Transfermarkt
Lucien Favre
Geburtsdatum 02.11.1957
Alter 66
Nat. Schweiz  Schweiz
Funktion Trainer
Akt. Verein Vereinslos

Lucien Favre [Trainer]

22.05.2018 - 11:23 Uhr
Lucien Favre [Trainer] |#1571
25.10.2018 - 20:26 Uhr
Zitat von SAMsg
Zitat von Pilki

Da zuzugeben, dass das Teil der Taktik ist, würde nun glaube ich wirklich kein Geheimnis offenbaren.

Bist du sicher, dass man Joker-Tore mit Taktik-technischen Massnahmen fördern kann?

Ich glaube nicht, dass Favre findet, dass diese Joker-Tore "Taktik" sind. Wer die Tore macht, ist egal - aktuell werden sie sehr oft durch eingewechselte Spieler erzielt. Aktuell werden sie auch sehr oft von Paco erzielt (wenn er auf dem Platz steht).

Aber dass Paco trifft - oder dass ein eingewechselter Spieler trifft - ist für mich weit entfernt von "Taktik".

Natürlich hofft man, dass ein frischer Spieler einen Mehrwert bringt und scoren kann. Natürlich hat Dortmund einen breiten qualitativ starken Kader. Ein solches Team hatte Favre hatte in seiner ganzen Trainerkarriere nicht zur Verfügung. Aber zu viel darf man da in meinen Augen nicht hinein interpretieren. Zu viele schwache Spiele hatte man bisher - auch wenn die Kurve in eine sehr positive Richtung zeigt - es werden wieder schwache Spiele kommen. Wahrscheinlich. Leider.

Aber jetzt heute sag ich einfach nur "WOW". smile


Ich denke mit Taktik ist hier eher gemeint, dass es Absicht ist, dass man den Gegner sich "tod laufen" lässt um dann mit neuen frischen Spieler nochmal Nadelstiche zu setzen. Soviele Jokertore, wie wir bis jetzt geschossen haben, kann das auch kein Zufall mehr sein.
Also ich denke man kann schon sagen, dass da ein Plan/Taktik hinter steckt.
Lucien Favre [Trainer] |#1572
25.10.2018 - 20:46 Uhr
Zitat von DerMedicus
Zitat von SAMsg

Zitat von Pilki

Da zuzugeben, dass das Teil der Taktik ist, würde nun glaube ich wirklich kein Geheimnis offenbaren.

Bist du sicher, dass man Joker-Tore mit Taktik-technischen Massnahmen fördern kann?

Ich glaube nicht, dass Favre findet, dass diese Joker-Tore "Taktik" sind. Wer die Tore macht, ist egal - aktuell werden sie sehr oft durch eingewechselte Spieler erzielt. Aktuell werden sie auch sehr oft von Paco erzielt (wenn er auf dem Platz steht).

Aber dass Paco trifft - oder dass ein eingewechselter Spieler trifft - ist für mich weit entfernt von "Taktik".

Natürlich hofft man, dass ein frischer Spieler einen Mehrwert bringt und scoren kann. Natürlich hat Dortmund einen breiten qualitativ starken Kader. Ein solches Team hatte Favre hatte in seiner ganzen Trainerkarriere nicht zur Verfügung. Aber zu viel darf man da in meinen Augen nicht hinein interpretieren. Zu viele schwache Spiele hatte man bisher - auch wenn die Kurve in eine sehr positive Richtung zeigt - es werden wieder schwache Spiele kommen. Wahrscheinlich. Leider.

Aber jetzt heute sag ich einfach nur "WOW". smile


Ich denke mit Taktik ist hier eher gemeint, dass es Absicht ist, dass man den Gegner sich "tod laufen" lässt um dann mit neuen frischen Spieler nochmal Nadelstiche zu setzen. Soviele Jokertore, wie wir bis jetzt geschossen haben, kann das auch kein Zufall mehr sein.
Also ich denke man kann schon sagen, dass da ein Plan/Taktik hinter steckt.


Simeone hat es ganz gut auf den Punkt gebracht - man hat nach längerer Anlaufphase die Schwächen des Gegners eiskalt ausgenutzt. Es ist relativ offensichtlich bisher, dass wir in der zweiten Halbzeit immer deutlich stärker sind als in der ersten.

