23. Spieltag: Hertha BSC - 1.FC Köln

Herzlich Willkommen zu Spieltag Nr. 23 der höchsten deutschen Spielklasse, T+ 11 nach Jürgen Klinsmann. Werfen wir zunächst erneut einen Blick auf beide Protagonisten vor dem Rückspiel, diesmal im Westend.

Hertha BSC:

Hinter uns liegt wohl eine der nennen wir es spannendsten Wochen in der 127-jährigen Vereinsgeschichte von Hertha BSC. Ist man mittlerweile daran gewöhnt, dass die Weltpolitik über Twitter bestritten wird, stellte die Aufkündigung des Trainerpostens per Facebook doch einen neuen Maßstab und bisher nicht für denkbar gehaltenes Novum im Vereinsfußball dar. Tagelang überschlugen sich die Medien mit stündlich neuen Meldungen zur Causa, Fußballdeutschland und seine altgediente Prominenz meldeten sich zu Wort. Für einige Tage rückte das von überragender Bedeutung geprägte Duell gegen Paderborn gefühlt völlig in den Hintergrund. Taktisch erwartete der geneigte Fan keine großen Überraschungen, da dieser Bereich bereits unter Klinsmann klar dem 40-jährigem geborenen Buxtehuder Alexander Nouri zugeordnet werden durfte. Viel mehr stellte sich die Frage, ob die Spieler es schaffen würden den medialen Trubel auszublenden und einen Sieg einzufahren. War das Spiel auch optisch kein Leckerbissen, was allerdings auch niemand erwartet hatte, fuhr man durch Treffer von Boyata und ein vermeintliches Eigentor des Paderborners Jamilu Collins den so eminent wichtigen Dreier in Paderborn ein und vergrößerte das Polster auf die auf dem Relegationsplatz stehende Fortuna aus Düsseldorf auf neun Punkte. Der überraschend in die Startelf beorderte Torschützenkönig der Quali für die Olympischen Spiele Matheus Cunha deutete schnell seine technischen Fähigkeiten an, überzeugte aber auch durch seine Arbeit in der Rückwärtsbewegung und ließ erste Chemie im Zusammenspiel mit Piatek aufblitzen. Graute es dem einen oder anderen aufgrund der extrem defensiven Aufstellung, die mit Piatek und Cunha nur zwei echte Offensive bot, gab man im Spiel die meisten Torschüsse der Saison ab. Vorallem der seit über einem Jahr nicht mehr eingesetzte Peter Pekarik machte seinen Job als Schienenspieler gut und dürfte sich als echte Alternative zu Lukas Klünter und Marius Wolf angeboten haben. Ebenfalls überzeugen konnte der erneut bärenstarke und mental voll auf der Höhe erscheinende Jordan, der uns nach seiner Einwechslung mit einer perfekt getimten Grätsche im Strafraum gegen Ende der Partie den Sieg sicherte und im Verbund mit dem Team starke 13 aus möglichen 15 Punkten aus den letzten fünf Auswärtspartien in Stein meißelte.


1. FC Köln:

Die aktuelle Lage der Kölner dürfte wohl ein Paradebeispiel für das Momentum im Fußball darstellen. Bevor der aktuelle Trainer und Bundesligafans altbekannte Markus Gisdol die Kölner zum 18.11 vergangenen Jahres übernahm, hatten nicht wenige die Kölner bereits abgeschrieben. Der Aufsteiger rangierte mit lediglich sieben Punkten auf Platz siebzehn in der Tabelle und konnte bis zum 12. Spieltag nur zwei Partien zu seinen Gunsten entscheiden. Holte man aus den ersten drei Pflichtspielen lediglich einen Punkt, darunter eine ärgerliche Niederlage gegen unseren Stadtrivalen aus Köpenick, schien der Trainerwechseleffekt zu verpuffen. Seitdem schafften es die Kölner allerdings etliche Punkte in der Tabelle wettzumachen. So findet man sich heute als direkter Tabellennachbar der alten Dame mit 23 Punkten, also sechs Punkten auf den Relegationsplatz wieder, hat zudem ein Spiel weniger bestritten. Der Derbysieg gegen angeschlagene Leverkusener stelle eine Initialzündung dar, danach konnte man mit einem 2:4 Sieg in Frankfurt nach vorherigem 2:0 Rückstand oder aber auch einem überzeugendem 4:0 vor heimischen Publikum gegen Freiburg Signale senden. Seit dem Antritt Gisdols befindet man sich in der Formtabelle auf Platz 8, also einen Punkt vor uns.

