29. Spieltag: SV Werder Bremen - SC Freiburg

Naja, dilldappel. Da kommen immer solche Kommentare, die ziemlich an der Realität vorbeigehen, aber hauptsache an Streich rumgemotzt.

Quasi der komplette Beitrag war einfach nur Quatsch.

Die Abwehr war unser Prunkstück, mit Gulde, Heintz, Koch, Lienhart fit. Davon fehlen jetzt zwei. Schlotterbeck macht's ok, aber wie man im letzten Spiel gesehen hat, fehlt da schon noch was. Nichtsdestotrotz hat er die Anlagen, ein richtig guter zu werden.

Vorne fehlen halt Petersen und Sallai, zwei der drei besten Offensiven. Dass man das nicht wegsteckt, sollte klar sein. Trotzdem spielt man nach vorne sehr gut. Augsburg, erste Halbzeit Bayern, auch die zweite Halbzeit gegen Mainz, offensiv ist das sehr, sehr ordentlich. Und "hofft über Standards zum Tor zu kommen".. die letzten Tore waren gegen Bayern (kein Standard), Gladbach (kein Standard), Hertha (einmal nach Ecke ein Eigentor, ein normales Tor aus dem Spiel), Augsburg (direktes Freistoßtor Grifo, dazu Petersen nach Eckball, aber drei mal aus dem Spiel). Also 9 Tore, davon 6 aus dem Spiel heraus.

Wenn du motzen willst, dilldappel, gibt es genug Ansatzpunkte. Du nennst allerdings hauptsächlich Sachen, die faktisch nicht zu belegen sind. Deine subjektive, aber falsche Einschätzung, aufgrund derer du zur Generalkritik ansetzt. Manche Sachen ändern sich halt auch mit neuen Accounts nicht, gell?

Beim durchs Aufstellungstool scrollen wird erstmal deutlich, wie dünn der Kader momentan ist. K. Schlotterbeck und Abrashi haben mMn am ehesten eine Pause verdient - nicht wegen der Leistungen im letzten Spiel sondern weil der eine nach langer Verletzungszeit nicht sofort an die Kante gehen sollte und selbst wohl erst aufhört wenn er umfällt und der Andere weil er nunmal Frischling ist, kaum jetzt schon Konstant gut spielen kann und eindeutig hinter Koch und Heintz steht. Vorausgesetzt Koch ist bei 100%. Franz sollte auch pausieren, aus Fitnessgründen aber es geht nicht, wer soll dann auf den Flügel? Vielleicht rutscht ja tasächlich Borello in den Kader und bekommt mal Einwechselzeit?! Gondorf und Haberer auf der 6 auswärts gegen Bremen ist natürlich schon auch gewagt aber bei den Konzentrationswacklern von Abrashi letzte Woche sehe ich keine Schwächung wenn Gondorf mal wieder ran darf - gegen die Ex. Niederlechner sollte wohl Fit sein und Waldschmidt kann ja mal zeigen, dass ers 2019 auch Auswärts kann. Er hatte auch in meinen Augen nicht immer die beste Figur gemacht in den letzten Wochen.

Wenn alle Fit wären hätte ich wohl eine 3er Kette aufgestellt, mit Koch im DM und Heintz, Gulde und Lienhardt hinten, aber. Man wäre flexibler gewesen gegen Mad Max als Freischwimmer hinter der Bremer Doppelspitze und dem Mittelfeld um den älteren der Eggesteins und Klaasen. King Selassi schaltet sich auch immer wieder gut mit ein nach vorne. Naja...Fahrradkette und so.

Alles in allem rechne ich mit einer Niederlage. Die Bank gibt nix her, einige Spieler brauchen ne Pause und einige waren jetzt auch lange raus so dass deren spontane Leistungsfähigkeit von mir nicht eingeschätzt werden kann. Vor allem aber schien mir letzte Woche die Konzentration bei einigen Spielern nicht voll da gewesen zu sein. Das muss Streich irgendwie hinbekommen. Das ist wohl wichtiger als taktische Aufstellungen und Matchpläne...