Glaube einfach, dass Favre ein Spiel sehr gut lesen kann. Man kann sich noch so gut im Vorfeld auf ein Spiel vorbereiten, die Wahrheit liegt genau in dem Moment des Spiels auf dem Platz. Die entstehenden Dynamiken und Abläufe sind niemals wie in der Videoanalyse und taktischen Besprechung. Und da hat Favre bisher ein goldenes Händchen bewiesen.

Seine Einwechslung von Guerreiro gestern war genau das was es aus unserer Sicht gebraucht hat. Die Spieler, die reinkommen sind immer top eingestellt und nutzen eiskalt die Schwächen des Gegners aus. Das mag nicht Taktik sein, aber es ist eine Fähigkeit die er definitiv hat. Man hat Favres Teams oft nachgesagt, dass sie lang unspektakulär "stabil" stehen und dann das 1:0 machen. Es wirkt so als gibt er nie der Mannschaft vor von Anfang an vollgas und Risiko zu spielen - wir erlangen in den ersten 10, 15 min meist eine gewisse Stabilität, dann übernehmen wir langsam die Kontrolle und tasten uns heran. Und durch die ein oder andere Umstellung und die Halbzeitansprache, passiert es wie durch Zauberhand, dass die Mannschaft plötzlich weiß wie sie sich Chancen erspielen kann, wo sie beim Gegner Schwächen ausnutzt und dann insbesondere die Joker meistens genau die Fähigkeiten mitbringen, die es braucht um für Tore zu sorgen.
Lucien Favre [Trainer] |#1573
25.10.2018 - 21:21 Uhr
Habe das Gefühl Favre weiß ziemlich genau welcher (Ersatz-) Spieler, welchen Input auf ein laufendes Spiel hat. Irgendwann ist es halt kein glückliches Händchen mehr, sondern Kalkül.

Bezeichnend gestern bei der ersten Einblendung Favres (Spielminute 1:24) schon fleißig am Notizen machen, bemerkenswerter Typ.

•     •     •

⚽️ .
Lucien Favre [Trainer] |#1574
25.10.2018 - 21:21 Uhr
Zitat von derdustin
Ich habe gestern die Einwechselung von Mahmoud Dahoud für Thomas Delaney nicht verstanden... Da hätte ich lieber Weigl gesehen, da Dahoud defensiv nicht so gut ist und oft überhastet den Ball weiter gibt. Das hat man auch deutlich am Anfang der zweiten Halbzeit gesehen.


Raphaël Guerreiro für Jacob Bruun Larsen fand ich genauso erstaunlich und unverständlich da Guerreiro überhaupt keinen Spielrhythmus hat aber es war exakt die richtige Entscheidung.


Und abschließend wechselt er auch noch Sancho für Pulisic ein. Da dachte ich auch "Ist der Wahnsinnig?"


Aber Chapeau! Der Trainer hat genau die richtigen Entscheidungen getroffen!


Puh das ist tatsächlich sehr seltsam, Fand alle Wechsel vollkommen logisch.

Bruun Larsen für Guerreiro zu 1000 Prozent, wer sonst sollte auf links für den doch recht überforderten Larsen kommen?

Dahoud für Delaney auch klar, diese höhere (Ball-)Sicherheit durch Weigl ist ein Märchen. Dahoud gestern mit glaube 90 Prozent PAssquote und sowieso der laufstärkste Spieler der ganzen Bundesliga, gestern eine enorm wichtige Eigenschaft.

Pulisic war doch völlig fertig und spätestens in HZ 2 vollkommen abgetaucht und dafür kam unser Weltklasse-Joker.
Da würde mich, wirklich völlig unprovokativ gemeint, brennend interessieren wo du diese Maßnahme zunächst als "Wahnsinn" wahrnehmen konntest.
Lucien Favre [Trainer] |#1575
25.10.2018 - 22:12 Uhr
Zitat von Cosmo112
stens in HZ 2 vollkommen abgetaucht und dafür kam unser Weltklasse-Joker.
Da würde mich, wirklich völlig unprovokativ gemeint, brennend interessieren wo du diese Maßnahme zunächst als "Wahnsinn" wahrnehmen konntest.


