Finanz-Thread

27.10.2005 - 00:06 Uhr
Finanz-Thread |#71
07.03.2008 - 10:17 Uhr
Zitat von litti:
Zu Schumi: der wurde bereits vor einiger Zeit mehrmals von den Medien als Investor ins Spiel gebracht - angeblich hat der Verein damals auch schon bei ihm nachgefragt - aber angeblich gab es auch eine ebenso klare Abfuhr.


O.k. danke für die Info. Vielleicht hab ich mich vorhin falsch ausgedrückt: Ich fände Schumis Engagement absolut klasse, ich frage mich nur, was er davon hätte?¿?

Zitat von litti:
Und was Hopp betrifft: soweit ich weiß hat der selber früher bei der damaligen TSG gekickt und war aktiv im Vereinsleben eingebunden, es ist also etwas übertrieben zu behaupten, dass er sich einfach einen Verein auf der grünen Wiese gesucht hat, um seiner Region Spitzensport zu bieten - er hat schon eine starke Bindung zum Verein selbst.


Naja, jeder 2. Mann in Deutschland hat mal in einem Verein gekickt irgendwo zwischen A-Klasse und Kreisklasse. Eine "starke Bindung" finde ich jetzt etwas übertrieben. Ich glaube, dass er v.a. sich selbst damit beweisen will, dass es möglich ist und das der Name seines Heimatdorfes in ganz D bekannt wird. Und das hat er erreicht und da gebührt ich m.E. auch Respekt für...

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Rettet das Semikolon!

TM-Karriereende 27.10.2017
Finanz-Thread |#72
07.03.2008 - 10:42 Uhr
Zitat von Sanchez_Mendez:
...
[...]Und dieses ganze "ehrliche Fußball nur aus Spaß" ist wirklich ehrenhaft aber wo findet man das denn wirklich noch ?? Selbst in den unteren Ligen gibt es irgendwelche Vereine die aus dem Boden sprießen durch irgendwelche Dorf-Mäzen und kurz danach wieder ganz schnell verschwinden weil das Geld alle ist oder wie Mitte der 90iger das Finanzamt ein Club nach dem anderen überprüft. [...]



Vollkommen richtig. Selbst die ehrenhafte Fortuna wäre heute nicht größer als die SC Wests oder Tus Höhenhauses unserer geliebten Stadt, wäre da nicht einst Mäzen Schäng Löring gewesen.

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Günter Wallraff: "Im Urteil des BGH stand wörtlich, da es sich bei der Bild-Zeitung um eine Fehlentwicklung des deutschen Pressewesens handele, müsse meine Methode des Täuschens dennoch legitim sein und das wirtschaftliche Interesse des Konzerns hinter dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit zurücktreten."


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Fußball 2023 ist wirklich nur noch zum Abgewöhnen. (Mr Ripley)
Finanz-Thread |#73
07.03.2008 - 10:49 Uhr
Zitat von litti:
...
Und was Hopp betrifft: soweit ich weiß hat der selber früher bei der damaligen TSG gekickt und war aktiv im Vereinsleben eingebunden, es ist also etwas übertrieben zu behaupten, dass er sich einfach einen Verein auf der grünen Wiese gesucht hat, um seiner Region Spitzensport zu bieten - er hat schon eine starke Bindung zum Verein selbst.


Das hat Hopp ja auch keiner vorgeworfen, oder?
Natürlich hat er sich nicht irgendeinen Verein gesucht, sondern seinen Heimatverein.
Dennoch fördert er kein gewachsenes Gebilde im Profifußball, sondern baut er eins auf.

Ich denke Sielsdorfers Bemerkung zu der Suche nach einer grünen Wiese war bewusst überspitzt formuliert.
Wie dem auch sei, da ich kein Verfechter für Sozialismus im Fußball bin, halte ich Hopps Weg für akzeptabel.

Wenn Spitzenvereine wie die Bayern Umsätze weit über 100 Millionen Euro pro Saison machen, geht es halt nicht mehr NUR um Fußball.

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Günter Wallraff: "Im Urteil des BGH stand wörtlich, da es sich bei der Bild-Zeitung um eine Fehlentwicklung des deutschen Pressewesens handele, müsse meine Methode des Täuschens dennoch legitim sein und das wirtschaftliche Interesse des Konzerns hinter dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit zurücktreten."


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Fußball 2023 ist wirklich nur noch zum Abgewöhnen. (Mr Ripley)
Finanz-Thread |#74
07.03.2008 - 11:18 Uhr
Ein Investor muss aus meiner Sicht folgendes Kriterium erfüllen:
Er muss vom Erfolg des FCs unmittelbar profitieren. Damit meine ich nicht, dass er durch seine Teilhaberschaft am Gewinn beteiligt wird. Der Benefit für den Investor muss auf jeden Fall darüber hinaus gehen. Der FC ist definitiv ein Wirtschaftsfaktor für Köln. Die frage währe jetzt welche Branchen wirklich etwas von einem erfolgreichen FC haben. Zunächst fällt mir dort der Hotel / Gastro-Bereich ein. Allerdings ist es wohl schwierig die ganzen Einzelunternehmer dort unter einen Hut zu bekommen. Außerdem dürfte sich das Umsatzplus bei einem erfolgreichen FC relativ in Grenzen halten.

