30. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1.FC Kaiserslautern

Der Corona-Spieltag 3 steht vor der Tür.

Nach 4 Punkten aus 2 Spielen trifft die Mannschaft von Boris Schommers auf den Tabellenletzten FC Carl Zeiss Jena.

Da Thüringen als einziges Bundesland seine Corona-Verordnung so formuliert hat, dass keine Fußballspiele möglich sind, mussten die Jenaer schon am vorletzten Spieltag das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC in Würzburg austragen, da sonst kein anderes Stadion gefunden oder vom DFB genehmigt wurde.

Auch mit der neuen Corona-Verordnung, welche am gestrigen 03. Juni beschlossen wurde, werden bis zum 12. Juni keine Heimspiele in Jena austragbar sein. Auch nicht mit Sondergenehmigung. Das Land stellt sich quer und schießt auch weiterhin noch ein paar sprachliche Giftpfeile in Richtung DFB.

Bei der Frage, ob das Spiel womöglich wieder in Würzburg ausgetragen würde, wo Jena am Mittwoch Abend sowieso zum Auswärtsspiel gastiert, wurde am heutigen Donnerstag klarheit geschaffen. Wie der FCCZ und der FCK gleichermaßen bekannt gaben, stimmt der DFB einem Tausch des Heimrechts zu, wodurch das Spiel in Kaiserslautern ausgetragen wird. Da dem FCK Reisekosten erspart bleiben, beteiligt er sich laut Medienberichten an den Reisekosten der Thüringer. Weiterhin dürfen die Gäste auch ihre eigenen elektronischen Werbebanden mitbringen, welche vom letzten "Heimspiel" noch in Würzburg standen. In Summe ist das Spiel auf dem Betzenberg letzten Endes wirtschaftlich deutlich günstiger als ein Ausweichen nach Würzburg.

Nun zum sportlichen:

Der Gegner aus Jena musste sich beim Heimspiel in Würzburg dem Chemnitzer FC mit 0:1 geschlagen geben. Angesichts er Tabellensituation der Thüringer ein heber Rückschlag. Die Aussicht auf weitere Punkte waren getrübt, sollten die Gelb-Blauen am gestrigen Mittwoch beim Tabellenführer in Duisburg antreten. Als wenn diese Aufgabe nicht schon schwer genug war, fehlten dem FC Carl Zeiss auch noch 10 Spieler bei der Reise an die Wedau. Auf dem Platz lief es dann doch besser, als wohl jeder erwartet hat. Vincent Vermeij köpfte Duisburg zwar in Front, fälschte jedoch auch das 1:1 unhaltbar für den Keeper in die eigenen Maschen und eröffnete Jena sogar die Chance auf 3 Punkte beim Tabellenführer. Dazu kam es nicht. Es blieb beim Punkt.

Auch die Lautrer hatten nach dem , durch die unterirdiche Offensivleistung, sehr schmeichelhaften Auswärtssieg in Magdeburg am Mittwoch, 20:30 Uhr mit dem TSV 1860 München ein ganz anderes Kaliber vor der Brust. Diese zeigten von Beginn an, wer noch um den Aufstieg mitspielen möchte und kamen zu 3 Top-Chancen in den ersten 7 Minuten. Der Pfosten und Grill-Vertreter Avdo Spahic retteten. Die Lauterer standen tief und konterten, kamen dabei nach schöner Vorarbeit von Florian Pick zum 1:0 durch Lucas Röser, welcher gestern für Timmy Thiele in der Startelf stand. Röser mMn deutlich anzumerken, dass er sich von Beginn an leichter tat, als bei seinen Kurzeinsätzen in den Schlussminuten. Nach fulminanten Solo von Pick nach einer Münchener Ecke hätte es gut und gerne 2:0 stehen können. Trotz allem waren die Münchener imm wieder gefährlich und wie auch schon in Magdeburg nahmen Sie einige Ballverluste der Roten gerne an. Einer davon wurde dieses Mal mit dem 1:1 bestraft. Mölders nach 3 Fehlversuchen nun als Vorbereiter mit Zuckerpass auf den starteten Lex, der durch Spahics Hosenträger abschließt.
In der 2. Halbzeit ging Offensiv so gut wie nichts mehr. Starke (für Pick), Ciftci (für Sickinger), Fechner (für Schad) und Bakhat (für Röser), der gute Ansätze durchblicken lies, zeigten jedoch auch die Richtungsvorgabe von Schommers an. Defensiv stehen und das 1:1 mitnehmen. Das hat zumindest, trotz fehlender Entlastung, recht gut funktioniert. Die meisten Fans dürften mit dem Punkt zufrieden sein, der Spielverlauf zeigt jedoch gerade in der 2. Halbzeit, dass die momentan gebotene Leistung (trotz verbessertem Auftreten imm vergleich zu Magdeburg) einfach zu schlecht ist, um dauerhaft oben mitzuspielen.