Naja, ICH hätte statt Sancho eher Toprak gebracht. Es stand 2:0 und waren mit Nachspielzeit noch 15 Minuten zu spielen. Toprak zum sichern... Okay, die Variante mit Sancho war im Nachhinein besser...ZwinkerndLachend
Lucien Favre [Trainer] |#1576
25.10.2018 - 22:39 Uhr
Zitat von fmt1244
Zitat von Cosmo112

stens in HZ 2 vollkommen abgetaucht und dafür kam unser Weltklasse-Joker.
Da würde mich, wirklich völlig unprovokativ gemeint, brennend interessieren wo du diese Maßnahme zunächst als "Wahnsinn" wahrnehmen konntest.


Naja, ICH hätte statt Sancho eher Toprak gebracht. Es stand 2:0 und waren mit Nachspielzeit noch 15 Minuten zu spielen. Toprak zum sichern... Okay, die Variante mit Sancho war im Nachhinein besser...ZwinkerndLachend


Zum Glück steht Favre an der Linie :P
Lucien Favre [Trainer] |#1577
25.10.2018 - 23:00 Uhr
Zitat von fmt1244
Zitat von Cosmo112

stens in HZ 2 vollkommen abgetaucht und dafür kam unser Weltklasse-Joker.
Da würde mich, wirklich völlig unprovokativ gemeint, brennend interessieren wo du diese Maßnahme zunächst als "Wahnsinn" wahrnehmen konntest.


Naja, ICH hätte statt Sancho eher Toprak gebracht. Es stand 2:0 und waren mit Nachspielzeit noch 15 Minuten zu spielen. Toprak zum sichern... Okay, die Variante mit Sancho war im Nachhinein besser...ZwinkerndLachend


Aber warum denn das system komplett wechseln, wenn das 442 doch defensiv bereits so gut funktioniert hat? Dazu dürfte man ja auch eine Dreierkette kaum eingeübt haben.

Auch eine kleine statistische Anekdote: In dem Fall, dass man bereits vorne liegt und in der zweiten halbzeit wechselt, gewinnt man dann häufiger, wenn man einen frischen stürmer reinbringt, als wenn man seinen stürmer für einen zusätzlichen verteidiger herausnimmt. Das hängt damit zusammen, dass man mit einem zusätzlichen verteidiger sich insgesamt eher zurückzieht, und dem gegner damit mehr zeit am ball lässt, was die chance auf ein gegentor erhöht. Wenn man aber selber einen frischen stürmer bringt, dann kann man besser die lücken ausnutzen, die dadurch entstehen, dass der gegner noch auf ein tor brennt, und alles nach vorne wirft.

Das heißt natürlich nicht, dass das die ununstößliche wahrheit ist, und man nie einen verteidiger für nen stürmer bringen sollte, wenn man vorne liegt. Ist nur ein bisschen Statistik. Lachend
Lucien Favre [Trainer] |#1578
26.10.2018 - 10:37 Uhr
Zitat von Mitsch_1988
Der seit Sommer andauernde stetige Progress der Mannschaft unter Favre könnte man an jedem DFL-Lehrgang als "theoretische Idealentwicklung zum Aufbau einer neu trainierten Mannschaft" präsentieren, natürlich mit dem Hinweis, dass dies so in der Praxis nie stattfinden wird. Zwinkernd

Ich bin wirklich all-time-Anhänger vom Lucien, aber das ist mir zuweilen zu kitschig. Egal, weitermachen.

Ja, ich denke für uns Schweizer Fussballfans, die Favre über all die Jahre verfolgt haben ist das grad alles fast schon übertrieben kitschig.

Klar - die Saison ist jung, und im Herbst wurde noch nie was gewonnen. Das Team ist jung und man hatte in meinen Augen in dieser Saison sehr, sehr viel Glück. Bzw. ist Glück vielleicht der falsche Begriff, aber man könnte genauso gut in der BL mit 8 Punkten weniger dastehen.

Diverse Faktoren spielen dem BVB derzeit in die Karten:
> Dass man Rückstände immer drehen kann, ist nicht selbstverständlich.
> Dass man eine solch überragende Torproduktion erreicht auch nicht.
> Dass jeder Joker scort ist fast nicht normal.
> Dass Paco so extrem viel trifft, übertrifft alles.