Die Sache ist also alles andere als einfach. Aus meiner Sicht bringt ein Investor wie Schumi aber mittelfristig gar nichts. Das Investment wäre reine Liebhaberei. Man hätte zwar für einen gewissen Zeitraum mehr Geld, aber wenn der Geldstrom versiegt ist das Loch in das man fällt viel zu tief.

Die Frage die das Management bei uns, aber auch bei den anderen Vereine klären muss ist, wer von einem gestärkten Fußballverein profitieren könnte der dies jetzt vielleicht noch gar nicht tut. Der Verein, der es als erster schafft ein solches Modell zu entwickeln, wird aus meiner Sicht der Gewinner der ganzen Geschichte werden und kann in relativ kurzer Zeit einen riesigen Satz nach vorne machen. Alle anderen, die einfach nur auf das schnelle Geld von einer Privatperson die es aus Liebhaberei gibt, oder einem Konzern / Unternehmen das das Geld als Marketingausgabe verbucht, bekommt, werden am Ende meiner Meinung nach zu den Verlieren gehören. Es fehlt einfach die Nachhaltigkeit und der vom sportlichen Erfolg abhängige Benefit für den Investor.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Valen am 07.03.2008 um 11:19 Uhr bearbeitet
Finanz-Thread |#75
07.03.2008 - 11:30 Uhr
Zitat von Buelent:

Wenn Spitzenvereine wie die Bayern Umsätze weit über 100 Millionen Euro pro Saison machen, geht es halt nicht mehr NUR um Fußball.


Interessant ist aber eigentlich nur der Umsatz der vollkommen unabhängig vom sportliche Abschneiden ist. Alle weiteren Einnahmen (z.B. CL) sind nicht kalkulierbar (siehe Dortmund).

Außerdem gibt es im Fußballmarkt keinen Verdrängungswettbewerb. Selbst wenn man einen Konkurenten "platt macht", werden im nächsten jahr wieder 18 Vereine in der BUndeliga sein.

Ich halte von daher Fußballvereine als Kapitalanlage für eine sehr schlechte Wahl. Interessanter ist da schon die Marke des Vereins und vor allem seine Kunden. Eine derart enge Kundenbindung wie sie der Fan zu seinem Verein hat (oftmals bis ans Sterbebett und sogar darüber hinaus - z.B. die Sache mit dem Schalke Grabstein). Da muss der Investor ran. Er muss es schaffen dass sich die Fans des Vereins mit seinem Produkt genau so identifizieren. Das geht natürlich nicht so plump wie man heute im Stadion Werbung macht. Das beste wäre, wenn der Fan gar nicht merkt dass jemand anders als sein Verein dahinter steckt. In dem Moment würde der Investor wohl erst anfangen zu profitieren.
Finanz-Thread |#76
07.03.2008 - 11:50 Uhr
Zitat von Valen:
Das beste wäre, wenn der Fan gar nicht merkt dass jemand anders als sein Verein dahinter steckt. In dem Moment würde der Investor wohl erst anfangen zu profitieren.


Aber das ist doch das gefährliche! Überspitzt gesagt hat man dann den "gläsernen Fan" - und ganz ehrlich: Da hätte ich lieber einen offensiven Sponsor wie Abramowitsch (oder so ähnlich), als heimlich "von hinten" eine Art Gehirnwäsche. Ich weiß, ist sehr überspitzt formuliert, aber das ist dann die Folge...

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TM-Karriereende 27.10.2017
Finanz-Thread |#77
07.03.2008 - 12:00 Uhr
Zitat von blaastrumpf:

Aber das ist doch das gefährliche! Überspitzt gesagt hat man dann den "gläsernen Fan" - und ganz ehrlich: Da hätte ich lieber einen offensiven Sponsor wie Abramowitsch (oder so ähnlich), als heimlich "von hinten" eine Art Gehirnwäsche. Ich weiß, ist sehr überspitzt formuliert, aber das ist dann die Folge...


Nein, das meine ich gar nicht damit. Das besondere an uns Fans ist ja, dass das wir zwar eigentlich nur Kunde eines Fußballunternehmens sind, aber uns selbst als Fan des gloreichen 1. FC Kölns verstehen. Soetwas gibt es ja bei anderen Produkten auch. Schau dir die Apple-Mania an. Da ist das Produkt auch Lifestyle.