Gewinnen wir die Heimspiele gegen D-Dorf und N-Berg spielt der Rest wohl nicht mehr so die Rolle. Vielleicht in Hannover noch Punkten, wobei die so langsam von jedem Druck befreit sind. Auf diese Spiele sollte man jedenfalls den ganzen Trainingsplan usw. ausrichten wobei jetzt Bremen, Dortmund und Leipzig natürlich auch Spiele sind, die weiter an die Substanz gehen und davon aktuell wohl nicht mehr so viel da ist - laufintensives Spiel kostet nunmal Kraft, unabhängig der Belastungssteuerung. Es spricht eigentlich vieles dafür vielleicht mal abzuchecken wozu man den Borello so gebrauchen kann. Und Gondorf natürlich. Aber gut, mal abwarten. Streich hat ja Wechsel angekündigt.

Unglückliche Niederlage nach couragierter und defensiv guter Leistung. Da allerdings der VfB ebenfalls verloren hat, tut diese Niederlage nicht weh und wird den Klassenerhalt nicht mehr gefährden.

Der SC von Beginn an im 5-3-2 gegen den Ball, Werder gegen den Ball im 5-2-3, mit im 4-1-2-1-2. Wir waren von Anfang an um Stabilität und Kompaktheit bemüht, das war klar zu sehen. Werder sollte bloß keine Räume bekommen, wo es gefährlich hätte werden können und sie Platz hätten haben können zum kombinieren mit ihren starken Fußballern vor der Abwehr, deshalb wohl auch heute mit drei zentralen vor der Abwehr, um die Halbräume vor der Fünferkette noch besser verteidigt zu bekommen. Wir haben das dann auch richtig gut und aufmerksam gemacht, die erste Chance hat dann sogar uns gehört nach einem Distanzschuss von Stenzel. Bremen fiel nicht viel ein, Kruse müsste sich oft fallen lassen um Ball und Platz zu bekommen, Werder versuchte es mit langen Bällen hinter unsere Abwehrkette, die dann aber keine Probleme für unsere Verteidiger darstellten, oder diagonal, allerdings waren wir auch da schnell mit ein bis zwei Spielern am Bremer Außenspieler dran. Der erste wirklich gute Spielzug der Werderaner wurde dann schon gefährlich, Kruse mit einem Klasse Pass in den Halbraum, wo mal ein bisschen Platz war, Rashica direkt weitergespielt in die Mitte zu Osako, der dann aber zum Glück verzogen hat. Nach etwas mehr als 20 Minuten hab ich dann das Gefühl gehabt, dass wir auch situativ ein paar Mal höher gepresst haben und auch vorne bereits zugestellt haben, wenn Pavlenka den Ball hatte, ansonsten agierte man abwartender und gegen den Ball sehr diszipliniert. Dass Werder kaum zu Chancen kam und wir selbst uns zweimal stark durchkombinieren konnten, hat mir gut gefallen. Schade war, dass Gondorf bei seiner Möglichkeit nicht auf Grifo gespielt hat, der freie Schussbahn gehabt hätte, sondern selbst abschloss. Bei einer anderen Offensivaktion in der 1.Halbzeit als Gondorf beteiligt war, kam nach seiner Flanke leider Pavlenka vor Niederlechner an den Ball, ansonsten war der Angriff über Stenzel und Grifo auf Gondorf schnörkellos und blitzsauber gespielt. Die größte Chance sicherlich kurz vor der Pause, als Niederlechner den langen Ball super mit der Brust auf Haberer weiterleitete, Haberer direkt in den Lauf von Grifo leitete, der dann zwar den Ball am Verteidiger und Torwart vorbeibrachte, allerdings nicht ins Tor. Da Bremen allerdings auch noch zu zwei Chancen von Kruse kam, wo Schwolow gut reagierte, ging das 0:0 zur Pause in Ordnung.

