Wo führt der Weg hin?

Das finde ich gut zusammengefasst. Ich sehe für Werder noch 6 realistische Punkte (Gladbach und Bochum) bei den anderen Spielen rechne ich mir nichts mehr aus.
Entgegen einigen Meinungen hier, finde ich man sollte an Werner festhalten. Gerade als Werder nach den Siegen gegen Bayern und Freiburg im Aufwind war, kamen das Verletzungspech und die Sperren. Ducksch dazu mit Pech und schlechter Form. Dabei wird versucht die jungen Spieler einzubinden (siehe z.B. Njinmah und Woltemade statt Borré), was der Werderweg sein muss. Damit will ich sagen, dass ich bei Werner schon eine Entwicklung sehe und er mMn gut zu Werder passt.
Aktuell sind's 10 Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang bei 7 verbleibenden Spielen, wobei die Mannschaften da unten drinnen auch keinen positiven Trend aufweisen. Von daher denke ich nicht, dass Werder absteigen wird.

Ein sehr bemerkenswert fairer und lesenswerter, ausgewogener und durchdachter Beitrag. Danke.
Einiges an Trainer-Schelte in anderen Beiträgen liest sich hier so, dass man denken könnte, dass die Ergebnisse die Richtung vorgeben und alles andere ausgeblendet wird, das vergessen wird, mit welchem Spielermaterial, welchen Geldbeträgen und natürlich zuletzt welchen Nackenschlägen in puncto Verletzungen, Sperren und Leistungstiefs Werder insgesamt klar kommen muss.

Deswegen waren die vergangenen Niederlagen für mich noch entschuldbar. Denn Spielidee, Aufstellung und Wechsel hätten jeweils auch Punkte ermöglicht. Da war die Kritik für mich zu sehr auf den Trainer fokussiert. Soweit zu den Niederlagen vor dem Spiel gegen VW.

Ich bin übrigens eher ein Freund des Trainers, bin aber von Spielidee, Spielgestaltung, Reaktionen auf den Spielverlauf und Wechseln dieses Mal (erst zum 2. Mal in dieser Saison) hinsichtlich des Spiels gegen VW komplett vom Trainer enttäuscht.

Das musste so nicht sein. Vor (!) und in diesem Spiel wurde "mit ruhiger Hand" ins Verderben gecoacht.
Man wusste doch, dass der Gegner (leider) Kovac gegen Hasenhüttl getauscht hatte und dummer Weise Hasenhüttl auch noch relativ viel Zeit hatte, die Mannschaft auf sich und seinen anderen Fussball-Stil einzustimmen. Das was VW dann bot, war so erwartbar und Werder hatte darauf keinerlei Antwort.

Es wurde auch m.E. falsch gewechselt, was auch mit mangelndem Mut des Trainers, unvorhersehbare Spieler wie Imasuen zu bringen und damit wieder mehr Dynamik rein zuholen, zusammen hing.

Insgesamt wurde das Spiel nach Spielidee, Aufstellung, Positionierungen und Wechseln vorhersagbar, seriös und solide in eine Heimniederlage umgemünzt.

Das darf nicht sein. Was viele nicht sehen ist, dass Ole Werner schon nach seinem glaublichen (öffentlichen) Naturell eher diese Art der "ruhigen Hand" bevorzugt. Das zusammen mit seiner leider immer noch mangelnden Erfahrung auf höherem Niveau sorgt dann für genau solche Spielverläufe und Ausgänge.
Die seltenen Male, wo Ole Werner über seinen Schatten gesprungen und einiges gewagt hat, da ist das auch noch schief gegangen, so dass er sich jetzt vielleicht noch weniger traut.

Beim Stand von 0:1 hätte er auf sichere Defensive unter Preisgabe von jedem hohem Anlaufen setzen und dafür schnelle Leute bringen müssen, die vorne Freiheiten gehabt hätten. Imasuen wäre so jemand gewesen, der noch dazu im Moment ein Formhoch hat. Keita und Groß waren für mich no-go Entscheidungen.

Die Erinnerungen an die 2. Abstiegssaison und die mittlerweile befremdlichen Ähnlichkeiten beim Saisonverlauf ab Spieltag 24 schnüren mir ehrlich gesagt den Hals zu.

So geht es jedenfalls nicht weiter. Es muss umgesteuert werden, schon in der Trainingswoche. Man muss in die Spiele gehen mit der Maßgabe, realistisch Punkte holen zu können. In München war das so, die ganze Mannschaft glaubte damals an einen Punkt. Jetzt glaubt man daran, ein Debakel sicher verhiindern zu können und hat das bisher auch stets geschafft. Das reicht aber nicht.

