24. Spieltag: SpVgg Unterhaching - FC Viktoria Köln

Siebzehnter August Zweitausendneunzehn:

Unterhaching gewinnt in Köln 2-0. Glücklich. Sehr glücklich. Was damals noch wie ein Genuss schien, nämlich, dass Haching endlich ein Spiel unverdient gewinnt (und Claus Schromm auch mal seinem Gegenüber tröstende Worte und zugleich Komplimente auf der Pressekonferenz machen kann), ist inzwischen zum wöchentlichen Alltag geworden. Zufrieden war man zuvor nicht, wo man oft gut spielte, aber keine Punkte holte. Richtig zufrieden ist man aber auch nun nicht, wo man praktisch das Fußballspielen einstellt, jedoch Woche für Woche (mehrfach) punktet.

In der Forumsgemeinde gehen die Meinungen weit auseinander, obwohl es dennoch die meisten richtig einzuschätzen wissen. Die größte Schwäche (Defensive, Souveränität) der letzten Jahre ist ausgemerzt, die größte Stärke (Kombinationsfußball, Leichtigkeit) zu selten zu sehen. Hachingost nennt es Angsthasenfußball, Haching61 bezeichnet es als den nächsten fußballerischen Tiefpunkt. Hingegen sieht AlfonsoUHG Haching einen unglaublich professionellen Fußball spielen und Cooliol verweist auf ein gutes kollektives Verschieben und guten Kampf. Zusammenfassend passt der Kommentar von ZILLNER, der hin- und hergerissen ist. So geht es aktuell wohl viele.

An diesem 17.08.19 hat übrigens Sascha Bigalke sein letztes Tor gemacht. Zudem bereitete Bigalke das zweite Tor vor. Für alle die erst seit kurzem Haching-Fan sind: Ja, der kann auch genial, nur zeigt er es nicht mehr so gerne wie früher.

An diesem 17.08.19 wurde übrigens auch ein gewisser Luca Marseiler in der 19. Minute ausgewechselt. Luca Wer? Ja, es war tatsächlich sein letztes Spiel für die Rot-Blauen. Von ein „paar Wochen Ausfallzeit“ war die Rede. Inzwischen ist es eine halbe Saison geworden.

Wo wir dann auch schon beim Personal wären. Wie üblich gibt es unter der Woche keine Meldungen zu den Verletzten. Dass Luca Marseiler wieder zum Kader gehört, halte ich eher für unwahrscheinlich. Ebenso wird Felix Müller noch ausfallen. Seppi Welzmüller fiel letzte Woche mit muskulären Problemen aus. Ein Startelfeinsatz wäre sehr überraschend.

Die Startelf vorauszusagen, wird immer schwieriger (auch das war im Hinspiel noch anders). Wahrscheinlich ist, dass Schromm mit Hufnagel und/oder Bigalke ein kreatives Element für das Heimspiel gegen einen Abstiegskandidaten bringt. Wahrscheinlich ist auch, dass Endres, sofern fit, spielt. Deswegen würde ich mal behaupten, dass wir Mantl, Greger, Winkler, Stahl, Heinrich und Schröter von Beginn an sehen. Wenn dann noch Endres und „Spieler X“ hinzukommt, wird´s eine interessante Formation.

Beim Gegner erhält man mehr Informationen zum Personal: Mit Lars Dietz fällt ein Defensivspezialist mit Handbruch aus. Der Stammtorhüter Mesenhöler ist seit November mit einer Schulterverletzung außer Gefecht. Zurückkehren sollen Bernard Kyere, Moritz Fritz und Fabian Holthaus.

Seit dem August 2019 hat sich bei Viktoria Köln auch ergebnistechnisch einiges getan. In den ersten 8 Spielen holte man 16 Punkte. Seitdem gelang bei 15 Versuchen nur noch ein Sieg. Negativer Höhepunkt war vor der Winterpause, wo die Mannschaft von Pavel Dotchev fünf Spiele in Folge verlor. Der Rückrundenstart war aber ordentlich. Ein Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage stehen 2020 zu Buche. Stark angefangen und stark nachgelassen beschreibt die Saison der Kölner am besten.

Fun Fact: Mit Albert Bunjaku (14 Tore), Mike Wunderlich (10 Tore + 7 Vorlagen!) und Simon Handle (8 Tore) hat Köln drei Spieler, die mehr Tore erzielt haben, als der bester Hachinger Torschütze. (Heinrich 7 Tore).
Zudem trifft die beste Defensive (25 Gegentore) auf die schlechteste (51 Gegentore). Mit 41 Toren stellt Viktoria Köln außerdem die sechstbeste Offensive. Während sich die Haching-Spiele oftmals kaugummimäßig ziehen, begeistert Köln regelmäßig mit Ergebnissen wie 3-3, 3-2, 2-5, 2-4, 4-3, etc.

Mike Wunderlich sprach vor der Begegnung Klartext: „Es ist jetzt 5 vor 12, wir sind gewarnt und müssen dringend punkten!“
Bei uns ist es sicher noch nicht 5 vor 12 was das spielerische angeht, aber etwas mehr wie die letzten 3 Spiele dürfte es dann schon sein. Okay, weniger geht auch nicht. Ich befürchte allerdings, dass wir einem möglichen Spektakel unseren „Safty-First“-Fußball vorziehen werden. Nichtsdestotrotz sollte man gegen diesen angenockten Gegner zum einen Gewinnen, zum anderen versuchen, mal wieder über 90 Minuten das Spiel selbst in die Hand zu nehmen.

Ich tippe auf ein 2-1 und hoffe, dass wir nach dem Spiel vom Fünfzehnten Februar Zwanzigzwanzig reden, an dem wir die spielerische Klasse wiedergefunden haben.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Uhaching am 13.02.2020 um 21:12 Uhr bearbeitet