DFB-Pokal: SC Paderborn 07 - FC St. Pauli

Über Pleiten, Pech, Pokal und Paderborn
Es könnte so schön sein: Flutlicht, Pokalatmosphäre, einen schönen Bratwurstsmoothie in der Hand und ab dafür. Bei genauerem hinsehen, entpuppt sich das aber leider Mogelpackung. Und damit meine ich ausnahmsweise mal nicht unsere ruhmreiche Pokalhistorie die spätestens in der 2. Runde endet.
Anpfiff montags um 18:30 Uhr. Wtf? Monatgsspiele sind beim Fußballfan ja ungefähr genau so beliebt wie Fußpilz, aber die Unsinnigkeit dieser Anstoßzeit krönt ja noch mal jegliches „Verständnis“ der DFB-Funktionäre für die Fans. Da dürfte selbst mancher Paderborner Probleme haben rechtzeitig ins Stadion zu kommen. Zumal es ja durchaus auch „geregelte“ Anstoßzeiten an diesem Wochenende gegeben hätte (Samstag um 13:00 Uhr oder Sonntag 13:30 Uhr anyone?) die überhaupt nicht belegt wurden. Schöne Grüße nach Würzburg an dieser Stelle, denen die Borniertheit des DFB ein Heimspiel in Offenbach ermöglichte. O tempora, o mores.

Aber nun gut, das soll ja kein Rant über den DFB werden, sondern wir befinden uns kurz vor der 1. Runde des DFB-Pokals. Das Los bescherte uns mal wieder einen Trip nach Oswestfalen, zum SC Paderborn.

Der Gegner
Eigentlich viertklassig, spielberechtig für die 3. Liga, spielen sie momentan 2.Ligafussball. Ja was denn nun?
Der Reihe nach: Zum Zeitpunkt der Qualifikation für den DFB-Pokal hatte der SCP gerade seinen 3. Abstieg in Folge hinter sich, der eigentlich den Gang in die Regionalliga vor sah. Da hatte man die Rechnung aber ohne den Scheich -Tschuldigung- Investor aus München gemacht, der dank nicht bezahlter Rechnungen seinen Löwen einen Startplatz in der 4. Liga ermöglichte. Profiteur war der SCP der in der 3. Liga verbleiben durfte. Dort legte man einen Traumstart hin: Nach eine furiosen 4:4 zum Auftakt in Halle holte man 3 Siege in Serie (u.a. gegen das in Form befindliche Sonnenhof Großaspach), schoss satte 14 Tore (Schnitt 3,5 Tore pro Spiel) und thront derzeit an der Spitze der Premier League des DFB.
Wenn es überhaupt ein Anzeichen von Schwäche gibt, ist es die Defensive mit 7 Gegentoren. Wobei sich auch das relativiert, zieht man mal die 4 Tore aus dem Halle Spiel wieder ab. Wie nach einer sportlich enttäuschenden Saison zu erwarten, wurde der Kader zur neuen Saison regelrecht umgekrempelt. 14 Neuzugänge, stehen 11 Abgänge gegenüber. Von unserem letzten Gastspiel in Oswestfalen sind noch ganze 3 Spieler im Kader – und das ist auch nur 2 Jahre her.

Die Historie
Im Pokal begegnete man sich tatsächlich noch nie, im Ligabetrieb konnten wir zuletzt in der RL Nord in der Saison 2004/2005 in Paderborn gewinnen (Tore durch Wojcik, Mazingu-Dinzey, und Agu), ansonsten war aber eher Schmalhansküchenmeister angesagt in OWL: 1S – 3U – 4N. Bemerkenswert ist noch das letzte Spiel im Jahr 2009 in Paderborn, wo bei eisiger Kälte und Schneetreiben 80 Personen wegen Frost behandelt werden mussten. Gerüchten zufolge fror der Glühwein im Becher sofort ein. Selbst Sebastian Schachten spielte damals nur eine Halbzeit im Kurzarm-Trikot und zog das lange Modell in der 2. Halbzeit vor. Diese Witterungsbedingungen bleiben uns am Montag hoffentlich erspart.
Toptorschützen in den Duellen sind im übrigen auf Seiten des SCP ein gewisser Mahir Saglik, auch kein Unbekannter am Millerntor, der allerdings nicht mehr in Diensten des SCP steht. Auf Seite der Boys in Brown sticht dagegen Lasse Sobiech hervor. Also lieber Paderborner, zieht euch warm an. Der kommt nämlich am Montag auch mit.

Zur Lage in braun-weiß
Die nicht ganze so ruhmreiche Tradition des FCSP ist oben ja bereits mal angeklungen. Bevor ich mich da in Plattitüden flüchte, überlasse ich euch das Auswerten und die Analyse: Wer soll spielen? Welches taktische Konzept soll bevorzugt werden? Erreichen wir die 2. Runde? Wenn ja, wie?

In diesem Sinne möge es vielleicht doch ein schöner Pokalfight werden – mit dem besseren Ende für Braun-Weiß hoffentlich.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Administrator am 11.08.2017 um 10:34 Uhr bearbeitet