Das jetzt 3 starke Gegner kommen, sehe ich eher als Vorteil: Wir stehen NOCH NICHT unten drin, die anderen hinter uns haben auch teils schwere Aufgaben und bei den nächsten Gegnern ist am ehesten eine Überraschung drin, weil wenig vom SVW erwartet wird. Was gefragt ist, das ist jetzt ein partielles Umsteuern, mehr Mut und eine tragfähige Spielidee für Punkte, nicht eine Spielidee, die wie gegen VW zusammen mit Aufstellung und Wechseln nur eine Debakelverhinderung und eine "solide" Niederlage ermöglicht.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Greenkeeper65 am 02.04.2024 um 12:43 Uhr bearbeitet

Ich habe es schon als man Borre abgegeben hat für einen Fehler gehalten. Einen Stammspieler der Hinrunde für 1 Million abzugeben ohne gleichwertigen Ersatz zu haben ist lächerlich.

nein, ist es nicht, auf einen Spieler zu setzte der im nächsten Jahr eh weg ist, wäre fahrlässig. erstmal verbaut man sich das mit den jungen Spielern (Woltemade und Njinmah) und zweitens, wenn man auf Borre als Stamm setzten würde, gibt es nur Unruhe im Verein.
Und Borre hat auch nicht gerade alles zusammengeschossen mit 4 Toren..
Vor allem Njinmah hätte dann nicht die Entwicklung genommen wie jetzt..

Warum leiht man denn Spieler für ein Jahr, wenn es fahrlässig ist diese einzusetzen? Warum setzt man Spieler ein bei denen der Vertrag ausläuft? Warum verbaut man sich etwas bei Woltemade und Njinmah? Wo habe ich von Borre als Stamm gesprochen? Woher kommt die Erkenntnis mit der Unruhe? Herrscht nicht im Moment Unruhe? Warum hätte Njinmah die Entwicklung nicht genommen?

Ich weiß was Du meinst und leistungstechnisch ist das sicher richtig, borré würde aktuell helfen. Als Signal an die jungen Spieler finde ich es dennoch nach wie vor richtig, ihn gehen zu lassen und bspw. Woltemade die Spielzeit zu geben auch wenn er es noch nicht mit Output zurückzahlt und rechtfertigt.

Da Abstiegskampf auch trotz der überschaubaren Leistungen der letzten Wochen nicht wirklich akut ist, sollte man die Situation nutzen und die Jungs ins kalte Wasser schmeißen. Ihrer Lernkurve wird das gut tun, jetzt in einer relativ unkritischen Situation auch mal Fehler machen zu können. Europa war, sehen wir es mal realistisch, so oder so äußerst unwahrscheinlich und ob wir mit Borré Neunter oder ohne ihn Zwölfter werden, macht am Ende sportlich nicht den entscheidenden Unterschied. Wenn Woltemade, Dinkci etc. bei Werder bleiben, weil sie das Gefühl haben, dass hier ein Umdenken zugunsten der Jungs aus der eigenen Jugend stattgefunden hat, dann sollte man ein paar (voraussichtlich/hoffentlich) nicht kriegsentscheidende Spiele im März und April zu verlieren verkraften können. Lieber jetzt verlieren, daraus lernen und die jungen Wilden entwickeln, als verkrampft das Maximum herausholen wollen und kommende Saison ohne Woltemade und Dinkci da stehen. Das wäre ein größerer Verlust als ein paar Punkte im Kampf um einen einstelligen Tabellenplatz.

Ich finde die Abstiegsgefahr akut genug. Man hätte die Jungs trotz der Anwesenheit von Borre spielen lassen können. Das wäre ein noch viel stärkeres Zeichen an die jungen Spieler. Ein paar Plätze Unterschied können über die Jahre Millionen bei den TV-Geldern ausmachen.

Also die Saison ist mehr oder weniger gelaufen. Wir brauchen für den sicheren Hafen wohl noch 6 Punkte. Damit ist vielleicht das Saisonziel Klassenerhalt erreicht, aber ein Erfolg ist das nicht. Im Gegenteil, diese Saison war ein absoluter Alptraum. Was Werner hier aus der Mannschaft herauskitzelt, ist nicht sehr beeindruckend. Und Platz 15 wäre für mich Grund genug, die Leistung des Trainers zu hinterfragen. Denn er schafft es nicht, Werder das "Gewinnenwollen-Gen" einzupflanzen.

Ich werde mir sicherlich in dieser Saison kein Werderspiel mehr ansehen und drücke dennoch die Daumen, dass Werder in der Bundesliga bleibt. Für die nächste Saison wünsche ich mir die Trennung von Keita und von Ducksch. Kriegen wir für letzteren noch 10 Millionen, so haben wir einen guten Deal gemacht. Wir holen Dinkci zurück und haben einen ganz anderen Sturm. Dazu noch der beste Stürmer Österreichs und es kann dann nur besser werden.

Das Mittelfeld ist sehr, sehr problematisch. Ok, Schmid bleibt, ein guter 8'er. Aber wir brauchen noch einen guten 10'er. Einen Ballverteilter, einen mit Ideen. Einen guten Eckengeber, Flankengeber, Freistoßschützen.

Es muss doch endlich mal etwas auf lange Sicht funktionieren. Aber ja, die vielen Verletzten, aber das ist ja nichts neues in Bremen.

Naja Woltemade sind wir nu ja eh los, dessen Spielzeit kann Hansen bekommen und ggfs Imasuen.
Borré hätte jetzt sicherlich einige Spiele STATT Ducksch bekommen, also hätte man da auch keinem Talent den Weg versperrt.

Und letztlich muss ja auch was von den Talenten kommen. Einen Statelfplatz zu verschenken hat Werder bei der limitierten Qualität im Kader sichtlich nicht.