Amine Harit [25]

Wenn Spiegel schreibt, dass die Behörde das so bestätigt hat, ist das mMn schon sehr konkret. Denke nicht, dass die das einfach erfinden.

Bild schreibt genau das Gegenteil.
Richter hat die Schuld zu 50% dem Fußgänger gegeben und es gibt daher keine Anklage.
Kaution und Einigung mit der Familie.

Bild ist Bild ja- das klingt aber mindestens genauso seriös.

https://m.bild.de/sport/fussball/schalke/kommt-harit-mit-900-euro-strafe-davon-56204836.bildMobile.html

Hast du den Bild-Artikel überhaupt gelesen? Der Bestätigt die Meldung des Spiegel auch.

Jetzt blicke ich nicht mehr durch. Ein Richter entscheidet, dass Harit keine Schuld trifft, er seine Papiere zurückerhält und trotzdem ermittelt der Staatsanwalt wegen fahrlässiger Tötung? Wie passt das bitte zusammen?

Edit: Keine Schuld ist scheinbar nicht korrekt. Dennoch hat der Richter entschieden, dass auf ein Strafverfahren verzichtet wird.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von homer95 am 03.07.2018 um 22:30 Uhr bearbeitet

Genau da harkt es bei mir auch. Sollte der Verdacht der fahrlässigen Tötung auf Grund von überhöhter Geschwindigkeit bestehen, wäre dies ja nur unmittelbar nach der Tat anhand von Bremsspuren zu ermitteln. Und in so einem Fall würde er sichtlich in Untersuchungshaft genommen werden und auch den Pass nicht direkt zurück erhalten. Zudem er ja auch seinen Hauptwohnsitz nicht in Marokko hat. So zumindest meiner Logik nach.

Moin Leute, ich bin begeistert, wovon ihr hier Ahnung habt, sogar marokanisches Recht.

Einfach mal abwarten, ein Urteil wird ohnehin nicht hier gesprochen.

Danke an RudiA, denn das sind tatsächlich neue Informationen.

Wir haben es mit zwei verschiedenen Quellen zu tun.
Da es hier etwas Unsicherheit zu geben scheint, versuche ich es einmal aufzuschlüsseln.

FAZ und SPON übernehmen beide den dazu passenden dpa-Artikel, weswegen sie auch als eine Quelle behandelt werden können und die Bild hat offensichtlich eine Meldung des "Hespress" übersetzt.

FAZ und SPON berichten, dass das Verfahren nicht abgeschlossen ist, sondern der Vorwurf der fahrlässigen Tötung aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit nach wie vor besteht. Harit habe eine Kaution über 900 Euro gezahlt.

Bild ist da ausführlicher:
Der zuständige Richter beschloss, kein Strafverfahren zu eröffnen, da die Schuld zu gleichen Teilen bei Harit und dem Verstorbenen liegen würde. Bitte beachtet, Schuld zu gleichen Teilen ist keinesfalls ein Freispruch, es mindert erst einmal nur die Schuld in den Augen des Richters. Ein Freispruch wäre es gewesen, wenn der Tote die alleinige Schuld zuerkannt bekommen hätte.

Er wird vorläufig (das ist wichtig, das ist kein Freispruch) auf freien Fuß gesetzt und erhielt Pass und Führerschein zurück. Der Fall wird an das zuständige Amt für Verkehrs-Ordnungswidrigkeiten weitergeleitet.

Dann heißt es bei Bild weiter, allerdings würde laut dpa-Meldung der Staatsanwalt weiter wegen fahrlässiger Tötung ermitteln, was im Bild-Artikel nicht erwähnt wird.

Wo sind die Gemeinsamkeiten?
In beiden Artikeln (FAZ und Spon als gemeinsame Quelle einerseits, Bild andererseits) wird der Fall nicht als abgeschlossen betrachtet.
Unklar ist, welche Befugnis dass Amt für Verkehrs-Ordnungswidrigkeiten hat. Denkbar wäre hier auch eine Übersetzungsungenauigkeit und es handelt sich quasi um eine Art Verkehrsgericht.

Da in der Übersetzung von "Hespress" durch die Bild auch von "vorläufig auf freien Fuß" die Rede ist, wird der Fall für Harit keineswegs abgeschlossen sein.

Die Verhandlungen mit der Familie des Opfers sind wohl die zivilrechtliche Komponente, um einmal einen Vergleich zu hiesigen Verhältnissen zu bemühen. Inwieweit und ob überhaupt diese sich auf die strafrechtliche Untersuchung, also Staatsanwalt ermittelt wegen fahrlässiger Tötung, auswirkt, müssten Insider hier kommentieren, da dies mir völlig unklar ist.

Die beiden Quellen stimmen also in den wichtigen Dingen überein, das Ganze ist für Harit beileibe noch nicht ausgestanden und es kann nach wie vor eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung in Betracht kommen.
Beide stimmen nämlich darin überein, dass die Geschwindigkeit nicht angepasst war.

Heute bin ich zu müde, aber morgen schaue ich mir einmal Hespress an, die hoffentlich französisch über den Fall berichten. Vielleicht steht da noch mehr drin. Wenn jemand anderes sich die Mühe machen möchte, wäre ich ihm ausgesprochen dankbar.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von BWG am 03.07.2018 um 23:25 Uhr bearbeitet

Im Zeitalter des ABS isi die Geschwindigkeitsberechnung aufgrund von Verzögerungsspuren quasi unmöglich (davon profitierte vor vier Jahren schon Avdijaj),letztendlich geht es um "gerichtsverwertbare Beweise",auch von Zeugen geschätzte Geschwindigkeiten haben vor Gericht keine Relevanz.
Ich weiss nicht,welchen Pass und welchen Führerschein die Polizei in Verwahrung genommen hat,sind es französische Dokumente,darf die marokkanische Justiz diese gar nicht langfristig einbehalten,sobald eine Kaution hinterlegt wurde (die in diesem Fall aber wohl eher Symbolcharakter hat...),sind natürlich auch die EU-Dokumente zurückzugeben,das hat formaljuristische Gründe und ist nicht fallbezogen.
Selbstverständlich kann noch kein Richter über Schuld,Unschuld oder Teilschuld entschieden haben,wenn sogar die Befragung Harits unterbrochen und verschoben wurde...
Dieser Beitrag wurde zuletzt von zimbo04 am 04.07.2018 um 00:16 Uhr bearbeitet

Da zB Özil und auch Neustädter einen Pass abgeben mussten bzw sich für eine Nationalität entscheiden mussten, würde ich davon ausgehen, dass er keinen französischen Pass mehr besitzt. Wie das mit dem Führerschein aussieht weiß ich natürlich jetzt nicht.

Selbst wenn Harit zwei Pässe besitzt, wovon ich 100%ig überzeugt bin, und ihm nur einer weggenommen wurde, kann er nicht legal ausreisen. Wichtig ist nämlich der Reisepass der gestempelt, d.h. bei der Einreise registriert wurde. Und genau diesen wird er wohl abgegeben haben und ohne diesen Pass wird er das Land trotzt zweitem Pass nicht ohne weiteres verlassen können.