass er nach so langer Zeit wieder spielen durfte und auch gut in die Partie fand. Ein Highlight war ganz sicher seine Rettungsgrätsche in Hälfte eins. Defensiv steht er einfach gut, wenn er nicht so extrem verletzungsanfällig wäre, wäre er vermutlich noch ein paar Jahre ein guter Back-Up.

Giulio Donati hast du angemerkt, dass ihm die Spielpraxis natürlich schon fehlt. Gerade in der Freiburger Druckphase in Hälfte zwei war es vor allem seine Seite, die hinten recht offen war. Da ist er das ein oder andere Mal zu weit aufgerückt. Um dann wieder rechtzeitig hinten zu sein, da fehlte im dann das Tempo. Dann noch die Diagonalbälle, die quasi allesamt nicht ankamen. Klar, er wirft sich immer voll rein. Aber fußballerisch und taktisch fehlt es mir da ein wenig. Letztlich war sein Einsatz natürlich aus der Not heraus geboren, Daniel Brosinski befindet sich in einem Leistungstief und Phillipp Mwene steht leider nicht zur Verfügung. Umso besser, dass man mit Donati einen soliden Mann in der Hinterhand hat.

Ansonsten bleibt mir Jean-Philippe Gbamin ein wenig ein Rätsel. Gerade wenn du denkst, dass er jetzt in Ruhe sein Spiel runterspielt, hat er wieder einen Lapsus drin (wie gestern in Hälfte zwei den gefährlichen Querpass vor dem eigenen Sechzehner). Ansonsten habe ich ihn leicht verbessert gesehen. Vielleicht war die Disziplinarmaßnahme letzte Woche ein Signal für ihn.

Ja, ansonsten war die Hintermannschaft und das ZM ganz gut drauf. Kunde und Danny Latza haben sich nach Anfangsproblemen gut in die Partie gekämpft, Moussa Niakhate war gewohnt abgeklärt und Aaron hat nicht nur bei der Vorlage zum 3:0 gezeigt, weshalb er extrem wichtig für unser Flügelspiel ist. Dazu stand er auch defensiv gut.

Für unser sechstes Spiel in der laufenden Runde ohne Gegentor brauchte es dann freilich auch einen überragenden Florian Müller. Er hat echt gehalten, was auf den Kasten kam. Vor allem gegen Luca Waldschmidt, der nach seiner Einwechslung guten Schwung in die SCF-Offensive gebracht hat, hat er einmal sehr stark auf der Linie gehalten und sich insgesamt mit seiner Leistung für die Elf der Woche beworben.

Und dann wären da natürlich die Torschützen: Jean-Paul Boetius, Jean-Philippe Mateta und Karim Onisiwo. Wobei ich Boetius hier eigentlich besonders hervorheben möchte. Die Reaktion und technische Verarbeitung beim 1:0, die Balleroberung vor dem 2:0 mit anschließendem weiten Sprint und guten Pass in die Schnittstelle, der Einsatz und die Übersicht beim 3:0 sowie der Pass beim 4:0. Für mich der stärkste Mainzer am gestrigen Abend mit seinem bisher wohl besten Spiel im 05-Trikot. Zudem zieht er in Sachen Torvorbereitung mit Brosinski auf sechs gleich.

Mateta scheint seine Form wiedergefunden zu haben und machte das, was ein Stürmer machen muss. Abgezockt beim 2:0 (auch davor beim Schuss ans Außennetz), ansonsten wieder robuster in der Ballbehauptung und somit ein ständiger Unruheherd. Da fiel es quasi kaum auf, dass Robin Quaison gestern gefühlt gar nicht im Spiel war.

Und von der Entwicklung Onisiwos bin ich in den letzten Wochen ohnehin sehr angetan. Er wirft sich immer komplett rein und die Treffer scheinen ihn extrem Selbstvertrauen gegeben zu haben. Zumindest kann er seine Technik immer besser ausspielen. Schon gegen Schalke hat er das gezeigt und gestern bei seinem eigenen Treffer zum 4:0 war sowohl die Hackenaktion zum Aussteigen des Gegners als auch der Abschluss allererste Sahne. Dann noch die gute Flanke, nachdem er zuvor schön in den Sechzehner dringt, zum 5:0. Die Entwicklung passt. Freut mich auch, dass die Option gezogen wurde. Vielleicht kommt ja auch noch etwas, weil man vor ein paar Wochen noch davon sprach, dass ggf. sogar über 2020 hinaus verlängert wurde. Vom Zeitpunkt her würde ich vermuten, dass die Option Ende März auslief, man da schon mal auf der sicheren Seite sein wollte (wurde ja am 26.03. gezogen) und sich dann vielleicht jetzt nochmal in Ruhe zusammensetzt.

Was mir gestern auffiel war das In-Game-Coaching von Sandro Schwarz. Er war da deutlich präsenter als in den Wochen zuvor. Gerade in der ersten Viertelstunde hat er den Jungs ordentlich Wind gemacht. Später dann sowohl in der ersten Halbzeit als auch in Hälfte zwei mit Zetteln aufs Feld oder ans Feld (vermute, dass damit die gelbe Karte von Maxim irgendwas zu tun hatte?!). Letztlich hat er mit der Systemumstellung auf ein 4-2-3-1 dann auch etwas mehr Sicherheit in unser Spiel gebracht. Die für unsere Verhältnisse recht frühe Einwechslung von Onisiwo war auch nochmal wichtig für das Spiel. So hattest du einen frischen Mann, der bei Kontern in der Freiburger Druckphase (wie dann ja auch geschehen) nochmal ordentlich Dampf machen kann.

Insgesamt daher ein gelungener Abend, auch wenn (wie vielfach hier bereits erwähnt) spielerisch keine Glanzleistung. Wichtig für die Mentalität und das Selbstvertrauen sollte es trotzdem geben. Gerade weil man hinten mal wieder die Null halten konnte und vorne ein Feuerwerk abgefackelt hat.