Hardfacts:

Heim / Auswärtsform

• Hertha BSC zu Hause: 11 Punkte aus 11 Spielen, 1 Punkt aus den letzten 3 Heimpartien bei 1:7 Toren

• 1. FC Köln auswärts: 7 Punkte aus 10 Spielen, 3 Punkte aus den letzten 3 Auswärtsspielen bei 5:9 Toren

Formtabelle der letzten 5 Spiele:

• Hertha BSC 7 Punkte aus 5 Spielen bei 5:9 Toren

• 1. FC Köln 9 Punkte aus 5 Spielen bei 10:10 Toren

Voraussichtliche Aufstellung:

Hertha BSC: Jarstein, Pekarik, Stark, Boyata, Torunarigha, Mittelstädt, Ascacibar, Skjelbred, Maier, Piatek, Cunha (352 System)

1. FC Köln: Horn, Ehizibue, Meré, Czichos, Hector, Skhiri, Höger, Drexler, Uth, Jakobs, Córdoba (4231 System)

Während wir keinerlei Sperren zu beklagen haben fällt bei den Kölnern Sebastiaan Bornauw aufgrund seiner 5. gelben Karte aus.

Fazit: Nach den zuletzt vorallem ergebnistechnisch starken Auswärtsauftritten ist es nun wichtig diesen Schwung auch vor heimischer Kulisse fortzusetzen. Mit lediglich einem Sieg aus den letzten fünf Heimspielen besteht hier einiges an Nachholbedarf. Auch die in Paderborn beendete Horrorserie von 21 sieglosen Spielen als Cheftrainer für Alexander Nouri dürfte hoffentlich ein kleines zusätzliches Omen für alle Abergläubigen unter uns sein. Da Paderborn an diesem Spieltag in München, auswärtsschwache Düsseldorfer in Freiburg und taumelnde Bremer zu Hause gegen Dortmund antreten bietet sich hier die nächste Chance auf ganz dicke drei Punkte. Durch den Sieg in Paderborn kann das erheimste Selbstvertrauen hoffentlich auch in spielerisch ansehnlichere Akzente umgesetzt werden. Ich für meinen Teil habe ein gutes Bauchgefühl und glaube, dass wir mit einem Heimsieg den nächsten großen Schritt machen werden. Auch dieses mal wünsche ich euch allen eine angenehme Restwoche und viel Spaß beim Spiel, von wo auch immer ihr es verfolgen werdet. Ha Ho He, Hertha BSC!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von bsc1882 am 20.02.2020 um 02:31 Uhr bearbeitet

Das Spiel zeigt mal wieder wie charakterschwach und/oder vielleicht auch psychisch instabil einige unserer Spieler sind.
Unser Verein sollte sich vielleicht doch mal Hilfe von jemand Externen für die psychischen Belange holen und die Spieler verflixt nochmal dorthin schicken. Dieser/Diese kann dann mal den Problemen auf den Grund geht und ihnen dabei helfen diese zu lösen.
Die psychische und seelische Gesundheit ist so immens wichtig.

Thema Aufstellung:
Wo ich nur gelesen habe, dass Grujic, Mittelstädt, Stark und auch Wolf in der Startaufstellung stehen, dachte ich nur: Oh mein Gott, da können wir auch gleich mit vier Mann weniger auflaufen. Kommt auf gleiche raus.
Ich kann es nicht verstehen, dass man Spieler - die offensichtlich komplett ausser Form sind - weiterhin aufstellt und andere die in guter Form sind - wie unser Darida - nicht.

Das ist ja so als ob du deinen eigenen Verein sabotierst.

Auch einen Kalou hätte ich schon längst mal wieder aufgestellt - dieser hat Führungsqulitäten und zeigt wenigstens Einsatz. (Zweiteres sehe ich nicht bei jedem Spieler)