Über die Saison 2019 / 2020

A k t u e l l e s
"Der DFB) nimmt aufgrund der Corona-Krise und deren Auswirkungen auf den Spielbetrieb umfassende
Anpassungen in der DFB-Spielordnung und DFB-Jugendordnung vor."
"Die beschlossenen Änderungen sind bis zum 30. Juni 2021 gültig.
Mit Beginn der Saison 2021 / 2022 sollen wieder die vorherigen Bestimmungen in Kraft treten."

"Der Grundsatz, dass ein Spieljahr zum 1. Juli eines Jahres beginnt und zum 30. Juni des folgenden
Jahres endet, ist für die nächsten 15 Monate aufgehoben."
"Das bedeutet, die laufende Saison kann, sofern nötig und kein Abbruch gewollt ist, in >>>allen<<<
Spielklassen über den 30. Juni 2020 hinaus verlängert werden...!"

https://www.dfb.de/news/detail/dfb-beschliesst-umfassende-aenderungen-der-spiel-und-jugendordnung-214636/

Weiteres dazu unter
https://www.transfermarkt.de/dfb-beschluss-saisonende-nach-30-juni-moglich-ndash-vertragsfrage-weiter-unklar/view/news/358150
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Da-Hanse am 03.04.2020 um 20:50 Uhr bearbeitet

+ + + A k t u e l l + + +

"Profi-Fußball nur unter Ausschluss der Zuschauer

Sämtliche Großveranstaltungen, worunter auch die Fußballspiele fallen,
werden bis zum 31. August verboten

Sollte die Saison in den Profiligen der DFL bzw. des DFB noch einmal
aufgenommen werden können, dann nur unter Ausschluss der
Zuschauer - so viel steht seit dem heutigen Mittwoch fest."

https://www.fupa.net/berichte/hallescher-fc-profi-fussball-nur-unter-ausschluss-der-zuscha-2643684.html

Schaut so aus, als könne es in der 3.Liga dann irgendwann (Ende Mai/Anfang Juni?) weitergehen, falls bei den "Großen" in der 1. und 2. Liga alles gut klappt.

https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-fussball-geisterspiele-mai-soeder-1.4883216

Dort heißt es:
"Söder gab zu, dass es sich um eine 'Gratwanderung' handele. Er wolle sich ein Bundesliga-Comeback vom Robert-Koch-Institut absichern lassen. 'Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht überdrehen oder leichtfertig sind. Auch Geisterspiele sind eine Gratwanderung', sagte Söder. Jedoch sei es 'denkbar, dass wir vielleicht ab dem 9. Mai frühestens eine solche Geisterrunde spielen können', ergänzte er.
Auch die Sportministerkonferenz hält Bundesliga-Fußball vor leeren Rängen 'nach derzeitigem Diskussionsstand ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar. (...)
Sollten sich die Konzepte für sogenannte Geisterspiele bewähren, könne der Spielbetrieb zu einem späteren Zeitpunkt auf die 3. Liga, die Bundesliga der Frauen und den DFB-Pokal ausgeweitet werden."

Bin mal gespannt, wie sich die Diskussion bei den Drittligaclubs jetzt entwickelt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von darlouhg am 20.04.2020 um 18:17 Uhr bearbeitet

Interessante Entwicklung. Ich bin mittelschwer überrascht (wenngleich vermutlich nicht ganz so wie einige andere Forums-User, siehe anderer Thread ) - und kann mir das zu _diesem_ Zeitpunkt eigentlich nur durch harten Lobbyismus erklären.
Wie gesagt halte ich Geisterspiele bei passenden Rahmenbedingungen nicht für unmachbar - aber da sagt man jetzt, man lockert, hat dabei aber schwerste Bauchschmerzen und muss nun 2-3 Wochen abwarten. Und fast im gleichen Atemzug ist von Bundesliga in drei Wochen die Rede. Schon recht wild.