Wenn ein Verein es mit einem Investor verbinden kann diese beiden ähnlichen Phänomene zu bündeln, also aus der Kultur um das Prodult und der Fankultur quasi ein Lebensgefühl machen könnte, dann würde der Investor darüber massiv profitieren. Uns würde es auch nicth stören, weil es dann halt ganz normal zum Fan-Dasein beim FC als Teil der Fankultur dazu gehören würde. Wir wären also wohl sogar noch stolz auf dieses ominöse Produkt und würden Lieder darüber singen ;)

Der Vorteil wäre halt, dass das Produkt des Investors dann nicht mehr vom FC zu trennen wäre. Geht es dem FC schlecht geht es auch dem Investor schlecht und umgekehrt. Auf diese Weise würde eine klassische Win / Win Situation entstehen.
Finanz-Thread |#78
07.03.2008 - 12:43 Uhr
Zitat von Valen:
...

Nein, das meine ich gar nicht damit. Das besondere an uns Fans ist ja, dass das wir zwar eigentlich nur Kunde eines Fußballunternehmens sind, aber uns selbst als Fan des gloreichen 1. FC Kölns verstehen. Soetwas gibt es ja bei anderen Produkten auch. Schau dir die Apple-Mania an. Da ist das Produkt auch Lifestyle.

...



Oder aber Puma. Oder was im Merchandising beim FC St.Pauli passiert. DYF kannte doch ohne den Kiezclub keine Sau. Heute läuft jede zweite Emo-Schnixe mit nem Totenkopf rum. Da darf es dann auch gerne St.Pauli sein.

Es geht halt um Markenbildung "FC" und die Kopplung eines großen Unternehmens daran.

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Günter Wallraff: "Im Urteil des BGH stand wörtlich, da es sich bei der Bild-Zeitung um eine Fehlentwicklung des deutschen Pressewesens handele, müsse meine Methode des Täuschens dennoch legitim sein und das wirtschaftliche Interesse des Konzerns hinter dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit zurücktreten."


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Fußball 2023 ist wirklich nur noch zum Abgewöhnen. (Mr Ripley)
Finanz-Thread |#79
07.03.2008 - 12:57 Uhr
Zitat von litti:

Ist eine interessante Idee (auch wenn es nicht direkt mit der Investordiskussion zu tun hat). Allerdings weiß ich nicht, ob das so direkt aus der Theorie in die Praxis übertragbar ist, da Fußballfans wahrscheinlich schon zwischen Verein und Investor/Sponsor unterscheiden können. Mir fällt jetzt auch kein Beispiel ein, wo dein Konzept schon funktionieren würde. Selbst die Pillen dürften sich wohl im klaren darüber sein, dass ihr Verein und der Konzern Bayer zwei paar Schuhe sind. Denn selbst wenn Bayer Leverkusen als Werkself bezeichnet wird, so wage ich zu bezweifeln, dass die Fans deswegen mehr Aspirin (oder andere Bayerprodukte) kaufen. Und selbst wenn - der Anteil von Leverkusenfans an der gesamten Kundenzahl von Bayer dürfte verschwindend gering sein ;) (wobei das auch bei Vereinen mit mehr Fans keinen großen Unterschied machen würde). Außerdem dürfte auch klar sein, dass jeder Sponsor/Investor seine Unterstützung jederzeit verringern oder ganz einstellen kann - wie man ja momentan auch bei Bayer Leverkusen in den übrigen Sportarten des Vereins sehen kann (Leichtathletik z.B.).


Ich glaube schon dass es direkt mit einer Investorendiskussion zu tun hat, eben weil es eigentlich die einzige Möglichkeit ist wie ein Fußballverein eine echte Partnerschaft aufbauen kann.

Ich denke schon, dass das ganze auch in der Praxis funktionieren könnte, die Frage ist halt nur welche Produkte dafür in Frage kommen. Beim FC hat das ganze im Bereich Klamotten doch schon im kleinen funktioniert. Diese ganzen Klamotten mit "Bock" drauf die es in allen möglichen ausprägungen gab, gingen doch schon extrem in die Richtung. Die Frage ist nun, ob das auch mit anderen Dingen im größeren Stil funktionieren kannn.
Finanz-Thread |#80
07.03.2008 - 12:59 Uhr
Zitat von Buelent:
Oder was im Merchandising beim FC St.Pauli passiert. DYF kannte doch ohne den Kiezclub keine Sau. Heute läuft jede zweite Emo-Schnixe mit nem Totenkopf rum. Da darf es dann auch gerne St.Pauli sein.


Zum Thema Marke St. Pauli war im letzten 11Freunde ein sehr guter Bericht. Grundtenor: Der Verein ist v.a. aufgrund seiner notorischen Erfolglosigkeit und seines verrückten Images (Kiezclub...) so beliebt.

D.h., der FC hat die besten Voraussetzungen, es der Marke St. Pauli gleich zu tun. :D
Grundsätzlich finde ich es sehr auffällig, wie viele Berühmtheiten sich öffentlich zum FC bekennen (liegt sicherlich auch an der Medienstadt Köln an sich). Und da könnte bei geschickter Vorgehensweise schon etwas daraus gemacht werden (Schumi...).

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