Diese 4 Punkte hängen natürlich zusammen. Sie bewirken auch, dass die Fehler in der alles in allem doch ein wenig anfälligen Defensive nicht zu Niederlagen führen. Das mag jetzt komisch klingen, aber ein Durchschnitt von 1 Tor pro Spiel ist für Favre wohl zu viel.

Gerade Spiele wie gegen Atletico zeigen aber, dass da Fortschritte gemacht werden. Die Spieler versuchen keine dummen Fouls zu machen, sie verhalten sich intelligenter und werden so stabiler. Das Augsburg-Spiel war (so toll es war) eine Katastrophe. Mit und gegen den Ball war man nicht richtig gut. Aber man konnte gegen einen starken Gegner irgendwie gewinnen.

Es ist toll, dass Favre die Möglichkeit hat mit einem solchen Kader in einem solch sympathischen Verein zu arbeiten. Die entscheidende Person am ganzen Szenario ist vielleicht sogar Sammer. Ich könnte mir vorstellen, dass er die Führungsetage gerade in Transferfragen sehr, sehr positiv beeinflusst.

Ich freue mich extrem für Favre, dass er sein "Image" er sei ein "Defensivtrainer" korrigieren kann. Er war das nie - er hatte nur meist nicht die richtigen Spieler um "solchen" Fussball spielen zu lassen. Bzw. hatte er sie in der Schweiz, ich denke dass es auch darum doch einige User hier im Forum gibt, die ihn seit sehr vielen Jahren interessiert verfolgen. Über Yverdon, Servette, den FC Zürich, die Hertha und Gladbach zum BVB.

Ich drücke dem BVB die Daumen, dass man im Frühling auch noch "ganz oben" mitspielen kann. Schwächere Phasen werden wohl oder übel kommen - ich hoffe, ihr gebt dem Team die Zeit, die es braucht!
Lucien Favre [Trainer] |#1579
26.10.2018 - 11:23 Uhr
Zitat von Viererkette
Zitat von DerMedicus

Zitat von SAMsg

Zitat von Pilki

Da zuzugeben, dass das Teil der Taktik ist, würde nun glaube ich wirklich kein Geheimnis offenbaren.

Bist du sicher, dass man Joker-Tore mit Taktik-technischen Massnahmen fördern kann?

Ich glaube nicht, dass Favre findet, dass diese Joker-Tore "Taktik" sind. Wer die Tore macht, ist egal - aktuell werden sie sehr oft durch eingewechselte Spieler erzielt. Aktuell werden sie auch sehr oft von Paco erzielt (wenn er auf dem Platz steht).

Aber dass Paco trifft - oder dass ein eingewechselter Spieler trifft - ist für mich weit entfernt von "Taktik".

Natürlich hofft man, dass ein frischer Spieler einen Mehrwert bringt und scoren kann. Natürlich hat Dortmund einen breiten qualitativ starken Kader. Ein solches Team hatte Favre hatte in seiner ganzen Trainerkarriere nicht zur Verfügung. Aber zu viel darf man da in meinen Augen nicht hinein interpretieren. Zu viele schwache Spiele hatte man bisher - auch wenn die Kurve in eine sehr positive Richtung zeigt - es werden wieder schwache Spiele kommen. Wahrscheinlich. Leider.

Aber jetzt heute sag ich einfach nur "WOW". smile


Ich denke mit Taktik ist hier eher gemeint, dass es Absicht ist, dass man den Gegner sich "tod laufen" lässt um dann mit neuen frischen Spieler nochmal Nadelstiche zu setzen. Soviele Jokertore, wie wir bis jetzt geschossen haben, kann das auch kein Zufall mehr sein.
Also ich denke man kann schon sagen, dass da ein Plan/Taktik hinter steckt.


Simeone hat es ganz gut auf den Punkt gebracht - man hat nach längerer Anlaufphase die Schwächen des Gegners eiskalt ausgenutzt. Es ist relativ offensichtlich bisher, dass wir in der zweiten Halbzeit immer deutlich stärker sind als in der ersten.

Glaube einfach, dass Favre ein Spiel sehr gut lesen kann. Man kann sich noch so gut im Vorfeld auf ein Spiel vorbereiten, die Wahrheit liegt genau in dem Moment des Spiels auf dem Platz. Die entstehenden Dynamiken und Abläufe sind niemals wie in der Videoanalyse und taktischen Besprechung. Und da hat Favre bisher ein goldenes Händchen bewiesen.

