Was bringt der 6. Spieltag gegen Haching?

Am sechsten Spieltag der aktuellen Drittligasaison treffen am Samstag in Rostock zwei Teams aufeinander, die mit dem Ausgang des fünften Spieltages hochzufrieden sein können. Während die gastgebende Mannschaft aus Rostock der Bremer Zweitvertretung vor allem in der ersten Halbzeit in jeder Hinsicht den Schneid abkaufte und souverän und verdient gewann, konnte sich auch Unterhaching aus der bislang gültigen „Startkrise“ befreien und gegen die Rot-Weißen aus Erfurt beim 3:1 einen verdienten Dreier einfahren. Beide Begegnungen verliefen dabei ähnlich: In der 1. Halbzeit machten sowohl Hansa als auch Haching schnell den Ausgang des Spiels klar, um dann im zweiten Abschnitt mehrere Gänge zurückzuschalten. Während Hansa dies schadlos überstand, schlug Erfurt in dieser Phase noch einmal zurück – Unterhaching jedoch konterte hervorragend zum 3:1 Endstand. Das spricht schon für eine gewisse Klasse dieser Mannschaft.

Doch genau diese Klasse ließ das von Klaus Augenthaler gecoachte Team zu Saisonbeginn bis dato vermissen. Weder die gezeigten Leistungen noch die errungenen Ergebnisse stimmten. Also entschloss man sich in der letzten Woche zu einer personellen Aufbesserung. Die Neuzugänge Amachaibou und Nygaard waren sofort Teil der Startformation und überzeugten. Nygaard erzielte einen Treffer selbst, Amachaibou steuerte zwei Torvorlagen bei. Damit verlief die Begegnung gegen Erfurt so, wie viele es sich erhofft hatten, wirkli9ch zu rechnen war damit jedoch noch nicht. In Rostock sollten wir daher eine durchaus selbstbewusste Elf aus München erwarten dürfen. Vor allem die Offensive des Stadtteilclubs ist mit den erwähnten Amachaibou und Nygaard, aber auch mit Tunjic (zwei Treffer gegen RWE) ziemlich gut besetzt. Zudem ist der isländische Neuzugang Gardar Gunnlaugsson wieder fit (gegen Erfurt wirkte er 25 Minuten mit). Verletzt sind laut tm.de mit Roman Tyce und Robert Zillner zwei durchaus wichtige Spieler für das Mittelfeld der Hachinger. Zudem ist Orkan Balkan ein weiterer Mittelfeldakteur gegen Hansa gesperrt. Da Haching jedoch über den quantitativ größten Kader der 3. Liga verfügt, sollten diese Mängel ausgeglichen werden können. Quantität ist jedoch nicht alles…

… womit wir bei Hansa wären. Von einer quantitativ beruhigenden Situation kann man bezugnehmend auf den Rostocker Kader wohl kaum sprechen. Im Gegenteil, durch die Verletzungen von Langen und Holst sah man sich bereits gezwungen, mit dem Credo, keine weiteren Spieler zu verpflichten, zu brechen. Das vorläufige Ergebnis war Björn Ziegenbein, der gegen Werder II gleich mit einer Torvorlage und einer ansprechenden Leistung auffiel und sich seinen Platz in der Stammelf nach diesem Auftritt gesichert haben dürfte. Ob in personeller Hinsicht im Laufe dieser Woche noch etwas passiert, darf abgewartet werden. Dies jedoch ist nicht der Ort für derlei Spekulationen, sodass wir hier mit dem vorhandenen Personal arbeiten. Mit dem Blick auf eine mögliche Startformation für den Samstag darf wohl festgestellt werden, dass die Positionen im Tor und in der Defensive vergeben sein dürften. Im Mittelfeld mischt besagter Ziegenbein die personelle Lage etwas durcheinander und hat vorerst Robert Müller auf die Bank verdrängt. Im Sturm galt Schied vor dem Spiel gegen Werder II als gesetzt. Selbiges dürfte nunmehr für Vujanovic gelten, der mit seinen zwei Toren für Aufsehen sorgte. Die Rostocker Startelf dürfte am Samstag also so aussehen:

Hahnel – Schyrba, Wiemann, Gusche, Pelzer – Ziegenbein, Pannewitz, Lartey, Jänicke – Schied, Vujanovic

Diskutiert werden darf wohl über den darüber hinaus gehenden Kader. Es macht wenig Sinn, keinen Mittelfeldspieler auf der Bank Platz nehmen zu lassen und dafür drei zudem ähnliche Stürmer dorthin zu setzen. Konkret angesprochen werden muss hier ein möglicher Tausch zwischen Malick Bolivard, der zuletzt durch gesteigerte Lustlosigkeit auffiel, und Daniel Becker. Becker selbst lieferte mit einem Doppelpack im Oberligaspiel der II. Mannschaft die entsprechenden Argumente. PV ist hier ganz klar zu einer entsprechenden Reaktion aufgerufen.

Nachdem der Saisonstart nun mehr als erfreulich verlief, kann an dieser Stelle noch über das Zuschaueraufkommen für Samstag spekuliert werden. Unterhaching ist traditionell weder ein Magnet für Zuschauer noch ein Verein, dem viele Fans auf die Auswärtsfahrten folgen. Mit einer Zuschauerzahl jenseits der 10.000 sollte man daher zufrieden sein. Dass Quantität nicht alles ist, erwähnte ich bereits im Laufe dieser Einleitung – mit einem lauten und friedlichen Support für die Mannschaft dürfte sich dieser Mangel vernachlässigen lassen. Also, Qualität in Taktik, Spiel und Support – das sind unsere Schlüssel für Samstag. Die jeweiligen Verantwortlichen müssen dies nur umsetzen, dann halten wir uns schadlos!