In der zweiten Halbzeit gleiches Bild, Bremen war bemüht aber hat sich schwer, wir verteidigten clever und lauerten auf Konter. Leider wurden die aber teilweise (auch schon in Halbzeit 1) zu ungenau ausgespielt, der Ball versprang, oder wir sind nicht schnell genug mit genug Spielern nach vorne gekommen. Werder kam danach nach einem Ballverlust von uns im Mittelfeld zu einer Großchance, wichtig dass Keven Schlotterbeck auf der Linie für uns klären konnte. Generell konnte man meinen, wenn Bremen zu Chancen kommt, dann wenn sie in unsere Hälfte den Ball erobern konnten, wir nicht direkt komplett wieder sortiert waren und sie dadurch wenigstens etwas Platz hatten. Das Umschalten nach Ballverlust klappte allerdings bei uns heute wieder gut, in Mainz war das ja nicht der Fall. Das 1:0 für Werder war dann absolut unnötig und bitter. Gondorf kann seinen Gegenspieler nicht an der Flanke hindern, Pizarros Schuss wurde noch abgeblockt, landet aber blöderweise bei Rashica und der kann noch die Flanke auf Klaassen bringen. Das Nico den Kopfball noch abfälscht, mach dann wahrscheinlich auch nichts mehr aus, der wäre wohl auch so reingegangen. Das Tor fiel in eine Phase hinein, als ich den Eindruck hatte, dass Werder einen Hauch von Druck entwickeln konnte und wir noch etwas enger eingeschnürt wurden. Dass es nach über 70 Minuten anstrengendem Verteidigen es schwer werden würde, den Schalter umzulegen und selbst gegen einen nun natürlich abwartenderen Gegner sich Chancen zu erspielen, war klar. Das 0:2 nach der Ecke war natürlich die Entscheidung, das 1:2 war zwar natürlich noch ein minimaler Hoffnungsschimmer, nach dem starken Schuss von Haberer und dem Abstauber von Waldschmidt, trotzdem kam das natürlich leider zu spät.

Fazit zum Spiel: Der Sieg ist nicht komplett unverdient für Werder, da sie offensiv mehr in das Spiel investierten und auch zu Chancen kamen, trotzdem hätte die starke Defensivleistung und das teilweise gute Umschalten unserer Mannschaft auch durchaus einen Punkt verdient gehabt. Dass nach den fünf Hütten in Mainz heute das Spiel gegen den Ball, vor allem noch gegen den Gegner, im Vordergrund stehen würde, war klar, im Umschaltspiel hätte noch mehr gehen können, trotzdem kann man der Mannschaft heute eigentlich keinen Vorwurf machen, die Leistung war absolut in Ordnung.

Keven Schlotterbeck fand ich heute erneut extrem stark, als Mittelmann in unserer Dreierkette noch wichtiger als sonst. Starkes Aufbauspiel, stark auch in der Luft und Feuerwehrmann in einigen brenzligen Situation (vor allem natürlich bei seiner Rettungstat gegen Klaassen). Nico hat sich nach anfänglichen Wacklern auch gesteigert, hat auch einige wichtige Zweikämpfe gewonnen, beim 0:1 könnte man ihm eine Teilschuld geben, würde ich jetzt aber nicht. Insgesamt ist Keven schon etwas weiter als Nico, beide werden aber ihren Weg ihren Freiburg gehen, so sicher kann man sich sein. Haberer fand ich auch gut, laufstark wie immer, dazu mit einigen starken Passen. Abgefallen ist für mich heute Gondorf, zwar auch extrem laufstark und fleißig, allerdings auch mit einigen Ungenauigkeiten und falschen Entscheidungen mit Ball. In der 1.Halbzeit nicht auf den völlig freien Grifo zu Spielern sondern selber abzuschließen, war wohl die Größte.