Seine Einwechslung von Guerreiro gestern war genau das was es aus unserer Sicht gebraucht hat. Die Spieler, die reinkommen sind immer top eingestellt und nutzen eiskalt die Schwächen des Gegners aus. Das mag nicht Taktik sein, aber es ist eine Fähigkeit die er definitiv hat. Man hat Favres Teams oft nachgesagt, dass sie lang unspektakulär "stabil" stehen und dann das 1:0 machen. Es wirkt so als gibt er nie der Mannschaft vor von Anfang an vollgas und Risiko zu spielen - wir erlangen in den ersten 10, 15 min meist eine gewisse Stabilität, dann übernehmen wir langsam die Kontrolle und tasten uns heran. Und durch die ein oder andere Umstellung und die Halbzeitansprache, passiert es wie durch Zauberhand, dass die Mannschaft plötzlich weiß wie sie sich Chancen erspielen kann, wo sie beim Gegner Schwächen ausnutzt und dann insbesondere die Joker meistens genau die Fähigkeiten mitbringen, die es braucht um für Tore zu sorgen.

Ich denke du hast das schon ganz gut beschrieben. Ich möchte nur noch ergänzen, dass ich eigentlich nicht die Jokertore meinte, die ja auch auffällig gehäuft sind, sondern vielmehr noch einfach späte Tore. Meist durch Joker, ja, aber ich denke es hat nicht nur mit der Fähigkeit das Spiel lesen zu können und einem goldenen Händchen zu tun. Vielmehr haben mehrere User mit Gladbacher Wappen ja bereits (viel besser als ich das könnte) beschrieben, dass es Teil von Favres Taktik ist das Spiel a) zu kontrollieren und defensiv sichert zu stehen und b) den Gegner zu vielen intensiven Läufen zu zwingen. Man braucht kein Fußballfachmann zu sein um zu erkennen wie hervorragend dieser Ansatz zur, ich nenne es mal "gegenpressingverseuchten" Bundesliga passt.

•     •     •

________________________________
Und ruft uns einst auch das Geschick
wohl in ein fernes Land,
dann schlingt sich stolz um uns're Brust
das schwarz und gelbe Band
Lucien Favre [Trainer] |#1580
26.10.2018 - 11:26 Uhr
Zitat von SAMsg

Zitat von Mitsch_1988

Der seit Sommer andauernde stetige Progress der Mannschaft unter Favre könnte man an jedem DFL-Lehrgang als "theoretische Idealentwicklung zum Aufbau einer neu trainierten Mannschaft" präsentieren, natürlich mit dem Hinweis, dass dies so in der Praxis nie stattfinden wird. Zwinkernd

Ich bin wirklich all-time-Anhänger vom Lucien, aber das ist mir zuweilen zu kitschig. Egal, weitermachen.

Ja, ich denke für uns Schweizer Fussballfans, die Favre über all die Jahre verfolgt haben ist das grad alles fast schon übertrieben kitschig.

Klar - die Saison ist jung, und im Herbst wurde noch nie was gewonnen. Das Team ist jung und man hatte in meinen Augen in dieser Saison sehr, sehr viel Glück. Bzw. ist Glück vielleicht der falsche Begriff, aber man könnte genauso gut in der BL mit 8 Punkten weniger dastehen.

Diverse Faktoren spielen dem BVB derzeit in die Karten:
> Dass man Rückstände immer drehen kann, ist nicht selbstverständlich.
> Dass man eine solch überragende Torproduktion erreicht auch nicht.
> Dass jeder Joker scort ist fast nicht normal.
> Dass Paco so extrem viel trifft, übertrifft alles.

Diese 4 Punkte hängen natürlich zusammen. Sie bewirken auch, dass die Fehler in der alles in allem doch ein wenig anfälligen Defensive nicht zu Niederlagen führen. Das mag jetzt komisch klingen, aber ein Durchschnitt von 1 Tor pro Spiel ist für Favre wohl zu viel.

Gerade Spiele wie gegen Atletico zeigen aber, dass da Fortschritte gemacht werden. Die Spieler versuchen keine dummen Fouls zu machen, sie verhalten sich intelligenter und werden so stabiler. Das Augsburg-Spiel war (so toll es war) eine Katastrophe. Mit und gegen den Ball war man nicht richtig gut. Aber man konnte gegen einen starken Gegner irgendwie gewinnen.