Dennoch dürfte das jetzt _erstmal_ den Abbruch-Befürwortern den Wind aus den Segeln nehmen. Solange es klare, recht kurzfristige Perspektiven gibt, wird's wohl schwer, da ein definitives Aus durchzudrücken.

Ich bin wenig begeistert von der Entscheidung (auch wenn es noch keine Entscheidung ist). Ich mache mir vor allem Sorgen darum, dass Deutschland den Vorsprung, der durch die frühe (und gute) Reaktion auf das Virus aufgebaut wurde, verspielt. Viele Virologen und Experten (ich weiß, wie furchtbar Establishment für ein paar User hier...) sind da sehr, sehr zögerlich. Wir wissen von historischen Vergleichen, dass eine zweite Welle oft auf die Leichtfertigkeit nach der ersten Welle folgt. In vieler Hinsicht folgt Deutschland 2020 den USA 1919: da lief die erste Welle glimpflich, der Frühling und der Sommer kamen und die Erkrankungen der Spanischen Grippe waren geografisch isoliert (wie jetzt in Deutschland). Daraufhin verbreitete sich das Virus auch durch Großveranstaltungen (und Geisterspiele sind trotz allem Großveranstaltungen) rapide durch die gesamte Bevölkerung.

Sollte die Entscheidung pro-Weiterspielen ausfallen, zu einer Zeit in der Kitas noch geschlossen haben und viele Jahrgänge der Schulen daheim bleiben und wo viele andere Branchen noch nicht öffnen können, dann hat man natürlich eine Sondersituation für den Fußball geschaffen (und natürlich nur für den Profi-Fußball, nicht für Amateur Fußball oder andere Sportarten) was abscheulich wäre, und, meiner Meinung nach, sehr drastische Auswirkungen auf eine zweite Welle haben könnte (was dann wiederum den Fußball beeinträchtigen wird). Hier gewinnen natürlich Söder und Laschet, die stumpfsinnig auf eine Unterscheidung zwischen Wirtschaft und Gesundheit/Gesellschaft unterscheiden wollen.

Und kauft es doch mir zumindest ab, da ich in England wohne. Hier fanden noch bis zum 18. März Großveranstaltungen statt, weil die Regierung "die Wirtschaft" nicht verletzen wollte. Und als Konsequenz hat man nun nicht nur viel höhere Corona-Fälle und Tote, sondern zieht einen viel längeren Schwanz nach sich: bis mindestens August/September ist hier erstmal Sense, vielleicht auch bis 2021. Mir scheint Deutschland begeht gerade die Fehler, die UK am Anfang begingen, nach hinten raus. Und dass ausgerechnet der Fußball dabei eine entscheidende negative Rolle spielen wird, schmerzt sehr.

Bei allem grundsätzlichen Verständnis für deine Position (ich halte auch durchaus für denkbar, dass diese Geisterspiel-Überlegungen in zwei, drei Wochen wieder komplett gekillt werden, wenn die Folgen der aktuellen Lockerungen in Zahlen greifbar werden):