Nichtsdestotrotz kann man auf die Leistung heute aufbauen, so viele Stammspieler und vor allen für unser Offensivspiel wichtige Spieler kann man eben nicht eben so ersetzen, dafür hat die Mannschaft heute von der Leistung her das Beste rausgeholt, deshalb war das heute absolut okay.

Eine Mannschaft stellt sich nie von allein auf, finde ich. Aber es ist doch ein Fakt, dass Waldschmidt a) seine Schwächen gegen den Ball hat und b) am besten ist, wenn er einen starken Stürmer neben sich hat. Das wäre beim derzeitigen Kader am ehesten Niederlechner, der gleichzeitig aber selbst nicht sonderlich gut gegen den Ball ist. Ich bin selbst ein großer Waldschmidt-Fan, aber dass er heute nicht in der Startelf stand, ist wirklich mal nachvollziehbar. Und dann könnte die Verletzung von Stenzel einiges in Sachen Matchplan durcheinandergebracht haben. Vor dem 0:1, das allenfalls sehr kurz vorher in der Luft lag, war es aber eine Abwägung, wie viel Risiko man in einem Spiel geht, das bis dahin eigentlich sehr gut gelaufen ist. Und nach den jüngsten Erfahrungen war es logisch, in den folgenden Minuten erst mal die Ordnung wiederherzustellen und nicht auf Sofort-Wechsel zu setzen.

Hast Du das Spiel so intensiv verfolgt wie sonst? Die Fragezeichen passen so gar nicht zu einer Analyse von Dir.

Ich habe weder ein Foul von Klaassen noch einen Fehler von Heintz oder in der Schlussphase ein anderes Spiel als zuvor gesehen. Bremen ist nicht viel eingefallen, weil der SC es von 1 bis 11 echt gut gemacht hat gegen den Ball - auch Gondorf, wie weiter oben schon gesagt wurde. Werder war kaum mal im Sechzehner. Und die beiden Kruse-Chancen hält Schwolow in Normalform immer. Das 0:1 war durch die Einnickbewegung von Schlotterbeck (ein Reflex, um den Ball nicht genau ins Gesicht zu bekommen?) eigentlich ein Eigentor. Der Klaassen-Kopfball sah schon sehr ungeschickt aus - und kam sehr nah an die Torwarthandschuhe... Beim 0:2 kann Heintz gar nichts mehr gegen den in seinem Rücken heranlaufenden Gebre Selassie machen. Es war, wenn ich mich nicht sehr täusche, Haberer, der ihm nicht folgt und Heintz damit alt aussehen lässt. Also einmal unglücklich und ein individueller Fehler. Trotzdem haben Haberer und Co. nicht aufgesteckt. Das Tor kam aber natürlich zu spät.

Die Unsicherheit war nicht nur greifbar, sondern wurde gegriffen. Werder kam doch fast bei jedem Konter des SC in Schwierigkeiten. Allein die beiden Abseitstore und die beiden Super-Chancen von Grifo und Niederlechner belegen das. Hinzukommen mehrere Situationen, die schlecht/nicht ausgespielt wurden. Und dabei hatte meist Gondorf seine Füße im Spiel. Sehr ärgerlich besonders sein Abschluss, als Grifo rechts frei durch gewesen wäre. Man hat ihm die Motivation deutlich angemerkt, zugleich war das aber vielleicht auch das Problem.

Ich war sehr gespannt, wie Freiburg das 0:5 wegsteckt und bin mit der Reaktion wirklich zufrieden. Bremen hat momentan einen Lauf, da war die Gefahr groß, ins offene Messer zu laufen. Unabhängig von der Personalsituation hat der SC ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert, bei dem zumindest ein Punkt verdient gewesen wäre. Aber so ein knappes Spiel entscheiden Kleinigkeiten. Bei Grifos Großchance springt der Ball ganz komisch auf, sodass er nicht mit rechts abschließen kann, sondern es mit links versuchen muss. Und dann bringt so ein abgefälschtes Ding (Eigentor) Werder in Führung... Anders als in Mainz kann man auf dieser Leistung wirklich aufbauen.