Es ist toll, dass Favre die Möglichkeit hat mit einem solchen Kader in einem solch sympathischen Verein zu arbeiten. Die entscheidende Person am ganzen Szenario ist vielleicht sogar Sammer. Ich könnte mir vorstellen, dass er die Führungsetage gerade in Transferfragen sehr, sehr positiv beeinflusst.

Ich freue mich extrem für Favre, dass er sein "Image" er sei ein "Defensivtrainer" korrigieren kann. Er war das nie - er hatte nur meist nicht die richtigen Spieler um "solchen" Fussball spielen zu lassen. Bzw. hatte er sie in der Schweiz, ich denke dass es auch darum doch einige User hier im Forum gibt, die ihn seit sehr vielen Jahren interessiert verfolgen. Über Yverdon, Servette, den FC Zürich, die Hertha und Gladbach zum BVB.

Ich drücke dem BVB die Daumen, dass man im Frühling auch noch "ganz oben" mitspielen kann. Schwächere Phasen werden wohl oder übel kommen - ich hoffe, ihr gebt dem Team die Zeit, die es braucht!


Ich bin froh dass Andere es so nüchtern sehen wie ich. Ich finde 8 Gegentore in Ligaspielen nämlich auch ein bissel viel für eine Mannschaft die vermeintlich vom Trainer mit den Mitteln bestückt wurde, die zuallererst Stabilität gewährleisten sollen. Das Ganze relativiert sich natürlich ganz extrem aufgrund der vielen geschossenen Tore, lässt sich aber trotzdem nicht ausblenden.

Man kann zu xG Zahlen stehen wie man will und selbst als Anhänger der Theorie, dass Favre etwas mit seiner Mannschat tut, das von den xG Zahlen systematisch nicht erfasst wird, kann man doch auch sagen, dass wir bisher IMMER das Quentchen Glück auf unserer Seite hatten. Spiele wie gegen Atletico zeigen, wie knapp es im Fussball sein kann: Gehen die beiden Latten/Pfostendinger rein (habe das Spiel zu meinem größten Bedauern nicht gucken können), ist da alles bishin zu richtig blutigen Niederlagen möglich. Gehen sie nicht rein, sieht es aus wie eine Machtdemonstation die im europäischen Fussball nicht oft vorkommt. Am Ende hätte statt einem hochverdienten Sieg der lediglich ein kleines bissel zu deutlich ausgefallen ist auch eine unverdiente Niederalge stehen können bei der alle gesagt hätte Athletico sei einfach den Tick abgezockter gewesen, oder eine Unentschieden, mit dem man so hätte leben können. Dazwischen lag eigentlich nicht viel mehr als das Quentchen Glück. Das darf man bei allem Lob eben nicht vergessen.

Deswegen tut man gut daran, jetzt nicht wegen der Bilanz der Mannschaft aus dem Häuschen zu geraten oder arrogant zu werden. Erstens kommt es irgendwann vielleicht auch mal anders und wir müssen Rückschlägen ins Auge sehen, zweitens ist ja auch nochimmer Luft nach oben voranden und wir sollten uns freuen über jeden weiteren Schritt nach vorn. Anders als noch vor einigen Wochen glaube ich inzwischen auch an das, was Favre da mit der Mannschaft macht. Aber weil ich dran glaube, habe ich auch an einige defensive und offensive Elemente meine Erwartungen.

Was mir an Favre bisher mit Abstand am meisten imponiert ist dieser Mut und das Vertrauen, einen Spieler auskurieren zu lassen und auf 4-5 Positionen auch mal umstellen zu können, und dass es trotzdem (oder deswegenen) eine gut eingestellte Mannschaft gibt (zumindest für eine Halbzeit). Ich habe selten so wenig in Frage gestellt, wen der Trainer da so aufstellt, wie das unter Favre der Fall ist. Das ist eine Qualität, die bei dem Level der Mehrfachbelastung die man mit Europa hat, absolut woltuend für mein Nervenkostüm ist.

•     •     •

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Dieser Beitrag wurde zuletzt von gelbschreib am 26.10.2018 um 11:30 Uhr bearbeitet
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