27. Spieltag: Eintracht Braunschweig - MSV Duisburg

Eigentlich war das inklusive der gelungenen Typisierungsaktion ein runder Nachmittag - abgesehen von dem kriminellen Wind und den letzten 30 Minuten des Spiels. Es wäre nicht unsere Eintracht, und schon gar nicht in dieser Saison, wenn man nicht gegen Ende noch das Nervenflattern bekommen würde.

Schon zum Ende der ersten Halbzeit "Ihr könnt nach Hause fahren" und "So ein schöner Tag" anzustimmen war definitiv zu früh. Fortuna beispielsweise reichte vor ein paar Wochen gegen Regensburg eine 3-Tore-Führung nicht einmal für einen Punkt.

In der ersten Halbzeit konnte man gegen unstrukturierte und etwas schläfrige Duisburger wie erhofft die individuellen Qualitäten von Abdullahi und Nyman sowie einen von Scholtysik einstudierten Standard zu drei tollen Toren nutzen.

Einzig der King wollte sich auf Seiten des MSV von Anfang an sichtbar wehren und stellte - so wie früher bei uns - gestern Tingager und Valsvik mit seiner Ballbehauptung vor einige Probleme.

Vereinzelt konnten die Duisburger schon in der ersten Halbzeit ihre Offensivqualitäten demonstrieren. In der zweiten Hälfte stellten sie dann sehr häufig unter Beweis, warum sie sich in der ersten Tabellenhälfte befinden. (Es ist sowieso grundsätzlich bemerkenswert, dass die Qualitäten aller drei Aufsteiger vor allem in der Offensive zu finden sind.)

Abdullahi hätte nicht nur unmittelbar vor Abpfiff den Deckel drauf machen können und auch wenn sich die Mannschaft fest vorgenommen hatte, dem zu erwartenden Druck des Gegners zu widerstehen, fiel dies immer schwerer.

Die Auswechslungen von Khelifi und Kumbela fand ich eigentlich richtig, da beiden, insbesondere Khelifi, nicht viel gelang, doch Bulut und vor allem Zuck konnten nicht für die gewünschte Entlastung sorgen.
Ein Problem in der zweiten Halbzeit war unter anderem, dass man in der Offensive kaum Freistöße gepfiffen bekam und selbst zu viele in der eigenen Hälfte verursachte.

Bei dem Freistoß, der zum ersten Gegentor führte, ließ man sich offenbar überrumpeln. Das Eigentor von Valsvik war fast baugleich mit dem von Knoche einen Tag zuvor.

Letztlich ist der Sieg trotzdem vor allem wegen der großartigen Leistung in der ersten Halbzeit verdient.
Eine positive Zweikampfbilanz und eine bessere Passgenauigkeit sind Indikatoren dafür, dass man die Leistung im Vergleich zu Spielen wie in Fürth steigern konnte, was auch dringend nötig war.

Neben Abdullahi und Nyman konnten für mich Fejzic und über weite Strecken Kijewski, Boland, Hochscheidt und die beiden Innenverteidiger überzeugen. Sauer wirkte zumindest verbessert und lieferte eine recht solide Leistung ab.

Mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause gehen zu können und zumindest kurzfristig einen einstelligen Tabellenplatz inne zu haben ist erst einmal sehr positiv.

Mit elf Punkten aus den letzten sechs Spielen nimmt man zusammen mit Bochum den zweiten Platz der Formtabelle ein, das Auswärtsspiel dort am Ostersonntag ist also die nächste harte Nuss, die man knacken muss.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Rabona95 am 19.03.2018 um 18:56 Uhr bearbeitet