Zum Abschluss: Den Verweis auf den nicht gesicherten Klassenerhalt finde ich polemisch.

Um noch einmal auf das Spiel zurück zu kommen:

Ich habe das Stadion auch relativ zufrieden (trotz Niederlage) gestern verlassen, da der Auftritt weitgehend gefallen hat und der SC ein Remis verdient gehabt hätte. Die Herangehensweise fand ich angesichts der personellen Ausfälle und der Klatsche aus Mainz vertretbar, wenngleich ich Keks recht gebe, dass man auch einen Ticken offensiver hätte aufstellen können und Waldschmidt für Gondorf bringt. Grifo dann auf der Gondorf-Position und Waldschmidt vorne schwimmend mit Niederlechner. Streich hat sich aber für die defensivere Variante entschieden, was auch weitgehend klappte, offensiv hat Gondorf aber nicht nur mich zur Verzweiflung gebracht (dazu gleich noch mehr).

In den ersten Minuten hatte ich auch ein bisschen meine Zweifel ob das gut ging. Bremen gleich sehr domimant und mit der ersten ganz großen Chancen durch Veljkovic nach dem Eckball. N. Schlotterbeck nicht ganz sicher, aber beeindruckend, wie die beiden (insbesondere Keven mit der nicht leichten Rolle in der zentralen Dreierkette) das gelöst haben. Nicht fehlerfrei, aber mutig im AUfbauspiel, haben sie sich auch selbst nach vorne gewagt und die ein oder andere schöne Spieleröffnung gebracht. Moderne IV, in diesem Hinblick weiter als bspw. Gulde. Da hat der SC 19/20 ein Luxusproblem, denn Stand jetzt hat man zu viele IV im Kader und muss stehen, wie man sich da aufstellt.

Nach der ersten Bremer Welle wurde der SC mutiger, erzielte die beiden Abseitstore, die (leider) zu Recht abgepfiffen wurde. Bremen gegen die taktisch gut sortierte SC-Defensive einfallslos, die Fernschüsse von Kruse waren Torwart-Bälle. Schade, dass a) Gondorf in der einen viel umschriebenen Szene zu eigensinnig war. Grifo wäre im Strafraum im Halbfeld völlig frei gewesen und hätte einen sehr freien Abschluss gehabt. Kurz vor der Pause war die Chance von Grifo nicht einfach zu nehmen, mit etwas mehr Glück rutscht er aber in die lange Ecke. Schade, aber taktisch und auch im spielerischen nach vorne hat das durchaus gefallen.

In der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild: Bremen natürlich mit der ganz großen Chance, als K. Schlotterbeck kurz vor der Linie klärte. Gefühlt der SC dem 1:0 aber näher und in dieser Phase zwischen Minute 45 und 70 auch dominant. Leider klappte der letzt Pass nicht, die Flanken waren zu unpräzise. Niederlechner nach einem Chip-Freistoß von Grifo mit der ganz großen Chance, den muss er platzierter bringen, dann ist auch Kapino geschlagen. Symptomatisch auch eine Szene ganz kurz vor dem 1:0, als Gondorf schön freigespielt wurde und von der Grundlinie alle Optionen hat. Niederlechner stand zentral, ein scharfer Ball hätte ggf. auch ein Eigentor provoziert. Aber es kam ein viel zu lascher Ball, den die Bremer IV, die keineswegs immer sicher stand, problemlos klären konnte. Mit präziseren Angriffen hätte man den Bremern beim Stand von 0:0 gut zwei Gegentore einschenken können und wäre dann auch nicht als Verlierer vom Platz gegangen.