Ein Geisterspiel an sich ist sicher keine Großveranstaltung - zumindest, wenn man die sich dafür einbürgernde Grenze von 1.000 Besuchern/Involvierten nimmt. Es braucht in einer Minimal-Version die Spieler, die Schiedsrichter, Zeugwarte, Physios und Co. und vermutlich einen Grundstock an vielleicht einem Dutzend Leute, die das Licht im Stadion an- und ausknipsen, für Hygiene und Sicherheit sorgen. Hinzu kommen sicher nochmal zwei Dutzend TV-Leute - wobei man die sicher teils auch ins Homeoffice schicken kann, wenn sie nicht grad Kameraleute oder Übertragungstechniker sind. Unterm Strich ist auf einigen Spargel-Ackern ähnlich viel los. Auf eher weniger Raum.
Streng genommen gibt's genau zwei neuralgische Bereiche: Das ist aufm Rasen, wo sich Menschen direkt berühren und ins Gesicht brüllen und das ist das Umfeld, wo sich gegebenenfalls Fans ballen und/oder Sicherheitsleute einschreiten müssen.
Punkt eins ist kritisch, aber nicht im Maße einer Großveranstaltung. Da reden wir von ner Gruppe von +/- 40 Menschen, die bei so einem Spiel (teils indirekt/über Bande) in engem Kontakt sind. Heikel - aber z.B. auch Polizei-Alltag. Ob man da einen weiteren Herd aufmachen will, bleibt eine gute Frage. Aber die Seuche schwappt auch nicht über, weil täglich deutsche Polizisten in Mannschaftswagen umherfahren.
Punkt zwei _kann_ kritisch sein, evtl. müsste man das, wenn man's denn wirklich vorhat, erstmal mit nem Testballon antesten. Die Ultras haben sich zuletzt sehr vernünftig geäußert; da muss man halt abwarten, ob diese Vernunft auch bis in die Realität reicht. Das Haupttribünenpublikum halte ich der Ballung und Selbstgefährdung für eher unverdächtig. Falls sich hier wirklich irgendwo Leute im großen Stile zusammenrotten, dann muss das Experiment umgehend wieder enden.

Mit Großbritannien bin ich übrigens eher wenig im Bilde... Aber gibt's ne Begründung oder logische Erklärung für diesen mutmaßlichen Shutdown bis Herbst bzw. bis 2021? Und worauf bezieht sich das?
Die Fallzahlen sind jetzt auf keinem _völlig_ anderen Level als in Deutschland und zugleich - mal in Ruhe betrachtet - ist für die Eindämmung des Virus durch einen recht strikten Shutdown vergleichsweise egal, von welchem Vorlevel man kommt, solange nicht das Gesundheitssystem z.B. durch verstorbene Ärzte dauerhaft schwer beschädigt ist. Also +/- zwei Wochen kürzer oder länger, ja - aber ansonsten sehe ich keine Korrelation, die einen jahrelangen (!) Shutdown erklären würde. Wenn das so verkündet wurde, kann es eigentlich nur ein politisches Signal/Symbol sein, das ich mit großer Vorsicht genießen würde. Vielleicht kannst du's mir auch erklären? Ansonsten würd ich das zum jetzigen Stand tatsächlich als Alarmismus abtun.

Also: _Richtig_ ist sicher, dass wir gerade in einer riskanten Trial-and-Error-Phase sind, deren Ergebnisse für neue Einschränkungen sorgen könnten; auch bei einem möglichen Nachzügler UK. Das hat aber nix mit dessen Vorgeschichte zu tun, sondern damit, dass Europa mit den Lockerungen gerade Neuland betritt. Läuft's hier doch gut, dann wird das UK folgen. Vielleicht mit drei Wochen Verzögerung, aber so sicher wie das Amen in der Kirche.

In Deutschland sind 400 unter 70 jährige gestorben.
2017 lag der Anteil an Menschen über 67 bei 19%. Auf Wikipedia werden 83 Millionen Menschen in Deutschland gezählt.

Mit Datenstand 20.04.2020 wird die Reproduktionszahl auf R = 0,9.
Zitat vom RKI.

Kann mir jemand die Zahl erklären?

Wie viele ein erkrankter jeweils ansteckt. Eine Zahl unter 1 heißt also, dass die Zahl der Neuinfizierten quasi wieder sinkt. Ziel ist es, dass man einzelne Herde dann wieder ausmachen, alle Kontakte ausfindig machen und isolieren kann, um wieder ein unkontrolliertes Wachstum der Zahl zu unterbinden. Anfangs war die Zahl auch mal bei 3-5. Kommt es wieder so, sind gleichzeitig so viele krank, dass unser System das nicht packt und welche unbehandelt sterben müssen.

Danke und was heißt es dann wenn die Reproduktionszahl bereits seit ca. 20.3 unter 1 ist?
(Nachzulesen beim RKI)