Die letzten 7 Heimspiele hat der FCK nicht verloren, die letzten 5 jedoch auch nicht gewonnen. Das 1:0 gegen den damaligen Tabellendritten Halle, die seit der Niederlage am Betze gerade noch 2 Punkte sammeln konnten und mittlerweile auf einem Abstiegsrang stehen, datiert auf den 07.12.2019 und war der bis dato letzte Heimsieg. Jetzt ist Jena an der Reihe. Auch die warten seit dem 15.12.2019 auf einen Auswärtssieg und konnten in der Rückrunde lediglich am 10. Februar gegen den FSV Zwickau gewinnen. Die beiden Unentschieden in Mannheim und Duisburg lassen aufhorchen. Man kann fast froh sein, dass die Thrünger in Duisburg nicht unter die Räder kamen, sondern verdient einen Punkt geholt haben. Unterschätzen sollte diese Mannschaft nun auch in Kaiserslautern niemand mehr. Die 3. Liga ist ausgeglichener denn je, auch der aussichtslos Letzte kann Fußball spelen und hat gerade jetzt als Auswärtsteam auf dem Betze rein gar nichts mehr zu verlieren.

Eine weitere Leistungssteigerung der Betze-Buben scheint angebracht, wenn man den wichtigen Sieg holen möchte, mit dem der FCK sein Polster auf die Abstiegsränge weiterhin ausbauen könnte. Verliert Jena, könnten es nach Abpfiff möglicherweise 18 Punkte Rückstand (Halle 16. spielt gegen Zwickau 17 - beide 33 Punkte) auf das rettende Ufer sein. Mit noch 8 zu spielenden Spielen und damit 24 zu vergebenden Punkten, wäre dies zwar nicht rechnerisch, aber realistisch gesehen spätestens am Sonntag der sichere Abstieg.

Das Hinspiel am Betzenberg konnte der FCK nach frühem 0:1 Rückstand durch einen Elfmeter von Gabriele mit Toren von Hemlein, Pick und Fechner mit einem 3:1 Heimsieg für sich entscheiden.

Wie auch Boris Schommers wird wohl auch Gäste-Trainer Kenny Verhoene eine leicht veränderte Mannschaft ins Rennen schicken. Genaue Infos zu möglichen Ausfällen (Bspw. Skarlatidis, Bjarnason) sind noch nicht bekannt.

Daher werfe ich mal eine mögliche (mit Rotation) Aufstellung in den Raum:
Grill - Nandzik, Kraus, Hainault, Schad - Bachmann - Zuck, Sickinger - Thiele, Pick, Röser
Bank: Kühlwetter, Hercher, Bakhat, Fechner, Ciftci, Skarlatidis, Spahic

Es werden ereignisreiche Wochen am Betzenberg. in Verbindung mit dem gestrigen Heimspiel und den zwei darauffolgenden Heimspielen gegen Duisburg und Chemnitz stehen 4 Heimspiele innerhalb von 14 Tagen auf dem Betze an.
Mit Spannung darf sich die Frage gestellt werden, wer in den nächsten 1,5 Wochen mehr leiden muss:
Die Betze-Fans oder doch der Rasen des FWS?

Mein 1:1 Tipp gestern hat gestimmt. Das 1:2 in Magdeburg kam fast.

Für Sonntag sehe ich den Befreiungsschlag:

3:1 Lautern
Dieser Beitrag wurde zuletzt von CrackPitt am 04.06.2020 um 14:37 Uhr bearbeitet