Das 1:0 fiel dann eher überraschend, war aber Folge, dass der Ball nicht richtig geklärt wurde. Abseits oder nicht, kann ich nicht beurteilen (habe das Tor auch noch nicht mit TV-Bildern gesehen). Kurios war lediglich, dass die SC-Proteste so richtig losgingen, als der Treffer via Videowand im Stadtion noch einmal gezeigt wurde und sogar auf abseits (mit Hilfe der TV-Bilder gecheckt wurde). Nicht sonderlich clever von der Regie im Stadion

Vor dem 2:0 rettete Schwolow noch sensationell gegen Pizarro, der Treffer von Gebre Selassie war für ihn dann ein leichtes, weil er völlig aus den Augen verloren wurde. Schade, dass auch nach dem 1:0 hatte ich das Gefühl, dass man noch etwas mitnehmen konnte, da ein SC-Treffer immer irgendwie in der Luft lag. Der fiel dann ja auch noch (hatten sich die Jungs auch wirklich verdient), als Haberer sich endlich mal ein Herz fasste und aus 20m abzog. Das habe ich mich zuvor schon öfters gefragt, weswegen Günter oder Grifo es nicht einfach mal versuchten. Für Kapino war es ein Kaltstart, wenngleich er seine Sache sehr souverän machte.

Durch die Niederlage des VfB ist nicht viel passiert, der Klassenerhalt dürfte bei 11 (+Torverhältnis) und noch fünf Spielen fix sein. Der Auftritt gestern aber machte Mut für die restlichen Spiele, mit Ausnahme der Partie in Leipzig hat man überall Chancen. Gegen Dortmund werden dann hoffentlich Petersen und Höflter (gerade ersterer fehlt doch extrem) zurückkommen, zu Hause tut man sich auch spielerisch noch leichter. Da freue ich mich auf den Ostersonntag mit dem Heimspiel gegen den BVB. Könnte bei schönem Wetter ein tolles Spiel werden und ich traue dem SC einiges zu dabei.

Ich finde es einfach falsch, wenn Schlüsselspieler nicht auflaufen. Waldschmidt ist für mich eindeutig ein solcher, was weder auf Niederlechner noch auf Gondorf zutrifft, welche beide auch keine Spezialisten gegen den Ball sind.

Mir ist es dann auch einfach zu wenig, wenn wieder nur auf Verletzungen und Spielstände reagiert wird und nicht auf Entwicklungen auf dem Platz. Also klar, auf Verletzungen muss man reagieren, aber es gibt bekanntermaßen immerhin 3 Möglichkeiten zu wechseln, dann wieder zu warten, bis sich auf der Anzeigetafel was ändert, anstatt in dem laufintensiven Spiel auf eine individuell schwache Leistung eines Spielers zu reagieren, das kann ich nicht unkommentiert lassen. Kohfeldt hat das deutlich besser gemacht, mit der Einwechslung von Pizarro hat er, nachdem auch schon ein Wechsel verletzungsbedingt verbraucht war, den neuen Impuls gesetzt, der noch mal entscheidende Qualität auf den Platz brachte.

Insgesamt war die Leistung besser als in anderen Auswärtsspielen, aber im Herausspielen von möglichen Chancen wurde zu viel durch zu wenig Tempo, unsaubere Pässe oder Übersehen von Mitspielern nicht zu Ende gebracht und hinten raus war man dann defensiv wieder viel zu passiv, was zum 1:0 führte. Beim 2:0 war es dann Haberer und nicht wie von mir gestern fälschlicherweise behauptet K. Schlotterbeck, der Gebre Selassie laufen ließ.

Solange der Klassenerhalt rechnerisch nicht sicher ist, bleibt bei mir Unbehagen. Das ist einfach so. Und es gibt immer wieder unerklärliche Serien, die gestartet werden. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, noch ist die Teilnahmeberechtigung an der nächsten Erstligasaison nicht sicher.

Höfler wird gegen Dortmund reinkommen und wie Abrashi durchspielen, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Sich hinten reinstellen wird nicht zum Erfolg führen, der verunsicherte BVB muss hinten gefordert werden, wenn man eine Chance haben will.